Hi Leute, die Frage steht ja praktisch schon da. Befindet sich das Zahngold eines Verstorbenen noch mit im Sarg/der Urne? Falls ja, was passiert ca. 25 Jahre spätzer damit, wenn alles wieder ausgebuddelt wird? Ich möchte übrigens keine Leichen schänden, sondern nur wissen, wer sich daran offiziell oder auch inoffiziell bereichert.
Mir klauen das im Krematorium und haben damit einen netten Nebenverdienst.
Bei Sarg sollte es eigentlich in der Leiche verbleiben. Wird es entnommen, wäre das Störung der Totenruhe. Aber mal ehrlich, wer schaut da schon nach. Da wird sicher der ein oder andere Bestatter ein kleines Nebeneinkommen haben. Wenn Verbrennung, reissen sich das die Krematorien unter den Nagel und bessern sich damit ihren kümmerlichen Gewinn auf. Genauso wie Titanschrauben oder anderes Zeug, was dem Verstorbenen mal implantiert wurde. Das machen die fast legal: Den Angehörigen gehört es nicht, denn die Leiche gehört nicht zur Erbmasse. Der Leiche gehört es auch nicht, denn eine Leiche kann kein Eigentum haben. Also bestimmen die Krematorien einfach in ihren AGB: Geht in unser Eigentum über, und damit kommen sie fast immer durch. Dabei wird natürlich ausgenutzt, dass es den Hinterbliebenen oft einfach pietätlos erscheint, auf die Herausgabe oder das Mitbestatten zu bestehen.
Karl schrieb: > Den Angehörigen gehört es nicht, denn > die Leiche gehört nicht zur Erbmasse. Allerdings wird niemand mit Zahngold geboren, also gehört es eigentlich nicht zur Leiche. Sonst könnte ja auch ein Goldring zur Leiche zählen, den man nicht mehr abbekommt... Verbrennermeister schrieb: > Mir klauen das im Krematorium und haben damit einen netten > Nebenverdienst. Karl schrieb: > Wenn Verbrennung, reissen sich das die Krematorien unter den Nagel So wäre auch meine Vermutung.
> Ich möchte übrigens keine Leichen schänden, sondern nur wissen, wer sich > daran offiziell oder auch inoffiziell bereichert. Viele Zahnärzte bieten übrigens ihren (meist betagten) Patienten an, altes Zahngold für sie zu entsorgen. Grosszügigerweise entstehen dabei für den Kunden keinerlei zusätzliche Kosten. :-) > Mir klauen das im Krematorium und haben damit einen netten > Nebenverdienst. Die sind schon clever. Bei einer Feuerbestattung nehmen sie beispiels- weise implantierte Herzschrittmacher heraus. Denn explodierende Batterien könnten möglicherweise den Verbrennungsofen beschädigen.
Ein Bekannter von mir hat die Goldzähne seiner Oma jetzt selber im Mund. Die hat sie ihm per Testament vererbt. Walta
Andreas R. schrieb: > http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/nachrichten/streit-um-das-zahngold-verstorbener-menschen-15595312.html Danke! Scheint ja eine rechtliche Grauzone zu sein. Interessant ist vor allem, daß es gleich erstmal ausdrücklich der Erbmasse vorenthalten wird, obwohl genau das doch das Naheliegendste wäre. Anschließend wird es einem nun wirklich völlig Unbeteiligten zugeschrieben, nämlich dem Einäscherer. Daß der es illegal, oder sogar legal entnimmt, ist doch das Allerletzte. Aber war ja irgendwie klar. Eine Vermutung wäre, daß sonst tatsächlich Horden von Osteuropäern unsere Friedhöfe umgraben würden. Also belässt man es lieber bei schon bestehendem Unrecht.
Da lässt sich herrlich schwadronieren. Ein Blick in die (sicher unterschiedlichen) AGBn der Krematorien hilft manchmal, hier Mannheim: https://www.friedhof-mannheim.de/wp-content/uploads/2017/11/AGB_Krematorium_Mannheim.pdf und da insbesondre 4.2.3
Meine Freundin war letztes Jahr beim ZA. Ich begleitete sie, weil unklar war, ob der vergoldete Zahn (hochgoldhaltige Krone) gerettet werden kann. Wir hatten vorher klar ausgemacht, dass wir ihn mitnehmen, wenn er raus muss. Es kam, wie es sollte, wir entschieden für Extraktion, der ZA macht alles sehr geschickt, der Zahn verschindet samt den Instrumenten unter einem weißen Tuch.Ich erinnere sie, dass wir den Zahn mitnehmen wollen. Die ZA-Helferin holt eine Tüte, wo er rein sollte. Dann der ZA: der kleine Erlös kommt armen Kindern zugute. Da ist meine Freundin eingeknickt und hat auf die Herausgabe des Zahns verzichtet. Ich war so baff, dass mit die Worte fehlten. Garantiert hat der Zahnarzt dank tausendfacher Übung genau den Tonfall heraußen, mit dem er seine Patient(inn)en herumkriegt, wenn sie denn überhaupt danach fragen. Die sind eher froh, dass sie es hinter sich haben. Damals kostete ein Gram Gold 40 Euro. Und ein Gramm sind nur 52 Mikroliter, ein Würfel von 3,73mm Kantenlänge. Die Krone wird schon 4-5 Gramm gewogen haben
Unvorherseher schrieb: > Die Krone wird schon 4-5 > Gramm gewogen haben Eine Frau hat üblicherweise zartere Beißerchen, für so ein Gewicht müsste es schon eine ungewöhnlich große Krone bei stark beschädigtem Backenzahn sein. Sollte Deine Freundin ein Pferd sein, käme es auch hin. Ansonsten wären es realistisch so 2-3 Gramm für eine Backenzahnkrone, im vorderen Gebissbereich sind's weniger, etwa 1-2 Gramm, vorne ist eigentlich immer verblendet, mehr Verblendung bedeutet weniger Metall. Wenn der Ankauf anständig auszahlt, dann bekämst Du um die 24 Euro für das Gramm hochgoldhaltige Legierung, je nach Unseriosität des Ankäufers kann das auch nur 5 Euro pro Gramm sein. > Meine Freundin war letztes Jahr beim ZA. > ... > Damals kostete ein Gram Gold 40 Euro. Reines Gold kostete genau vor einem Jahr um die 35,70 Euro, der Zahntechniker muss allerdings deutlich mehr für die frische Goldlegierung hinlegen, wobei er frisches Material braucht um zu arbeiten, alte Kronen einschmelzen ist nicht.
In Deutschland wird kein Gold verbuddelt. Spätestens bei der Leichenwäsche kommt die Wasserpumpenzange zum Einsatz.
MWS schrieb: > der Zahntechniker muss allerdings deutlich mehr für die frische > Goldlegierung hinlegen, wobei er frisches Material braucht um zu > arbeiten, alte Kronen einschmelzen ist nicht. Bei bekannter Legierung aus dem eigenen Gebiss geht das sehrwohl, wenn ich einer älteren Rechnung glauben darf.
Unvorherseher schrieb: > der kleine Erlös kommt armen Kindern zugute. Der war wirklich gut! Ich hoffe ja, du hast deiner Freundin später gesagt, wer das Geld wirklich einsackt... Leichenschänder schrieb: > In Deutschland wird kein Gold verbuddelt. Spätestens bei der > Leichenwäsche kommt die Wasserpumpenzange zum Einsatz. Würde ich auch vermuten. Und wenn das selbst der Gesetzgeber abnickt, na dann ist die Frage zu 100% geklärt.
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