Forum: /dev/null Wie handelst du bei Preisen auf VHB?


von Bardo H. (bardoheinlein)


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Es läuft oft so ab:
Du bietest X an auf VHB. Der Interessent fragt: wie tief willst du 
runtergehen. Würdest du nun einen Preis nennen, würde er ihn annehmen 
oder nicht. Da kannst du gleich einen Preis angeben.

Wie funktionieren die Regeln bei der VHB, sodaß beide etwas davon haben?

: Verschoben durch Moderator
von Bardo H. (bardoheinlein)


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Ich sehe es jetzt ein bißchen anders.
1. Du bietest etwas auf VHB an.
2. Der Interessent gibt einen Preis an.
3. Du schlägst etwas drauf.
4. Ihr trefft euch in der Mitte.

von Frank L. (hermastersvoice)


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zuerst gibt der Verkäufer die Basis vor und der potentielle Käufer macht 
ein niedrigeres Gebot. Eventuell einigt man sich in der Mitte.

von Achim M. (minifloat)


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An und Pfirsich ist das doch ganz einfach...

1. gutes Geschäft kommt zustande:
1
  ^
2
 /|\
3
  |
4
  |- 1. Gebot Verkäufer VHB
5
  |
6
  |- Schmerzgrenze Käufer
7
  |
8
  |- Für den Preis irgendwo hier gehts übern Tisch
9
  |
10
  |- Schmerzgrenze Verkäufer
11
  |
12
  |- 1. Gebot Käufer
13
  |

2. Kein gutes Geschäft für beide:
1
  ^
2
 /|\
3
  |
4
  |- 1. Gebot Verkäufer VHB
5
  |
6
  |- Schmerzgrenze Verkäufer
7
  |  
8
  |- hier trifft man sich eventuell doch, aber es tut weh
9
  |  
10
  |- Schmerzgrenze Käufer
11
  |
12
  |- 1. Gebot Käufer
13
  |

3. VHB ist unter Schmerzgrenze Käufer
  => er wird vielleicht nicht mal handeln wollen

Es sollte Klar sein, dass
* das Ding nie über VHB weggeht, es sei denn
  es gibt ≥2 Interessenten, die sich hochbieten
* man niemels seine Schmerzgrenze als solche betitelt angibt
  => "du hast 500 gesagt, wie wäre es mit 490" und es tritt Fall 2 ein
  => einfach mal nein sagen, der Käufer will ja was von dir

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Bardo H. (bardoheinlein)


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Joachim K. schrieb:
> * man niemels seine Schmerzgrenze als solche betitelt angibt
Wie denn dann?

Joachim K. schrieb:
> |- 1. Gebot Verkäufer VHB
>   |
>   |- Schmerzgrenze Käufer
>   |
>   |- Für den Preis irgendwo hier gehts übern Tisch
>   |
>   |- Schmerzgrenze Verkäufer
>   |
>   |- 1. Gebot Käufer
>   |

Meinst du damit die Reihenfolge? Wenn ja, ist das nutzlos, denn es geht 
hier ja um Taktik.

Früher habe ich immer extrem hohe Preise genannt, dann sagt mein 
Gegenüber ohje, ich dachte eher an X, dann mußte ich mein Gesicht wahren 
und bin immer noch deutlich drüber, dann kommt das Gegenüber preislich 
etwas entgegen und dann stimme ich zu, wenn es über dem Preis ist, den 
ich wollte.

von Diskriminator (Gast)


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Bardo H. schrieb:
> Da kannst du gleich einen Preis angeben.

Genau das macht man ja auch! Mit Festpreis hältst du dir ne Menge 
Spinner vom Leib. Ich rede da vorsichtig geschätzt von 95% der 
Bevölkerung!

Es ist doch heutzutage so: Der Verkäufer denkt, seine (stark gebrauchte, 
20 Jahre alte) Ware ist doch wie neu, also möchte er fast den Neupreis 
haben.
Der Käufer hingegen möchte gern (echte) Neuware geschenkt, da er der 
einzige Held mit Durchblick ist, also ist er sich sicher, schon einen 
Dummen zu finden.
Beide tun übrigens nicht nur so, sondern glauben wirklich, daß sie recht 
mit ihrer Ansicht haben! Und das ist das Perverse und auch Lächerliche 
daran.

