Forum: HF, Funk und Felder CRC in FSK-Funkübertragungsstrecke


von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo allerseits,

mich würde mal interessieren, wann man für eine FSK-Übertragungsstrecke 
welches CRC-Polynom auswählen sollte.
Warum bietet so ein käufliches Funkmodul beispielsweise diese vier 
Varianten zur Auswahl an? Nur zur Anpassung an bereits vorhandene 
Teilnehmer?

Wann sollte man die CRC nur über die Nutzdaten gehen lassen und wann 
zusätzlich über die Headerbytes beispielsweise. Normalerweise möchte man 
doch alles fehlerfrei übertragen bekommen.

Wo könnte man darüber etwas lesen?

CCITT,

CRC-16 (IBM),

IEC-16,

Biacheva

Danke im Voraus

Mit freundlichem Gruß

von Purzel H. (hacky)


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Beine Beobachtung bei selbst implementierten CRCs. Wenn man das Polynom 
angibt, kann man zuviel falsch machen. Das gibt dann Fragen an den 
Support. Daher sollte man immer die effektive Prozedur in Kontext des 
Messagebocks mitgeben.
Bei einem Geraet, das mit anderen moeglicherweise Fremden Geraeten 
arbeiten soll, kann man auch verschiedene CRCs zur Auswahl stellen.

Moeglicherweise haben die zur Verfuegung gestellen CRCs auch technische 
Unterschiede, im Sinne von, fuer welche Fehlerarten andere 
charkteristiken bestehen. Allenfalls mal Guurgel dazu befragen..

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Christian,

> mich würde mal interessieren, wann man für eine FSK-Übertragungsstrecke
> welches CRC-Polynom auswählen sollte.

Ein wichtiger Auswahlparameter ist die Länge des Datenpakets, die 
gesichert werden soll.
Ist es zu lang, wurde es bei jedem Übertragungsversuch unterbrochen 
durch andere Sender, die dazwischen funken.
Ist es zu kurz, müssen zu viele Pakete gesendet und die Quittungen 
empfangen werden.

Über "das beste Polynom" habe ich Arbeiten gesehen, da geht es unter 
anderem um die Freiheit von Gleichspannungsanteilen.
So was kommt er nach der Bastelei und dem ersten erfolgreichen Empfang.

Ciao
Wolfgang Horn

von roehrenvorheizer (Gast)


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Hallo,

was die Länge angeht wird es vorerst 64 Bytes nicht überschreiten.

MfG

von W.A. (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
> Über "das beste Polynom" habe ich Arbeiten gesehen, da geht es unter
> anderem um die Freiheit von Gleichspannungsanteilen.

Gleichspannungsfreiheit wird doch auf einem Level der Übertragung direkt 
über der physischen Ebene sicher gestellt.
Was hat das mit dem CRC-Polynom zu tun?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

außerdem möchte ich gerne noch wissen, wann man "data whitening" 
einsetzen sollte oder ob man dies nur aus Prestige zuschaltet.

Was es bewirkt wird hier ansatzweise beschrieben:
Radio operation is optimized when the data bits being transmitted are 
random and DC-free, not only because this gives a smooth power 
distribution over the occupied RF bandwidth, but also because random and 
DC-free data prevents the possibility of data dependencies in the 
receiver control loops"

"The 9-bit pseudo-random number (“PN9”) generator is shown in the top of 
Figure 1. The generator is described by the polynomial x9 + x5 + x0. The 
PN9 generates all the values
between 1 through 511 (inclusively) in a pseudo-random order as it is 
clocked. The latches are all set to ones at the start of a whitening 
operation."



https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=http://www.ti.com/lit/an/swra322/swra322.pdf&ved=2ahUKEwjZmufPiNzdAhVGUlAKHcK_B3sQFjABegQICRAB&usg=AOvVaw12R2HdMNqs_n5FbjwgIgI7


mfG

von Wolfgang (Gast)


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Christian S. schrieb:
> außerdem möchte ich gerne noch wissen, wann man "data whitening"
> einsetzen sollte oder ob man dies nur aus Prestige zuschaltet.

Du wirst wohl kaum eine "1FF" aus dem PRN-Generator direkt auf eine 
Datenstrecke geben, bei der der Gleichspannungsanteil ein Kriterium ist.
Guck dir auch gleich das Kapitel "Bit-stuffing" an.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, W.A.,

>> Über "das beste Polynom" habe ich Arbeiten gesehen, da geht es unter
>> anderem um die Freiheit von Gleichspannungsanteilen.
>
> Gleichspannungsfreiheit wird doch auf einem Level der Übertragung direkt
> über der physischen Ebene sicher gestellt.
So macht man das seit einigen Jahrzehnten, und das ist gut.

Konkret erinnere ich mich an Datenfunksysteme, die mit CRC versehen 
wurden, damit ja kein Bit-Pattern die PLL im Empfänger irritiert. 
Sondern die CRC verhinderte Pausen in der Übertragung des Taktes.
Diese Pausen habe ich mit "Gleichspannungsanteil" umschrieben.
Die handelsüblichen Produkte sind über das Problem längst hinaus.

Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
> Sondern die CRC verhinderte Pausen in der Übertragung des Taktes.
> Diese Pausen habe ich mit "Gleichspannungsanteil" umschrieben.

Üblichweise werden zu lange Pausen in der Taktinformation per 
Bit-Stuffing verhindert, was einem dann gegenüber Manchester-Kodierung 
die Bandbreitenerhöhung erspart. Wenn man natürlich durch geschickte 
Wahl der CRC die Sicherung der Datenübertragung und das But-Stuffing 
unter einen Hut bekommt, spart man sich ein paar zusätzliche Bits und 
hat vielleicht noch den Vorteil einer konstanten Datenlänge auf dem 
untersten Übertragungslevel.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Ach, Wolfgang,

>> Sondern die CRC verhinderte Pausen in der Übertragung des Taktes.
>> Diese Pausen habe ich mit "Gleichspannungsanteil" umschrieben.
>
> Üblichweise werden zu lange Pausen in der Taktinformation per
> Bit-Stuffing verhindert,
Wollen wir noch das Fass der synchronen Netze aufmachen, nur damit Du 
"ich hatte doch recht!" sagen kannst?

Ich habe dazu keine Lust. Aus meiner Sicht hat bisher keiner etwas 
deutlich Falsches geschrieben.

Ciao
Wolfgang Horn

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Danke für die Zuschriften. Es eröffnet sich wieder ein neues 
Vertiefungsgebiet. Zumindest gelingt bisher die Übertragung 
zufriedenstellend, wenn auch die Geheimnisse der Feinheiten noch nicht 
gelüftet sind.

MfG

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