Forum: Offtopic Rechnen mit Logarithmustabellen?


von abakus (Gast)


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Hi,
inspiriert durch einen anderen Thread, frage ich mich gerade, wie die 
Leute früher mit Logarithmustabellen gerechnet haben? Wie funktioniert 
das?
Ich bin zu jung um diese Ära in der Schule erlebt zu haben.

: Verschoben durch Moderator
von Logarithmus (Gast)


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lg (a · b) = lg a + lg b,

d.h. du nimmst den Logarithmus von a und den Logarithmus von b jeweils 
aus der Tabelle und addiest diese. Das Ergebnis delogarithmiest du 
ebenfalls mit der Tabelle. Dieses Ergebnis ist die Multiplikation aus a 
und b.

Am besten macht man das analog mit einem Rechenschieber.
Siehe hierzu
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechenschieber

von abakus (Gast)


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Für die Multiplikation mit dem Rechenschieber brauch ich aber doch 
keinen Logarithmus?

von abakus (Gast)


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Logarithmus schrieb:
> lg (a · b) = lg a + lg b,
>
> d.h. du nimmst den Logarithmus von a und den Logarithmus von b jeweils
> aus der Tabelle und addiest diese. Das Ergebnis delogarithmiest du
> ebenfalls mit der Tabelle. Dieses Ergebnis ist die Multiplikation aus a
> und b.

Es geht also nur darum, die Multiplikation durch eine Addition zu 
ersetzen? Bringt das wirklich soviel Vorteile? Geht das wirklich 
schneller? Ist das wirklich weniger fehleranfällig?

von Andreas M. (andreas_m62)


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Nee, aber einfacher.

von Logarithmus (Gast)


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Der Rechenschieber macht den Logarithmus über die Skalierung. So ist das 
aneinanderschieben schon der Logarithmus.
Ebenfalls geht je nach Skala auch andere mathematische Operationen. So 
wird durch das aneinanderreihen eben diese Operation ausgeführt. Siehe 
z.B. beim Wiki das Beispiel
Unter Skalen sind unterschiedliche Skalen und damit unterschiedliche 
"Rechenarten" aufgeführt.
Sonst sehe dir mal das ein oder andere Youtube-Video zum Rechenschieber 
an. Dann sollte dies klar werden.

von georg (Gast)


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abakus schrieb:
> Es geht also nur darum, die Multiplikation durch eine Addition zu
> ersetzen?

Und alles, was mit Multiplikation zu tun hat - z.B. ist due 3. Wurzel 
einfach zu berechnen, indem man den Logarithmus durch 3 teilt. Usw. usw.

Übrigens, um ein genaueres Ergebnis zu erzielen interpoliert man die 
Logarithmen aus den Tabellen.

Georg

von rbx (Gast)


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abakus schrieb:
> Ich bin zu jung um diese Ära in der Schule erlebt zu haben.

Du hast nicht viel verpasst.

In der Musik/beim Samplen oder beim Rechnen mit Hexadezimalzahlen gibt 
es auch heute noch die ein oder andere hilfreiche Tabelle.

In dem Video https://www.youtube.com/watch?v=drnBMAEA3AM gibt es neben 
der kleinen Hilfstabelle sogar noch eine gute Mnemotechnik obendrauf.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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abakus schrieb:
> Für die Multiplikation mit dem Rechenschieber brauch ich aber doch
> keinen Logarithmus?

Auf dem Rechenschieber kannst du zwei, vielleicht maximal drei 
Dezimalstellen ablesen. Logarithmentafeln mit 5 Stellen waren üblich. 
Dreistellig standen sie schon im "Tafelwerk" (eine Art Formelsammlung).

Außer zum Multiplizieren kann man Logarithmen natürlich auch zum
Dividieren, Potenzieren und Wurzelziehen verwenden.

Zwei vierstellige Zahlen schriftlich zu multiplizieren geht ja noch.
Aber die siebente Wurzel aus einer fünfstelligen Zahl ... da macht
man sich häßlich.

von Egon D. (Gast)


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abakus schrieb:

> Für die Multiplikation mit dem Rechenschieber
> brauch ich aber doch keinen Logarithmus?

Du nicht -- aber derjenige, der den Rechenschieber
konstruiert.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Logarithmus schrieb:
> Am besten macht man das analog mit einem Rechenschieber.

Und wer es rund möchte, nimmt die Scheibe [1]

[1] http://www.peter-wiegel.de/download/Calculator.svg

von Uhu U. (uhu)


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Google kaputt?

Hier ist beschrieben, wie es funktioniert:
https://www.mathe1.de/mathematikbuch/logarithmen_rechnenlogarithmen_130.htm

von Percy N. (vox_bovi)


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abakus schrieb:
> Es geht also nur darum, die Multiplikation durch eine Addition zu
> ersetzen? Bringt das wirklich soviel Vorteile? Geht das wirklich
> schneller? Ist das wirklich weniger fehleranfällig?

Es geht deutlich schneller, vor allem bei Divisionen. Und gerade bei 
denen verringert sich auch die Fehlerneigung.

Für den praktischen Einsatz taugen aber die vierstelligen Tafeln aus der 
Schule kaum;  die eignen sich nur zur Demonstration. Bessere Tafeln für 
den Schulgebrauch enthielten als Kostprobe zB einen kurzen Auszug aus 
einer zwölfstelligen Tafel. Damit geht es dann auch genauer als mit dem 
Rechenschieber.

von Burkhard K. (buks)


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Joe G. schrieb:
> Und wer es rund möchte, nimmt die Scheibe [1]
>
> [1] http://www.peter-wiegel.de/download/Calculator.svg

Wenn die Katze mal wieder den Computer blockiert ... :-)

Nicht nur Typografen, auch Piloten und Seefahrer haben/hatten eine 
Scheibe [2]. Damit lassen sich auch Vektoren addieren (auf der 
Rückseite). Quasi ein mechanischer Taschenrechner mit Grafikdisplay.

[2] 
http://www.hh.schule.de/metalltechnik-didaktik/museum/rechenschieber/navigation/rs13.htm

von Achim B. (bobdylan)


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Uhu U. schrieb:
> Google kaputt?

Du bist ja mal wieder ganz schön gehässig! Ist doch mal ne richtig gute 
Frage mit richtig guten Antworten. Ein Thread mit dem Prädikat 
"lesenswert". (Ernst gemeint.)

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