Guten Tag allerseits, Ich habe gerade eine Diskussion mit einem Kollegen darüber, ob die Microelektronik in modernen Smartphones dahingehend "verschleißt", dass das handy aufgrund dieser Verschleißerscheinungen spürbar an Performance verliert. Der Kollege behauptet, dass mein Samsung Galaxy Note 4 (3 Jahre alt) nach einem Software Reset auf Werkseinstellungen aufgrund von Verschleiß am RAM die Taktraten und die Leistung des Speichers geschmälert ist und das Handy daher spürbar schlechter performt als im Neuzustand. Ich hingegen behaupte, dass jeder Vershleiß am Speicher oder Prozessor, der zu theoretisch spürbaren Leistungseinbußen führen könnte, auch gleichzeitig zum Totalausfall des Systems führen würde. Was meint ihr?
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So ein Krampf. Die Taktrate bei z.B. DDR3 ist fix. Das Timing ist fix. Das kann gar nicht langsamer werden. Wer es nicht glaub, möchte es bitte selber nachlesen: https://www.micron.com/~/media/documents/products/data-sheet/dram/ddr3/1gb_ddr3_sdram.pdf Ab Seite 160 gehts los. Man findet dort das Timing. Es fällt auf: Das ist definiert. Da gibts nix, wo das RAM "verzögern" kann weil es "alt wird". Und es gibt auch keinen Mechanismus, der die Taktrate anpasst, weil etwas "alt" wird. Was nicht heißt, dass RAM nicht altert, aber das wird schlicht kaputt, nicht langsamer. Bei DDR4 weiß ich das nicht zu 100%, vermute aber, dort ist es auch so. Was eher wahrscheinlich ist: EMMC vermüllt mit Software-"updates". Immer langsamere Software.
Hans Schranz schrieb: > das Handy daher spürbar schlechter performt als im Neuzustand. Ja, das ist spürbar, aber nicht messbar. Oder andersrum: dein Handy hat im Neuzustand besser "performt", weil da gleich nach der Auslieferung vor 3 Jahren nur "alte" und weniger ressourcenbelastende Software installiert war. Wenn du dann 3 Jahre später einen Werksreset machst und die selben Programme installierst, dann ist das Handy langsamer, weil die aktualisierte Software mehr Ressourcen braucht. Würdest du keine Updates machen, wäre dein Handy auch spürbar gleich schnell wie vor zwei Jahren...
Ja, die Mikrolager der Rechenwerke schlagen langsam aus, so das die µCs intern die Drehzahlen herunterfahren müssen. SCNR
Udo S. schrieb: > Ja, die Mikrolager der Rechenwerke schlagen langsam aus Das ist längst nicht alles, Ablagerungen durch unsaubere Versorgungsspannungen verstopfen auch allmählich die Zuleitungen, so dass die Spannung sinkt. Da können nur Spezialisten helfen, indem sie einen oder mehrere Stents einsetzen. Ich weiss wovin ich rede, war bei mir auch so. Georg
Eventuell zersetzt sich Wärmeleitpaste oder es bildet sich ein Spalt zwischen Chips und Kühler, sodass der Prozessor schneller überhitzt und runtertakten muss. jemand schrieb: > Was eher wahrscheinlich ist: > EMMC vermüllt mit Software-"updates". Immer langsamere Software. Das wird aber der Hauptgrund sein. Aktuelle Software muss immer mehr verschiedene Geräte mit u.a. unterschiedlichen Bildschirmgrößen unterstützen, wofür immer mehr Varianten von Grafiken gebraucht werden. Das macht die Software größer und komplexer. Manchmal kommen sogar auch neue Features hinzu
Naja, vielleicht ist da schon ein gewisser Verschleiss, gerade bei den kleinen Technologieknoten... Stichwort "Elektromigration". Aber ob es dadurch langsamer wird (hoeherer Widerstand um Kapazitaeten umzuladen) und nicht gleich kaputt geht, wage ich jetzt mal zu bezweifeln.
Der eMMC Speicher kann mit der Zeit langsamer werden.. Der hohe Ri des Akkus kann die Software veranlassen einige 100 MHz runter zuschalten..
Wenn keiner den spannungsabfall wegbringt ist irgendwann der behälter dafür voll und du musst ein neues Gerät kaufen. Ähnlich wie bei Tintenstrahlern der reinigungsschwamm.
