Forum: Ausbildung, Studium & Beruf 40h -> 35h/Woche - Erfahrungen?


von MasterOfDisaster (Gast)


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Hallo,

kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich habe seit kurzem einen Master in 
Elektro- und Informationstechnik, und vor ein paar Tagen mein erstes 
Vorstellungsgespräch in einem IG-Metall-Konzern gehabt.
Da habe ich erfahren, dass in dieser Abteilung jeder eine 40h-Woche hat. 
Damit hatte ich absolut nicht gerechnet, und im Grunde war die Aussicht 
auf 35h einer meiner Hauptgründe, um mich überhaupt auf die Stelle 
bewerben.

Ich habe mir leider etwas anmerken lassen, dass mir die 40h nicht 
sonderlich passen, aber darauf wurde überhaupt nicht eingegangen und mir 
wurde nur gesagt, dass es ja auch mehr Geld gibt. Ein Angebot in 
Richtung 35h kam überhaupt nicht. Trotzdem habe ich das Gefühl, noch 
gute Chancen auf die Stelle zu haben (weil ich fachlich recht geeignet 
bin), die Firma wird sich in den nächsten ca. 2 Wochen entscheiden.

Die 35h würde ich mir halt wünschen, weil ich neben der Arbeit auch noch 
Zeit und Nerv für Hobbys, Sport, mich und Vereine haben möchte. 
Work-Life-Balance eben. Und ich bin auch kein großer Karriere-, Konsum- 
und Familienmensch, das Mehr an Gehalt ist für mich leider kaum eine 
Motivation.
Eine 35h-Woche habe ich im Praxissemester schon gehabt und fand sie 
perfekt.

Nun wäre halt die Frage wie ich am besten vorgehen sollte, um nicht ewig 
auf den 40h festzusitzen falls ich diese Stelle bekommen sollte.

Optionen wären:

- Gleich anderweitig bewerben oder mit den 40h arrangieren, weil alles 
andere eh unsinnig ist. Nur leider sind so gute Stellen für 
Berufseinsteiger selten, daher würde ich das ungern tun

- Meinem ggf. künftigen Chef umgehend mitteilen, dass ich nochmal 
darüber nachgedacht habe und nur 35h möchte. Damit steigt halt die 
Chance massiv, dass er sich für einen Mitbewerber entscheidet, dafür 
wär's aber ehrlich.

- Falls ich die Zusage bekomme sagen/schreiben, dass ich nach reiflicher 
Überlegung lieber nur 35h möchte. Je nach Mitbewerber-Auswahl (die ich 
natürlich nicht kenne) könnte er die Zusage dann aber auch nochmal 
überdenken

- Erstmal auf 40h anfangen und irgendwann nach 6-12 Monaten sagen, dass 
ich gern auf 35h reduzieren möchte. Damit handle ich mir zwar beim 
Einstieg keinen Nachteil ein, finde das Vorgehen aber doch irgendwie 
link.

Hat jemand so eine Arbeitszeitreduzierung gemacht und mag davon 
berichten? Hier und auch ansonsten im Internet findet man ja leider 
wenig zu dem Thema, der umgekehrte Weg (35h => 40h) scheint deutlich 
häufiger zu sein.

Beitrag #5578343 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Claus M. (energy)


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Nimm die Stelle. Kannst jedes Jahr reduzieren. Ohne IGM gibt's nur 40h 
zum Gehalt von 35

von 35er (Gast)


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Die 40h sind normalerweise ein Zusatzvertrag, den du einzeln 
unterschreiben musst und der dann durch den Betriebsrat genehmigt werden 
muss. Einfach den Hauptvertrag unterschreiben und den Zusatzvertrag 
nicht.

Beitrag #5578359 wurde von einem Moderator gelöscht.
von 35er (Gast)


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Zocker_54 schrieb im Beitrag #5578359:
> Kann aber dadurch bereits vor antritt ein vergiftetes Arbeitsverhältnis
> sein.

Dann kündigt man halt wieder.

von Lady Hesketh-Fortescue aus North Cothelstone Hall (Gast)


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Musst doch nur 6 Monate warten, § 8 TzBfG.

Beitrag #5578394 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Fabian B. (satsolver)


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Puh....wenn man das alles hier so liest...

Selbst mir wären 35 Stunden noch zuviel....30 Stunden maximal und man 
kann nebenbei noch sein eigenes Business aufziehen....

