Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kleine Geschwindigkeiten eines Modellbootes messen


von Modellbootbauer (Gast)


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Servus,

Ich mache mir gerade so meine Gedanken, wie ich wohl die Fahrt meines 
Modellbootes durchs Wasser messen kann. Es soll kein Rennboot werden, 
eher möchte ich auch gaaaanz langsame Fahrt möglichst gut aufgelöst 
erfassen.

Meine Idee wäre ein Staurohr (Pitotrohr) zu basteln und mittels eines 
Differenzdrucksensor die Differenz zwischen Gesamtdruck und statischem 
Druck zu messen.

Ich habe nun Sensoren mit +/-125Pa und +/-500Pa Messbereich gefunden.

Meine Rechnung wäre nun z.B. v_max = sqrt(2*125Pa/1000kg/m³) = 0,5m/s, 
mit dem 500Pa Sensor käme ich bis 1m/s.

Ist das soweit korrekt, oder habe ich einen grandiosen Denkfehler drin?

Es wäre prima, wenn nochmal jemand drüberschauen könnte ob das hinkommt, 
bevor ich die Sensoren bestelle...

Vielen Dank!

von Anja Zoe C. (zoe)


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Warum nicht ein Schaufelrad und dessen Drehzahl messen? Das würde auch 
funktionieren, wenn sich Blätter etc auf dem Wasser befinden.

von Modellbootbauer (Gast)


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Das wird zu träge sein, um bei kleinen Geschwindigkeiten gut und 
"flüssig" zu funktionieren... Und gerade wenn sich ein Blatt darin 
"verfängt" wird es hakelig. Meinst du nicht?

von Cyblord -. (cyblord)


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Modellbootbauer schrieb:
> Es soll kein Rennboot werden,
> eher möchte ich auch gaaaanz langsame Fahrt möglichst gut aufgelöst
> erfassen.

Wie langsam? Wie gut aufeglöst? Reicht GPS nicht?

Staurohr ist alles andere als genau. Jede Luft bzw. Wasserbewegung geht 
da mit ein.
Darum kann man mittels Staurrohr im Flugzeug auch nicht die 
Geschwindigkeit über Grund messen. Aber genau das willst du ja.

: Bearbeitet durch User
von Anja Zoe C. (zoe)


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Weiß nicht; aber in (kleinen) Schiffsschrauben hatte ich schon öfter 
Blätter als mir lieb war. Das Rad muß sich halt sehr leicht drehen 
können. Ich hab mal vor vielen Jahr(zehnt)en ein Minimodell mit 
Schaufelradattrapen gebastelt gehabt, die haben sich beim leichtesten 
Hauch mitgedreht. Müssen halt auch gut eintauchen.

von Thomas W. (diddl)


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Wenn sich "durchs Wasser" auf "im Freien" bezieht, dann würde sich wohl 
ein keines GPS Modul um 3€ anbieten.


https://de.aliexpress.com/item/1Set-GPS-Module-GY-NEO6MV2-NEO-6M-With-Flight-Control-EEPROM-RS232-TTL-Large-Antenna-For/32825550730.html

von Cyblord -. (cyblord)


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Nachfrage:
Willst du die Geschwindigkeit relativ zum umgebenden Wasser oder relativ 
zu einem Punkt an Land messen?

von Jörg R. (solar77)


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Wozu?
Immer oder nur einmal?

Wenn einmal dann klassisch mit Stoppuhr über eine bekannte Strecke.

von georg (Gast)


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Das Boot selbst verändert ja um sich herum die Wasserströmung, messen 
könnte man höchstens in einiger Entfernung vor dem Bug, und auch das nur 
bei höherer Geschwindigkeit, sonst stört auch da die vorauslaufende 
Bugwelle.

Modellbootbauer schrieb:
> möchte ich auch gaaaanz langsame Fahrt möglichst gut aufgelöst
> erfassen

Das wird mit preiswerter Technik nicht gehen, um z.B. 10cm/s mit 5% 
aufzulösen, müsste die Position auf mm genau bestimmt werden, das 
schafft GPS nicht. Und der Staudruck geht im Rauschen bzw. zufälligen 
Wasserbewegungen unter.

Georg

von Thomas W. (diddl)


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georg schrieb:
> Das wird mit preiswerter Technik nicht gehen, um z.B. 10cm/s mit 5%
> aufzulösen, müsste die Position auf mm genau bestimmt werden, das
> schafft GPS nicht.

Naja es geht nicht in Echtzeit.
Aber auf lange Sicht schon ...

Mit der Zeit summiert sich der Weg und wird messbar.
Im nachhinein kann man die durschnittliche Geschwindigkeit errechnen.

von Modellbootbauer (Gast)


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Okay, das Boot fährt geradeaus mit einer Geschwindigkeit von 0-1m/s über 
einen absolut ruhigen indoor-Teich. Also Fahrt durchs Wasser = Fahrt 
über Grund.

Ich montiere das Staurohr am Bug meines Bootes, sodass es etwa 10-15cm 
heraussteht und messe den Differenzdruck mit einem Differenzdrucksensor, 
der max. +/-500Pa (16bit) messen kann.

Meine Frage war ja eigentlich nur, ob meine Formel korrekt ist oder ob 
ich mir irgendwo einen groben Schnitzer erlaubt habe ;)

v_max = sqrt(2*500Pa/1000kg/m³) = 1m/s

von georg (Gast)


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Modellbootbauer schrieb:
> Ich montiere das Staurohr am Bug meines Bootes

Ausprobieren, so teuer sind die Sensoren doch sicher nicht.

Georg

von Steffen (Gast)


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Das funktioniert allenfalls, wenn das Staurohr auch durekt von vorne 
angeströmt wird. Wenn das Schiff seitlich "schiebt", klappt das schon 
nicht mehr.

von Wolfgang (Gast)


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georg schrieb:
> Das wird mit preiswerter Technik nicht gehen, um z.B. 10cm/s mit 5%
> aufzulösen, müsste die Position auf mm genau bestimmt werden, das
> schafft GPS nicht.

GPS schafft das schon, aber nicht ein Empfänger für 3€ sondern ein 
RTK-System.

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