Forum: Platinen Bungard Basismaterial Qualität.


von Paul G. (paul_g210) Benutzerseite


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Hi

Ich wollte nur mal kurz in die Runde fragen wie eure Erfahrungen mit 
Bungard Basismaterial ist, also ich  eine die Fotopositiv Platinen.

Vorgeschichte:
Ich hatte bereits vor 2 Jahren zwei Platinen beim "C" bestellt (
Basismaterial Fotobeschichtung positiv einseitig 35 µm, 16x10cm)...
Davon habe ich vor zwei Monaten die letzten Stücke verbraucht. Keine
Probleme bis dahin.

Nun habe ich Nachschub vom "C" bekommen, wieder zwei Platinen und da ich 
mir gerade ein Belichtungsgerät aus UV-LED's und nem alten Scanner baue 
wollte ich einfach mal die Belichtungsstärke testen...

Ich bin fast verzweifelt! Immer schön Testplatinen (1x10cm) 
zurechtgesägt und dann belichtet. Immer schon linear gesteigerte 
Belichtungszeit. von 0-3,0-5,0-12 und 0-15 Minuten...

Dann in Natronlauge entwickelt... 20 Sekunden, nichts.. 40 Sekunden... 
nichts... 3 Minuten, langsam lösen sich unstrukturierte Flecken, nur 
ganz schwache Schleier zu erkennen.

Erster Verdacht, Natronlauge vom letzten mal zu alt (10g/L), weggekippt, 
neugemacht... wieder, Fotolack löst sich überhaupt nicht. Lauge wieder 
weggekippt neu angesetzt (15g/L)... wieder nix... neu angesetzt 
(40g/L)...nix, Gedanke: Natriumhydroxid in Natriumcarbonat umgewandelt? 
Nää, unwarscheinlich...

Scanner Glasplatte schluckt UV? Platte ausgebaut, wieder belichtet.. 
nix.

Meine neuen UV_LED unter Verdacht... zu wenig Leistung? Wellenlänge 
liegt daneben? Meine alte Osram Vitalux Lampe rausgekramt, mit der hatte 
ich immer Erfolg... wieder, kein Fotolack abzulösen.

Dann schwelte in mir eine Vermutung.. sollte etwa wirklich die so oft 
gepriesene Bungard Platine das Übel sein? Zweite gelieferte Platine, 
Teststreifen geschnitten. Dann zusammen mit Teststreifen von erster 
Platine Belichtet, gleiche Zeiten, gleiche Lauge...

Das Ergebnis war die zweite Bungard Platine fing nun schon nach 20 
Sekunden an Schlieren in der Lauge zu bilden und der der Lack hat sich 
nach fast 60 Sekunden komplett gelöst. Teststreifen erste Platine... so 
gut wie garnichts...

Auf den Bildern erkennt man die 20-Sekunden Unterteilung auf den 
Teststreifen. Der untere Streifen ist die gute Platine bei der noch 
Fotolack auf dem ersten linken Feld zu erkennen ist (20 sek.). Da ich 
die Platinen ohne Glas/Transparentfolie belichtet habe reichen da schon 
mehr als 20 Sekunden den Lack zu Belichten...

Auf der oberen Platine erkennt man Flecken und eigenartige Streifen, 
sieht irgendwie Produktionsbedingt aus... jedenfalls hatte ich die 
Streifen noch nie auf anderen Platinen gesehen...

Nun gut, fast ein ganzen Tag gebraucht und das herauszufinden und die 
Bungard Platinen gaaaaaanz hinten auf die Verdachtsliste gesetzt, aber 
nix ist unmöglich.. mal sehen ob "C" willens ist mir Ersatz zu schicken.

Hattet ihr das auch schon mal mit den Platinen?

von Helmut -. (dc3yc)


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Ja, bei Platinen vom "C". Kauf einen 10er-Pack, da steht das 
Verfallsdatum drauf. Ansonsten haben sie dir halt die gegeben, die sie 
neulich hinterm Regal wiedergefunden haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Helmut -. schrieb:
> Ansonsten haben sie dir halt die gegeben, die sie neulich hinterm Regal
> wiedergefunden haben.

Naja, ich habe teilweise 5+ Jahre altes Bungard-Material im Keller 
rumliegen. Die nötige Belichtungszeit ist bisschen länger geworden als 
sie es mal war, aber solche Dreckeffekte habe ich da noch nicht erlebt.

von Paul G. (paul_g210) Benutzerseite


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Helmut -. schrieb:
> Ja, bei Platinen vom "C". Kauf einen 10er-Pack, da steht das
> Verfallsdatum drauf. Ansonsten haben sie dir halt die gegeben, die sie
> neulich hinterm Regal wiedergefunden haben.

