Forum: Platinen Eagle 4-Layer Layout Masseflächen


von nightshift225 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich arbeite mit Eagle an einer grösseren 4-lagigen Platine und hab ein 
paar Probleme.
Mir ist bewusst, dass ich besser von Hand routen sollte, aber der 
Zeitaufwand ist ziemlich hoch, daher möchte ich nur teilweise von Hand 
routen und den Rest per Autorouter machen.

Ich habe auf den 4 Lagen jeweils ein Polygon, das den 
Platinenabmessungen entspricht angelegt:
1 GND
2 +5V
15 GND
16 GND

Die Polygone sind ohne Orphans angelegt. Ist das so ok?

Das Problem ist folgendes. Der Autorouter kommt bis 100%, aber danach 
"brechen" Polygone auf und ich lande bei 97%.
Bei den nicht gerouteten Leitungen handlet es sich allesamt um 
Masseleitungen von diversen Chips.
Der Autorouter versucht immer, über die Massefläche, die auf dem Layer 
liegt, auf dem der Chip sitzt (also bei mir bottom,16) anzuschliessen. 
Er setzt nie einfach einen Via neben den Ground pin und bindet die Masse 
über Layer 15 an.
Warum ist das so? Wie kann ich das ändern?
Mein Layer Setup ist (1*2+15*16)


Danke schonmal
VG

von Rotring Vertreter (Gast)


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nightshift225 schrieb:
> Mir ist bewusst, dass ich besser von Hand routen sollte, aber der
> Zeitaufwand ist ziemlich hoch,

Das Rumärgern mit dem Autrouter bedeutet keinen Zeitaufwand? ?
Wenn man eine 4-Lagen Platine nicht händisch schafft, dann bräuchte es 
dringend eine Weiterbildung.
Am besten mit Lektion Nr. 1
"Der richtige Umgang mit Fritzing"

von Helmut S. (helmuts)


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> Der Autorouter versucht immer, über die Massefläche, die auf dem Layer
liegt, auf dem der Chip sitzt (also bei mir bottom,16) anzuschliessen.
Er setzt nie einfach einen Via neben den Ground pin und bindet die Masse
über Layer 15 an.

Setz doch diese Masse Vias von Hand bevor du den Autorouter startest.

von X4U (Gast)


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nightshift225 schrieb:
> Mir ist bewusst, dass ich besser von Hand routen sollte, aber der
> Zeitaufwand ist ziemlich hoch,

Der Zeitaufwand wenn das ganze nicht funzt ist auch nicht von Pappe.

Masseleitungen würde ich vorbelegen, gerade bei Multilayer.

Schau mal hier, ist imho gut investierte Zeit:
https://learnemc.com/emc-tutorials

Direkter link:
Board Layout Video Examples, 4-Layer Mixed Signal Board
https://www.youtube.com/watch?v=ImkvsQEY6OY


Glaube nicht das der Autorouter das hinbekommt.

von Nikolaus S. (Firma: Golden Delicious Computers) (hns)


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Der Autorouter von EAGLE 7.7 ist entgegen der landläufigen Meinung 
ziemlich gut, vor allem der topologische.

Aber um ihn korrekt zu benutzen muß man das hier genannte Aufbrechen der 
Polygone verhindern:

1. Polygone erst mal auf außerhalb der DIMENSION schieben (löschen und 
wieder anlegen ginge zwar auch, aber ist lästig)
2. Ratsnest legt jetzt auch Airwires für alle GND und VCC der Chips an 
(damit keiner unverbunden bleibt)
3. diese von Hand (ggf. in ausreichender Breite und kurzen Wegen) 
vorverlegen damit sie ein vernünftiges Grundnetz geben
4. evtl. 50/90Ohm-Leitungen und kritische Signale etc. auch von Hand 
legen
5. Autorouter für die unkritischen Signale
6. wenn die Plazierung oder die Vorverdrahtung von Hand die 100% 
verhindert (erkennt man dann leicht and den übriggebliebenen Airwires), 
dann Autorouter rückgängig machen, Bauteile verschieben, von Hand 
geroutetes korrigieren und Autorouter neu starten
7. Polygone für Füllflächen wieder über das PCB ziehen
8. Ratsnest füllen lassen und begutachten
9. ggf. weitere Vias um die GND-Füllflächen zu erweitern/HF-technisch 
besser verbinden

Schritt 1+2 verhindert das Aufbrechen von Polygonen. Ich finde ja dass 
es der größte Bug von EAGLE ist, dass Ratsnest Polygone berücksichtigt 
und für Pins innerhalb eines Polygone KEINE Airwires anlegt. Für das 
dadurch entstehende Feature "Aufbrechen von Polygonen" bzw. "unerwartet 
unverbundene Pins" habe ich nie einen Anwendungsfall entdeckt...

Schritt 3 sorgt dafür dass das Power-Netz auch schon ohne Füllung gut 
genug wäre. Die Füllung macht es dann noch besser.

Dann erreicht man mit wenig Arbeit 100%. Ich weiß aber nicht ob das mit 
neuerem EAGLE auch so geht und ob der "Bug" vielleicht behoben ist.

: Bearbeitet durch User
von nightshift225 (Gast)


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@Helmut S.: Ja, das habe ich jetzt umgesetzt. Danke!

@X4U: Das sind sehr hilfreiche Quellen. Habe ich jetzt berücksichtigt. 
Mein Ansazt war ja auch, wichtiges von Hand zu routen und nur den Rest 
vom Autorouter machen zu lassen. Die Platine ist schon etwas grösser mit 
vielen Bauteilen, von denen der überwiegende Teil in ihrer Position 
nicht verändert werden kann. Danke!

@Nikolaus S.: Das sind sehr hilfreiche Tips! Das Verschieben der 
Polygone bringt deutlich bessere Ergebnisse und ist der Schlüssel. Ich 
hab nun neben den Datenbussen auch VCC und GND von Hand geroutet. Wenn 
ich dann nach dem Autorouter Part die Polygone wieder drüberschiebe 
komme ich auf 100%. Danke!!

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Hi, zu der Verteilung deiner Polygone:
Ich schätze, du verwendest wenn möglich SMD-Komponenten. Dann ist der 
übliche Lagenaufbau:
Signale + Bauteile
GND
Versorgungsspannugnen
Signale (+Bauteile)

Die GND-Planes auf TOP und BOT werden von den ganzen Signalen ohnehin so 
sehr zerfressen, dass sie kaum wirkungsvoll sind und du ganz viele 
kleine Inseln hast, die nur mit einem Via nach unten kontaktiert sind. 
Da doch lieber von den Bauteilen eine Leiterbahn mit definierter Breite 
wegführen, kurz neben dem Lötpad ein Via in die Innenlage, fertig.
Ich persönlich route ohne Autorouter und sehe, dass während des Routings 
durch das Verschieben der Bauteile zur besseren geometrischen Anordnung 
so viele kleine Verbesserungen passieren, dass ich davon abrate, die 
Bauteile nur anhand der Airwires zu verteilen und dann den Autorouter zu 
starten.

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