Hallo, ich habe mir neulich ein Kontaktmikrofon mit Vorverstärker gebaut. Nun brauche ich etwas, womit ich die Signale aufnehmen kann. Das Gerät muss also nur einen 3.5mm Eingang haben, und kein eigenes Mikrofon. Zwar haben normale Aufnahmegeräte einen Eingang für ein externes Mikrofon, aber für so eine Aufgabe wäre ein richtiges Aufnahmegerät doch überdimensioniert und teuer. Ich habe auch überlegt, mir so etwas selbst zu bauen, aber dafür bräuchte ich das Wissen, wie man einen externen ADC mit einem Mikrocontroller ansteuert. Könnt ihr mir bei einem der beiden Dinge weiterhelfen?
Wie wärs mit einem portablen Minidiscrecorder?
Benjamin M. schrieb: > aber dafür bräuchte ich das Wissen, wie man einen externen ADC > mit einem Mikrocontroller ansteuert Und der gewählte MC sollte so schnell sein, das die Qualität des Audio nicht allzusehr leidet. Und dann muss er das ja irgendwo speichern. Das ist nicht ganz so simpel, aber mit etwas Erfahrung auch nicht unmöglich. Ich würde für sowas heute einen STM32 mit I2S Interface und externem Audio ADC benutzen, der auf USB Stick oder SD Karte speichert. Falls du ein Notebook besitzt, gibt es aber sicher auch Aufnahmesoftware für dein Betriebssystem. Auf Flohmärkten gibt es sicher auch öfter mal die kleinen Audiodiktierer mit Cassette.
Altes Handy? PC? Alte mp3-spieler, Radiorecorder, Kinderspielzeug, ...
Einen alten Zoom oä gibt's für wirklich kleines Geld.
Matthias S. schrieb: > Und der gewählte MC sollte so schnell sein, das die Qualität des Audio > nicht allzusehr leidet. Und dann muss er das ja irgendwo speichern. Das > ist nicht ganz so simpel, aber mit etwas Erfahrung auch nicht unmöglich. > Ich würde für sowas heute einen STM32 mit I2S Interface und externem > Audio ADC benutzen, der auf USB Stick oder SD Karte speichert. Aber wir steuert man einen externen ADC an? Ich konnte das den Datenblättern nicht wirklich entnehmen...
Benjamin M. schrieb: > Aber wir steuert man einen externen ADC an? Ich nehme eine dieser kleinen Crystal Chips wie den CS5343, der mit I2S Signal angesteuert wird und Stereo 16bit bei 96kHz liefert. Der STM32F407 hat 2 I2S Schnittstellen, an der einen hängt bei mir ein DAC für die Wiedergabe, an der anderen der ADC für Aufnahme. Als Basis benutze ich das F407 Discovery Board, da ist der DAC schon drauf.
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Bearbeitet durch User
Max schrieb: > Einen alten Zoom oä gibt's für wirklich kleines Geld. Auch ein neuer (H1 / H1n) ist nicht wirklich teuer. Und absolut sein Geld wert.
BenBenjamin M. schrieb: > Aber wir steuert man einen externen ADC an? Welchen ADC hast du dir denn ausgesucht? BTW: es ist immer teurer, etwas selber zu machen, wenn es das selbe schon zigfach irgendwo von der Stange gibt. Du könntest jetzt natürlich sagen: Aber ich will dabei ja was lernen! Das passt aber nicht zu deiner anderen Aussage: > Ich konnte das den Datenblättern nicht wirklich entnehmen... Dann musst du das eben nochmal anschauen und evtl. nochmal. Und was ausprobieren. Und Probleme lösen. Das ist "Lernen".
> es ist immer teurer, etwas selber zu machen
Oft geht es nicht darum, sondern dass man Spass hat am basteln und dass
man gerne was funktionierendes selbst machen kann und das vorzeigt.
Ohne diese Kreativität hätten es die meisten hier nicht in die
Elektronik/Informatik geschafft.
Das Problem an gebrauchten Zooms o. Ä.ist dass ich sie kaum unter 50€ gefunden habe. Ansonsten überlege ich eben, einen externen ADC zu benutzen. Ich richte mich da aber eher nach solchen, zu denen es Resourcen zur Verbindung mit einem Mikrocontroller gibt, siehe z. Bsp.: [[https://arduino.stackexchange.com/questions/25968/using-an-external-adc-with-arduino]] Ich sympatisiere z. Bsp. mit dem MPC3208. Kann man dem auch im Audiobereich benutzen?
