Hallo zusammen, ich habe beim Umzug und somit gründlichster Sortierung meiner Hobby-Werkstatt unter anderem einen ganzen Schwung stumpfe Bohrer (ca. 3-15mm) aussortiert. Jetzt kam die Frage auf, wie ich sie schleife. Freihändig schleifen am Schleifbock habe ich damals in der Metallausbildung der FOS gelernt und kann ich immernoch halbwegs, aber mangels (passendem) Schleifgerät fällt das erst mal aus. Nun die Frage, wie schleifen? Es gibt ja tolle Bohrerschleifgeräte, in die man die Bohrer nur reinsteckt und dreht, und schwupps sind sie scharf. Aber mehr als die Schneide scharf bringt man nicht, Freiwinkel: Fehlanzeige. Da blutet mir selbst als ET-ler das Herz. Hat jemand Erfahrungen? Ansonsten kann man noch über die Anschaffung eines multifunktionalerem Schleifgerät nachdenken. Ich liebäugle schon länger mit einem Stand-Bandschleifer, evtl in Kombination mit Tellerschleifer. Kriegt man da gute Ergebnisse? Eventuell mit Vorrichtung? Oder nur angepinseltem passendem Winkel? Wie kriegt ihr eure Bohrer scharf? Viele Grüße, Domingo
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Schleifbock und Winkellehre, passend zum geplanten Material. Wie man es früher gelernt hat. Aber, ehrlich gesagt, unter 6mm schleif ich keine normalen Bohrer mehr an, das lohnt bei den aktuellen Preisen nicht.
Beitrag #5585684 wurde von einem Moderator gelöscht.
Und irgendwie hat er aber Recht. Wenn einer mit Metallausbildung und blutendem Herz nach einem Bohrer-Schärf-Automaten fragt, ist das schon merkwürdig. Und dann noch Schleifpapier ins Spiel bringt. Die Basis ist doch ein kleiner Schleifbock, den man für billiges Geld erwerben kann. Man staunt, was man in Haus und Hof noch so alles damit scharf kriegt.
Stand-Bandschleifer, evtl in Kombination mit Tellerschleifer ist jedenfalls eine gute Sache. Es hat mich überrascht wie rabiat der Bandschleifer zupackt ...
michael_ schrieb: > Und irgendwie hat er aber Recht. > Wenn einer mit Metallausbildung und blutendem Herz nach einem > Bohrer-Schärf-Automaten fragt, ist das schon merkwürdig. > > Und dann noch Schleifpapier ins Spiel bringt. > > Die Basis ist doch ein kleiner Schleifbock, den man für billiges Geld > erwerben kann. > > Man staunt, was man in Haus und Hof noch so alles damit scharf kriegt. Den Bandschleifer habe ich zur Sprache gebracht, weil ich dafür noch andere Anwendungsfälle habe. Ein Schleifbock ist da viel begrenzter. Klar kann man da auch mal irgendwas metallisches entgraten, aber dann ist irgendwann die Scheibe ausgelutscht und man bekommt keinen geraden Schliff mehr hin, wenn man ihn mal wieder braucht. Auch bei Holz versagt der Schleifbock.
In der Ausbildung solltest du aber gelernt haben, dass man die Scheiben abrichten muß. Klar geht auch Holz am Schleifbock. In einer Schmiede oder Schlosserei wird er zu allem möglichen mißbraucht. Gummi, Holz, Eisen und was es sonst noch so gibt. Aber du hast doch nach Bohrer schärfen gefragt?
Domingo M. schrieb im Beitrag #5585718 > Den Bandschleifer habe ich zur Sprache gebracht, weil ich dafür noch > andere Anwendungsfälle habe. Ein Schleifbock ist da viel begrenzter. Seit ~30 Jahren unterm Strich das meistgenutze Geraet in der Garage: Beckum-Typ-BSL-150-WK In der Schweinebucht immer mal wieder fuer 30-50EUR Bild von dort gemopst. War auch mal so teuer wie heute eine Metabo BS175 Sind halt laut.
Mich würde das auch mal interessieren, eigene Bohrer anschleifen, Platinenkanten glattschleifen, etcpp. (Also die Scheiben habe ich mal gelernt, abzuziehen. Hoffe ich kann das noch). Ich habe gesehen, dass es so einen Bandschleifer gerade bei Lidl gibt. https://www.lidl.de/de/parkside-standbandschleifer-psbs-240-c2/p287382 Bin allerdings skeptisch bei Technik vom Discounter. Hat sich zufällig mal jemand das Gerät angesehen? Was haltet Ihr davon?