Willst du immer bei einem Konzern knechten?

von Flitz (Gast)


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40--->35---> :) eher nein, sondern wahrscheinlich 50--->60 Stunden...

Beitrag #5578407 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Flitz (Gast)


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Sprichst Du von dir?

von 35er (Gast)


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Zocker_54 schrieb im Beitrag #5578394:
> Super soll man dann nach einem Tag kündigen oder was?

Ja.
Nennt sich Probezeit.

Beitrag #5578427 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kalus (Gast)


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Ging mir auch schon genau so. Habe dann gesagt ich möchte 35 haben.
Sie haben natürlich alles versucht, um mich zu überreden.
Als ich bei meinem Wunsch geblieben bin, haben sie es dann doch möglich 
gemacht.

Geht wohl einiges, wenn sie wollen.

von Manfred (Gast)


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MasterOfDisaster schrieb:
> Ich habe seit kurzem einen Master in Elektro- und Informationstechnik,

> und vor ein paar Tagen mein erstes Vorstellungsgespräch in einem 
IG-Metall-Konzern gehabt.

> im Grunde war die Aussicht auf 35h einer meiner Hauptgründe, um mich überhaupt 
auf die Stelle bewerben.

> Work-Life-Balance eben.

Für mich übersetze ich mal: "Ich bin zu faul zum Arbeiten".

Gerade in jungen Jahren steckt man die Stunde mehr besser weg als 
später. Wenn die Arbeit interessant ist, sowieso.

Es gibt jede Menge Threads hier, dass gerade Anfänger eher selten einen 
Einstieg in tarifgebundene Konzerne finden. Also nimmst Du das Angebot 
an oder gehst direkt zur Agentur für Arbeit, Deine Haltung untermauert 
die Aussage, weshalb viele Firmen keine Frischlinge haben wollen oder 
diese als unbrauchbar abstempeln.

von MasterOfDisaster (Gast)


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Danke schon mal für die Anworten!

Wenn, dann möchte ich das schon "im Guten" machen. Also in Absprache mit 
dem Vorgesetzten, und nicht durch Nicht-Unterschreiben eines 
Vertragsteils oder durch Androhen eines Arbeitsgerichts-Prozesses.

Flitz schrieb:
> eher nein, sondern wahrscheinlich 50--->60 Stunden...

Da würde ich dann einfach mal fragen, welche Aufgaben jetzt elementar 
wichtig sind und was liegen bleiben soll.
Natürlich würde ich auch bei einem 35h-Vertrag mal ausnahmsweise eine 
>50h-Woche machen, wenn etwas wirklich dringend fertig werden muss oder 
ein Kundenproblem auftaucht.
Aber auf Dauer Überstunden zu machen und herzuschenken sehe ich nicht 
ein. Wenn dauerhaft zu viel Arbeit für die Menge an Personal da ist, ist 
das nicht mein Problem als Mitarbeiter. Da müsste man schlicht ein paar 
mehr Leute einstellen.

von oszi40 (Gast)


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MasterOfDisaster schrieb:
> auf Dauer Überstunden zu machen

Die Leute, die nun 40h gewählt haben, werden gemerkt haben, daß 
Überstundenberge manchmal verfallen oder siew brauchen ganz nötig Geld. 
WENN man am Anfang gleich auf 35 besteht, könnte man später immer noch 
auf 40 erhöhen wenn die Auftragslage so gut ist. Andererseits ist 
Freizeit auch ganz schön, wenn man Verpflichtungen hat wie Kind abholen 
....

von Dr. Seltsam (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Andererseits ist
> Freizeit auch ganz schön, wenn man Verpflichtungen hat wie Kind abholen
> ....

Nö, am besten ist dann Vertrauensarbeitszeit bzw mobiles Arbeiten.
Auch mit 7h ist man ned um 2-3 am Kindergarten zum abholen. Wenn man 
dagegen abends wenn der Racker schläft noch 2-3h arbeitet geht das viel 
leichter.

@TE
Mach doch erstmal 40h für ein Jahr und guck dann. Die eine Stunde merke 
ich jedenfalls kaum.

von Peter P. (el_peter)


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Schön 7:00 einstempeln und 14:45 Feierabend machen. Yolo.

von Manfred (Gast)


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Dr. Seltsam schrieb:
> @TE
> Mach doch erstmal 40h für ein Jahr und guck dann. Die eine Stunde merke
> ich jedenfalls kaum.

