Hallöchen! Für eine neue Kleinserie eines Gerätes, das bei Bestrahlung/CT/MRT zum Einsatz kommt, suche ich ein Reed-Relais mit sehr geringer Ansprechspannung. Das Relais muss keine großen Lasten schalten, es soll einfach nur einen komplett und sauber galvanisch getrennten Signalausgang liefern (5-10mA bei vielleicht 12V, wenn überhaupt). Da die akkubetriebene Elektronik in einem Kunststoffgehäuse und das gesamte Gerät mit möglichst geringem Metallanteil aufgebaut werden soll, fiel die Wahl auf eine LiFePo-Einzelzelle (eben alles möglichst robust), die ohne Spannungsregelung einen Tiny mit extrem geringer Taktfrequenz versorgt. Einen schaltenden Spannungswandler etc. möchte ich aufgrund der EMV-Problematik - wenn es irgendwie geht - vermeiden. Abschirmbleche jeder Art etc. sind nicht zulässig. Nun läuft die Entladekurve eines LiFePo ja von 3,65V bis 2,5V und alles lässt sich wohl recht problemlos mit der Einzelzelle betreiben ... ... bis auf das Relais ;-) Gibt es Hersteller, die für solch geringe Spannungen liefern? Irgendwie finde ich nur 5V-Typen bzw. SMD-Typen mit 3V, die aber indiskutable Isolationsspannungen haben. Wäre Selbstbau mit Spule und Reedkontakt eventuell eine Lösung? Die Stomaufnahme ist nicht so problematisch, da der Schaltausgang nur in Ausnahmefällen (signalisiert Störung) anspricht.
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Chris D. schrieb: > Gibt es Hersteller, die für solch geringe Spannungen liefern? Photomos-Relais von Panasonic z.B.
TestX schrieb: > Wäre an der Stelle ein Optokoppler nicht besser geeignet ? Ein Photomos ist ein Optokoppler mit einer speziellen Schaltstufe!
TestX schrieb: > Der Post war an den TO gerichtet nicht an dich, sry! Das kommt davon, wenn man nicht schreibt, auf was sich das Geschriebene bezieht. Dafür gibt es die Zitat-Funktion :-)
Ja, Optokoppler wäre schön - is aber leider nicht. Kunde will einen stromlosen Kontakt. PhotoMOS sieht ganz interessant aus. Schöne Sache, kannte ich noch gar nicht :-) Muss ich mal mit dem Kunden abklären. Wenn es gar nicht anders geht, müsste ich wohl in den sauren Apfel beissen und 2xLiFePo einsetzen. Dann hätte ich minimal 5V, maximal 7,3V. Mit LowDrop-Regler auch machbar. Aber wie sieht das bei LiFePo mit Balancing bei Reihenschaltung aus?
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Chris D. schrieb: > mit 3V, die aber > indiskutable Isolationsspannungen haben. 3V Spulenspannung zieht auch noch zuverlässig bei 1,8V @ 25 Grad C Temperatur an. Allerdings wäre es hilfreich, welche Uiso Du brauchst und du dies hier sagst...sonst kann man dir nur schlecht helfen.
Andrew T. schrieb: > Chris D. schrieb: >> mit 3V, die aber >> indiskutable Isolationsspannungen haben. > > 3V Spulenspannung zieht auch noch zuverlässig > bei 1,8V @ 25 Grad C Temperatur an. Jepp, bei 5V-Reed finde ich bei Meder 2,6V als Minimalspannung. Das wäre aber bei fast entladener (Einzel-)Zelle dann sehr auf Kante gestrickt ;-) > Allerdings wäre es hilfreich, welche Uiso Du brauchst und du dies hier > sagst...sonst kann man dir nur schlecht helfen. Stimmt ;-) Min. 3kV ist Kundenvorgabe.
Chris D. schrieb: > Hallöchen! > >... Wäre Selbstbau mit Spule und > Reedkontakt eventuell eine Lösung? Die Stomaufnahme ist nicht so > problematisch, da der Schaltausgang nur in Ausnahmefällen (signalisiert > Störung) anspricht. Natürlich geht das, eventuell den Reedkontakt (mit möglichst kleiner Ansprecherregung) noch ein wenig mit einem kleinen Magneten vorgespannt. Die früher üblichen Schleifenrelais in Telefonanlagen haben zwar kleine Ansprechspannungen, benötigen meines Wissens zuviel Strom. Arno
Arno H. schrieb: > Die früher üblichen Schleifenrelais in Telefonanlagen haben zwar kleine > Ansprechspannungen, benötigen meines Wissens zuviel Strom. Zwischen 20mA und 30mA, wobei beide Spulen in Reihe geschaltet waren. Diese Relais dürften aber mittlerweile (für Neugeräte) schlecht zu beschaffen sein.