Besser als nichts aber mir waers das Geld zu Schade und wenn es nur 35.- Euro sind. Das Ding hat keine Masse und mit 240W vermutlich auch keine Kraft. Bin im laufe der Zeit nat. auch schon an diverse zehn Marks Messerschleifboecke der 200W klasse geraten, alles der gleiche Schrott :) Die wurden dann umgewidmet und dann zB. ordnungsgemaess beim Gehaeusedeckel Polieren (div. Mopeds) zu Tode gequaelt. So etwa 400W ist die Leistungsuntergrenze alles drunter kriegt man recht problemlos zum stehen. Nat. kann man auch zaghaft an Platinenraendern nagen lassen, das wird schon gehen. Aber allein das gekreische, geklapper usw. dieser Qualitaetsprodukte geht einem meist recht zuegig auf die Nerven. Auch nicht anders als bei den beliebten Standbohrmaschinen ...
Aha... schrieb: > Katz von links schrieb: >> In der Schweinebucht > > https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinebucht Und? Schweinebucht passt einfach zu ebay.
Ein guter Bohrer schert mit beiden Schneiden ein jeweils gleichen Span an, von vielleicht 0.05mm Dicke. Die Schneiden frei Hand so genau anbringen zu können, ob an Schleifbock, Bandschleifer oder Wasserstein, kannt du schlicht vergessen, egal was Onkel Heinrich vom Krieg erzählt. Besorge eine Stichelschleifmaschine mit integrierten Diamantabrichter, die ist genau genug und universell genug. Kostet aber mehr als ein neuer Satz Bohrer.
Deckel S0 und dessen Klone, falls man die Kohle hat? Ansonsten freihändig an irgendeinem Schleifbock der gerade rumsteht.
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Schleifmütze schrieb: > Ich habe gesehen, dass es so einen Bandschleifer gerade bei Lidl gibt. > https://www.lidl.de/de/parkside-standbandschleifer-psbs-240-c2/p287382 Da würd ich mal sagen: Schrott. Der Motor nimmt zuviel Platz um die Scheibe rum weg. Da bekommt man kein Messer vernünftig angelegt. Und natürlich schleift man ein Messer auf dem Stein und nicht auf dem Band. Ich hab so ein Teil, wo man auch keinen Platz um die Scheiben hat, und ärgere mich immer wieder drüber.
Domingo M. schrieb: > Freihändig schleifen am Schleifbock habe ich damals in der > Metallausbildung der FOS gelernt und kann ich immernoch halbwegs, aber > mangels (passendem) Schleifgerät fällt das erst mal aus. Nun die Frage, > wie schleifen? Am besten ist es vielleicht, wenn Du einfach schon mal Gelerntes reaktivierst. :) Zumal der Freihandschliff von Bohrern reine Übungssache ist. Dazu brauchst Du auch nicht recht viel. Ein kleiner Schleifbock (ca. 250W) reicht dazu schon. Und kauf den neu, damit Du nicht einen für "wenig Geld" erstehst, der aber dann womöglich "ausgelullerte" Lager hat. Die Schleifscheiben kleiner Schleifböcke laufen genau so wie die großer mit ca. 30m/s Umfangsgeschwindigkeit, weshalb insoweit auch mit kleinen Schleifböcken gleich gute Ergebnisse erreichbar sind. Leider sind die Standard-Scheiben gängiger Schleifböcke i.d.R. viel zu hart, um damit Bohrer effektiv schleifen zu können. Das fängt bei der Kornart (Normalkorund oder Halbedelkorund (beide hart und zäh)) schon an, und es hört bei der Bindung auf. Die aus "Standzeit-Gründen" eine Hochfeuer-Bindung ist. Für Bohrerschliff ist das an sich alles unbrauchbar. ;) Was Du dazu brauchst, ist schnittfreudiges Korn in Niederfeuer-Bindung. Am besten Edelkorund weiß, Körnung 80 bis 100. EKw, Korn 80 in Niederfeuer-Bindung, wird typisch bei Stichelschleifmaschinen