Kann es sein, dass Du eine bessere Motivation hast? Du hast studiert, 
weil Dich die Technik interessiert und nicht in der Hoffnung, mit wenig 
Arbeit viel Geld zu bekommen?

von EX-Ing (Gast)


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Hallo,

ich hatte 8 Jahre 35 Stunden, danach zwangsweise 40 Stunden (IGM).

Fazit:

Genau soviel geschafft wie vorher. Bei allen Kollegen wurde die Arbeit 
einfach nur gestreckt.

Die eine Stunde hat mir gefühlsmäßig bei meiner Freizeit dann aber doch 
gefehlt. Im Winter im Hellen nach Hause laufen war angenehmer als im 
Dunkeln. Im Sommer um 16:00 am Badesee anstatt um 17:00 war auch besser.

Es hängt auch immer davon ab, ob man mit seiner Freizeit sinnvolles 
anfangen kann oder nicht. Wer zuhause sofort wieder im Internet surft 
kann das auch in der Firma tun und das Geld mitnehmen.

Tipp:

Lächeln und den 40 Stunden-Vertrag unterschreiben, IGM ist heute GOLD 
wert.
Ein Jahr warten und die Lage checken. Hast Du dich da etabliert und 
leistet gute Arbeit kannst du das Thema langsam wieder aufwärmen.

Übrigens: Als die Konjunktur abflaute kam die Firma sofort mit dem 
Rückkehrangebot nach 35 Stunden. Und genau das steht uns in nächster 
Zeit bevor! (Brexit, Ölpreis, Zölle, usw.).

Unterschreiben, unterschreiben, unterschreiben .

Gruß

von Zocker_54 (Gast)


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> Autor: Flitz (Gast)
> Datum: 05.10.2018 20:49

> Sprichst Du von dir?

Macht erwohl, der Spinner !

> Zocker_54 schrieb:
> Super soll man dann nach einem Tag kündigen oder was?

Quatsch, geh doch erst nicht hin.

Meinst du die braten dir eine Extrawurst ?

Beitrag #5578717 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Qwertz (Gast)


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EX-Ing schrieb:
> Hallo,
>
> ich hatte 8 Jahre 35 Stunden, danach zwangsweise 40 Stunden (IGM).

Warum denn zwangsweise? 40h sind bei IG Metalltarif immer nur auf 
freiwilliger Basis, 35h die Regel.

> Genau soviel geschafft wie vorher. Bei allen Kollegen wurde die Arbeit
> einfach nur gestreckt.

Meine Arbeit ist nicht so genau messbar, aber ich würde schon sagen, 
dass ich in 40h etwas mehr schaffe als in vorher 35h, auch wenn es 
vermutlich nicht 14% mehr sind.

> Die eine Stunde hat mir gefühlsmäßig bei meiner Freizeit dann aber doch
> gefehlt.

Das kann ich mittlerweile bestätigen, die 5 Stunden pro Woche mehr 
machen sich schon bemerkbar. Hätte ich auch nicht erwartet.

> Es hängt auch immer davon ab, ob man mit seiner Freizeit sinnvolles
> anfangen kann oder nicht.

Wer das nicht kann, tut mir leid. Wobei hier "sinnvoll" vielleicht nicht 
das richtige Wort ist, in der Freizeit ist im Prinzip alles erlaubt, was 
Spaß macht, das muss nicht unbedingt immer sinnvoll sein.

> Wer zuhause sofort wieder im Internet surft
> kann das auch in der Firma tun und das Geld mitnehmen.

Das wäre allerdings so etwas wie vorsätzlicher Betrug am Arbeitgeber. 
Davon kann man nur abraten.

> Lächeln und den 40 Stunden-Vertrag unterschreiben, IGM ist heute GOLD
> wert.

Das stimmt. Es ist das beste Gesamtpaket, was einem beruflich passieren 
kann.

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Das stimmt. Es ist das beste Gesamtpaket, was einem beruflich passieren
> kann.

Zumindest als normal abhängig Beschäftigter ohne besondere herausragende 
Fähigkeiten.

von Igm (Gast)


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> Lächeln und den 40 Stunden-Vertrag unterschreiben, IGM ist heute GOLD
> wert.
>
> Das stimmt. Es ist das beste Gesamtpaket, was einem beruflich passieren
> kann.