Benjamin M. schrieb: > Ich sympatisiere z. Bsp. mit dem MPC3208. Kann man dem auch im > Audiobereich benutzen? Naja, 12 Bit sind für Audio nicht gerade viel. Bei Mikrofonsignalen kommt noch hinzu, dass du schnell mal 2-3 Bit für den Headroom spendieren musst. Und, brauchst du 8 Eingänge?
HildeK schrieb: > Benjamin M. schrieb: >> Ich sympatisiere z. Bsp. mit dem MPC3208. Kann man dem auch im >> Audiobereich benutzen? > > Naja, 12 Bit sind für Audio nicht gerade viel. Bei Mikrofonsignalen > kommt noch hinzu, dass du schnell mal 2-3 Bit für den Headroom > spendieren musst. Und, brauchst du 8 Eingänge? Nein, aber er kostet ja nicht viel. Und zu der Bitzahl: Ich habe mal geguckt, wie es bei 8-Bit-Audio mit der Qualität aussieht. Das Ergebnis war, natürlich kein HiFi, aber erstaunlich akzeptabel. Von daher denke ich, dass mir 12 Bit reichen.
Benjamin M. schrieb: > Das Ergebnis > war, natürlich kein HiFi, aber erstaunlich akzeptabel. Mit 12 Bit wirst du ungefähr gehobene 'Mittelwellenqualität' erreichen, wenn das alles sauber aufgebaut ist - natürlich ohne die Effekte, die es beim Radioempfang dazu gibt. Mit den internen ADC ist das etwas anders, die werden oft vom digitalen Teil des MC zusätzlich gestört. Allerdings sind 12 Bit beim Ablegen im Speicher auch nicht besser als 16 Bit, von daher würde ich beim ADC nicht sparen.
Meint ihr denn, man kann den MPC3208 auch als Audio-ADC benutzen? Sample rate und bit depth scheinen ja zumindest halbwegs zu passen. Und generell, kann man ADCs, die nicht extra für den Audiobereich gekennzeichnet sind, für diesen verwenden, wenn die beiden oben genannten Parameter passen?
Benjamin M. schrieb: > Und > generell, kann man ADCs, die nicht extra für den Audiobereich > gekennzeichnet sind, für diesen verwenden, wenn die beiden oben > genannten Parameter passen? Du kannst das schon, wenn sie die gewünschte Geschwindigkeit und Bitrate haben, musst aber evtl. selber das AA Filter berechnen und davor setzen, um Abtastfehler (Aliasingeffekte) zu vermeiden. Der o.a. Crystal Chip besitzt dafür intern bereits ein mitlaufendes Filter, so das sich der Eingang direkt an Audio anschliessen lässt ohne extra Filterung.
Matthias S. schrieb: > Benjamin M. schrieb: >> Und >> generell, kann man ADCs, die nicht extra für den Audiobereich >> gekennzeichnet sind, für diesen verwenden, wenn die beiden oben >> genannten Parameter passen? > > Du kannst das schon, wenn sie die gewünschte Geschwindigkeit und Bitrate > haben, musst aber evtl. selber das AA Filter berechnen und davor setzen, > um Abtastfehler (Aliasingeffekte) zu vermeiden. > Der o.a. Crystal Chip besitzt dafür intern bereits ein mitlaufendes > Filter, so das sich der Eingang direkt an Audio anschliessen lässt ohne > extra Filterung. Nur damit ich das richtig verstehe: Der Filter wäre z. Bsp. ein Tiefpassfilter, der Frequenzen überhalb der Hälfte der Samplerate blockt, damit der ADC vor Frequenzen geschützt wird, die er sowieso nicht sinnvoll verarbeiten kann und letztendlich nur in Noise oder Distortion enden würden, richtig? Wie kann man denn abschätzen, ob man sowas braucht? (In meinem Fall geht es um die Signale aus einem Preamp von einem Kontaktmikrofon)
Benjamin M. schrieb: > damit der ADC vor Frequenzen geschützt wird, die er sowieso > nicht sinnvoll verarbeiten kann und letztendlich nur in Noise oder > Distortion enden würden, richtig? So isses. Rauschen und Verzerrung sind da weniger ein Problem, sondern eher die Überlagerung von Mischprodukten. Benjamin M. schrieb: > Wie kann man denn abschätzen, ob man > sowas braucht? (In meinem Fall geht es um die Signale aus einem Preamp > von einem Kontaktmikrofon) Ein AA Filter braucht man immer, wenn die Gefahr besteht, das die Eingangsfrequenzen höher als die halbe Sampling Rate des ADC sein können. Ein Tiefpass muss also in jedem Fall rein. Wenn du z.B. mit 48kHz abtastest, solltest du also ein 24kHz Filter haben.
