Hallo, ich bin sehr mathematikinteressiert, schreibe in Mathe immer sehr gute Noten, und mein Lehrer hat mir versichert, dass ich problemlos durch das Studium käme. Nun habe ich in weniger als einen halben Jahr mein Abitur und frage mich, was ich studieren soll. Mathe macht mir zwar Spaß, aber ich werde studieren, um später ordentlich Geld zu verdienen. Ist Mathematik eine brotlose Kunst? Wo werden Mathematiker eingesetzt? Kennt ihr arbeitslose Mathematiker? Über eure Empfehlungen würde ich mich freuen.
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> ich werde studieren, um später ordentlich Geld zu verdienen.
Selten so gelacht... Ich wünsche Dir viel Glück dabei!
Naja, mit Mathe kannst Du später so ziemlich alles machen. Unilaufbahn, Führungskraft in Unternehmen, Berater, Entwickler in der Softwarebranche etc. Kann man nix falschmachen mit. Allerdings ist es nicht leicht!
Torben G. schrieb: > Mathe macht mir zwar Spaß, aber > ich werde studieren, um später ordentlich Geld zu verdienen. Dann musst Du allerdings eine Beschäftigung finden, in der gut bezahlt wird als Mathematiker, was stellst Dir vor? Denke mal, bevor man studiert sollte man sich schlau machen, was nach dem Studium ist...
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Kurt schrieb: > Naja, mit Mathe kannst Du später so ziemlich alles machen. Unilaufbahn, > Führungskraft in Unternehmen, Berater, Entwickler in der Softwarebranche > etc. Kann man nix falschmachen mit. Allerdings ist es nicht leicht! Jein. Bis auf die Unilaufbahn, setzt nämlich alles vorraus dass er Mathematik quasi als Nebenfach hat. Die Möglichkeit z.B. Programmierung oder BWL daneben zu machen, bieten nicht alle Unis bzw. ist natürlich nicht Pflicht an allen Unis. D.h. man muss schon ein paar Entscheidungen treffen und eventuell genauer wissen was man gerne machen will. Edit: Die Liste würde ich noch mit "Statistiker" ergänzen. Das ist auch ein bedeutendes Teilgebiet der Mathematik. Mani W. schrieb: > Torben G. schrieb: >> Mathe macht mir zwar Spaß, aber >> ich werde studieren, um später ordentlich Geld zu verdienen. > > Dann musst Du allerdings eine Beschäftigung finden, in der > gut bezahlt wird als Mathematiker, was stellst Dir vor? > > Denke mal, bevor man studiert sollte man sich schlau machen, was > nach dem Studium ist... Denke genau das will er mit diesem Thread machen... Wobei zugegeben das hier iwie nicht das richtige Forum ist. @Torben Glaube im Web findest du mehr dazu als hier in einem Elektronik Forum. Hier sind eher wenige Mathematiker unterwegs. Grössere Chancen hättest du schon in einem PC-Softwareentwicklungs Forum. Als solcher Softwareentwickler weiss ich dass reine Mathematiker im Bereich Simulation, den Entwicklern oft zur Seite stehen. Das reicht vom Physikbereich, über Bio bis ins Finanzwesen. Ob das aber ein gefragter Beruf ist und nicht zu eingeschränkt? Keine Ahnung... Lebst du schon in oder nahe einer Unistadt? Dann schau doch einfach an einem "Bachelor Tag" vorbei. Dort kannst du das ein oder andere erfahren. Viele Unis bieten auch "Schnupperstudium".
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Mani W. schrieb: > Torben G. schrieb: >> Mathe macht mir zwar Spaß, aber >> ich werde studieren, um später ordentlich Geld zu verdienen. > > Dann musst Du allerdings eine Beschäftigung finden, in der > gut bezahlt wird als Mathematiker, was stellst Dir vor? > > Denke mal, bevor man studiert sollte man sich schlau machen, was > nach dem Studium ist... @Mani: dein Aufnahmevermögen war wohl schon nach dem zitierten Satz aus den Eröffnungsthread erschöpft?
