Hallo. Ich möchte den ECS-75SMF45A7.5B als 45MHz ZF Filter verwenden. Leider finde ich keine Informationen wie man die Koppelkapazität berechnen kann. Datenblatt: https://www.ecsxtal.com/store/pdf/ECS_75SMF.pdf Danke! Mfg Sebastian
Sebastian E. schrieb: > finde ich keine Informationen wie man die Koppelkapazität berechnen > kann. das kann man auch nicht so einfach berechnen, Du bräuchtest dazu alle 4 S-Parameter, wenn man die hätte, dann ließe sich mit dem VNWA Anpass-Tool die richtige Anpassung simulieren. Aber ich denke das ist nicht nötig, da das Datenblatt sagt: man schalte 50R in serie auf jedem Port und dann 6.5pF parallel , Eingang und Ausgang sollten schön mit Masse-DUKOs (Durchkontaktierungen isoliert sein, misst man dann mit einem VNA oder NWT oder was immer als skalarer Spektrumanalysator verfügbar ist, so sollte sich eine schöne Durchlasskurve mit ca. 4dB Einfügedämpfung im vorgegeben Frequenzbereich ergeben. Wegen parasitärer Cs auf der Leiterplatte (falls verwendet) muss man ggf. die Cs ein wenig anpassen EMU
Danke für die Antwort, aber ich meinte nicht die "Anpassung" auf 50 Ohm an den Ein-/Ausgängen, sondern die Koppelkalazität von Pin #5 auf GND.
Sebastian E. schrieb: > sondern die Koppelkalazität von Pin #5 auf GND. Z_C also. Das C steht wohl für Case. Dementspechend ist dort eine "große" Kapazität vorzusehen, falls man das Gehäuse nicht direkt an Masse legt oder legen kann.
Das C steht für coupling und nicht für case. Steht wörtlich da. 100nF an der Stelle sorgen sicher dafür, das nicht mehr viel durch das Filter geht. Es wird wohl eine Fußpunkt-Kopplung sein; ich würde mal mit 22 pF anfangen und dann heftig variieren. Das ist auch kein Filter für eine 50-Ohm-Umgebung; es will 350 Ohm par. mit 6.5 pF sehen. Was die 50-Ohm-Widerstände sollen ist unklar; offensichtlich haben Signalgenerator und level meter schon selbst 50 Ohm. Klar kann man so die S-Parameter messen und wenn der VNA das unterstützt, kann man sich den Wunschabschluss an den Ports "hin-embedden". Das 70 MHz-Filter will 2500 Ohm, da kann man sich totkalibrieren und es kommt trotzdem nicht mehr viel realistisches dabei raus. Bei DigiKey gibt es eine Diashow als "Schulungsmaterial" < https://www.digikey.de/de/ptm/e/ecs-inc/monolithic-crystal-filters?pn_sku=X719CT-ND&part_id=1693791 > Ist aber auch nicht hilfreich - gleich schlecht wie das Datenblatt. Was -3 dB-Bandbreite ist wissen wir selber. Irgendwo steht was von 3. Oberton. Ich würde das als Warnung auslegen, dass irgendwo bei 14 MHz noch ein Scheunentor offensteht. Und bei 5/3 der Mittenfrequenz auch. Ganz ohne LC-Kreise geht es wohl nicht. Gruß / 73, Gerhard
Sebastian E. schrieb: > Ich möchte den ECS-75SMF45A7.5B als 45MHz ZF Filter verwenden. Leider > finde ich keine Informationen wie man die Koppelkapazität berechnen > kann. Die Koppelkapazität beträgt typ. das Dreifache der im DB angegebenen Ein- bzw. Ausgangskapazität, in diesem Fall wären 18pF eine gute Wahl. In der Messschaltung müssen die zusätzlichen Anpasswiderstände am Ein- und Ausgang bei 300Ohm liegen.
Robert M. schrieb: > Die Koppelkapazität beträgt typ. das Dreifache der im DB angegebenen > Ein- bzw. Ausgangskapazität, in diesem Fall wären 18pF eine gute Wahl. Das passt sehr gut zu den Daten, die ein anderer Hersteller für solche Filter angibt: http://www.networksciences.com/45mhzmono.html Dort sind 21p für einen 7.5kHz breiten Filter bei 45MHz angegeben, im Zweifelsfall kann man ja neben einem Festkondensator noch einen kleinen Trimmkondensator verbauen. Insgesamt scheinen sich solche monolithischen Filter unterschiedlicher Hersteller nicht groß zu unterscheiden, was die Abschlussimpedanzen und Koppelkapazitäten angeht.