Hans Schranz schrieb: > aufgrund von Verschleiß > am RAM die Taktraten nanana.. das wohl eher nicht. Aber: diverse sonstige Speicherbausteine wie EEprom's und Flash-Speicher altern. Dabei fallen hier und da mal Speicherzellen aus und die Verwaltungs-Software hat mit der Zeit immer mehr zu tun, die Liste der "bad blocks" zu verwalten. Das macht dann Zugriffe langsamer, da mehr Verwaltungsaufwand. Obendrein braucht auch die Hardware oftmals länger, um Löschaktionen durchzuführen. Es gibt nochwas: die diversen Sperrschichten auf hochintegrierten Chips können durchaus mit der Zeit schlechter werden, was den Ruhestrombedarf ansteigen läßt. Das belastet dann mit der Zeit den Akku und es kann dau führen, daß die Prozessoren aus thermischen Gründen dezent heruntergetaktet werden müssen. In welchem Maße das auf welche Telefone zutrifft, ist allerdings ungewiß. Bedenke aber mal, daß die Telefone für eine Gebrauchszeit von durchschnittlich 30 Monaten oder so ähnlich berechnet sind. Entsprechend sind sie quasi mit der heißen Nadel gestrickt. W.S.
THz-CPU schrieb: > Der eMMC Speicher kann mit der Zeit langsamer werden.. > Ganze Planeten können ihre Eigenrotation im Laufe der Zeit verringern – pure Überheblichkeit erlaubt ihnen das. > Der hohe Ri des Akkus kann die Software veranlassen einige 100 MHz > runter zuschalten.. Wie genau macht die Software das und welche? Hast du Quellen? Wäre es bei einer Wahl der Systemressourcen nicht von vornherein sinnvoll, die CPU herunterzutakten, um Laufzeit zu gewinnen? Und stellt nicht jeder Nutzer eine solche Wahlmöglichkeit immer auf »beste Performance«? Der Linux-Kernel hat einen CPU-Governor, so das in irgendeiner Form von der CPU unterstützt wird (Stichwort cpufreq/ frequency scaling, ARM und ARM64 sind grundsätzlich dabei). Der ist aber an den Bedarf von Rechenkapazität gekoppelt und nicht an den Füllstand des Akkus. (Gleichwohl kann man die Umschaltung des Governors an den Batteriestand koppeln und einen Wechsel zu performance oder darüber auch unterbinden.)
Hans Schranz schrieb: > Der Kollege behauptet, dass mein Samsung Galaxy Note 4 (3 Jahre alt) > nach einem Software Reset auf Werkseinstellungen aufgrund von Verschleiß > am RAM die Taktraten und die Leistung des Speichers geschmälert ist und > das Handy daher spürbar schlechter performt als im Neuzustand. Na da hast du ja nen richtig schlauen Kollegen. Diese dämlichen YouTube-Ingenieure...
Boris O. schrieb: >> Der eMMC Speicher kann mit der Zeit langsamer werden.. >> > Ganze Planeten können ihre Eigenrotation im Laufe der Zeit verringern – > pure Überheblichkeit erlaubt ihnen das. Flash-Speicher ist ab Werk schnell, weil bereits gelöscht. Muss Inhalt vor Gebrauch gelöscht werden, dauert es länger. Die eMMC Module mancher Smartphones sind eher billig als schnell, da kann das schon spürbar werden. > Wie genau macht die Software das und welche? https://www.theguardian.com/technology/2017/dec/19/apple-iphone-reduce-speed-old-batteries
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Hans Schranz schrieb: > Ich habe gerade eine Diskussion mit einem Kollegen darüber, ob die > Microelektronik in modernen Smartphones dahingehend "verschleißt", dass > das handy aufgrund dieser Verschleißerscheinungen spürbar an Performance > verliert. RAM und CPU wachsen nicht mit den Anforderungen der aktualisierten Anwendungen mit. Auch vor etlichen Jahren gab es bereits Navi-Anwendungen. Und die waren damals durchaus brauchbar. Das gleiche Handy mit der dem Namen nach gleichen Navi-App heute hingegen...
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Sepp schrieb: > Das dient der Obsoleszenz... Akku wird schwach, CPU, RAM und Flash zu knapp, Betriebssystem nicht mehr unterstützt. Mehr ist nicht nötig, um die Geräte veralten zu lassen. Da der Betriebssystem-Support meist vom Hersteller des Gerätes erbracht wird, ist eine weitere Verschwörungstheorie unnötig.
Lothar M. schrieb: > Würdest du keine Updates machen, wäre dein Handy auch spürbar gleich > schnell wie vor zwei Jahren... Naja, nicht spürbar gleich schnell. Der Kumpel hat ein neueres Handy mit schnellerem Prozessor und dann spürt man, dass das eigene zu langsam ist :-). Es gibt auch noch andere Gründe: War Apple nicht kürzlich mal dem Vorwurf ausgesetzt, bei schwächer werdendem Akku einfach den Prozessortakt zu reduzieren, um die Betriebsdauer einer Ladung auch mit alterndem Akku weitgehend aufrecht zu erhalten?
