Forum: PC Hard- und Software Lenovo-Board mit Core i3 unter Linux


von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Ich hab hier ein Lenovo IS6XM mit einem Core i3 2120T drauf.
Das Board hat einen Q67 Express Chipsatz.

Läuft unter Windows ohne Probleme, (XP auf erster SSD, Treiber für 
Windows bis 10 verfügbar)

Zweite SSD rein und ein aktuelles Lubuntu 18.04 LTS per netinstall drauf 
gepackt, also die Version die sich das meiste aus dem inet nachlädt.
Während Setup alles i.O., Maus, Internet alles fein.

Nach dem ersten richtigen Start nach dem Setup keine Maus, kein 
Internet, Tastatur am PS/2-Port geht. SATA-Controller läuft im 
IDE-Modus.

Der "INTEL core" irgendwas unter alternativen Treibern wird als "Gerät 
funktioniert nicht" markiert.

Bei Lenovo finde ich keinerlei Linux-Treiber, bei INTEL nur für den 
82579-GBit-Netzwerkchip, welchen man aber auch erst mit make install 
erstellen muss was daran scheitert dass in dieser Distro kein make 
installiert ist. Jenes müsste man per apt-get install aus dem inet 
nachladen was wiederum an der inet-connection scheitert.

Frage: werden diese Intel-Chipsätze regelmäßig nicht von Linux 
unterstützt oder mal wieder nur der nicht den man grade da hat. (wie 
DIESES eine Bauteil was man braucht aber in der ganzen Riesensammlung 
gerade nicht vorrätig hat)

Wie bekomme ich es hin, dass der Modus, der im Setup Maus und Netzwerk 
hat funktionieren lassen, auch im Echtbetrieb läuft. Wüsste jetzt nicht 
wo ich ansetzen muss, ACPI? (nein, von UEFI und so döns weiss das Board 
noch nix)

: Bearbeitet durch User
von Eric (Gast)


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An fehlender Unterstützung des Prozessors wird es nicht liegen;
sonst wäre die Installation selbst bereits fehlgeschlagen.

Wird der XServer gestartet?
Versuche mal einen Start mit dem Kernelargument nomodeset.
Was steht in den Logfiles?
Xorg.log usw?

Wenn Du willst dass man Dir hilft, sorge bitte für mehr Informationen.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Eric schrieb:
> An fehlender Unterstützung des Prozessors wird es nicht liegen;
> sonst wäre die Installation selbst bereits fehlgeschlagen.
>
> Wird der XServer gestartet?
> Versuche mal einen Start mit dem Kernelargument nomodeset.
> Was steht in den Logfiles?
> Xorg.log usw?
>
> Wenn Du willst dass man Dir hilft, sorge bitte für mehr Informationen.

soooo gut kenn ich mich mit Linux nich aus, als dass ich jetzt ad hoc 
die wichtigen Infos aus den richtigen logs parat habe.
Aber nomodeset is schon mal ein Hinweis, den ich morgen früh probiere, 
thx.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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also, nomodeset bringt keine Änderung