im Werkzeugbau eingesetzt. Im Trockenschliff. Wenn Du Dir einen neuen Schleifbock dazu kaufen willst, ersetz am besten sofort die feine Schleifscheibe durch eine geeignete. Acht beim Kauf des Schleifbocks darauf, daß wenigstens die andere Schleifscheibe eine aus SC (geeignet für HM) ist. Ansonsten brauchst Du nur noch einen Diamant-Vielkorn-Abzieher für die Scheiben, damit Du die auf Rundlauf trimmen kannst. Die Scheibenbreite sollte mindestens in der Größenordnung des halben D der Bohrer liegen, die Du schleifen können willst. Was Bandschleifer anbelangt: Kauf Dir am besten einen, den Du überall (separat) verwenden kannst. Denn dann wirst Du auch Freude mit ihm haben. Beim Bohrerschleifen mit ihm jedoch eher nicht. Beim Schleifen gibt es keine "eierlegenden Wollmilchsäue". :D Wenn Du gute Ergebnisse dabei haben willst, mußt Du Dir schon die Mühe machen, dafür auch die Voraussetzungen bereitzustellen, damit das nicht frustrierend wird. > Wie kriegt ihr eure Bohrer scharf? "Wald- und Wiesen-Bohrer" mit Freihand-Facettenschliff. http://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=G%2f1P4CNu&id=58238828D6B2108FEE8B4627052925731B74AC4A&thid=OIP.G_1P4CNu_WipRHR4bDzTGQHaE4&mediaurl=https%3a%2f%2fimg.webme.com%2fpic%2fd%2fdampftraktorschmiede%2fzeichng4.jpg&exph=264&expw=400&q=facettenschliff+bohrer&simid=608049659608236752&selectedIndex=8&qpvt=facettenschliff+bohrer&ajaxhist=0 Präzise dito, aber dann auf einer Stichelschleifmaschine (Deckel). Oder, wenn es noch genauer sein soll, auf einer Werkzeug-Schleifmaschine, die mit CBN-Scheiben (B126) bestückt ist, weil mit CBN-Scheiben die höchste Geometrie-Genauigkeit (auch auf "Umschlag") erreichbar ist. Grüße
L. H. schrieb: > Acht beim Kauf des Schleifbocks darauf, daß wenigstens die andere > Schleifscheibe eine aus SC (geeignet für HM) ist. Ist wohl nicht üblich. Man muß schon selber umrüsten. Wobei eine Scheibe fast soviel kostet wie der Schleifbock. L. H. schrieb: > Ansonsten brauchst Du nur noch einen Diamant-Vielkorn-Abzieher für die > Scheiben, damit Du die auf Rundlauf trimmen kannst. Was kostet der? Für den Heimwerker gibt es preiswertere Alternativen. Gib nicht so an mit deinem Profiwerkzeug! Sicher sind deine Betrachtungen für einen Profi in einer Fa. richtig. Ich wüßte aber nicht, warum ich eine spez. Scheibe kaufen soll, um meine HSS-Bohrer ordentlich anzuschleifen. L. H. schrieb: > Beim Schleifen gibt es keine "eierlegenden Wollmilchsäue". :D Ja!
michael_ schrieb: > Ich wüßte aber nicht, warum ich eine spez. Scheibe kaufen soll, um meine > HSS-Bohrer ordentlich anzuschleifen Weil die Originalscheibe auf dem Baumarkt-Doppelschleifer so viel Schlag und Unwucht hat, dass es dir das Ding von der Werkbank vibriert und wenn du es festschraubst mit dem Tisch wegwandert. Ich denke, gerade bei Doppelschleifern wird fast nur unbrauchbarer Kram verkauft der ohne teure Überholung, eben mit Diamantabrichter, neuen Scheiben und bessere gedrehter Aufnahme, nicht einsetzbar ist.
Domingo M. schrieb: > Wie kriegt ihr eure Bohrer scharf? Auf einer Kaindl BSG aus den 70ern. Freiwinkel und Schneidwinkel : kein Problem Gibt das bei dir keine Flohmärkte?
Holzkopf schrieb:
>Ansonsten brauchst Du nur noch einen Diamant-Vielkorn-Abzieher...
Diamant-Vielkorn-Abzieher -ein schöner Begriff! Das hört sich an, wie
ein Vorschlag der Ökologie-Fans für das Abrunden des Mittags-Salats.