Ja das ist korrekt.  Manchmal denke ich mir zu schön um wahr zu sein! 
Vielleicht ist es nur ein Traum und wenn ich aufwache arbeite ich im 
Callcenter ;-)

von EX-Ing (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Hallo,
>>
>> ich hatte 8 Jahre 35 Stunden, danach zwangsweise 40 Stunden (IGM).
>
> Warum denn zwangsweise? 40h sind bei IG Metalltarif immer nur auf
> freiwilliger Basis, 35h die Regel.

Ganz einfach. Friss oder Stirb! Sozusagen gezwungenermaßen freiwillig.
>
>> Genau soviel geschafft wie vorher. Bei allen Kollegen wurde die Arbeit
>> einfach nur gestreckt.
>
> Meine Arbeit ist nicht so genau messbar, aber ich würde schon sagen,
> dass ich in 40h etwas mehr schaffe als in vorher 35h, auch wenn es
> vermutlich nicht 14% mehr sind.

Hängt sicherlich von der Tätigkeit ab. Bei uns (Entwicklung) war es halt 
so.

Gruß

von MasterOfDisaster (Gast)


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Danke für die Tipps und Infos!

Ja, ich denke auch, dass ich erstmal mit 40h anfangen werde, sofern ich 
die Stelle denn überhaupt bekomme. Es wäre recht unvernünftig, sich 
diese Chance entgehen zu lassen.
Vielleicht läuft's ja auch überrraschend gut, und ich will in ein paar 
Monaten die Arbeitszeit gar nicht mehr reduzieren. Falls doch, kann ich 
das Thema ja nach 6-12 Monaten ansprechen.

Manfred schrieb:
> Kann es sein, dass Du eine bessere Motivation hast? Du hast studiert,
> weil Dich die Technik interessiert und nicht in der Hoffnung, mit wenig
> Arbeit viel Geld zu bekommen?

Also ich habe v.a. studiert, weil für die Berufe die mich am meisten 
interessieren fast nur mit Studium bekommt.
Die Technik interessiert mich absolut, und ich möchte mich auch neben 
der Arbeit im Open-Source-Bereich engagieren (habe ich mal mit zu Hobbys 
gezählt).

Nur wird man halt im Studium nach Leistung "bezahlt", in der Arbeit 
erstmal nur nach Zeit. Und im Studium habe ich's tatsächlich meistens 
geschafft, mit minimalem Arbeitseinsatz ordentliche Ergebnisse zu 
bekommen.
In der Arbeit geht's halt mehr um Gehaltserhöhungen und Beförderung, 
beides ist aus meiner derzeitigen Sicht (kann sich ändern) keine große 
Motivation für Mehrarbeit.

Qwertz schrieb:
> Das wäre allerdings so etwas wie vorsätzlicher Betrug am Arbeitgeber.
> Davon kann man nur abraten.
Sowas würde ich normalerweise auch nicht machen, zumindest nicht im 
größeren Umfang. 15-20 Minuten surfen am Tag erscheinen mir völlig okay, 
gerade wenn man Nichtraucher ist und Raucherpausen bezahlt werden. Eine 
Stunde finde ich aber deutlich zu viel.

von Cyblord -. (Gast)


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Ob 40h "schlimm" sind oder nicht, hängt auch maßgeblich davon ab wieviel 
Zeit man auf der Straße lässt. In meiner jetzigen Lebensphase hätte ich 
liebend gerne feste 40h. Ist jetzt auch nicht schlimm keine zu haben, 
das GLZ-Konto füllt sich quasi von selbst und im aktuellen Projekt 
kriegt man seine Mehrarbeitsanträge ohne Probleme durchgewunken.
Aber als ich vom Werkvertrag zum Internen gewechselt habe, habe ich 
meine gewohnten 40h einfach beibehalten, mein Arbeitsweg sind auch nur 
15 Minuten einfach.

von Manfred (Gast)


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Qwertz schrieb:
> EX-Ing schrieb:
>> ich hatte 8 Jahre 35 Stunden, danach zwangsweise 40 Stunden (IGM).
> Warum denn zwangsweise? 40h sind bei IG Metalltarif immer nur auf freiwilliger 
Basis, 35h die Regel.

Vor einigen Jahren ging es den Unternehmen schlecht, sie haben 
Sondertarifverträge abgeschlossen, 40h ohne Lohnausgleich.

Nachdem das einige Große erfolgreich gemacht hatten, kamen alle auf den 
Trip, 40h ohne Lohnausgleich haben zu müssen oder andernfalls Pleite 
gehen zu wollen.

