Hallo, ich soll für einen Kumpel den Temperaturregler seiner alten (Planax) Buchbinder-Heißklebepresse reparieren. Die Presse wird nicht mehr heiß genug. Ich hatte das Ding schon mehrmals auf dem OP-Tisch, meist mit sichtbaren Schäden, die einfach zu beheben waren. Im Moment versuche ich, die Schaltung zu verstehen und Ersatz für die IC-Antiquitäten (TCA965 etc.) zu bekommen. Die Presse hat einen Temperatur-Sensor und ein Einstellpoti und noch eine weitere Platine mit 7 220V-Relais für Heizung und Motorsteuerung. Wenn jemandem außer Spott und bissigen Kommentaren etwas dazu einfällt, lasst es mich bitte wissen. lg Dieter
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Dieter S. schrieb: > Im Moment versuche > ich, die Schaltung zu verstehen dazu müsstest du den Schaltplan erstellen, du siehst ja die Leiterbahnen an den Bauteilen wir können sie nur raten durch das Bild.
a) warum sollte gerade der TCA kaputt sein ? Die Elkos sind verdächtiger, und heisse Widerstände oder kalte Lötstellen. b) Wenn die Regelung wirklich kaputt ist: Warum nicht einfach einen fertigen Temperaturregler für wenige Euro kaufen, passender Leistung ?
Das Trimmpoti (links) hat noch vernünftig Kontakt? Die Funktion eines TCA965 ist zum Glück nicht übermäßig komplex und durchaus nachvollziehbar. Bevor man den auf Verdacht austauscht, würde ich da erstmal gucken, wie er sich benimmt.
Das Ding sieht nicht so kompliziert aus. Durch Messung solltest du den Fehler finden können. Sonst: www.radio-ghe.com/neuetechnik/Fensterdiskriminator.pdf
Prüfe mal, ob von den Widerständen einer gebrochen ist oder Lackabplatzer hat. Der Temperatursensor könnte seinen Wert verändert haben. Eine Referenzspannung könnte sich geändert haben. Sehr schöner Siemens-Elko oben links! MfG
Das offene pOti sollte mal hin und her bewegt werden (Markierung der Grundstellung ist vorteilhaft...) Wenn die Lötstellen auch noch schön aussehen, dann tippe ich ebenso auf die Elkos... Lässt sich aber mit einem Oszi leicht feststellen, hat aber nicht jeder...
Danke für die Tipps. Die Vorgeschichte ist, dass vor ca. 2 Jahren der 12V-Spannungsregler durchgebrannt war. voll auf Durchgang, über 20 Volt. Einige Bauelemente hatte ich damals schon ausgewechselt, u.a. ein paar Elkos und einen alten Trimmer wg. Wacklers. Nach dieser ersten Reparatur lief das Teil bis vor kurzem problemlos. Mein Kumpel hat noch eine zweite baugleiche Heißklebepresse in Betrieb. Die Reglerplatine von 1983 (Foto) hat etwas andere Widerstände rund um die ICs. Morgen oder übermorgen kann ich mal zu ihm fahren und ein paar Spannungen messen. Bloß welche? Ich werde versuchen, so viel wie möglich zu messen und zu dokumentieren. Leider stehen die beiden Maschinen nicht mehr nebeneinander, die eine hat er ja zu mir gebracht. Sonst könnte ich die Spannungen direkt vor Ort vergleichen. Der gestern bestellte TCA965 wurde bereits geliefert. Ich werde mich morgen wohl mal in die Technik der Fenster-Diskriminatoren vertiefen müssen.
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Du sollst eine Kuh nicht am Schwanz anfassen... Falls Du Ripple hast, die Deine Schaltung nicht richtig funktionieren lässt, dann wäre über die Cs nachzudenken... Wenn Du das aber nicht messen kannst, dann bleibt ja nichts anderes übrig, um die alten Elkos mal zu tauschen und kostet nicht die Welt...
Dieter S. schrieb: > Danke für die Tipps die Tantals (die blauen Kugeln) sind auch immer ein Quell der Freude
Joachim B. schrieb: > die Tantals (die blauen Kugeln) sind auch immer ein Quell der Freude Die sind Nummer 1 auf der Hitliste der Verdächtigen. Christian S. schrieb: > Prüfe mal, ob von den Widerständen einer gebrochen ist oder > Lackabplatzer hat. Der 1W/100Ohm Widerstand südlich des BC327 sieht nicht gut aus, denn im ersten Foto ist da was abgeplatzt. Christian S. schrieb: > Sehr schöner Siemens-Elko oben links! Die Geschmäcker sind halt verschieden :-P Immerhin kann dieser mit einer Lötzinnnase am Pluspol dienen :-)
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Joachim B. schrieb: > die Tantals (die blauen Kugeln) sind auch immer ein Quell der Freude Irgendwie muss ich blind sein, denn ich sehe keine. Achso, es gibt eine zweite Platine, wo der graue Elko durch 2 Tantals verschlimmbessert wurde. Matthias S. schrieb: > Immerhin kann dieser mit einer Lötzinnnase am Pluspol dienen :-) Eher geflickt: Ein zu kurz abgeschnittener Plusdraht an einen senkrecht stehenden Kontaktdraht angelötet.