Wenn du eine Leidenschaft für Mathematik hast, dann studiere Mathematik. Ganz einfach. Wenn man seine Leidenschaft zum Beruf machen kann, kommt das Geld (fast) von alleine. Die Frage ist eher, ob Mathematik wirklich deine Leidenschaft ist, oder ob du sie "nur" ganz nett/interessant findest. Wie viel Geld du später mal verdienen wirst, hängt in erster Linie von dir selbst ab und nicht vom Studiengang. Daher würde ich auch dringend davon abraten einen Studiengang nur aufgrund angeblich guter Verdienstaussichten zu wählen.
Peter S. schrieb: > Daher würde ich auch dringend > davon abraten einen Studiengang nur aufgrund angeblich guter > Verdienstaussichten zu wählen. Das kann ich nur voll und ganz unterstützen, ich fürchte nur das ist in den Wind gesprochen. Ich habe vor langer Zeit ein 1ser-Abitur gemacht und wurde von verschiedenen Seiten bestürmt, das dürfe man doch nicht wegwerfen, da müsse man Medizin studieren, da könnte man unendlich Geld verdienen (das war damals wirklich so). Ich bin mir aber sicher dass ich kein besonders guter Arzt geworden wäre und habe es auch nie bereut keiner zu sein. Aber zur Mathematik: es gibt einen Riesenunterschied zwischen reiner, theoretischer Mathematik und praktischen Anwendungen, da muss man sich erst mal klarwerden, an was man genau interessiert ist. Als theoretischer Mathematiker (der nie etwas berechnet, nur beweist) kann man die Uni-Laufbahn nehmen, das ist gut auskömmlich, aber reich wird man nicht. Als praktischer Mathematiker (d.h. man berechnet was) kann man zu Institutionen wie CERN gehen oder zur Atomwaffenentwicklung, aber die Stellen sind sehr begrenzt. Oder man geht zur Versicherung und berechnet Sterbetabellen, ist sicher nicht sehr befriedigend. Viele gute praktische Mathematiker wurden von Investmentbanken angeheuert, um immer kompliziertere Optionsmodelle zu entwickeln, aber das sollte man ausser mathematischem Können auch ein ausgeprägtes Betrugsgen haben. Angeblich haben die eine ganze Generation der besten Mathematiker weggekauft, Ergebnis war die Weltfinanzkrise. Empfehlen würde ich als verwandtes Gebiet Computer Science, KI und so weiter, da besteht die Chance reich zu werden, allerdings mit viel Eigeninitiative, nicht als angestellter oder gar verbeamteter Programmierer. Eigentlich fällt mir aber überhaupt kein Studium mit Reichtumsgarantie ein. Möglicherweise ist der Ansatz, Studieren um reich zu werden, schon so falsch dass das Vorhaben sicher scheitert. Mir fällt vo den heutigen reichen Menschen auf der Welt niemand ein der das so angegangen wäre. Georg
Mathe ist eine der wenigen Faecher in dem sich Schulunterricht und Universtaetsausbildung fast nichts miteinander zu tun haben, z.B. im Gegensatz zu Physik. Die Herangehensweise ist eine andere. Aber spaetestens nach einem halben.Semester weiss man ob man mit der Herangehensweise zurecht kommt. Um viel Geld ohne eigene Firma zu verdienen kann man nach dem Studium zu einer grossen Beratungsfirma gehen, fuer nicht viel Geld 3 Jahre dort arbeiten, 1 Jahr seinen MBA machen und dann fuer mehr Geld ins mittlere Management. Das geht auch mit Mathe gut. Man macht dann zwar kein Mathe mehr, aber das war jetzt nicht in der Zielbeschreibung.
georg schrieb: > Möglicherweise ist der Ansatz, Studieren um reich zu werden, schon so > falsch dass das Vorhaben sicher scheitert. Mir fällt vo den heutigen > reichen Menschen auf der Welt niemand ein der das so angegangen wäre. Äh, Zuckerberg hat sein Studium zuende gebracht. Gates nicht, aber er hat immerhin in Harvard studiert! Klar, am Ende wird man tendenziell nicht mit einem Bürojob reich, sondern mit einem Unternehmen. Ausnahme sind vieleicht die grade angedeuteten Investment Banker. Allerdings gibt es noch einiges an Stufen zwischen "reich" und "Brotlos". Dazwischen finden sich die meisten Angestellten-Jobs die Studien vorraussetzen.
