Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Zeitgesteuertes Produkt realisieren


von Michael W. (dxwolf)


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Entschuldigung fuer meine Anfängerfrage meines ersten Posts und einen 
weiteren Beitrag zu RTC's.



Ich habe ein batteriebetriebenes Produkt entwickelt, welches zu 
bestimmten Zeiten aktiv sein soll.

Die Einschaltzeit und Ausschaltzeit (volle Stunden) soll vom Kunden 
anhand von DIP Schaltern gesetzt werden können.
Dafür haette ich jeweils 5 DIP Schalter um 0-23 Uhr abzudecken.

Habe schon ganz viel von RTC's gehört, aber verstehe ehrlicher Weise nur 
Bahnhof.
Vom Programmieren ganz zu schweigen.


Der Einfachheit halber waere es klasse wenn der Kunde das Produkt 
auspackt, die Start und Endzeit per DIP Schalter setzt, und die RTC zu 
einer bestimmten Zeit per reset button zurücksetzt.
Die Zeit muss weiterlaufen wenn die Batterie des Produktes getauscht 
wird.

Ist so ein Schaltung realisierbar? Oder gibt es einfacherer, 
Kundenfreundlichere, bessere Möglichkeiten?

Waere auch nicht abgeneigt ein Arduino Board zu nehmen um ein Prototype 
zu bauen wenn es denn sein muss.

Leider weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll, geschweige ob ich 
vielleicht komplett auf dem Holzweg bin.


Vielen Dank :-)

von Klaus R. (klaus2)


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Hast du mal RTC gegoogelt? Nein. Mit Arduino und RTC absolut easy.

Klaus.

von Thomas S. (thomas_s152)


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> Die Einschaltzeit und Ausschaltzeit (volle Stunden) soll vom Kunden
> anhand von DIP Schaltern gesetzt werden können.
> Dafür haette ich jeweils 5 DIP Schalter um 0-23 Uhr abzudecken.

Mit 5 DIP Schaltern kannst du insgesamt 32 Werte einstellen. Das passt 
also.

>
> Habe schon ganz viel von RTC's gehört, aber verstehe ehrlicher Weise nur
> Bahnhof.

Meinst du Real Time Clock oder Real Time Computer ?

> Vom Programmieren ganz zu schweigen.

Wenn du für dein Gerät einen Mikrocontroller verwenden willst, dann geht 
es nicht ohne Programmieren.


> Der Einfachheit halber waere es klasse wenn der Kunde das Produkt
> auspackt, die Start und Endzeit per DIP Schalter setzt, und die RTC zu
> einer bestimmten Zeit per reset button zurücksetzt.

Klingt gut.

> Die Zeit muss weiterlaufen wenn die Batterie des Produktes getauscht
> wird.
Dann Braucht dein Gerät eine kleine Pufferbatterie. Typischerweise eine 
3V Lithium-Zelle, oft als BIOS Batterie verwendet.

>
> Ist so ein Schaltung realisierbar?
Ja.

> Oder gibt es einfacherer,
> Kundenfreundlichere, bessere Möglichkeiten?

Erzähl mal, was das „Produkt“ ist. Vielleicht fällt dann dem einen oder 
anderen Forumsteilnehmer was zu deiner Frage ein.


> Waere auch nicht abgeneigt ein Arduino Board zu nehmen um ein Prototype
> zu bauen wenn es denn sein muss.

Gute Idee. Es gibt für Arduino auch Real Time Clock Module, wo die 
Batterie schon dabei ist. Der Arduino selber hat keine Uhr.

> Leider weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll, geschweige ob ich
> vielleicht komplett auf dem Holzweg bin.

Du bist schon auf dem richtigen Weg. Wenn du konkretere Tipps haben 
willst, muss du dein „Produkt“ auch etwas konkreter beschreiben.

Zum Anfang:
Arduino und RTC kaufen, die Beispiel-Programme in der Arduino IDE 
ausprobieren, dein Projekt in ganz viele kleine Schritte unterteilen, 
und jeden Schritt einzeln lernen und umsetzen.



>
> Vielen Dank :-)

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
alleine die Frage, ob es noch sinnvoll und komfortabel ist, eine Uhrzeit 
binär mit DIL-Schaltern zu setzen ist, kann man hinterfragen, erst 
recht, wenn man evtl. doch einen uC einsetzen will.

> Michael W. schrieb:
> Leider weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll, geschweige ob ich
> vielleicht komplett auf dem Holzweg bin.
das Problem ist, dass du nicht erklärst, warum du etwas genau so machen 
willst.