Interessant würde es erst, wenn beide Personen zu ein und demselben 
Artikel ihre Rolle tauschen müssten.

von Cyblord -. (Gast)


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Diskriminator schrieb:
> Mit Festpreis hältst du dir ne Menge
> Spinner vom Leib. Ich rede da vorsichtig geschätzt von 95% der
> Bevölkerung!

Selbst dann kommen noch genug "Hey Bruder, was letzte Preis?"-Spinner um 
die Ecke.

von Bardo H. (bardoheinlein)


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Abradolf L. schrieb:
> "Hey Bruder, was letzte Preis?"
Antworte mit "Kannst du dir nicht leisten".

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5578891 wurde vom Autor gelöscht.
von Mani W. (e-doc)


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Bardo H. schrieb:
> Abradolf L. schrieb:
>> "Hey Bruder, was letzte Preis?"
> Antworte mit "Kannst du dir nicht leisten".

Bardo, Du bist schon ein cooler Bruder, kannst aber nicht damit
umgehen...

Und jetzt: I´m going to matraz...

von Fabian F. (fabian_f55)


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Ich mach das beim verkaufen von Autos so. Ich überlege mir was ich haben 
will, schlage dann 20% drauf. Wenn jemand fragt was man letzter Preis 
ist, nenne ich einen Preis der 5% über dem liegt was ich haben will.
Wenn der Käufer dann vor dem Auto steht meint der fast immer irgendwo 
noch einen beliebigen Schaden gesehen zu haben, der angeblich nicht in 
der Beschreibung stand.
Dann geh ich auf den Preis runter den ich ursprünglich haben wollte. Der 
Käufer ist glücklich und ich hab was ich wollte.
Ich hab aber auch schon etliche potentielle Käufer,vorwiegend mit 
"südländischen Akzent", wieder weggeschickt, wenn die mir mit 
lächerlichen Angeboten kommen. Ein wirklich sinvolles Angebot hab ich 
,bei inzwischen fünf verkauften Autos, noch nie von denen bekommen. Kann 
man sich also eigentlich auch sparen denen zu antworten.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Abradolf L. schrieb:
> Selbst dann kommen noch genug "Hey Bruder, was letzte Preis?"-Spinner um
> die Ecke.

Nicht Spinner, das ist in manchen Kulturkreisen nur die Aufforderung zum 
Handeln. Der will keinen "letzten" Preis, der will anfangen über den 
Preis zu reden.

Jetzt kannst du deine VB-Preis nennen "Bruder, ich hatte so an xxx Euro 
gedacht.".

Wenn schon ein Preis genannt wurde kannst du auch sagen "Bruder, ist 
schon der letzte Preis." Dann weiß dein Gegenüber dass du nicht handel 
willst oder dich extrem zierst und es schwer für ihn wird.

Ein letzter Preis ist erst dann ein letzter Preis, wenn du mehrfach und 
glaubwürdig auf ihm beharrst.

Wenn du das nicht willst gehst du einen kleinen Schritt vom zuvor von 
dir genannten Preis runter (niemals direkt auf deine Schmerzgrenze) und 
sagst "Ok Bruder, aber nur weil du es bist yyy Euro. Letzter Preis". 
Dann weiß dein Gegenüber, dass du mit ihm reden willst.

In den nächsten Runden ist es dann Job deines Gegenüber die Ware 
schlecht zu reden und ein Gegenangebot zu machen. Dein Job ist es die 
Ware über den grünen Klee zu loben.

Dabei immer schön in die Augen sehen, freundlich bleiben (ist nichts 
persönliches) und keine großen Diskussionen über die angeblichen Mängel 
anfangen. Entweder ignorieren oder (implizit) eingestehen, ein bisschen 
abschwächen, etwas entsetzt tun und mit einen Vorteil kontern:

"zzz Euro? Bruuuuder, kann ich nicht machen. In dem Alter bekommst du 
keinen ohne [Mangel X]. Die ohne stehen im Museum. Hast du schon 
[Vorteil Y] gesehen, das hat nicht jeder! Letzter Preis aaa Euro."

Das machst ihr wenige kurze Runden. Ihr habt ja nicht endlos Zeit. Wenn 
du dabei irgendwann klar machen willst, dass deine Schmerzgrenze so 
langsam erreicht ist, dann bleibst du bei einem Preis, nennst ihn 
mehrfach deinen wirklich letzten Preis.