Gerhard H. schrieb: > Es wird wohl eine Fußpunkt-Kopplung sein; ich würde mal mit 22 pF > anfangen und dann heftig variieren. Robert M. schrieb: > Die Koppelkapazität beträgt typ. das Dreifache der im DB angegebenen > Ein- bzw. Ausgangskapazität, in diesem Fall wären 18pF eine gute Wahl. > In der Messschaltung müssen die zusätzlichen Anpasswiderstände am Ein- > und Ausgang bei 300Ohm liegen. Stephan M. schrieb: > Das passt sehr gut zu den Daten, die ein anderer Hersteller für solche > Filter angibt: > > http://www.networksciences.com/45mhzmono.html > > Dort sind 21p für einen 7.5kHz breiten Filter bei 45MHz angegeben, im > Zweifelsfall kann man ja neben einem Festkondensator noch einen kleinen > Trimmkondensator verbauen. Das hört sich ja gut an. Gleich in drei Beiträgen ungefähr das selbe. Die Anpasswiderstände lasse ich weg und nehme stattdessen ein LC-Netzwerk. Ich lasse eine Platine machen und testen dann verschiedene Werte um 18pf/20pf +/- 10pF. Die Ergebnisse stelle ich dann hier rein. Danke für alle Antworten. Mit freundlichen Grüßen, Sebastian E. Anhang: Layout. Bei dem Anpassnetzwerk sind im Layout nur Kapazitäten in Bauform 1206 eingezeichnet. Es werden, je nach Netzwerk, natürlich auch Induktivitäten verwendet. Ich war im Schaltplan nur zu faul Induktivitäten auszuwählen.
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Jetzt soll man sich auch noch die Zeit nehmen, ein Schulungsvideo anzuschauen: https://www.ecsxtal.com/news-resources/video-learning/126-everything-you-need-to-know-about-quartz-crystal-resonators/133-understanding-load-capacitance Kann bei ECS keiner mehr vernünftige Datenblätter und Applikationstexte schreiben? Das Schaltbild oben mit "(R 50)Ohm" verstehe ich nicht.
Christoph db1uq K. schrieb: > Das Schaltbild oben mit "(R 50)Ohm" verstehe ich nicht. Ich nehme an das sollte (R - 50 Ohm) heißen. Das Minuszeichen ist wohl verloren gegangen.
Stephan M. schrieb: > Ich nehme an das sollte (R - 50 Ohm) heißen. Das Minuszeichen ist wohl > verloren gegangen. Würde dann zumindest den Filter richtig abschließen ... trotzdem ein seeeehr "ungenaues" Datenblatt. Christoph db1uq K. schrieb: > Jetzt soll man sich auch noch die Zeit nehmen, ein Schulungsvideo > anzuschauen: > https://www.ecsxtal.com/news-resources/video-learning/126-everything-you-need-to-know-about-quartz-crystal-resonators/133-understanding-load-capacitance Ist für Schulen/Schüler sicher nicht schlecht, es kann aber kein Datenblatt oder Application Note ersetzen.
Stephan hat recht, da fehlt nur ein Minuszeichen, dann ergibt das einen Sinn. Man sollte mehr Streichholzlegerätsel lösen.
Wie versprochen die Messergebnisse vom ersten Testaufbau. Als Koppelkapazität wurden 22p verwendet. Anpassung an 50Ohm wird durch einen LC-Hochpass (446nH und 22p) an Ein- und Ausgang gemacht. Mfg, Sebastian
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Die Kurve erscheint mir für ein solches Filter zu stark verrundet. Sollte bei der Bandbreite annähernd rechteckig, evtl. mit etwas Welligkeit sein. Außerdem ist die Dämpfung (spec. max. 4db) am oberen Ende. Vorausgesetzt, die Anpassung ist ok, würde ich versuchsweise die Koppelkapazität auf 18pF oder sogar auf 15pF reduzieren -->stärkere Kopplung. Am besten mit einem Trimmer herausfinden. MfG, Horst
HST schrieb: > Die Kurve erscheint mir für ein solches Filter zu stark verrundet. > Sollte bei der Bandbreite annähernd rechteckig, evtl. mit etwas > Welligkeit sein. Außerdem ist die Dämpfung (spec. max. 4db) am oberen > Ende. > > Vorausgesetzt, die Anpassung ist ok, würde ich versuchsweise die > Koppelkapazität auf 18pF oder sogar auf 15pF reduzieren -->stärkere > Kopplung. Am besten mit einem Trimmer herausfinden. > > MfG, Horst Liegt warscheinlich an der Anpassung. Ich habe nur die 22p gehabt, die anderen wurden heute geliefert und können dann eingesetzt werden. Auch die Induktivitäten sind etwas zu groß, da muss noch ein bisschen getuned werden. Mfg Sebastian
Sebastian E. schrieb: > Als Koppelkapazität wurden 22p verwendet. Anpassung an 50Ohm wird durch > einen LC-Hochpass (446nH und 22p) an Ein- und Ausgang gemacht. Ich bin auch der Meinung, dass die Koppelkapazität etwas zu hoch ist, wodurch die Filterkurve im Durchlassbereich etwas runder ausfällt. Das Filter sieht nicht die geforderte 350Ohm||6pF Quell- bzw. Lastimpedanz. 30pF (15+15pF) Kapazitäten in den LC-Anpassgliedern würden das ändern. Vielleicht verscheibt sich auch etwas die Mittenfrequenz des Filters, aktuell liegt diese über 1kHz zu tief.
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