Forum: Haus & Smart Home Wasser - Druckminderung.


von Sam (Gast)


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Hi,

bin dabei Bewässerung für den Garten zu planen. Ich habe einen 
Wasserhahn 3/4" Zoll. Ich habe gelesen, dass je gröser der Durchmesser 
des Wasserschlauchs ist (antiproportional zu Länge des Schlauchs), desto 
kleiner der Druckverlust. Aus diesem Grund überbrücke ich längere 
Strecken (15m) mit einem 3/4" Schlauch.

Jedoch zwischen den Wasserhahn und Schlauch befindet sich folgendes:
Wasserhahn 3/4" -> Wasserzähler 3/4" -> Messing-Wasserdruckregler 3/4" 
(100% offen) -> T-Stück 1/2" -> Wasserdurchfluss-sensor 1/2" -> 
Elektrisches Magnetverntil 1/2" -> Adapter 1/2" zu 3/4" Schlauch.

Spielt die Verringerung 3/4" -> 1/2" auf der kurzen Adapterstrecke eine 
Signifikante Rolle? Mein Ziel ist, die Arbeit des Wasserspringers am 
Ende des Schlaucht durch die Adpaters nicht zu Beeinträchtigen.

Kann ich den eventuellen Druckminderung Messen?

von Kolja L. (kolja82)


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Definiere signifikant:-)

von oszi40 (Gast)


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Sam schrieb:
> T-Stück 1/2" -> Wasserdurchfluss-sensor 1/2" ->
> Elektrisches Magnetverntil 1/2" -> Adapter 1/2"

Dein zu kleiner Querschnitt bremst unheimlich.

von Der Andere (Gast)


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Sam schrieb:
> Kann ich den eventuellen Druckminderung Messen?

Wenn du die Drücke am Anfang und am Ende deines "Verhaus" messen kannst 
ja.
Allerdings nur wenn Wasser fliesst.

Und genau das ist der Knackpunkt. Der Druckverlusst hängt stark 
nichtlinear mit dem Durchfluss zusammen.

Insofern kann dir niemand sagen ob der Durchfluss SIGNIFIKANT geändert 
werden.
Dazu bräuchte man von jedem Teil ein Durchfluss/Druckverlust Kurve und 
den tatsächlichen Durchfluss.

von Amateur (Gast)


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Willst Du, optional, einen Großbrand löschen, so ist der Querschnitt bei 
weitem unzureichend.
Beim Bewässern eines Gartens, ist der Durchfluss meist gering und somit 
ist Dein Querschnitt, ausreichend. Aber auch hier gilt: Willst Du 
optional Löcher in den Boden spülen oder Deine Blumen an den Boden 
drücken bzw. rausspülen, so kann ein größerer Querschnitt nicht schaden.

von Der Andere (Gast)


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Sam schrieb:
> Jedoch zwischen den Wasserhahn und Schlauch befindet sich folgendes:
> Wasserhahn 3/4" -> Wasserzähler 3/4" -> Messing-Wasserdruckregler 3/4"
> (100% offen) -> T-Stück 1/2" -> Wasserdurchfluss-sensor 1/2" ->
> Elektrisches Magnetverntil 1/2" -> Adapter 1/2" zu 3/4" Schlauch.

Na ich hoffe ja daß die ganzen Daten in Echtzeit auf dein Handy gesendet 
werden oder wozu soll das alles gut sein?

von Sebbl M. (sbm)


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Stoppuhr und ein ausreichend großer Eimer sollte als Messaufbau genügen. 
Damit kannst du schonmal die Drosselung durch die Querschnittsverjüngung 
oder sonstige Komponenten rausmessen und dann selbstständig entscheiden.
Jeder Bogen, jeder Meter Schlauch, usw..., alles bremst.

von oszi40 (Gast)


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Amateur schrieb:
> ist Dein Querschnitt, ausreichend.