Hm, naja ein 10er Pack würde bei mir beim jetzigen Verbrauch 10 Jahre 
reichen... Die Platinen die ich bekommen habe hatten alle einzeln 
Verbrauchsdatum aufgeklebt. Und die kaputte war noch bis 2020 "gut".

Habe heute Bestätigung vom "C" erhalten dass mir Ersatz geliefert wird 
:)

von Thomas S. (thom45)


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Hallo Paul,

Ich bin seit Ende 2016 pensioniert. Zuvor verwendete ich Bungard-Platten 
seit mehr als 3.5 Jahrzehnten und hatte nie ein solches Problem.

Du schreibst von Natronlauge als Entwickler. Das ist schon richtig. Ich 
benutzte allerdings stets das Entwickler-Pulver von Bungard. Das besteht 
auch aus Natronlauge, hat aber vielleicht noch Zusätze. Was es war, wenn 
überhaupt, weiss ich nicht (mehr).

Gruss
Thomas

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas S. schrieb:
> Das besteht auch aus Natronlauge, hat aber vielleicht noch Zusätze.

Wenn, dann verbessern diese bestenfalls die Stabilität. Fürs reine
Entwickeln nehme ich auch seit Jahr und Tag NaOH (ob 1 oder 2 %, da
streiten sich die Geister, geht beides).

Wird wohl 'ne Montagsplatine gewesen sein.

von Framulestigo (Gast)


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Oh, auch Opfer der Streifenhörnchenplatinen geworden?

Schade, ich dachte letztens, es läge am Transport (wenn's draußen 35° 
sind, ist es sicher im Postauto noch ein wenig wärmer) und hab's ohne 
Fotos entsorgt. Es sah aber ziemlich ähnlich aus.

von Paul G. (paul_g210) Benutzerseite


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Thomas S. schrieb:
> ...
> seit mehr als 3.5 Jahrzehnten und hatte nie ein solches Problem.
> ...

Beide Platinen lagen in der selben Lauge und eine davon ist gelungen und 
die andere nicht... mein Kausalitätsverständnis sagt mir dazu: Lauge 
ausgeschlossen. Es sei denn in der Schale war genau zwischen den 
Platinen ein Riss in ein Paralleluniversum mit schlechter Lauge ;)

Falls noch jemand meine Platine testen möchte kann er mir gerne einen 
frankierten Rücksendeumschlag zusenden, ich bekomme bestimmt noch 6 
Testplatinen rausgesägt und schicke sie euch ;)

von michael_ (Gast)


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Paul G. schrieb:
> Ich bin fast verzweifelt! Immer schön Testplatinen (1x10cm)
> zurechtgesägt und dann belichtet. Immer schon linear gesteigerte
> Belichtungszeit. von 0-3,0-5,0-12 und 0-15 Minuten...

Sind das 3 bis 15Minuten?

Paul G. schrieb:
> Dann in Natronlauge entwickelt... 20 Sekunden, nichts.. 40 Sekunden...
> nichts... 3 Minuten, langsam lösen sich unstrukturierte Flecken, nur
> ganz schwache Schleier zu erkennen.

3Min ist eigentlich eine gängige Zeit.
5Min machen auch nichts.
Bei den Bungard-Tütchen kann man schon mal eine Platine vergessen, nach 
10 - 15Min ist die auch noch gut.

Paul G. schrieb:
> Erster Verdacht, Natronlauge vom letzten mal zu alt (10g/L), weggekippt,
> neugemacht... wieder, Fotolack löst sich überhaupt nicht. Lauge wieder
> weggekippt neu angesetzt (15g/L)... wieder nix... neu angesetzt
> (40g/L)...nix, Gedanke: Natriumhydroxid in Natriumcarbonat umgewandelt?
> Nää, unwarscheinlich...

40g/L, das ist der Ansatz für den Entschichter.
Da sollte die Fotoschicht sich ablösen, auch ohne Belichtung!

Schwankungen bei der Belichtungszeit bis doppelt und dreifach der 
gängigen Zeit hatte ich auch schon.

Entwickler sollte man mit Faserstift-Strichen testen.
Also unabhängig von irgendwelcher Belichtung.

von michael_ (Gast)


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michael_ schrieb:
> Entwickler sollte man mit Faserstift-Strichen testen.
> Also unabhängig von irgendwelcher Belichtung.