Bei der Frage, wie deine Lösungsidee praktisch umgesetzt werden kann, 
kann man nicht mehr bewerten, ob diese Lösung überhaupt sinnvoll ist.
Oft genug befindet sich der Fragesteller mit seiner Idee schon längst 
tief in einer Sackgasse und das Forum soll nur dabei helfen, das kleine 
Mauseloch zu finden, durch das man evtl. noch entkommen könnte. Dabei 
wäre es meist viel besser, einfach umzukehren um auf die Hauptstrasse zu 
kommen.
Gruß Öletronia

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Mäuseklaviere sind out.

Entweder konfiguriert man Geräte, indem man etwas mit Bildschirm 
und/oder GUI vorübergehend anschließt (Handy, Laptop), per Kabel (USB, 
LAN) oder Funk (WLAN, Bluetooth) oder man versieht das Gerät wenigstens 
mit einem Diplay und zwei Tasten (move, select) als Minimalversion. 
OLED-Displays mit 1x2cm gibts für 3 Euro. Besser ein Touch, z.B. 
Nextion.

Auch wenn letzteres totaler Overkill ist, die Leute sind es einfach 
gewohnt. Mit frickeligen Konfig-Orgien und vlt. gar noch Codetabellen 
als Anleitung dazu, schreckt man mehr Kunden ab, als man wegen des 
Preises gewinnt.

https://hobbycomponents.com/2292-large_default/wemos-d1-mini-oled-shield.jpg

Und zur Zeit-"Gewinnung" sowas hier:

https://ae01.alicdn.com/kf/HTB1EJelPVXXXXbPXXXXq6xXFXXXH/RTC-DS1307-Real-Time-Clock-batterie-Schild-f-r-WeMos-D1-mini-mit-pin-sockel-set.jpg

von Christopher J. (christopher_j23)


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Michael W. schrieb:
> Ist so ein Schaltung realisierbar? Oder gibt es einfacherer,
> Kundenfreundlichere, bessere Möglichkeiten?

Realisierbar ist es auf jeden Fall. Kundenfreundlicher oder besser kann 
man mit den wenigen Infos nicht beurteilen, z.B. bin ich hier anderer 
Meinung:
Frank E. schrieb:
> Mäuseklaviere sind out.
>
> Entweder konfiguriert man Geräte, indem man etwas mit Bildschirm
> und/oder GUI vorübergehend anschließt (Handy, Laptop), per Kabel (USB,
> LAN) oder Funk (WLAN, Bluetooth)

Da kommt es eben einfach drauf an. Meiner Meinung nach muss nicht auf 
Teufel komm raus alles "smart" sein. Wenn man die Zeit typischerweise 
nur einmal einstellt und dann für lange Zeit so belässt, dann ist das 
schon in Ordnung. Jedenfalls fände ich das "am langen Ende" besser als 
ein Produkt, was mit einer lieblos zusammengezimmerten Android-App 
daherkommt, die dann irgendwann nicht mehr gepflegt wird und das Produkt 
dann unbrauchbar wird, weil die App etwa in neueren Android-Versionen 
nicht mehr läuft.

Michael W. schrieb:
> Leider weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll, geschweige ob ich
> vielleicht komplett auf dem Holzweg bin.

Wie gesagt: Mit so wenig Information kann dir unmöglich jemand 
irgendeinen Rat geben.

von MaWin (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Leider weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll, geschweige ob ich
> vielleicht komplett auf dem

Berechnen, wie lange welche Batterie halten soll (oder ist es 
netzbetrieben ?)

Wenn es reicht, zählt der uC selbst die Zeit.

Wenn es knapp wird, läuft der Timer und holt den uC alle (irgendeine 
Zeiteinheit) aus sleep und der prüft, ob die nötige Zeit abgelaufen ist.

Damit bekommt man unter 100uA hin, mit 32kHz Quartz sogar unter 25uA.

Wenn das nicht reicht, braucht man eine RTC. Die sparsamste braucht 
380nA. Die weckt den uC einfach nur nach einiger Zeit (Sekunden, 
Minuten, Stude) auf.

Eigentlich braucht man keine RTC mehr dank stromsparender uC 
(PicoPower).

von Carsten P. (cp70)


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Ja, menschenskind, das Produkt muss weiter laufen, wenn der Kunde die 
Batterie nicht tauscht. Bist du jetzt irgendwie mit Physik oder 
Elektronik irgendwie bewandert oder yet another Werbefutzi?

Im Ernst, wie man Daten puffert und updatet, sollte man schon mal 
gelesen haben, bevor man sich coole Produkte einfach so aus dem Nichts 
ausdenkt, hm?