Für Deinen Blumenkasten mag das ausreichen. Bei einigen hundert qm 
sollte man schon durchweg 3/4" benutzen. Es gibt auch 3/4"-Spritzen 
dafür: z.B. im Gardena-Profisystem.

von Sam (Gast)


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Eine Grundfrage. Bremsen alle Komponenten additiv, oder halt nur der 
kleinste Flaschenhals? D.h. Das Wasser fliesst so schnell, wie der 
kleinste Flaschenhals erlaubt? 2 Flaschenhalskomponenten hintereinander, 
gibt es da ein unterschied zum nur einen?

von Der Andere (Gast)


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Sam schrieb:
> Bremsen alle Komponenten additiv,

Das ist eine Elektronikforum
Überlege mal:
Wie ist das mit hintereinandergeschalteten Widerständen?
Nur daß der Zusammenhang von Durchfluss (Strom) Druckverlust (Spannung) 
und Querschnittsverengung (Widerstand) auch noch nichtlinear ist.

von Matthias L. (limbachnet)


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Ob die aus deinem Wasseranschluss kommende Wassermenge für die 
Gartenbewässerung ausreicht, hängt massiv vom Garten ab - ein 
rechteckiger 50m²-Reihenmittelhausgarten lässt sich mit einem zentralen 
Regner versorgen, ein verwinkeltes parkähnliches Anwesen hat wesentlich 
höhere Ansprüche...

Bei Gardena gibt's ein Planungstool, das auf der Füllzeit für einen 
10-Liter-Eimer am vorhandenen Wasseranschluss ausgeht. Vielleicht 
probierst du das mal aus:

https://my-garden.gardena.com/de

Die aktuell bei den verschiedenen angebotenen Bewässerungslösungen 
eingesetzten Rohre sind allesamt größer als 3/4". Zu dick sind deine 
Schläuche also schon mal nicht.

Ich habe vor vielen Jahren dieses Planungstool noch in der Papierversion 
für ca. 600m² Garten und mehrere Bewässerungskreise benutzt und die 
Planung hat am Ende prima gepasst. Seinerzeit waren zum Vergraben noch 
3/4"-Kunststoffrohre Standard und die tausche ich ganz sicher nicht 
freiwillig aus. Soll heißen: Es geht auch mit 3/4".

Bei den Regnern bin ich übrigens mittlerweise weg von Gardena, die sind 
mir zu oft ausgefallen und der Ersatz ist recht teuer. Dafür bekommt man 
diesen Ersatz in so ziemlich jedem Baumarkt, meine momentan präferierten 
Hunter-Regner muss ich bestellen - allerdings brauche ich sehr selten 
Ersatz, die funktionieren einfach...

von Klaus (Gast)


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Ich habe das schwarze 20mm PE Rohr verlegt und die Ventile haben eine 
Nennweite von 15mm. Pro Zweig betreibe ich bis zu 2 Impulsregner oder 
5-6 Versenkregner. Ich vermute etwas mehr würde auch noch gehen.

MfG Klaus

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Sam schrieb:

> Spielt die Verringerung 3/4" -> 1/2" auf der kurzen Adapterstrecke eine
> Signifikante Rolle?
Ja

Von dem Gardena Teilen bekommst du keine kv oder kvs-Werte. Bei 
Schläuchen ist das eh müssig, weil der Hersteller ja nicht weiss in 
welchen Radien du das legst oder gar klemmst.

Ansosnten:
Nicht raten sondern rechnen. Da reicht ein Bierdeckel.
Druckverlustrechnungen für offene hydraulische Systeme sind ja weniger 
die Kunst.

Wie schon erwähnt: Gardena hat einen Abschätzrechner.
Nur du musst schon selber sagen was hinten rauskommen soll.


> Kann ich den eventuellen Druckminderung Messen?
Natürlich. Wie kann man sonst einen hydraulischen Abgleich machen?
Giovanni Battista Venturi hat nicht umsonst gelebt.
Setze STA-D Ventile. Die haben die Druckmessstutzen dabei.
Ein Scope sollte man dann schon haben.
Ne Scherz beiseite: Du willst wahrscheinlich einen EFH-Garten bewässern 
und weder Planten und Blomen noch den Englischen Garten.

von Markus (Gast)


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Ich verwende Beregner von Hunter (MP Rotator). Die haben so eine geringe 
Durchflussmenge, dass der Druckverlust vernachlässigbar ist. In jedem 
Aufsteigerrohr befindet sich ein eigener Druckminderer. Damit sind 
Druckverluste bzw. Druckschwankungen unerheblich, solange noch etwas 
mehr als 3 bar am Beregner ankommt.
Habe sie jetzt den 2. Sommer ohne Nachjustieren im Einsatz und bin 
zufrieden.
Beregnung dauert dann natürlich länger, aber dann hat das Wasser auch 
Zeit zu versickern und läuft nicht weg.

von Elektrofan (Gast)


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von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Markus schrieb:
> Ich verwende Beregner von Hunter (MP Rotator).
Welche denn?
Du bekommst die MP Rotor in 3*3 Wurfwieiten/Winkelkombinationen + 5 
Sondergeometrien.