Bevor es peinlich oder lächerlich wird muss einer die Verhandlungen 
abbrechen. Wenn dein Gegenüber es nicht mach, dann machst du es. 
"Bruder, ich glaube wir werden uns nicht einige. Ich wünsch dir Glück 
bei deiner weiteren Suche. Ma as-salama.". Lächeln, winkewinke.

von Bardo H. (bardoheinlein)


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Mani W. schrieb:
> Bardo H. schrieb:
>> Abradolf L. schrieb:
>>> "Hey Bruder, was letzte Preis?"
>> Antworte mit "Kannst du dir nicht leisten".
>
> Bardo, Du bist schon ein cooler Bruder, kannst aber nicht damit
> umgehen...
>
> Und jetzt: I´m going to matraz...

Ach Mani, da sind wir ja schon zwei.

von Bardo H. (bardoheinlein)


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Fabian F. schrieb:
> Ich mach das beim verkaufen von Autos so. Ich überlege mir was ich
> haben
> will, schlage dann 20% drauf. Wenn jemand fragt was man letzter Preis
> ist, nenne ich einen Preis der 5% über dem liegt was ich haben will.
> Wenn der Käufer dann vor dem Auto steht meint der fast immer irgendwo
> noch einen beliebigen Schaden gesehen zu haben, der angeblich nicht in
> der Beschreibung stand.
> Dann geh ich auf den Preis runter den ich ursprünglich haben wollte. Der
> Käufer ist glücklich und ich hab was ich wollte.

Das ist eine super Anleitung. Ernstgemeint.

von ich* (Gast)


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Bardo H. schrieb:
> Du bietest X an auf VHB.

Vor allem gehen mir die Vollpfosten auf den Keks, die nur "VHB" angeben, 
aber keine "B". Auf welcher [B]asis soll man dann handeln?

Wenn man so gar keine Idee hat, schreibt man VH[S]ache. Zu "VHB" gehört 
immer auch ein Preis.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Genau das wollte ich auch schon schreiben. Es gibt aber leider viele, 
die den Unterschied nicht kennen. :(

Wenn ein Verkäufer keinen Preis angibt, schreckt mich das als 
Kaufinteressent übrigens mindestens genauso ab wie eine utopisch hohe 
Preisvorstellung. Wer etwas verkaufen will, sollte schon in etwa wissen, 
was er dafür haben will. Meist ist das auch so. Realistische Angebote 
werden dann abgeleht oder nicht beantwortet. Wahrscheinlich läuft das in 
der Hoffnung, dass sich irgendwann ein Dummer meldet, der zu viel 
bietet.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von ich* (Gast)


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Thorsten O. schrieb:
> Wahrscheinlich läuft das in
> der Hoffnung, dass sich irgendwann ein Dummer meldet, der zu viel
> bietet.

Das ist auch so, jeden Tag steht ein Dummer auf. Habe ich früher auch so 
gemacht, man braucht nur Geduld, dann wird man fast alles zu absurden 
Preisen los. Mittlerweile mache ich es andersherum, immer min. 30% unter 
Marktwert (außer Immobilien & Fahrzeuge), hauptsache schnell weg. Sonst 
findet man, während man auf den Dummen wartet, nur doch wieder einen 
Grund, xyz doch nicht zu verkaufen ;)

von Percy N. (vox_bovi)


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Mani W. schrieb:

> Und jetzt: I´m going to matraz...

Schade, dass Du nicht "matress" geschrieben hast. Das hätte man 
prachtvoll missverstehen können ...

von Mani W. (e-doc)


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Percy N. schrieb:
> Schade, dass Du nicht "matress" geschrieben hast.

Die war schon auf der Matraz...

von Mani W. (e-doc)


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Bardo, mein Freund!

Es gab noch nie einen Beitrag von Dir, der Dir nicht Probleme
bereitet hat....

Ich weiß nicht, ob Du Dich bemühst, etwas herzustellen und zu
produzieren, oder ob Du Dir nur Gedanken machst darüber, wie
es funktionieren könnte und sollte, wenn man wollte und könnte,
voraus gesetzt, man wäre nicht so unten...

Bardo!

Erklär mir mal, was für Dich wirklich wichtig wäre...

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