nur die Fehler und Warnings
xorg.1.log:
1
[     5.246] (WW) The directory "/usr/share/fonts/X11/cyrillic" does not exist.
2
[     5.246]   Entry deleted from font path.
3
[     5.246] (WW) The directory "/usr/share/fonts/X11/100dpi/" does not exist.
4
[     5.246]   Entry deleted from font path.
5
[     5.246] (WW) The directory "/usr/share/fonts/X11/75dpi/" does not exist.
6
[     5.246]   Entry deleted from font path.
7
[     5.246] (WW) The directory "/usr/share/fonts/X11/Type1" does not exist.
8
[     5.246]   Entry deleted from font path.
9
[     5.246] (WW) The directory "/usr/share/fonts/X11/100dpi" does not exist.
10
[     5.246]   Entry deleted from font path.
11
[     5.246] (WW) The directory "/usr/share/fonts/X11/75dpi" does not exist.
12
[     5.246]   Entry deleted from font path.
13
...
14
[     5.740] (==) AIGLX enabled
15
[     5.740] (==) Matched intel as autoconfigured driver 0
16
[     5.740] (==) Matched modesetting as autoconfigured driver 1
17
[     5.740] (==) Matched fbdev as autoconfigured driver 2
18
[     5.740] (==) Matched vesa as autoconfigured driver 3
19
[     5.740] (==) Assigned the driver to the xf86ConfigLayout
20
[     5.740] (II) LoadModule: "intel"
21
[     5.740] (WW) Warning, couldn't open module intel
22
[     5.740] (II) UnloadModule: "intel"
23
[     5.740] (II) Unloading intel
24
[     5.740] (EE) Failed to load module "intel" (module does not exist, 0)
25
...
26
[     5.756] (II) LoadModule: "vesa"
27
[     5.757] (II) Loading /usr/lib/xorg/modules/drivers/vesa_drv.so
28
[     5.767] (II) Module vesa: vendor="X.Org Foundation"
29
[     5.767]   compiled for 1.18.1, module version = 2.3.4
30
[     5.767]   Module class: X.Org Video Driver
31
[     5.767]   ABI class: X.Org Video Driver, version 20.0
32
[     5.767] (==) Matched intel as autoconfigured driver 0
33
[     5.767] (==) Matched modesetting as autoconfigured driver 1
34
[     5.767] (==) Matched fbdev as autoconfigured driver 2
35
[     5.767] (==) Matched vesa as autoconfigured driver 3
36
[     5.767] (==) Assigned the driver to the xf86ConfigLayout
37
[     5.767] (II) LoadModule: "intel"
38
[     5.768] (WW) Warning, couldn't open module intel
39
[     5.768] (II) UnloadModule: "intel"
40
[     5.768] (II) Unloading intel
41
[     5.768] (EE) Failed to load module "intel" (module does not exist, 0)
42
[     5.768] (II) LoadModule: "vesa"
43
[     5.769] (II) Loading /usr/lib/xorg/modules/drivers/vesa_drv.so
44
[     5.769] (II) Module vesa: vendor="X.Org Foundation"
45
[     5.769]   compiled for 1.18.1, module version = 2.3.4
46
[     5.769]   Module class: X.Org Video Driver
47
[     5.769]   ABI class: X.Org Video Driver, version 20.0
48
[     5.769] (II) UnloadModule: "vesa"
49
[     5.769] (II) Unloading vesa
50
[     5.769] (II) Failed to load module "vesa" (already loaded, 0)
51
[     5.769] (II) modesetting: Driver for Modesetting Kernel Drivers: kms
52
[     5.769] (II) FBDEV: driver for framebuffer: fbdev
53
[     5.769] (II) VESA: driver for VESA chipsets: vesa
54
[     5.769] (EE) open /dev/dri/card0: No such file or directory
55
[     5.769] (EE) open /dev/dri/card0: No such file or directory
56
[     5.769] (WW) Falling back to old probe method for modesetting
57
[     5.769] (EE) open /dev/dri/card0: No such file or directory
58
[     5.769] (EE) open /dev/dri/card0: No such file or directory
59
...
60
[     5.988] (II) Module fbdevhw: vendor="X.Org Foundation"
61
[     5.988]   compiled for 1.18.3, module version = 0.0.2
62
[     5.988]   ABI class: X.Org Video Driver, version 20.0
63
[     5.988] (**) FBDEV(2): claimed PCI slot 0@0:2:0
64
[     5.988] (II) FBDEV(2): using default device
65
[     5.988] (WW) Falling back to old probe method for vesa
66
[     5.988] (EE) Screen 0 deleted because of no matching config section.
67
[     5.988] (II) UnloadModule: "modesetting"
68
[     5.988] (EE) Screen 0 deleted because of no matching config section.
69
[     5.988] (II) UnloadModule: "modesetting"
70
[     5.988] (II) FBDEV(0): Creating default Display subsection in Screen section
71
...