> Die haben so eine geringe
> Durchflussmenge, dass der Druckverlust vernachlässigbar ist.
Hmmm - Den verstehe ich nicht.
Wenn ich ein Ventil bis zum Tröpfeln zudrehe, dann habe ich zum Schluss 
eine sehr geringe Durchflussmenge - aber eben einen sehr hohen 
Druckverlust.

> In jedem
> Aufsteigerrohr befindet sich ein eigener Druckminderer. Damit sind
> Druckverluste bzw. Druckschwankungen unerheblich, solange noch etwas
> mehr als 3 bar am Beregner ankommt.
nennt sich dynamisch hydraulischer Abgleich. Das ist ja der Vorteil 
solcher Systeme.

> Habe sie jetzt den 2. Sommer ohne Nachjustieren im Einsatz und bin
> zufrieden.
Gut.

> Beregnung dauert dann natürlich länger, aber dann hat das Wasser auch
> Zeit zu versickern und läuft nicht weg.
Eben. Gegenüber einem Tropfschlauch, verdampft aber beim Beregnen aber 
mehr.

von Matthias L. (limbachnet)


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Sebastian L. schrieb:
>> Die haben so eine geringe
>> Durchflussmenge, dass der Druckverlust vernachlässigbar ist.
> Hmmm - Den verstehe ich nicht.
> Wenn ich ein Ventil bis zum Tröpfeln zudrehe, dann habe ich zum Schluss
> eine sehr geringe Durchflussmenge - aber eben einen sehr hohen
> Druckverlust.

Ich schätze, damit war nicht der Druckverlust am austretenden 
Wasserstrahl, sondern im Rohrsystem gemeint. Und der ist natürlich um so 
kleiner, je weniger Wasser an den Regnern pro Zeiteinheit austritt.

von Markus (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Welche denn?
> Du bekommst die MP Rotor in 3*3 Wurfwieiten/Winkelkombinationen + 5
> Sondergeometrien.

Ich kenne die Geometrie DEINES Gartens nicht. Es bleibt dir überlassen, 
welche Typen du einsetzt, damit sie alle Bereiche ausreichend beregnen.
Ich habe z.B. MP1000 und MP2000 eingesetzt.


>Eben. Gegenüber einem Tropfschlauch, verdampft aber beim Beregnen aber mehr.

Das bleibt auch dir überlassen. Wenn du jedesmal den Tropfschlauch über 
deinem Rasen ausrollen willst wenn du beregnest, kannst du das gerne 
machen.
Diese MP Rotator von Hunter sprühen keinen Nebel, sondern haben einen 
definierten Strahl mit 3 verschiedenen Längen in jedem Kopf. Schau dir 
mal ein paar Videos an, dann siehst du das.
Für die Beete habe ich so ein Micro-Tropf-System installiert.
Das wird auch von der Hunter-Steuerung aktiviert.

von JJ (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Sam schrieb:
>> Bremsen alle Komponenten additiv,
>
> Das ist eine Elektronikforum
> Überlege mal:
> Wie ist das mit hintereinandergeschalteten Widerständen?
> Nur daß der Zusammenhang von Durchfluss (Strom) Druckverlust (Spannung)
> und Querschnittsverengung (Widerstand) auch noch nichtlinear ist.

Na wenn das mal nicht die Stelle ist an der diese Analogie 
zusammenbricht.

von MaWin (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Für Deinen Blumenkasten mag das ausreichen. Bei einigen hundert qm
> sollte man schon durchweg 3/4" benutzen. Es gibt auch 3/4"-Spritzen
> dafür: z.B. im Gardena-Profisystem.

Öhm, nö, du hast offenkundig keinen Garten.

Zum Bewässern reicht 1/2, der grösste Verlust ist an der Düse 
(Handbrazse, Pistole, Gartensprenger), lässt man die weg hat man locker 
den 3-fachen Durchfluss, 100m3 in 24 Stunden am Ende eines 25m 
Schlauches.

Meine Bewässerungsanlage verwendet auch 1/2" für ca. 50 
Bewässerungsdüsen auf ebenfalls 25m, und lief auch in der heissen Zeit 
bloss 4 Minuten am Tag, war also grandios überdimensioniert.

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