Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zahlen aus eBundesanzeiger deuten


von Heinz Becker (Gast)


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Wenn man sich über eine Firma informieren will kann man bei einer GmbH 
beim eBundesanzeiger reinschauen.

Kann mir mal einer die Zahlen dort erklären wie die zu deuten sind?
Welche Zahlen dort sind Kennzeichen dafür dass die Bude solide ist?

Bsp:
Umlaufvermögen: 1.2 M€ das JAhr zuvor noch 100k !?
Eigenkapital: 80 k€ das Jahr zuvor 0!?

Wo lese ich jetzt raus ob die Bude Gewinn macht, kann man das überhaupt 
aus den Angaben rauslesen?

von Nikolaus S. (Firma: Golden Delicious Computers) (hns)


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Heinz Becker schrieb:
> Wenn man sich über eine Firma informieren will kann man bei einer GmbH
> beim eBundesanzeiger reinschauen.
>
> Kann mir mal einer die Zahlen dort erklären wie die zu deuten sind?
> Welche Zahlen dort sind Kennzeichen dafür dass die Bude solide ist?
>
> Bsp:
> Umlaufvermögen: 1.2 M€ das JAhr zuvor noch 100k !?
> Eigenkapital: 80 k€ das Jahr zuvor 0!?
>
> Wo lese ich jetzt raus ob die Bude Gewinn macht, kann man das überhaupt
> aus den Angaben rauslesen?

Du willst lernen wie man eine Bilanz liest und was man da herauslesen 
kann. Hier z.B. ein erster Einstieg:

https://www.gevestor.de/details/wie-liest-man-eine-bilanz-richtig-eine-einfuehrung-634546.html

Aber frage einen Kaufmann. Der lernt das in der Ausbildung und kann es 
viel besser erklären als jeder mit technischer Ausbildung.

Außerdem das Abtasttheorem und Verzögerungszeiten beachten: bis eine 
Bilanz im Bundesanzeiger veröffentlicht wird (wenn überhaupt - da gibt 
es Ausnahmeregeln), sind 2 Jahre vergangen. Da kann einer inzwischen 
pleite sein. Oder überraschend erfolgreich geworden.

Außerdem wichtig (falls verfügbar) ist die G&V-Rechnung.

: Bearbeitet durch User
von Niemand (Gast)


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Heinz Becker schrieb:
> Wo lese ich jetzt raus ob die Bude Gewinn macht, kann man das überhaupt
> aus den Angaben rauslesen?

Und was bringt dir das wirklich?
Eine Firma als GmbH die clever ist, am Markt und Gewinne macht, weiß wie 
sie Kunden zu etwas bringt mehr auszugeben. Das heißt aber nicht auch 
automatisch dass sie ihren eigenen Leuten viel zahlt, oder dass man es 
da leicht hätte gutes Geld zu verdienen, eher das Gegenteil.

Viel erfolgversprechender ist es sich die GF anzusehen, wenn da nur 
Kasper oder "Betrüger" vertreten sind, ist da kein Land zu sehen.
Noch dazu sagt eine Bilanz nicht wirklich viel für die Angestellten aus, 
wenn dem GF oder Eigentümer die Nase eines Hans Wurst seiner AN nicht 
passt hat man verloren, ohne BR.

von robocash (Gast)


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- Die Bedeutungen der Bilanz kann man sich aus der Wikipedia 
zusammensuchen.

- Außer Banken haben Aktiengesellschaften 33% Eigenkapital (das sind die 
Einnahmen aus den verkauften Aktien), Mittelstand 25% und Banken 
vielleicht 5%.

- Die Banken erzeugen das Geld als elektronisches Buchgeld. Dazu 
brauchen sie 10% der Summe als Banknoten wegen des 
Konsumentenvertrauens. Gesetzlich vorgeschrieben sind nur 2%. Der 
Glossar der Bundesbank sagt: Geschäftsbanken schöpfen Geld. Das ist auch 
der Grund warum der Inhaber eines mittelständischen Unternehmens in 
kritischen Situationen auch mal einen Bankberater durch die Halle führt. 
Denn den hat er schon von Anfang an. Gründerberater raten stets zum 
Kredit. Auch wenn man eigenes Geld hätte es in Sicherheit bringen und 
Hebelkredit nehmen.

- Pepsi Cola verliert nie gegen Coca Cola obwohl Pepsi (im Gegensatz zu 
Pepsi in der Volksrepublik Polen) wohl absichtlich etwas anders 
schmeckt. Die Banken brauchen den Wettstreit ihrer Zinsschuldner und 
würden Pepsi immer am Leben halten. Mehr als die beiden braucht der 
Kreditmarkt nicht. Es ist wie bei dem Flugzeug mit den beiden 
Triebwerken: Den größten Sprung in der Ausfallsicherheit macht man von 
1->2, von 2->3 ist es nicht mehr soviel.

- Oft gibt es Zwillings-GmbHs. Der Zwilling gehört dem selben Inhaber 
den man im Anzeiger irgendwie finden muss. Der Zwilling hält Patente, 
Geld und Grundstücke. Bei der Mitarbeiter GmbH ist nur da mindestens 
notwendige Geld zu finden. Im Falle der Pleite macht der Zwilling weiter 
und die Mitarbeiter erhalten Konkursgeld von der Arbeitsagentur und 
etwas von dem wenigen Konkurs.

- Ein bisschen Geld gibt es natürlich auch in der Mitarbeiter GmbH. Das 
ist in dem gerade vorrätig gehaltenen Warenbestand gespeichert.

- Auch muss die Firma ehrlich gegenüber Geschäftspartnern und Banken 
sein um Verträge abschließen zu können. Deshalb erhöht der Inhaber 
regelmäßig das Eigenkapital der Mitarbeiter GmbH. Weil es die B2B 
Konzerne im Bundesanzeiger finden werden. Ob Konzerne aus Staaten mit 
Torry-Kapitalismus sowas lesen? Auch verliert die Mindestsumme der GmbH 
von 25 000,-€ durch die Inflation an Wert.

- Was in der Zeit passiert wenn die 25k angegriffen werden (um z.B. eine 
Warenanlieferung zu bezahlen) weiß ich gerade auch nicht. Vielleicht 
merkt man es als Mitarbeiter über Monate hinweg nicht.

- Zwischen Banken und Unternehmern gibt es ein Spannungsfeld. Der 
Unternehmer möchte sein eigenes Geld (auch aus der GmbH entnommen) gegen 
eine Pleite schützen. Er versucht Bankengeld zu investieren (die 75%). 
Die Bank kann es steuern wie sie will: Wenn er unabhängig wird erhöht 
sie den Zins. Geht er zu einer anderen Bank so werden dort sicher 
kritische Fragen kommen.

- Aktiengesellschaften gibt es auch solche deren Aktien zu 95% der 
Inhaber hält, der sein eigenes Unternehmen als "nicht reich" bezeichnet. 
Diese Aktien gibt es an keiner Börse. Börsengang kommt dann vielleicht 
bei einer AG die vorher schon lange existierte oder der Börsengang kommt 
nie und die AG wird aus Altersgründen aufgelöst. Oder eine 
Zwillings-GmbH des selben Inhabers vermietet der AG die Büroräume.

- Aktiva: Davon habe ich Waren und Maschinen gekauft.
- Passiva: Das Geld habe ich als Unternehmen von mir, Gläubigern und 
Banken geborgt.

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