Und genau darum, weil dein Post sich so ähnlich anhört wie von wem, der 
seine Hausaufgaben oder seine Semesterarbeit hier von anderen erledigt 
haben möchte, weil er zu faul ist, mag ich dir auch keine konkreten 
Tipps geben. Schon gar nicht deswegen, weil dein Post sich so anhört, 
als würdest du dir wichtige Tipps für ein kommerzielles Produkt abholen 
wollen, aber genau so, dass der Kommerz nur in deine Taschen wandert.

Wer gibt, darf auch nehmen, aber alles, was du gibst ist "Gebts mir!"

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Thomas S. schrieb:
> Erzähl mal, was das „Produkt“ ist. Vielleicht fällt dann dem einen oder
> anderen Forumsteilnehmer was zu deiner Frage ein.

Das ist doch geheim, der Funkamateur will seine Wunderidee vertreiben 
nicht verschenken, auch wenn er nicht weiß wie er sie überhaupt 
realisiert. Wenigstens verlangt er keinen Freie-Energiegenerator.
Namaste

von Carsten P. (cp70)


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Winfried J. schrieb:
> Das ist doch geheim, der Funkamateur will seine Wunderidee vertreiben
> nicht verschenken, auch wenn er nicht weiß wie er sie überhaupt
> realisiert. Wenigstens verlangt er keinen Freie-Energiegenerator.
> Namaste

Punktlandung! ^^

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Michael W. schrieb:
> Habe schon ganz viel von RTC's gehört, aber verstehe ehrlicher Weise
> nur Bahnhof.

Das ist doch nun wirklich nicht schwer. RTC steht für real time clock 
und bezeichnet ein Modul oder eine Baugruppe, die unabhängig von der 
Stromversorgung der restlichen Schaltung die aktuelle Uhrzeit "kennt".
Die klassische Variante ist eine extrem sparsame Schaltung aus 
Quarzoszillator (typisch 32.768kHz = 2^15Hz) plus die notwendigen 
Frequenzteiler und Zähler, um die Uhrzeit in Jahren, Monaten, Tagen, 
Stunden, Minuten und Sekunden zählen zu können. Versorgt wird dieses 
Modul aus einer eigenen kleinen Batterie (oder Akku oder Goldcap) und 
die Grundidee ist, daß die Uhrzeit während der ganzen Lebenszeit nur ein 
einziges Mal gesetzt wird und danach von alleine weiter läuft. Im Rahmen 
der Genauigkeit eines Quarzes natürlich.

Das gibt es in Form eines DIP-24 IC (etwas größerer Bauhöhe) komplett 
mit eingebauter Batterie für 10+ Jahre. Etwa DS12887 (€10,80 bei 
Reichelt). Oder ohne Batterie (muß man extern dranbauen) in SO-8 und 
kleiner. Oder als Softwarelösung in einem µC mit 
Standby-Stromversorgung.

> Der Einfachheit halber waere es klasse wenn der Kunde das Produkt
> auspackt, die Start und Endzeit per DIP Schalter setzt, und die RTC zu
> einer bestimmten Zeit per reset button zurücksetzt.

Eine RTC kannst du mit gesetzter Zeit ausliefern. Da muß der Kunde nur 
noch Start- und Endzeit setzen. Gerne auch mit "anachronistischen" 
Mäuseklavieren. Ich persönlich sehe darin keinen Nachteil. Einfach, 
preiswert und funktioniert.

> Leider weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll

Vorschlag: tippe "RTC" in Google ein. Wahlweise gefolgt von "Hardware" 
oder "Software". Dann lies.

von MaWin (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Leider weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll, geschweige ob ich
> vielleicht komplett auf dem

Berechnen, wie lange welche Batterie halten soll (oder ist es 
netzbetrieben ?)

Wenn der Strom reicht, zählt der uC selbst aktiv die Zeit, quartzgenau.

Wenn es knapp wird, läuft quartzbetrieben nur der interne Timer des uC 
und holt den uC alle (irgendeine Zeiteinheit, z.B. 128msec) aus sleep 
und der prüft, ob die nötige Zeit abgelaufen ist.

Damit bekommt man unter 100uA hin, mit 32kHz Quartz sogar unter 25uA.

Wenn das nicht reicht, braucht man eine RTC. Die sparsamste braucht 
380nA. Die weckt den uC einfach nur nach einiger Zeit (Sekunden, 
Minuten, Stude) per PinChange Interrupt aus deep sleep (Oszillatoren 
gestoppt) auf.

Eigentlich braucht man keine RTC mehr dank stromsparender uC 
(PicoPower).

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