Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zur Overcurrent protection bei MOSFET Treiber


von letsbegin (Gast)


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Hallo,

ich möchte gern einen Power-MOSFET mit dem MOSFET-Treiber TI UCD7100 
schalten.

Dieser besitzt eine Strommessfunktion. Bei der Überschreitung einer 
Stromschwelle, die über den Pin "ILIM" eingestellt werden kann, wird das 
Gate auf Low geschaltet. Bei der Strommessung wird die Spannung zwischen 
CS (Current Sense) und AGND gemessen und mit dem Wert von ILIM 
verglichen. Sobald die Spannung CS also größer als die eingestellte 
Spannung ILIM, wird abgeschaltet. (So habe ich das verstanden)

Mein Problem ist: Im normalen Betrieb wird das Ganze gut gehen, da CS 
bei korrekter Auslegung kleiner ist als ILIM. Sobald aber das Gate auf 
Low geschaltet wird, liegen an CS jedoch die vollen 30 V an. Dies würde 
wahrscheinlich den Treiber zerstören.

Ich komme leider auf keine Idee, wie ich dieses Problem lösen könnte. 
Habt ihr Ideen ? Ich bin leider noch neu, ich bitte formale Fehler in 
der Zeichnung zu entschuldigen.

von Björn (Gast)


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Eigentlich schaltet man den Treiber mit ab. So machen wir das. Ich bin 
dafür aber nicht zuständig und kenne die Schaltungsdetails nicht. Kann 
ich dir aber am Montag besorgen.

von foobar (Gast)


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Üblicherweise benutzt man nicht den MOSFET selbst als Sense-Resistor 
sondern setzt einen dedizierten Widerstand zwischen MOSFET und GND ...

von letsbegin (Gast)


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foobar schrieb:
> Üblicherweise benutzt man nicht den MOSFET selbst als
> Sense-Resistor
> sondern setzt einen dedizierten Widerstand zwischen MOSFET und GND ...

Richtig, dies würde mein Problem Lösen. Aus Effizienzgründen möchte ich 
jedoch, falls es irgendwie geht, das Ganze über den Spannungsabfall des 
MOSFETs lösen.

von Al3ko -. (al3ko)


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letsbegin schrieb:
> Richtig, dies würde mein Problem Lösen. Aus Effizienzgründen möchte ich
> jedoch, falls es irgendwie geht, das Ganze über den Spannungsabfall des
> MOSFETs lösen.

Ohne näher darüber nachgedacht zu haben:
Könnte man das Prinzip "desaturation detection" anwenden, so wie es bei 
IGBTs der Fall ist?

http://www.ti.com/lit/ug/tiduc70a/tiduc70a.pdf

Kapitel: 2.1.5

Viel Erfolg.

EDIT:
Heißt, pack Dioden zwischen Drain und Gatetreiber.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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letsbegin schrieb:
> Aus Effizienzgründen möchte ich
> jedoch, falls es irgendwie geht, das Ganze über den Spannungsabfall des
> MOSFETs lösen.

Wenn ich das richtig sehe, kann man den Current Limit Eingang bei 0,25V 
auslösen lassen. Bei 30V Versorgung sind das weniger als 1% Verlust.
Was für eine Raketentechnik soll das denn werden daß du dir diese ca. 
0,8% Verlust nicht leisten kannst?

Klingt für mich eher nach einem eingebildetem Problem.

von foobar (Gast)


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> Aus Effizienzgründen möchte ich jedoch, falls es irgendwie geht,
> das Ganze über den Spannungsabfall des MOSFETs lösen.

Dummerweise ist der Spannungabfall aber im ausgeschalteten Zustand 
maximal und verhindert dadurch das Einschalten. Meinst du, das bekommst 
du mit weniger als einem Widerstand zurechtgebogen?

von Schalk (Gast)


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Um welchen Strom geht es denn überhaupt? Davon abgesehen, daß ich 
bezweifle, daß Du einen J-FET als Hochstrom-Schalter benutzen willst.

Je höher der Strom, desto kleiner kann und muß der Shunt-R sein. 
Natürlich ergibt das gewisse (kleine) Verluste, aber wenn Du damit 
unglücklich bist, aber auch keine komplexere Schaltung 
(transformatorischer Stromwandler, Hallsensor, ...) hinzufügen willst, 
wirst Du Dich mit diesem Konzept schwer tun.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Wenn du mal einen halbwegs aufmerksamen Blick ins Datenblatt geworfen 
hättest, wüsstest Du dass deine Schaltung komplett verkehrt ist.

von MiWi (Gast)


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letsbegin schrieb:
> Hallo,
>
> ich möchte gern einen Power-MOSFET mit dem MOSFET-Treiber TI UCD7100
> schalten.
>
> Dieser besitzt eine Strommessfunktion. Bei der Überschreitung einer
> Stromschwelle, die über den Pin "ILIM" eingestellt werden kann, wird das
> Gate auf Low geschaltet. Bei der Strommessung wird die Spannung zwischen
> CS (Current Sense) und AGND gemessen und mit dem Wert von ILIM
> verglichen. Sobald die Spannung CS also größer als die eingestellte
> Spannung ILIM, wird abgeschaltet. (So habe ich das verstanden)
>
> Mein Problem ist: Im normalen Betrieb wird das Ganze gut gehen,

Nein. es zerlegt den armen Treiber SOFORT nach dem Einschalten.

> da CS
> bei korrekter Auslegung kleiner ist als ILIM. Sobald aber das Gate auf
> Low geschaltet wird, liegen an CS jedoch die vollen 30 V an. Dies würde
> wahrscheinlich den Treiber zerstören.

Richtig.

>
> Ich komme leider auf keine Idee, wie ich dieses Problem lösen könnte.
> Habt ihr Ideen ? Ich bin leider noch neu, ich bitte formale Fehler in
> der Zeichnung zu entschuldigen.

Das sind keine formalen sondern grundsätzliche Fehler.

Magnetus hat es schon erwähnt:

halte Dich ans Datenblatt und LESE es vorher bevor Du solchen Unsinn 
wie vorgeschlagen machst. Denn wenn du das so machst wie gehabt dann 
kommst Du gleich wieder und jammerst das Dir der Chip ständig stirbt.

MiWi

von Dieter (Gast)


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Für Deinen Fall wurde in der Vergangenheit der sogenannte SensFET (auch 
als MOSFET) entwickelt.

Zum Beispiel:
NXP Semiconductors, AN10322, Current sensing power MOSFETs

von Wanninger (Gast)


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https://www.infineon.com/dgdl/ir25750lpbf.pdf?fileId=5546d462533600a4015355ca1d0e16f7

Und fast jeder fet kann als shunt eingesetzt werden ist halt unlinear 
wegen Temperatur...

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