Von wegen HW Verschleiß... Fand gestern heraus, daß Whatsapp auf meinem iPhone4 mit iOs7 nicht mehr lauffähig ist und sich nicht mehr updaten läßt. Ich bin mit dem iPhone4 sonst sehr zufrieden, es läuft lange, ich brauche es nur einmal in der Woche aufladen und es ist schön klein und man spürt es kaum in der Hosentasche. Google ist voll von Problemen dieser Art. Technisch funktioniert das 4er einwandfrei und man kann sich darauf verlassen. Die Batterie ist durch Aufschrauben auswechselbar was man von dem neuen Zeugs nicht behaupten kann. Ein neues, moderneres zu kaufen ist extrem teuer. Die nächsten Versionen 5-7 werden in den nächsten Jahren ähnliche Probleme haben. Mein zweites 4s wird auch spätestens in 2020 Probleme mit Whatsapp haben. Erschwerend kommt dazu, daß Smartphone Gebühren in Kanada extrem teuer im Vergleich zur EU sind. Ein modernes Smartphone von Apfel oder Samsung ist auch beträchtlich teurer. Ein SF ohne Kontrakt zu kaufen ist teuer. In Kanada geben die meisten SF Users im Monat minimal zwischen $25-150 aus! Bei einem drei Jahre Kontrakt summiert sich das gewaltig. Ihr wißt gar nicht wie billig bei Euch vergleichsweise SF Service ist. Jedenfalls sehe ich von nun an nur noch einen konstanten Strom von Geräten die regelmäßig obsolet werden. Ich war mit den Fähigkeiten und Begrenzungen des 4er durchaus zufrieden und brauche keine regelmäßigen Feature Updates. Ich kam bis auf paar zusätzliche Programme ganz gut mit den Fabriksprogrammen aus. Gebrauchtes Zeug ist auch so eine Sache, das sie früher oder später auch indieselbe Sackgasse geraten. Den Wahnsinn die neueste Technik immer haben zu müssen, möchte ich auch nicht mitmachen. Trotzdem kann ich mich dieser verrücktem Zyklus nicht entziehen. Eigentlich schade, daß so viel Gutes regelmäßig durch den Mutwillen der Firmen und die Entwickler nur mit der neuesten HW + BS arbeiten sollen, nutzlos wird. Das ist die Tragik unseres Zeitalters und es ist schade, daß es so ist. Viel noch potenziell Brauchbares geht so verloren. Ein gebrauchtes Galaxy 7 könnte man noch einigermaßen erschwinglich erstehen. Vielleicht läßt sich das ohne nahe Obsoleszenz besser betreiben. Apfel demonstriert immer wieder, daß ihnen die Zufriedenheit seiner Kunden relativ gleichgültig ist. Vielleicht jammere ich auch nur mit hohen Niveau...
HildeK schrieb: > War Apple nicht kürzlich mal dem Vorwurf ausgesetzt, Siehe Link oben. Lief darauf hinaus, dass ein altes Gerät mit schwachem Akku ohne diese Massnahme bei hoher Last auch schon mal die Grätsche machen kann. https://www.theguardian.com/technology/2017/dec/21/apple-admits-slowing-older-iphones-because-of-flagging-batteries
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Gerhard O. schrieb: > Ich war mit den Fähigkeiten und > Begrenzungen des 4er durchaus zufrieden und brauche keine regelmäßigen > Feature Updates. Das iPhone 4 wäre gar nicht erst auf dem Markt erschienen, wenn die Hersteller nicht ständig Verbesserungen vornehmen würden; sonst würde man heut noch mit dem Kilo-Schweren Analog-Mobiltelefon herumlaufen. Auf einem bestimmten Stand der Technik stehen bleiben zu wollen ist nicht machbar, weil die Firmen ihre Produkte weiter entwickeln und nicht alle alten Geräte optimal unterstützen können. Würde WhatsApp nicht regelmäßig neue Features hinzufügen, würde die Konkurrenz dies tun, alle Nutzer dahin überlaufen, WhatsApp vom Markt verdrängt und somit auch nicht mehr für dich nutzbar. Kapitalismus basiert auf Wachstum und Wettbewerb.