Benjamin M. schrieb: > Hallo, > > ich habe mir neulich ein Kontaktmikrofon mit Vorverstärker gebaut. Nun > brauche ich etwas, womit ich die Signale aufnehmen kann. Wie aufnehmen? Draht, Magnetband, irgendwelche Dateien? > Das Gerät muss > also nur einen 3.5mm Eingang igitt. ist aber leider verbreitet. > haben, und kein eigenes Mikrofon. Zwar > haben normale Aufnahmegeräte einen Eingang für ein externes Mikrofon, kann jedes 10 Jahre alte Smartphone. Davor gab es mp3 player die auch Aufnehmen konnten. Hatten oft nicht mehr als 128 MB...512 MB - reicht aber > aber für so eine Aufgabe wäre ein richtiges Aufnahmegerät doch > überdimensioniert und teuer. 10 Jahre alte Smartphone sind nicht teuer, aber überdimensioniert. Leider kommt man an die ATRAC Daten der Minidiskrecorder schlecht ran. Die Dinger sind auf dem Flohmarkt nun aber wirklich billig. > Ich habe auch überlegt, mir so etwas selbst > zu bauen, Gehäuse, Batteriefach, .... das wird aufwendig sicher teuerer und genauso klobig wie ein Roland/Tascam digital recorder der 90er. Wenn dur wirklich nur 12 bit brauchst, dann reicht auch ein Diktiergerät. Suchbegriff: "Digital Diktiergerät" oder "digital voice recorder" Die Dinger sind gebraucht nun wirklich billig und selbst neu von Chinafrau günstig. Da bekommst du mehrere Gigabyte an Speicher mit dabei zu Preisen die du beim Blödmarkt für die SD Karte alleine zahlst. Das da dann noch ein Mikrofon drin ist, sollte ja nicht stören. "Fertig kaufen" ist natürlich nicht sportlich.
Benjamin M. schrieb: > Wie kann man denn abschätzen, ob man > sowas braucht? Matthias S. hat es ja schon erklärt. Es passiert dann folgendes: Bei einer Abtastfrequenz von z.B. 32kHz werden alle Signale bis 16kHz richtig verarbeitet und am Schluss auch wiedergegeben. Höhere Frequenzen, z.B. 17kHz wird bei der Wiederherstellung dann zu 15kHz, ein Signal mit 20kHz zu 12kHz. Rauschen wird das nur, wenn das Band oberhalb fa/2 mit entsprechend hohen Rauschanteilen behaftet ist, die dann nach unten gespiegelt werden. Man muss einfach sicherstellen, dass oberhalb der halben Abtastfrequenz die Eingangssignalanteile ausreichend klein sind - ob die Quelle nicht mehr hergibt oder ob eben ein Filter verbaut werden muss, ist egal.
Sorry, ich glaube ich habe mich schlecht ausgedrückt. Ich meinte, ob man abschätzen kann, ob die Quelle solche Frequenzen (z Bsp. 22.05 khz) überhaupt hervorbringt. Des weiteren bin ich aber noch in einem Interessenkonflikt, ob ich mir das ganze selbst bauen will, oder für 20€ ein Diktiergerät kaufe. Der Lerneffekt und der Spaßfaktor ist bei ersterem natürlich größer, ich weiß aber nicht so genau, ob es mir mehr ums Ergebnis oder das Basteln geht.
Benjamin M. schrieb: > Ich meinte, ob man > abschätzen kann, ob die Quelle solche Frequenzen (z > Bsp. 22.05 khz) überhaupt hervorbringt. Wir nicht, aber du evtl. schon. Denn du weisst ja, wie der Wandler in deinem Kontaktmikro beschaffen ist. Allerdings wirst du das Dings eh verstärken müssen, um Line Pegel zu erreichen, und der Verstärker kann ja auch Tiefpass Funktionen enthalten.
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