die kern.log häng ich ran, die is zu groß zum zitieren

all in all sind da bei einer sauberen Lubuntu-Installation massive 
Fehler drin, werde wohl 'ne andere Distro einspielen

von georg (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Wie bekomme ich es hin, dass der Modus, der im Setup Maus und Netzwerk
> hat funktionieren lassen, auch im Echtbetrieb läuft

Ich glaube mich erinnernzu können, dass ich das mal so gelöst habe: eine 
direkte Installation war fehlerhaft, aber nach Starten des Life Modus 
funktionierte Linux und das blieb auch so nachdem ich die Installation 
aus dem Life Modus heraus gestartet habe. Ohne jede Garantie, einfach 
probieren.

Georg

von Arno (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Frage: werden diese Intel-Chipsätze regelmäßig nicht von Linux
> unterstützt oder mal wieder nur der nicht den man grade da hat. (wie
> DIESES eine Bauteil was man braucht aber in der ganzen Riesensammlung
> gerade nicht vorrätig hat)

Mein X220 mit Intel QM67 Express läuft problemlos unter Linux.

Dein Kernel-Log zeigt auch, dass eine USB-Maus gefunden wird. Allerdings 
sehe ich kein Zeichen von einer Netzwerkkarte. Kannst du dich auf einer 
Konsole einloggen, mit 'sudo -i' zum Adminstrator machen und die 
Ausgaben von 'lspci' und 'lsusb' weiter verarbeiten?

Du kannst ein BIOS-Update versuchen, es gibt da im Bereich APIC 
https://en.wikipedia.org/wiki/Advanced_Programmable_Interrupt_Controller 
immer wieder BIOS-Fehler, die dafür sorgen, dass manche Geräte am 
PCI-Bus nicht richtig aktiviert werden.

MfG, Arno

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Also die Installation aus dem Live-Modus heraus starten?

gut zu wissen

ich hab das Ubuntu jetzt mit ner neune Installation eines Debian 9.25 
überschrieben, leider keine lts-Version im Moment, das muss ich später 
upgraden

Aber läuft sauber ohne Fehler.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Arno schrieb:
> es gibt da im Bereich APIC

Du meinst ACPI. Der APIC ist Hardware und macht keine Probleme.

https://en.wikipedia.org/wiki/Advanced_Configuration_and_Power_Interface

ACPI hingegen ist insbesondere dann problematisch, wenn was anderes als 
Windows eingesetzt wird, weil der Teil von Windows, der für die 
Interpretation der ACPI-Daten des BIOS zuständig ist, sehr 
fehlertolerant ist. Damit sind BIOS-Hersteller der Ansicht, schon fertig 
zu sein, wenn Windows funktioniert ... d.h. sich die kaputten Daten 
irgendwie zurechtbiegt.

von M.M.M (Gast)


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Hallo

Mike B. schrieb:
> [     5.740] (II) LoadModule: "intel"
> [     5.740] (WW) Warning, couldn't open module intel
> [     5.740] (II) UnloadModule: "intel"
> [     5.740] (II) Unloading intel
> [     5.740] (EE) Failed to load module "intel" (module does not exist,
> 0)

Kann es sein, daß der entsprechende Xserver (Package 
xserver-xorg-video-intel) gar nicht installiert ist?

MfG

von Arno (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Arno schrieb:
>> es gibt da im Bereich APIC
>
> Du meinst ACPI. Der APIC ist Hardware und macht keine Probleme.

Nein, ich meine den APIC, auch der bzw. dessen Implementation im BIOS 
kann kaputt sein.