Chris D. schrieb: > Jepp, bei 5V-Reed finde ich bei Meder 2,6V als Minimalspannung. Das wäre > aber bei fast entladener (Einzel-)Zelle dann sehr auf Kante gestrickt > ;-) Beim Einschalten kann man eine zusätzliche, negative Spannung per Kondensator auf die Spule geben, wenn die Schaltfrequenz nicht zu hoch ist. Damit zieht es zuverlässig an. Ein Spulenende wird nach Vcc geschaltet und das andere kurzeitig mit -Vcc angesteuert.
Chris D. schrieb: > Wäre Selbstbau mit Spule und > Reedkontakt eventuell eine Lösung? Da Du Selbstbau erwähnst: könnte man einem vorhandenen Reed mit bereits klaren Eigenschaften nicht einen kleinen Magneten "aufpflanzen", der quasi vormagnetisierend wirkt? Also wenn ein 5V Typ bei den 2,5V noch nicht anzieht, es dann mit dem aufgesetzten Magnet dann doch tut? Da müsste man allerdings sehen, ob der nach Abfall der Spannung nicht hängen bleibt.
Chris D. schrieb: > Andrew T. schrieb: >> Chris D. schrieb: >>> mit 3V, die aber >>> indiskutable Isolationsspannungen haben. >> >> 3V Spulenspannung zieht auch noch zuverlässig >> bei 1,8V @ 25 Grad C Temperatur an. > > Jepp, bei 5V-Reed finde ich bei Meder 2,6V als Minimalspannung. Das wäre > aber bei fast entladener (Einzel-)Zelle dann sehr auf Kante gestrickt Aber ist es nicht auch zu sehr auf Kante gestrickt den Akku bis knapp zur Tiefentladeschwelle leer zu lutschen? Insbesondere unter Berücksichtigung, dass genau dann bei quasi leerem Akku auch noch ein stromhungriges Relais geschaltet werden soll? Vielleicht ist es da ohnehin gesünder die Minimalspannung nicht auf Kante auszulegen?
Chris D. schrieb: > Min. 3kV ist Kundenvorgabe. 2,5 kV surge: https://www.jameco.com/Jameco/Products/ProdDS/761934.pdf 4kV rms / 10kV surge Panasonic DK Relais immer contact/coil. Thomas M. schrieb: > Aber ist es nicht auch zu sehr auf Kante gestrickt den Akku bis knapp > zur Tiefentladeschwelle leer zu lutschen? nein, DAS ist requirements engeneering :-)
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Thomas M. schrieb: > Aber ist es nicht auch zu sehr auf Kante gestrickt den Akku bis knapp > zur Tiefentladeschwelle leer zu lutschen? Insbesondere unter > Berücksichtigung, dass genau dann bei quasi leerem Akku auch noch ein > stromhungriges Relais geschaltet werden soll? Vielleicht ist es da > ohnehin gesünder die Minimalspannung nicht auf Kante auszulegen? Ich hab bisher noch nichts mit LiFePos gemacht, aber in allen Datenblättern sind die 2,5V als Endspannung angegeben. Ich hab mir gerade nochmal die Endladekurven angeguckt. Vermutlich ist es doch besser, nur bis 3,0V zu entladen, da es danach dann doch stark bergab geht und die nutzbare Restkapazität eh gering wäre. Damit wären 5V-Reed-Relais dann wieder im Rennen :-) Ansonsten ist die Lösung von m.n. auch interessant. Irgendwelche Magneten sind wohl eher suboptimal bei MRT-Einsatz ;-)
Wie wäre es denn mit einem kleinen bistabilem Relais? Dann würde der Akku nur für die Zeit des Umschaltens belastet?
Chris D. schrieb: > eher suboptimal bei MRT-Einsatz also Medizintechnik und selbstbau schliesst sich auch aus, ausser Du bist da in de "Rolle" eingetragen und Du darfst so tun.
● J-A V. schrieb: > Chris D. schrieb: >> eher suboptimal bei MRT-Einsatz > > also Medizintechnik und selbstbau schliesst sich auch aus, > ausser Du bist da in de "Rolle" eingetragen und Du darfst so tun. Dadurch, dass diese Geräte nicht direkt mit den Patienten in Kontakt kommen, gelten da andere, nicht ganz so strenge Richtlinien. Davon abgesehen: ich bin nicht in der "Rolle" eingetragen, aber mein (langjähriger) Kunde. Der übernimmt den ganzen Schrift-, Prüf- und Papierkrams. Klappte bisher einwandfrei (ich bin ja nicht wahnsinnig ;-). Ich hab gerade bei Meder das SIL03-1A72-71D gefunden, leider nur mit 250VDC Breakdown :-/ Ich denke, es wird eine Lösung wie von m.n./Falk angedeutet werden.