Ich war leider auch in einem solchen Drecksladen, der 40h durchgesetzt 
hat und danach die damit verbundenen Verpflichtungen (Standortgarantie / 
Beschäftigungsgarantie) ignoriert hat. Wir Kollegen wurden betrogen, 
ohne dass es für die Vorstandsvorsitzende irgendwelche Negativfolgen 
gehabt hätte.

Man beachte: IGM ist gut, aber oft genug werden für den individuellen 
Laden "Ergänzungstarifverträge" abgeschlossen. Da gibt es dann eben kein 
Urlaubs- und / oder Weihnachtsgeld, die Tariferhöhung wird ein halbes 
Jahr ausgesetzt und weitere Späße. Im Gegenzug verspricht die 
Geschäftsleitung gewisse Dinge, die sie dann einfach ignoriert oder 
schlampig umsetzt, der Arbeitnehmer ist immer der Dussel.

Die Mitarbeiter haften für Fehler der Geschäftsführung.

von Qwertz (Gast)


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Manfred schrieb:
> Vor einigen Jahren ging es den Unternehmen schlecht, sie haben
> Sondertarifverträge abgeschlossen, 40h ohne Lohnausgleich.

Komisch, davon habe ich null mitbekommen. Wie lange soll das denn her 
sein, mehr als 10 Jahre? Welches Bundesland?

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Zumindest als normal abhängig Beschäftigter ohne besondere herausragende
> Fähigkeiten.

Das trifft alles auf mich zu, da mache ich mir keine Illusionen.

von Basil K. (basil-koerber)


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Ich kann eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit nur empfehlen. Die 
Lebensqualität steigt und man schafft genau so viel.

von Curby23523 N. (Gast)


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Wer 35h statt 40h will wird hier wieder mal gleich als faul 
abgestempelt. Armes Deutschland.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Curby23523 N. schrieb:
> Wer 35h statt 40h will wird hier wieder mal gleich als faul
> abgestempelt. Armes Deutschland.

Yep, die Dummheit kennt hier keine Grenzen.

Beitrag #5591692 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Qwertz (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Curby23523 N. schrieb:
>> Wer 35h statt 40h will wird hier wieder mal gleich als faul
>> abgestempelt. Armes Deutschland.
>
> Yep, die Dummheit kennt hier keine Grenzen.

Warum denn dumm, es gibt doch auch entsprechend mehr Geld? So bleibt 
jeden Monat mehr übrig.

von klausi (Gast)


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Ja, man muss nach Ergebnis bezahlt werden, nicht nach Anwesenheit. Das 
ganze System Krankheit gewaltig.
Mit 35h Arbeitszeit ist man nicht nur produktiver, sondern auch 
erholter.
In Zeiten der Automatisierung sollte es das Ziel sein, Arbeitszeit zu 
verringern, ansonsten ist das allgemein ein Widerspruch in sich.

von A. S. (Gast)


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klausi schrieb:
> Ja, man muss nach Ergebnis bezahlt werden, nicht nach Anwesenheit.

Dir ist aber schon klar, dass das weder dein Vorgesetzter, noch jemand 
darüber objektiv kann? Du kennst die Parabel von den 2 Programmierern?

von Cyblord -. (cyblord)


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klausi schrieb:
> Ja, man muss nach Ergebnis bezahlt werden, nicht nach Anwesenheit. Das
> ganze System Krankheit gewaltig.

Dann strebe AT an. Bei uns hat man da komplette Zeitsouveräntität. 
Nirgends wird die Anwesenheit erfasst. Dafür gibt es eine 
Zielvereinbarung von der ein Bonus und eine mögliche Steigerung des 
Grundgehaltes abhängen.

Ist doch im Prinzip was du forderst.

: Bearbeitet durch User
von Dennis (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> klausi schrieb:
> Ja, man muss nach Ergebnis bezahlt werden, nicht nach Anwesenheit. Das
> ganze System Krankheit gewaltig.
>
> Dann strebe AT an. Bei uns hat man da komplette Zeitsouveräntität.
> Nirgends wird die Anwesenheit erfasst. Dafür gibt es eine
> Zielvereinbarung von der ein Bonus und eine mögliche Steigerung des
> Grundgehaltes abhängen.
>
> Ist doch im Prinzip was du forderst.

AT ist Ausbeutung per Dekret. Wer sich darauf einlässt hat nicht mehr 
alle beisammen.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Qwertz schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> Curby23523 N. schrieb:
>>> Wer 35h statt 40h will wird hier wieder mal gleich als faul
>>> abgestempelt. Armes Deutschland.
>>
>> Yep, die Dummheit kennt hier keine Grenzen.
>
> Warum denn dumm, es gibt doch auch entsprechend mehr Geld? So bleibt
> jeden Monat mehr übrig.