Gerhard O. schrieb: > Ein neues, moderneres zu kaufen ist extrem teuer. Sorry, aber das gehört bei iPhones nun einmal dazu. Wer bei Apple über den Preis klagt, der ist schon vorher falsch abgebogen. > Jedenfalls sehe ich von nun an nur noch einen konstanten Strom von > Geräten die regelmäßig obsolet werden. Sowohl in Funktion als auch in Leistung ist mittlerweile ein gewisses Sättigungsniveau erreicht. Von dieser Seite her gibts immer weniger Gründe, ein Gerät von vor 2 Jahren zu ersetzen. Mein S5neo fühlt sich nicht langsamer an als vor 3 Jahren - aber seit bald einem Jahr gibts keine Fixes mehr. Da die Geräte als Gesamtpaket von Hard- und Software einmalig bezahlt werden, muss Software-Support in den Kaufpreis eingerechnet werden. Handys mit 5 Jahren Support sind teurer als solche mit 3. Ein Bezahlmodell für Updates gibts bisher nicht. Gerhard O. schrieb: > Vielleicht jammere ich auch nur mit hohen Niveau... Beim iPhone 4 von 2010, mit Support bis 2016? Könnte man so sagen.
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A. K. schrieb: > Lief darauf hinaus, dass ein altes Gerät mit schwachem > Akku ohne diese Massnahme bei hoher Last auch schon mal die Grätsche > machen kann. Das Bekanntwerden dieses undokumentierten Features war für Apple doch etwas ärgerlich. Technisch ist diese Maßnahme verständlich - aber der gemeine User vom Flachland fühlte sich ziemlich verschaukelt und machte eine Welle (neudeutsch Shitstorm - bis kurz vorm Weltuntergang). Infolge hat Apple den Preis für den Akkuwechsel (ab Iphone SE bis X) auf 29€ runtergesetzt. Jedenfalls bis zum 31.12.2018, danach 49€ (bzw. 69 für das X).
Gerhard O. schrieb: > Ein neues, moderneres zu kaufen ist extrem teuer. Wenn du bisher mit einem 8 Jahre alten Modell leben konntest, dann sollte als Ersatz ein gebrauchtes Gerät auch ausreichen. Vielleicht nicht ganz so alt.
Ich glaube da gibt es noch das Problem dass man ständig vor den Ganoven vorneweglaufen muss. Ich vermute dass ständig Programme abgeändert aktualisiert werden um Reverse-Engeneering zu erschweren oder gar zu verhindern.
A. K. schrieb: >> Wie genau macht die Software das und welche? > > https://www.theguardian.com/technology/2017/dec/19/apple-iphone-reduce-speed-old-batteries Ein Galaxy Note wird aber nicht mit iOS betrieben, sehe ich das richtig?
A. K. schrieb: > Flash-Speicher ist ab Werk schnell, weil bereits gelöscht. Muss Inhalt > vor Gebrauch gelöscht werden, dauert es länger. Das hat tatsächlich das Potential für eine neue Urban Legend.... ? Wenn das ein Wearlevelalgorithmusprogrammierer nicht so hinbekommt, dass man da keinen Unterschied merkt, dann sollte man dringend einen anderen einstellen. Denn der sorgt dann schon dafür dass immer ausreichend viel gelöschter Speicher da ist... ? HildeK schrieb: > Der Kumpel hat ein neueres Handy mit schnellerem Prozessor und dann > spürt man, dass das eigene zu langsam ist :-) Oder gleich global: die ganze Zeit ist spürbar schnelllebiger geworden und deshalb im Umkehrschluss im selben Maß das Handy spürbar langsamer.
Sepp schrieb: > Ich glaube da gibt es noch das Problem dass man ständig vor den Ganoven > vorneweglaufen muss. Ich vermute dass ständig Programme abgeändert > aktualisiert werden um Reverse-Engeneering zu erschweren oder gar zu > verhindern. Naja, das wäre nur eine sinnvolle Maßnahme wenn man sich auf sogenanntes "Security by Obscurity" verlassen würde. Das wird eher nicht gemacht. Lohnt auch wirtschaftlich nicht. Interessant dass hier ein Note 4 als Beispiel genannt wird. Ich hab meins auch deutlich Schneller in Erinnerung als es jetzt ist :(
Boris O. schrieb: > Ein Galaxy Note wird aber nicht mit iOS betrieben, sehe ich das richtig? Als man VW erwischte, waren die erst einmal auch die Einzigen. Das skizzierte Problem bei den iPhones liegt ja nicht am angebissenen Apfel auf den Gehäuse, sondern hat mit Prozessoren zu tun, die im Spitzenlastbereich mehr Strom schlucken, als ein alter Akku vielleicht hergibt. Das könnte nicht nur bei iPhones auftreten, sondern bei allen Spitzenmodellen.
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