Chris D. schrieb: > Ich hab gerade bei Meder das SIL03-1A72-71D gefunden, leider nur mit > 250VDC Breakdown :-/ [] Du hast den Hinweis oben gelesen?
@Andrew: Ja, aber nicht verinnerlicht, da Kundenanruf dazwischenkam :-/ Die sehen sehr gut aus - besten Dank für den Link. Irgendwie hatte ich bei Kleinstpannungen nur Reed auf dem Schirm.
Ein Reedkontat spricht bei einer definierten Amperewindungszahl an (Magnetfeld). Für kleinere Spannungen muß man halt dickeren Draht als Spule um den Reedkontakt wickeln, damit der Drahtwiderstand kleiner wird und der Strom somit größer. Reedkontakte kann man auch gut als Überstrommelder verwenden, je nach der Anzahl der Windungen drumherum. Gruß - Werner
Chris D. schrieb: > Irgendwelche Magneten sind wohl eher suboptimal bei MRT-Einsatz Was macht dessen Magnetfeld mit dem Reed?
Chris D. schrieb: > Irgendwelche Magneten sind wohl eher suboptimal bei MRT-Einsatz ;-) ● J-A V. schrieb: > Was macht dessen Magnetfeld mit dem Reed? Jepp, das frage ich mich auch. Abschirmbleche (E/MU) sind wohl nicht erlaubt wegen dem extrem starken Magnetfeld? Was wird dann wohl mit dem (Massenreichen) LiFePo passieren? Nur als Denkanstoss. HTH
2 Cent schrieb: > Chris D. schrieb: >> Irgendwelche Magneten sind wohl eher suboptimal bei MRT-Einsatz ;-) > > ● J-A V. schrieb: >> Was macht dessen Magnetfeld mit dem Reed? > Jepp, das frage ich mich auch. Abschirmbleche (E/MU) sind wohl nicht > erlaubt wegen dem extrem starken Magnetfeld? Was wird dann wohl mit dem > (Massenreichen) LiFePo passieren? > > Nur als Denkanstoss. HTH Ja, ist schon klar. Ganz vermeiden lässt sich Metall natürlich nicht - aber die Signatur soll so gering wie möglich ausfallen. Richtig böse sind so Dinge wie mu-Metall. Das wird noch einige Tests erfordern :-)
Wenn die (ferromagnetische) Metallbelastung gering bleiben soll: Stromversorgung und Sensorsignal über Lichtleiter? Klingt erstmal komisch, aber kleine Solarzellen/Photodioden mit Lichtleiter versorgt, liefern für kleine µC schon genug Saft. Wird bei einigen E/H Feldsonden so realisiert... Oder: Der Kunde will ja auch eine Kupferleitung an den Schaltausgang legen, da könnte man auch Stromversorgung und Signal über ein dünnes Kupferpäarchen schicken und ein zweites Kästle hat dann Saft und Schaltausgang. Bei den Kosten für die Freigabe spielen die Hardwarekosten wohl eher eine untergeordnete Rolle..
Sofern Du bzgl. EMV keinen Streß hast, könntest Du einen LTC3221EDC-5 einsetzen - eine geregelte Charge pump mit EN-pin, die 5V liefert (EMV, weil das Ding Strom-Bursts verursachen kann). Das Relais schaltest Du dann über einen Low-Side-MOSFET (damit zuvor die Spg. sauber aufgebaut werden kann). Zwecks Energieersparnis würde ich dann ein Relais mit Latch-Funktion verwenden, sowas wie das da (3.3kV Iso): https://www.cynergy3.com/sites/default/files/FRS22000%202016.pdf Das Teil kann bis 20V schalten, also für deine 12V perfekt geeignet; der Spulenstrom beträgt ca. 17mA - das reicht. Oder die da ab 4kV Iso (ohne Latch-Funktion, bei Digikey sofort verfügbar): https://www.cynergy3.com/sites/default/files/S1%20Series%202016.pdf https://www.cynergy3.com/sites/default/files/S8%28UL%29%20series%202016%20%28with%20Versions%29.pdf
Chris D. schrieb: > Ja, Optokoppler wäre schön - is aber leider nicht. Kunde will einen > stromlosen Kontakt. AQY412
Hallo, Chris D. schrieb: > Nun läuft die Entladekurve eines LiFePo ja von 3,65V bis 2,5V und alles > lässt sich wohl recht problemlos mit der Einzelzelle betreiben ... die 3,65V Ladeschlußspannung haben meine Zellen ca. für 10min nach Entnahme aus dem Ladegerät, dann sind auch ohne jede Last bei 3,34V. Unter 3V sind sie prraktisch entladen, es geht ab 3,1V steil bergab. Gruß aus Berlin Michael
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