Und was willst du mit dem bisschen mehr Geld, was dir eh 
weginflationiert und abgesteuert wird? Lieber eine bessere 
Work-Life-Balance, das können dir ein paar Kröten mehr niemals bieten. 
Wenn der Beruf der alleinige Lebensmittelpunkt ist und man gerne 40h die 
Woche im Büro hockt, ist man eh ein ganz armes Würstchen.

von Qwertz (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Und was willst du mit dem bisschen mehr Geld, was dir eh
> weginflationiert und abgesteuert wird?

Die Inflation stört mich nicht, solange meine Rendite darüber liegt, und 
das tut sie bisher. Der mittlere Steuersatz steigt zwar leicht durch die 
progressive Besteuerung, aber es fallen keine weiteren Sozialbeiträge 
an, da ich ja mit 35h schon über den Beitragsbemessungsgrenzen lag.
Ich sehe die 14% brutto mehr als relativ leicht verdientes Geld an, da 
mir mein Job gefällt. Wirklich brauchen tu ich sie allerdings nicht, 
zumindest aktuell; in ein paar Jahren vielleicht schon.

> Lieber eine bessere
> Work-Life-Balance, das können dir ein paar Kröten mehr niemals bieten.

Es ist eine Frage der eigenen Bewertung. Ich bin da auch etwas hin- und 
hergerissen. Viel Geld im Rücken zu haben gibt mir immerhin Sicherheit 
und ein gutes Gefühl.

> Wenn der Beruf der alleinige Lebensmittelpunkt ist und man gerne 40h die
> Woche im Büro hockt, ist man eh ein ganz armes Würstchen.

Ich gebe dir recht, dass der Beruf nicht der alleinige Lebensmittelpunkt 
sein sollte, aber das ist er mit einer 40h-Woche auch nicht, da bleibt 
schon noch Zeit für andere Dinge.

von Dr. Seltsam (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Und was willst du mit dem bisschen mehr Geld

600 NETTO im Monat (ab 2019 bei EG12 und SK3) haben oder nicht ist jetzt 
nicht so wenig.
Klar brauchen tut man das nicht, aber ist ja auch ein schöner Urlaub im 
Jahr.
;-)

Und ob man nun 35h oder 40h macht. Selbst mit letzterem bleibt genug 
Freizeit.

Weil die 1h amcht sicherlich nicht aus "0 Freizeit für nix" nicht 
aufeinmal die supoer WL Balance mit zig Freistunden...

von Henry G. (gtem-zelle)


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Dr. Seltsam schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> Und was willst du mit dem bisschen mehr Geld
>
> 600 NETTO im Monat

Ja gut, das wird in meisten Fällen deutlich weniger sein. Aber 600 netto 
(falls nicht wieder geflunkert) ist natürlich eine Überlegung wert, das 
stimmt.

von Dr. Seltsam (Gast)


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Das ist halt (meine) EG12.
In EG10 damals waren es "nur" so um die 400.
Bei SK1 oder 4 sieht es natürlich etwas anders aus.

Was man ja nicht vergessen darf es sind ja nicht 12 Gehälter, sondern 
mehr. Das spielt da auch mit rein. Bei uns gibt es dann noch 
Gewinnbeteiligung.
Insgesagt sind es also nächstes jahr 14 Gehälter.
Das sind dann im Schnitt 600 netto mehr bei 40h im Monat.

von Qwertz (Gast)


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Dr. Seltsam schrieb:
> Das ist halt (meine) EG12.
> In EG10 damals waren es "nur" so um die 400.
> Bei SK1 oder 4 sieht es natürlich etwas anders aus.

Ich habe mal meine Zahlen bei Steuerklasse 1 für das Jahr 2019 durch den 
Brutto-Netto-Rechner gejagt, was netto effektiv so der Unterschied ist 
(basierend auf IGM BY EG 12b).

Dazu habe ich das jeweilige Jahresbrutto inklusive Weihnachts- und 
Urlaubsgeld sowie das tarifliche Zusatzgeld für 2019 berücksichtigt.

