Warum ist eigentlich Coax für HF so beliebt? Man kann doch STP (Shielded-TP) oder SPP (Shielded Parallel PAir) eigentlich auch so gut bauen, dass es ähnliche Übertragungseigenschaften hat? Damit meine ich Homogenität der Leiter und des Dielektrikums. Liegt es einfach daran, dass es aufwendiger ist so ein STP zu bauen?
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Coaxxx schrieb: > Liegt es einfach daran, dass es aufwendiger ist so ein STP zu bauen? Die Signale sind dann symmetrisch. Das dürfte aufwändiger zu erzeugen und zu verarbeiten sein, oder man muss immer erst einen Balun dazwischen hängen.
Bei Koax ist der Schirm eben schon "inklusive" und man tut sich leichter Steckverbindungen zu bauen, die einem nicht die Leiterbahnimpedanz zerschießen. Gibt sicher noch ein paar andere Vorteile und bestimmt auch ein paar Nachteile.
Beim Ethernet gabs erst das gelbe Koaxkabel. Jetzt wird nur noch twisted pair verwandt. Es gibt also beides.
Rolf M. schrieb: > Die Signale sind dann symmetrisch. Das dürfte aufwändiger zu erzeugen > und zu verarbeiten sein, oder man muss immer erst einen Balun dazwischen > hängen. Ja ist doch dann super ein Vorteil. Sind die Signale symmetrisch, bin ich Störfester, kann also mit der Frequenz runter gehen, weil mein SNR besser ist als bei einem Coax mit gleichwertigen Schirm. Peter S. schrieb: > Bei Koax ist der Schirm eben schon "inklusive" und man tut sich leichter > Steckverbindungen zu bauen, die einem nicht die Leiterbahnimpedanz > zerschießen. Macht Sinn. Das ist ist dann ein Argument für den mechanischen Mehraufwand. Aber im Großen und Ganzen ist die symmetrische Datenübertragung aus Sicht der Störfestigkeit (und natürlich Emission) deutlich im Vorteil. Gibt es denn Systeme, die mehrere 10 GBit/s über eine verdrillte Leitung übertragen?
Coaxxx schrieb: > Man kann doch STP (Shielded-TP) oder SPP (Shielded Parallel PAir) > eigentlich auch so gut bauen, dass es ähnliche Übertragungseigenschaften > hat? Damit meine ich Homogenität der Leiter und des Dielektrikums. Gab es schon mal als UTP: http://www.dl2lto.de/sc/HB_HL_bau.htm Achnee, twistet war es normalerweise nicht. Hatte mein Oppa noch von der Antenne baumeln, wurde dann aber durch Koax abgelöst.
Alexander Z. schrieb: > die mehrere 10 GBit/s über eine verdrillte Leitung > übertragen? Die Telekom arbeitet garantiert schon daran: https://www.golem.de/news/kupferkabel-deutsche-telekom-wird-g-fast-fuer-1-gbit-s-einsetzen-1601-118406.html
Coaxxx schrieb: > Man kann doch STP (Shielded-TP) oder SPP (Shielded Parallel PAir) > eigentlich auch so gut bauen, dass es ähnliche Übertragungseigenschaften > hat? Damit meine ich Homogenität der Leiter und des Dielektrikums. Völlig richtig. Solche Lösungen sind selten, gibt es aber. Beispielsweise LZ1AQ. Er vertreibt eine breitbandige Loop, bei der die Elektronik am Fußpuunkt der Loop und (Fern-)Steuerung über ein CAT-Kabel miteinander verbunden sind. Funktioniert bestens.
Coaxxx schrieb: > Man kann doch STP (Shielded-TP) oder SPP (Shielded Parallel PAir) > eigentlich auch so gut bauen, dass es ähnliche Übertragungseigenschaften > hat? Suche mal nach "Hühnerleiter". Das ist Labor-Slang für UPP (Unshielded Parallel Pair), aufgebaut aus zwei Einzeldrähten, die über isolierende Zwischenstege auf Abstand gehalten werden.
Martin O. schrieb: > Beim Ethernet gabs erst das gelbe Koaxkabel. Jetzt wird nur noch > twisted > pair verwandt. Es gibt also beides. Es war Thin und Thick-Eternet! Die farbe ist egal! Wie beim Strom auch.
Marc Horby schrieb: > Die farbe ist egal! bei Blindstrom jedenfalls, ansonsten eher auf die eigene Ästhetik achten ;)
Beim Koaxkabel ist der Raum um das Kabel im Idealfall feldfrei. Die Abschirmung ist also schon eingebaut. Das Schirmungsmaß musst du mit TP erstmal erreichen. Die Kabelimpedanz lässt sich auch leichter über die Länge konstant halten. Koax kannst du auch ohne Probleme über einer leitenden Fläche verlegen. Arno
Arno H. schrieb: > Beim Koaxkabel ist der Raum um das Kabel im Idealfall feldfrei. Die > Abschirmung ist also schon eingebaut. Das Schirmungsmaß musst du mit TP > erstmal erreichen. Kann man doch mit STP hinkriegen, wenn der Schirm eine Ähnliche Güte hat? > Die Kabelimpedanz lässt sich auch leichter über die Länge konstant > halten. Das meine ich ja mit Aufwand. Dann ist es doch aufwendiger STP/SPP mit ähnlichen Charakteristiken zu bauen. > Koax kannst du auch ohne Probleme über einer leitenden Fläche verlegen. > > Arno Ja schon. STP aber doch auch. Der führt ja seine auch mit. Wie ist es denn mit der Signalerzeugung besonders bei hohen Frequenzen? Ist doch wahrscheinlich auch schwieriger ein symmetrische Signal zu erzeugen? Anderer seits ist wahrscheinlich die symmetrische Signalverarbeitung einfacher. Oder?
Arno H. schrieb: > Koaxkabel ist der Raum um das Kabel im Idealfall feldfrei. Der "Idealfall" hat auch keine Masseprobleme.
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