:)
michael_ schrieb: > L. H. schrieb: >> Acht beim Kauf des Schleifbocks darauf, daß wenigstens die andere >> Schleifscheibe eine aus SC (geeignet für HM) ist. > > Ist wohl nicht üblich. > Man muß schon selber umrüsten. > Wobei eine Scheibe fast soviel kostet wie der Schleifbock Ja, i.d.R. muß man selbst umrüsten. Wobei ich es für eine etwas kühne Behauptung halte, daß eine Scheibe fast so viel kosten sollte, wie ein kleiner Schleifbock. Was meinst Du, was wir dabei als "Vergleichs-Basis" ansetzen könnten? Ca. 50 Euro für den Schleifbock oder was? > >> Ansonsten brauchst Du nur noch einen Diamant-Vielkorn-Abzieher für die >> Scheiben, damit Du die auf Rundlauf trimmen kannst. > > Was kostet der? Ist doch an sich egal, wenn es darum geht, Schleifscheiben so konditionieren zu können, damit sie für den Einsatzzweck bestmöglich tauglich werden. Ganz generell kosten auch Vielkorn-Abrichter unterschiedlich viel. Einerseits je nach Form und Größe, andererseits aber auch (dominant) je nachdem, wie viel Karat an Diamantkorn in ihnen steckt. "Geschlüsselt" ist das in Angaben zu ihnen: Eine Zahl und dahinter ct (Abkürzung für Karat). > Für den Heimwerker gibt es preiswertere Alternativen. Welche denn genau?? Die auch nur annähernd mit dem Abrichten per Diamant-Werkzeugen "mithalten" könnten? > Gib nicht so an mit deinem Profiwerkzeug! Hat nichts mit "Angeben" zu tun, sondern viel mehr mit Wissen um Sachverhalte, die auch Heimwerker nutzen können. Ich glaube kaum, daß Du eine preiswertere Abricht-Alternative als handelsübliche Diamant-Trennscheiben nennen kannst: Da bekommst Du bei Discountern immer wieder mal 115er Dia-TS (für die kleine Flex). Meistens 3 Stück für ca. 10 Euro. Da ist auch eine TS mit Segmenten dabei. Du kannst Dir aber auch Segmente für Bohrkronen besorgen. Jeder Beton-Bohrbetrieb hat die lose (zum Selbst-Auflöten). Und auch diese Segmente kannst Du (einzeln) mit ihrer ebenen Fläche zum Abrichten von Schleifscheiben verwenden. ;) > > Sicher sind deine Betrachtungen für einen Profi in einer Fa. richtig. > Ich wüßte aber nicht, warum ich eine spez. Scheibe kaufen soll, um meine > HSS-Bohrer ordentlich anzuschleifen. Vielleicht deshalb, um gute, evtl. sogar bessere Ergebnisse erreichen zu können? Grüße
L. H. schrieb: > Für Bohrerschliff ist das an sich alles unbrauchbar. ;) > Was Du dazu brauchst, ist schnittfreudiges Korn in Niederfeuer-Bindung. > Am besten Edelkorund weiß, Körnung 80 bis 100. > EKw, Korn 80 in Niederfeuer-Bindung, wird typisch bei > Stichelschleifmaschinen im Werkzeugbau eingesetzt. > Im Trockenschliff. OK... Hab ich so detailliert noch nie gehört. Danke dafür! Mit einem Baumarktschleifbock(750W Drehstrom) habe ich auch so meine Erfahrung gemacht. Negativer Art. Das Ende vom Lied war, dass ich mir eigene Aufnahmeflensche gedreht habe und neue 200er Schleifscheiben besorgt habe! Die Originalen waren praktisch unabrichtbar. Sei es wegen der gegossenen Flansche oder wegen den Scheiben selber. Nach dem Komplettausch lief er jedenfalls ruhig. Selbst ohne Festschrauben. Das mit den 30m/s Umfangsgeschwindigkeit ist bei den kleinen Baumarktschleifböcken übrigens Wunschdenken. Brauchst ja nur mal mit den rund 3000U/min die mein Schleifbock mit 200er Scheiben auch hat nachrechnen. LG
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MaWin schrieb: > michael_ schrieb: >> Ich wüßte aber nicht, warum ich eine spez. Scheibe kaufen soll, um meine >> HSS-Bohrer ordentlich anzuschleifen > > Weil die Originalscheibe auf dem Baumarkt-Doppelschleifer so viel Schlag > und Unwucht hat, dass es dir das Ding von der Werkbank vibriert und wenn > du es festschraubst mit dem Tisch wegwandert. Deine dämliche Bemerkung hat absolut nichts mit dem Sachverhalt zu tun! Es ging um die Körnung der Scheibe. Provoziere wo anders! > Ich denke, gerade bei Doppelschleifern wird fast nur unbrauchbarer Kram > verkauft der ohne teure Überholung, eben mit Diamantabrichter, neuen > Scheiben und bessere gedrehter Aufnahme, nicht einsetzbar ist. Wir hatten vor ein paar Wochen hier das gleiche Thema. Mit meinem Hinweis , dass er wie ein Kätzchen schnurrt, war der Thread beendet. Deine Argumente sind einfach nur Mist. Ein Diamantabrichter an einem Schleifbock, du hast den sicher noch nie angewendet. Für den Hobbykeller außerirdisch! Egal was andere denken, der Begriff MaWin ist für mich ruiniert. Entweder ist es ein Trittbettfahrer oder der richtige alte MaWin weiß nicht mehr so richtig was er sagt.