Also mit Mathe solltest Du eher mit der Einstellung herangehen, das Dir der Job in der Zukunft Spaß macht. Das große Geld wirst Du damit ganz sicher nicht verdienen, außer mit sehr viel Glück.. Also sie es als eine Leidenschaft, wie jemand der gerne in einer Buchhandlung arbeitet..verdient knapp über Sozialhilfe, ist aber glücklich und zufrieden
georg schrieb: > Möglicherweise ist der Ansatz, Studieren um reich zu werden, schon so > falsch dass das Vorhaben sicher scheitert. Mir fällt vo den heutigen > reichen Menschen auf der Welt niemand ein der das so angegangen wäre. Ist immer die Frage wie reich es sein darf. Betrachtet man den Chefarzt oder den Kardiologen mit eigener Praxis, also mit 600 m² Haus, Boot, 3 dicken SUVs, dann hat bei dem das Studium schon geholfen. Bei Superreichen wie Gates, Zuckerberg, Bezos, Page etc. eher nicht.
Ein Studium - egal welcher Bereich - ist keine Garantie für "viel" Geld verdienen. Es erhöht nur die Wahrscheinlichkeit, dass man hinterher mehr Geld verdienen kann als der Durchschnitt. Such Dir was aus was für Dich selbst interessant ist und Spaß macht. Bezüglich Mathe bedenke folgendes: Selbst in E-Technik hatten wir den kompletten Schulstoff nach den ersten paar Vorlesungen abgehandelt und danach gings in dem Tempo weiter. Bei den Mathematikern kommt da noch einiges an Theorie dazu.
Torben G. schrieb: > ich bin sehr mathematikinteressiert, schreibe in Mathe immer sehr gute > Noten, und mein Lehrer hat mir versichert, dass ich problemlos durch das > Studium käme. Da wäre ich vorsichtig. Studium ist nicht Schule und die Mathematik ist ein weites Feld. > Nun habe ich in weniger als einen halben Jahr mein Abitur > und frage mich, was ich studieren soll. Mathe macht mir zwar Spaß, aber > ich werde studieren, um später ordentlich Geld zu verdienen. Das ist zwar kein ganz falscher Ansatz und ich würde dir zustimmen, wenn es um Germanistik, Kunst oder <spuck> Gender-Irgendwas ginge. Ansonsten empfehle ich eigentlich immer, daß die Leute etwas studieren sollen, was ihnen Spaß macht/und oder leicht fällt. Das erhöht deutlich die Chance, daß sie später mal gut sind in ihrem Fach. Und vor allem will man ja nicht 40 oder mehr Jahre in einem Beruf arbeiten, den man nicht mag. Speziell Mathematik ist aber die Grundlage für sehr viele Wissenschafts- oder Ingenieurberufe. Oder auch im kaufmännischen Bereich (Banken und Versicherungen beschäftigen auch viele Mathematiker). Ansonsten halt ganz viel IT, Wissenschaft (Physik, Astronomie, Materialwissenschaft) und Maschinenbau (Konstruktion, Analyse, Simulation). > Ist Mathematik eine brotlose Kunst? > Kennt ihr arbeitslose Mathematiker? Nein und nein. Ich habe Mathematik an einer Fachhochschule studiert. Habe ich nie bereut. Ich habe mir so auch viel Physik, E-Technik und Informatik mit draufgeschafft, wie angeboten wurde. Am Ende bin ich in der IT (im weitesten Sinne) gelandet. Elektronik ist nur Hobby.
Erst einmal danke für eure Antworten! Das ich zu so einem Studium fähig wäre, wurde mir schon von mehreren Seiten bescheinigt. Bei uns fängt es in der Oberstufe mit den Beweisen an, und die finde ich eigentlich am spannensten Ben B. schrieb: > ich werde studieren, um später ordentlich Geld zu verdienen. > > Selten so gelacht... Ich wünsche Dir viel Glück dabei! Ich hoffe mal, ihr habt mich falsch verstanden. Mit "ordentlich Geld verdienen" meine ich so viel, dass ich mir eine kleine Wohnung leisten und mir trotzdem um Geld keine Sorgen machen muss, also z. B. mal essen gehen oder mir ein schönes Buch gönnen kann. So 60000€ brutto sind dafür doch schon genug. Nix 600m² Haus mit Boot ;-) Viele Grüße
Zumindest bei uns sind die ersten 3 Semester Mathe und Physik identisch. Man kann sich immer noch fuer das Eine oder Andere entscheiden. P_hysik ist angewandte Mathe, ohne die Beweiserei. Wobei die Beweiserei erst auf sehr hohem Niveau einen Sinn ergibt. In der Physik kann man auch mal die Summe aller negativen ganzen Zahlen als -1/6 oder so errechnen. Und weiter verwenden.