Dabei komme ich im Durchschnitt auf ein monatliches Nettoeinkommen:
- bei 35h von 4300 €
- bei 40h von 4900 €

Die Gewinnbeteiligung habe ich hierbei noch nicht berücksichtigt, da 
diese in ihrer Höhe noch nicht feststeht; außerdem fällt diese meines 
Wissens nicht unterschiedlich für 35h oder 40h aus, da beides als 
Vollzeit gilt, nur für Teilzeit gibt es anteilig weniger.

Ich komme also wie Dr. Seltsam zufällig ebenfalls auf ca. 600 € netto 
mehr pro Monat, allerdings für Steuerklasse 1, nicht für 3. Seltsam.

Interessant dabei finde ich, dass sich am prozentualen Unterschied von 
ca. 14% zwischen 40h und 35h zwischen brutto und netto fast nichts 
verschlechtert, nur ca. 0,3% (allein durch höhere Lohnsteuer + Soli 
bedingt, Sozialbeiträge sind ja identisch). Da hätte ich sogar mit mehr 
Steuerprogression gerechnet.

von Qwertz (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ich komme also wie Dr. Seltsam zufällig ebenfalls auf ca. 600 € netto
> mehr pro Monat, allerdings für Steuerklasse 1, nicht für 3. Seltsam.

@Dr. Seltsam: Mit meinen Zahlen komme ich für Steuerklasse 3 im 
Brutto-Netto-Rechner übrigens auf einen rechnerischen Unterschied von 
666 € netto im Monat zwischen 35h und 40h. Die Zahl des Teufels. ;-)

von Dr. Seltsam (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Seltsam.

SK macht in dem Fall halt nicht so viel aus
Meine LZ ist auch nicht so prall :-P
muss erstmal noch weitere 2.3 Jahre auf dem Job knechten ;)

von Qwertz (Gast)


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Dr. Seltsam schrieb:
> Meine LZ ist auch nicht so prall :-P
> muss erstmal noch weitere 2.3 Jahre auf dem Job knechten ;)

Oh, du Ärmster!

von Zocker_54 (Gast)


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Mensch wird hier ein Mist geredet !

von Berufsberater (Gast)


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Qwertz schrieb:
> 35h und 40h

Beides Mist, 32h ist das Maß der Dinge ;) 4x8h und 1 Tag mehr gehört 
Dir.
a la Fanta4 "montags ist er nie da" ;)

Tischnachbar hat 4x7h, gibt Konzerne die wirklich alles erdulden. Der 
Kerle ist aber schon Inventar, sprich 35 Jahre dabei.

von Dennis (Gast)


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Zocker_54 schrieb:
> Mensch wird hier ein Mist geredet !

Ja also hör auf zu schreiben damit ist das Problem gelöst.

von Cyblord -. (Gast)


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Berufsberater schrieb:
> Tischnachbar hat 4x7h, gibt Konzerne die wirklich alles erdulden.

Was heißt erdulden? Teilzeit steht einem zu, wenns nicht grad ne 
Winzbude oder so ist.

von Dr. Seltsam (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Dr. Seltsam schrieb:
> Meine LZ ist auch nicht so prall :-P
> muss erstmal noch weitere 2.3 Jahre auf dem Job knechten ;)
>
> Oh, du Ärmster!

Ja, aber lieber arm dran als Bein ab ;-)

von Qwertz (Gast)


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Berufsberater schrieb:
> Beides Mist, 32h ist das Maß der Dinge ;) 4x8h und 1 Tag mehr gehört
> Dir. a la Fanta4 "montags ist er nie da" ;)

Kann man machen, Teilzeit spült aber deutlich weniger Geld in die Kasse. 
Auch für die Karriere ist es in der Praxis nachteilig, sofern man noch 
Ambitionen hat.

Wenn man aber schon genug Geld hat und nicht mehr befördert werden 
möchte, ist das sicher eine gute Sache.

Beitrag #5593789 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5593791 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Reinhard S. (rezz)


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Dr. Seltsam schrieb:
> Nö, am besten ist dann Vertrauensarbeitszeit bzw mobiles Arbeiten.
> Auch mit 7h ist man ned um 2-3 am Kindergarten zum abholen.

Natürlich. Wenn man um 7 anfängt oder, wenns geht, halb 7 schafft man 
das.

> Wenn man
> dagegen abends wenn der Racker schläft noch 2-3h arbeitet geht das viel
> leichter.

Abends ist man aber oft auch einfach kaputt und/oder nicht in Stimmung 
für die Arbeit. Zudem würd ich nicht von 20-23 Uhr noch arbeiten wollen.