MfG, Arno

von Arno (Gast)


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M.M.M schrieb:
> Hallo
>
> Mike B. schrieb:
>> [     5.740] (II) LoadModule: "intel"
>> [     5.740] (WW) Warning, couldn't open module intel
>> [     5.740] (II) UnloadModule: "intel"
>> [     5.740] (II) Unloading intel
>> [     5.740] (EE) Failed to load module "intel" (module does not exist,
>> 0)
>
> Kann es sein, daß der entsprechende Xserver (Package
> xserver-xorg-video-intel) gar nicht installiert ist?

Ja, das sieht danach aus - aber das sollte mit dem Netzwerk und der Maus 
nichts zu tun haben, und auch mit den VESA-Treibern sollte die Maschine 
funktionieren.

MfG, Arno

von c-hater (Gast)


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Arno schrieb:

> Ja, das sieht danach aus - aber das sollte mit dem Netzwerk und der Maus
> nichts zu tun haben, und auch mit den VESA-Treibern sollte die Maschine
> funktionieren.

Das sehe ich genauso. Vermutlich hat die Hardware des Zielgeräts eine 
Macke (RAM-Fehler z.B.), wodurch bei der Installation bereits einiges 
schief ging.

Solche stochastischen Fehler äußern sich dann in der Folge oft auch 
dadurch, dass das Log von nachfolgenden Bootvorgängen der frischen 
Installation immer mal wieder mal erheblich differiert.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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c-hater schrieb:

> Das sehe ich genauso. Vermutlich hat die Hardware des Zielgeräts eine
> Macke (RAM-Fehler z.B.), wodurch bei der Installation bereits einiges
> schief ging.
>
> Solche stochastischen Fehler äußern sich dann in der Folge oft auch
> dadurch, dass das Log von nachfolgenden Bootvorgängen der frischen
> Installation immer mal wieder mal erheblich differiert.

also graphik-technisch hatte ich alles was ich brauchte,
ein Monitor, Auflösung war in Ordnung, mehr war nicht nötig
daran dass weder das USB noch die Netzwerkschnittstelle gingen hab ich 
vermutet, dass gar kein Intel-Chipsatztreiber installiert war
Dadurch hing natürlich auch die Onboard-Graphik.

Memtest hatte ich vorher laufen lassen, kein Problem innerhalb der 5min 
gefunden.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Arno schrieb:
> Nein, ich meine den APIC, auch der bzw. dessen Implementation im BIOS
> kann kaputt sein.

Was bitte für eine Implementierung soll der im BIOS haben? Das ist ein 
banaler Interruptcontroller.

von Rolf M. (rmagnus)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> ACPI hingegen ist insbesondere dann problematisch, wenn was anderes als
> Windows eingesetzt wird, weil der Teil von Windows, der für die
> Interpretation der ACPI-Daten des BIOS zuständig ist, sehr
> fehlertolerant ist.

Teilweise gibt's im BOIS umgekehrt auch unterschiedliche ACPI-Modi für 
Windows und für den Rest der Welt. Die für Windows sind gut getestet, 
die anderen nicht. Hier hat Microsoft auch seinen Teil beigetragen, 
indem sie bewusst versucht haben, dafür zu sorgen, dass es nur mit 
Windows richtig funktioniert. Siehe 
https://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_Configuration_and_Power_Interface#Kritik
Ich erlebe das auf verschiedenen Rechnern regelmäßig, dass Linux beim 
Booten Fehler in den ACPI-Tabellen meldet.

von Arno (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Arno schrieb:
>> Nein, ich meine den APIC, auch der bzw. dessen Implementation im BIOS
>> kann kaputt sein.
>
> Was bitte für eine Implementierung soll der im BIOS haben? Das ist ein
> banaler Interruptcontroller.

Keine Ahnung, wie der im Detail implementiert wird, vielleicht geht es 
auch nur um Tabellen/Listen, wie IRQs zugeordnet werden - aber banal ist 
da nix.

Ich hatte jedenfalls schon Hardware, die nur ohne APIC (Kerneloption: 
noapic) funktionierte - bis zu einem BIOS-Update, dann war das Problem 
gelöst.

MfG, Arno

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