MaWin schrieb: > Joachim B. schrieb: >> die Tantals (die blauen Kugeln) sind auch immer ein Quell der Freude > > Irgendwie muss ich blind sein, denn ich sehe keine. > > Achso, es gibt eine zweite Platine, wo der graue Elko durch 2 Tantals > verschlimmbessert wurde. > > Matthias S. schrieb: >> Immerhin kann dieser mit einer Lötzinnnase am Pluspol dienen :-) > > Eher geflickt: Ein zu kurz abgeschnittener Plusdraht an einen senkrecht > stehenden Kontaktdraht angelötet. Es musste damals schnell gehen, und ich bin mit Axial-Elkos nicht so gut bestückt. Und es war mal wieder Abend oder Wochenende. Vielleicht werde ich dem Elko noch eine ästhetische Nasenkorrektur spendieren :-) Ripple? Ein bisschen 100Hz aus Netzgleichrichtung, Schaltregler waren noch nicht erfunden ;-) Anbei noch ein Blockschaltbild der Maschine. Ich bin dabei, ein (Teil-) Schaltbild des Temperaturreglers aufzuzeichnen...
> Ripple? Ein bisschen 100Hz aus Netzgleichrichtung,
Das ist klar.
Alte Elkos trocknen gerne aus und verlieren Kapazität. Dann geht der
Ripple hoch.
Und wenn du den einglötet hast, dann hast du für die Reparatur
offensichtlich ein Exemplar aus der selben Epoche genommen, also genauso
alt wie das Gerät. Auch wenn der neue vorher nicht in Betrieb war, gilt
der Austrocknungs-Verdacht.
Prüfe auch mal den Kontakt an den Trimm-Potis. Auch ein beliebter Fehler
bei alten Geräten.
Matthias S. schrieb: > Joachim B. schrieb: >> die Tantals (die blauen Kugeln) sind auch immer ein Quell der Freude > > Die sind Nummer 1 auf der Hitliste der Verdächtigen. ...nein. Die Dinger machen zwar manchmal recht spektakulär Ärger (Kurzschluß mit Feuerwerk und Leuchtkugeln) aber die Nr. 1 auf der Hitliste der Verdächtigen sind sie bei Weitem nicht. Da kommen erst mal die Naß-Elkos an die Reihe und der teure TCA ist es ganz bestimmt nicht. Die Tantalelkos sind viel besser als ihr Ruf. Gruß, Holm
Dieter S. schrieb: > Bloß welche? Die richtigen. Und welche das sind, kannst du am besten feststellen, wenn du die Schaltung verstanden hast. -> Schaltplan aufnehmen.
asd schrieb: > Alte Elkos trocknen gerne aus und verlieren Kapazität. Dann geht der > Ripple hoch. Na, auf dem Osszi sehe ich dann, dass der Riplle oft bis auf die Nulllinie runterkommt... ;-)
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Ich hatte in den letzten Wochen Gelegenheit mich mit Kicad bzw. EEschema anzufreunden, einen Schaltplan aufzuzeichnen und die Schaltung einigermaßen zu verstehen. Die Schaltung funktionierte auf dem Tisch ordnungsgemäß. Aber im heißen Einsatz schaltete sie weiterhin bei 75°C ab, statt bei 125°C wie gefordert. Beim der Fehlersuche muss ich zufällig auf eine empfindliche Stelle der Platine gedrückt haben, sodass die Heizung plötzlich wieder eingeschaltet wurde. Ich konnte eine entdeckte Leitungsunterbrechung nachlöten und jetzt ist alles wieder "im Lot". Danke für die Hinweise und Anregungen. Alle Kondensatoren sind ok. Die, die ich vor ca. 2 Jahren eingbaut habe, hatte ich vorher auf C und ESR geprüft, C stimmt auch heute noch, ESR habe ich nicht neu gemessen. Der früher einmal zu heiß gewordene etwas dickere Metallschicht-Widerstand hat keinen Schaden genommen und bleibt drin. Statt mit dem Oszi habe ich mir die Brummspannungen mit einem hochohmigen Kopfhörer angehört. Für HiFi wäre es etwas zu viel, aber für WiFi (und für Heizungsregler) ganz ok ;-) lg, Dieter
Dieter S. schrieb: > Ich konnte eine entdeckte Leitungsunterbrechung > nachlöten und hättste gleich Fotos von der Unterseite reingestellt hätten wir Dir das gleich schreiben können, anstatt ins Blaue zu raten!
Glaubst du, du kannst auf einem Foto oder Scan mehr erkennen als ich in echt?
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