Mist!
Ist der Test für das Ätzbad!

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Jörg W. schrieb:
> Naja, ich habe teilweise 5+ Jahre altes Bungard-Material im Keller
> rumliegen. Die nötige Belichtungszeit ist bisschen länger geworden als
> sie es mal war, aber solche Dreckeffekte habe ich da noch nicht erlebt.

Ich habe vor kurzem (dieses Jahr) noch eine meiner Platinen verarbeitet 
die noch in DM ausgezeichnet sind.
(und tatsächlich mit DM bezahlt wurden...
Jetzt habe ich aber nur noch eine...)

Auf Verdacht habe ich die Belichtungszeit gut verdoppelt, dank guter 
Vorlagen ja kein Problen, damit waren die Ergebnisse absolut in Ordnung!

Framulestigo schrieb:
> Schade, ich dachte letztens, es läge am Transport (wenn's draußen 35°
> sind, ist es sicher im Postauto noch ein wenig wärmer) und hab's ohne
> Fotos entsorgt. Es sah aber ziemlich ähnlich aus.

Es wird tatsächlich wohl ein Lagerungsproblem gewesen sein!

Genau das beschriebene Verhalten zeigt sich immer dann wenn die Platine 
(Fotoschicht) zu viel Wärme abbekommen hat. Entweder weil die lange sehr 
warm gelagert wurden oder diese mindestens einmal kurz relativ heiß 
geworden sind!

Das kann bei Conrad passiert sein, aber auch beim Versand von Bungard 
nach Conrad oder aber von Conrad zum Kunden.

Gruß
Carsten

von Jens G. (jensig)


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>Genau das beschriebene Verhalten zeigt sich immer dann wenn die Platine
>(Fotoschicht) zu viel Wärme abbekommen hat. Entweder weil die lange sehr
>warm gelagert wurden oder diese mindestens einmal kurz relativ heiß
>geworden sind!

Also ich hatte auch vor ein paar Monaten eine Bungard-Platine 
verarbeitet, die schon seit rund 15 Jahren herumlag. Und zwar auf dem 
nackten Dachboden, wo es im Sommer locker 35°C werden kann. Nach ein 
paar Tests mit kleinen abgesägten Stücken bezüglich Belichtungszeit habe 
ich dann meine Platine gemacht. Wunderbar gelungen. Die Mär mit der 
großen Hitze scheint also wohl nicht ganz so allgemeingültig zu sein.

von michael_ (Gast)


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Eher über unsachgemäße Lagerung, wenn sie nicht lichtdicht ist.
Die Platinen sind ja durchscheinend.
Über die Kante kann da Licht eindringen.
Bei einseitig sowieso.

Bei meinen ersten Versuchen bin ich fast verzweifelt.
20min Belichtung brachten noch kein Ergebnis.
Die waren von R&S.

von Jens G. (jensig)


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Einigermaßen lichtdicht gelagert war die Platine. War in einer flachen 
Pappkiste, und die dann in einem Schrank.
Eher war der Kleber der Folie an den Rändern etwas alt geworden, und 
hinterlies beim Abziehen noch reichlich Kleber in den Randzonen. 
Vielleicht durch seitlich eingedrungenen Luftsauerstoff schon etwas 
"abgebunden" ;-)
Aber so groß war die zu machende Platine nicht, so daß diese 
Ablagerungen in den Randzonen nicht störten. Jedenfalls war der 
Photolack trotz reichlichem thermischen Streß über Jahre noch bestens 
brauchbar.

von Framulestigo (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Die Mär mit der
> großen Hitze scheint also wohl nicht ganz so allgemeingültig zu sein.

Ob's nu ne Mär ist oder nicht: Zwei von fünf Platinen waren bei mir 
definitiv nicht mit den üblichen Belichtungszeiten zu entwickeln. Die 
anderen drei liefen wie geschmiert (wie eigentlich auch üblich bei 
Bungard).

Was ich sagen kann: Es waren die ersten beiden im Stapel. Alle hatten 
das gleiche Verfallsdatum.
Was ich nicht mehr sagen kann: Keine Ahnung, ob die beiden im Karton 
auch oben gelegen haben.

Dieses Streifenmuster: Kann es sein, dass der Fotolack ab Werk mit ner 
Riffelrolle aufgetragen wird? Ober wird der einfach gesprüht?

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