Jetzt ist G. schrieb: > Zumindest bei uns sind die ersten 3 Semester Mathe und Physik > identisch. Man kann sich immer noch fuer das Eine oder Andere > entscheiden. P_hysik ist angewandte Mathe, ohne die Beweiserei. Wobei > die Beweiserei erst auf sehr hohem Niveau einen Sinn ergibt. In der > Physik kann man auch mal die Summe aller negativen ganzen Zahlen als > -1/6 oder so errechnen. Und weiter verwenden. Ja, Physik wäre für mich auch eine Alternative. Das interessiert mich zwar nicht so sehr, aber dort bin ich auch gut.
Mani W. schrieb: > Denke mal, bevor man studiert sollte man sich schlau machen, was > nach dem Studium ist... Wow, tolle Antwort, ein typischer Mani. Was denkst du will der Te mit dem Thread bewerkstelligen?
> Ja, Physik wäre für mich auch eine Alternative. Das interessiert mich
zwar nicht so sehr, aber dort bin ich auch gut.
Das Problem ist auch, dass du nicht weisst was Physik ist. Das hat mit
dem was so ueblicherweise angenommen wird wenig zu tun. Vereinfacht :
angewandte Mathematik, von der du auch nicht weisst was das ist.
In der Physik heisst es dann : Ein Potential, da lassen wir den Set von
Operatoren drueber, und erhalten die Wellenfunktionen. Wir machen uns
keine Gedanken ueber das Potential, diese Angaben haben wir gar nicht.
Das Potential haben die Chemiker, die sind auch mit den Wellenfunktionen
zufrieden, oder grad etwas ueberfordert. Und die Mathematiker koennen
die Sets von operatoren, haben aber keine Ahnung zum Potential, noch von
den Wellenfunktionen.
Die Mathematiker befassen sich damit, ob ein unendliches Set von
Operatoren konvergiert, resp unter welchen Bedingungen eben nicht.
Im Wesentlichen geht's darum etwas nicht zu wissen, nicht wissen zu
muessen.
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Torben G. schrieb: > Ist > Mathematik eine brotlose Kunst? Wo werden Mathematiker eingesetzt? Hallo Torben, schau einmal auf dem Matheplaneten, z.B. im Forum "Erfahrungsaustausch" https://www.matheplanet.de/matheplanet/nuke/html/viewforum.php?forum=5 oder bei der DMV unter "Berufsportraits" https://www.mathematik.de/hochschule-beruf/berufsportraits vorbei. P.S. Beim DMV Link kommt eine Warnung aufgrund eines abgelaufenen Zertifikats.
Mathestudium, dann einen Dr.in Statik machen, dann in die Autoindustrie und gut ist. Genau so gut wären natürlich Brücken, Flugzeuge oder Raketen. Ohne Statiker geht da nichts. Grüße Bernd
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Alex G. schrieb: > Die Liste würde ich noch mit "Statistiker" ergänzen. Das ist auch > ein bedeutendes Teilgebiet der Mathematik. Und in diesen Tagen äußerst gefragt. Wenngleich exakte Mathematik heuer weniger zur Ergebnisfindung beiträgt, sondern eher als Schmuckrahmen dient, um den im Voraus zurechtinterpretierten Zahlen einen wissenschaftlichen und seriösen Anschein zu verleihen.
Le X. schrieb: > Wow, tolle Antwort, ein typischer Mani. > Was denkst du will der Te mit dem Thread bewerkstelligen? Ja, schon gut! Ich habs verbockt... socke schrieb: > @Mani: dein Aufnahmevermögen war wohl schon nach dem zitierten Satz aus > den Eröffnungsthread erschöpft? Manchmal macht man Auffassungsfehler... So long...
Und da waere noch Big Data. Das Absuchen von gigantischen Datenmengen nach Mustern.
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