> @TE
> Mach doch erstmal 40h für ein Jahr und guck dann. Die eine Stunde merke
> ich jedenfalls kaum.

Das kann persönlich verschieden sein, aber ich denke auch, das es 
prinzipiell schlimmeres gibt. Die Änderung auf 35h könnte aber halt 
schwierig werden vonwegen Chef.

Mir wären flexible Arbeitszeiten (also auch mal bis 18:00, dafür an nem 
anderen Tag halt nur von 11 bis 16:00) wichtiger, aber das hängt halt 
auch von den persönlichen Hobbys ab.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Mir wären flexible Arbeitszeiten (also auch mal bis 18:00, dafür an nem anderen 
Tag halt nur von 11 bis 16:00) wichtiger,

Ich bin gerne erst gegen 10:00 in die Firma gekommen und habe 
entsprechend lange gearbeitet - bis dann ärmliche Kleingeiste die 
Einhaltung der Kernzeit durchgesetzt haben. Effektiver wurde ich dadurch 
jedenfalls nicht!

Gucke ich auf andere Softwerker, vor 11 Uhr habe ich garnicht versucht, 
die ans Telefon zu bekommen. Compilerläufe haben sie meistens nach 21:00 
gemacht.

Es ist einfach nur dumm, Uhrzeiten vorzugeben.

von Dr. Seltsam (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Natürlich. Wenn man um 7 anfängt oder, wenns geht, halb 7 schafft man
> das.

Kommt halt drauf an:
7 Uhr anfangen. 7 Std arbeiten = 14 Uhr, 30 Minuten Pause dazu, 45 
Minuten Strecke sind wir bei 15:15
Bei 30 Minuten pendeln geht es sich gerade um 15 Uhr aus.
Dafür steht man dann um halb 5 auf.

Reinhard S. schrieb:
> Abends ist man aber oft auch einfach kaputt und/oder nicht in Stimmung
> für die Arbeit. Zudem würd ich nicht von 20-23 Uhr noch arbeiten wollen.

Ist man Fließbandarbeiter oder Steineschlepper? Paar Mails schreiben 
schon hat man leicht ne Stunde voll. Bisschen noch an der PP arbeiten 
wieder 1h voll
Man muss ja auch kaum 3h jeden Tag ranklotzen.

von Qwertz (Gast)


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Dr. Seltsam schrieb:
> Ist man Fließbandarbeiter oder Steineschlepper? Paar Mails schreiben
> schon hat man leicht ne Stunde voll. Bisschen noch an der PP arbeiten
> wieder 1h voll
> Man muss ja auch kaum 3h jeden Tag ranklotzen.

Auch davon ist man nach ein paar Stunden erschöpft, zumindest geistig.

von Dr. Seltsam (Gast)


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Kommt halt drauf an auf die Töätigkeiten. Paar Mails bearbeiten 
erschöpft mich geistig nicht, ne 0185 Commercial Präsentation als PM 
machen auch nicht.
Was ich sagen wollte bzw gesagt habe:
Besser als fixe 35h arbeiten damit man Kind ausm KiGa abholen kann finde 
ich (für mich):
Lieber flexible Arbeitszeit, also 8 Uhr anfangen, bis 14 Uhr machen dann 
Kind abholen und die fehlenden 2h abends nachholen.

von Manfred (Gast)


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Dr. Seltsam schrieb:
> Lieber flexible Arbeitszeit, also 8 Uhr anfangen, bis 14 Uhr machen dann Kind 
abholen und die fehlenden 2h abends nachholen.

Vollkommen richtig, aber deutsche Firmen sind zu dämlich, sowas 
zuzulassen.

Wo kämen wir denn hin, wenn die Leute dann arbeiten könnten, wenn sie 
leistungsbereit / leistungsfähig sind?

von Qwertz (Gast)


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Manfred schrieb:
> Vollkommen richtig, aber deutsche Firmen sind zu dämlich, sowas
> zuzulassen.

Gerade im Home Office kann man sich seine Zeit sehr gut selbst 
einteilen. Bei AT-Veträgen sowieso.

von Klaus (Gast)


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Die Wirtschaft setzt gerade zur Talfahrt an...

da kommt für einige die 0h Woche!!!


Klaus

von Marx W. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Die Wirtschaft setzt gerade zur Talfahrt an...
>
> da kommt für einige die 0h Woche!!!
>
> Klaus

Ähhh?????

Wie immer: Gestern Boomm, Heute Buumm!

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