Armin X. schrieb: > ...Das Ende vom Lied war, dass ich mir > eigene Aufnahmeflensche gedreht habe und neue 200er Schleifscheiben > besorgt habe! Die Originalen waren praktisch unabrichtbar. Sei es wegen > der gegossenen Flansche oder wegen den Scheiben selber. Nach dem > Komplettausch lief er jedenfalls ruhig. Selbst ohne Festschrauben. Sowas kenne ich auch rauf und runter: Die Schleifböcke selbst sind an sich alle so übel gar nicht. Was aber dann auf ihren Wellen angeschraubt ist, kann man oft wirklich nur als "letzten Dreck" bezeichnen. Verwunderlich ist das jedoch nicht, wenn man sich die relativ niedrigen Preise anschaut. Denn am E-Mot. samt Lagern lassen sich herstellerseitig kaum weitere "Einsparungen" erreichen. Bei Flanschen und Schleifscheiben aber schon. Folglich wird das auch gemacht. > > Das mit den 30m/s Umfangsgeschwindigkeit ist bei den kleinen > Baumarktschleifböcken übrigens Wunschdenken. Brauchst ja nur mal mit den > rund 3000U/min die mein Schleifbock mit 200er Scheiben auch hat > nachrechnen. Ja, das ist richtig. Und auch gut, daß Du das ansprichst. Sah bei meinem kleinsten Schleifbock eben mal nach: Original waren da Scheiben mit D 125mm drauf. Ergibt ca. 20m/s. Flansche und Scheiben waren "unter aller Sau", was ich aber auch nicht anders erwartet hatte. Denn interessant war damals für mich der relativ kleine D des Motor-Gehäuses. Weil das Gehäuse, wie w.o. schon von jemand genannt, manchmal "einfach störend im Weg" ist. Die Scheiben entsorgte ich, und die Flansche landeten in der Kramkiste "große Unterlegscheiben". Um Platz zu "schinden" drehte ich aus vorvergütetem St neue Flansche. Und bestückte dann den Schleifbock rechtsseitig gleich mit 2 Scheiben: 1) am Flansch direkt nach dem Lager mit einer Scheibe D 200mm, sowie einer nachfolgenden 2) einer "heruntergefahrenen" Sticheltopf-Schleifscheibe mit D 100mm. Zwischen den beiden Scheiben liegen ihre Spannpapiere, und der Gegenflansch ist im Sticheltopf angeordnet. Beide Scheiben laufen ohne jeglichen "Seitenschlag", und sie auf Rundlauf hinzutrimmen ist ja an sich kein Problem. Linksseitig ist der Schleifbock mit einer 200er TS in Bakelite-Bindung, NICHT faserverstärkt, Korn 46, bestückt. Brauche ich zum "Ausspitzen" größerer Bohrer sowie für häufig anfallende Trennschnitte aller Art. Was die Umfangsgeschwindigkeiten (U_v) anbelangt: "Normale" keramische Schleifscheiben sind alle bis zu 35m/s (U_v) zugelassen. Für höhere U_v besteht Kennzeichnungspflicht seitens der Hersteller. Sei es durch Beilag-Papiere zu den Schleifscheiben oder (i.d.R.) durch farbliche Kennzeichnungen. Nun ist es aber so, daß deren Umfang im Laufe der Zeit abnimmt, weil sie beansprucht und immer wieder abgerichtet werden. Die dadurch zwangsläufig und unvermeidbare Verringerung der U_v ist aber weit weniger "dramatisch" als das gemeinhin eingeschätzt wird. ;) Was mit der sogen. "Wirkhärte" von Schleifscheiben (aller Art) zusammenhängt. Laufen sie hochtourig, wirken sie härter. Umgekehrt wirken sie weicher. Was keineswegs ein Nachteil beim Schleifen von Bohrern ist. Ganz im Gegenteil. :) Denke, es ist auch ein Irrglaube, daß man zum Bohrerschleifen recht viel mehr als 250W-Maschinen braucht. Wozu denn, wenn auf den Maschinen leistungsfähige Schleifscheiben angebracht sind? Grüße
michael_ schrieb: > ...Egal was andere denken, der Begriff MaWin ist für mich ruiniert. > Entweder ist es ein Trittbettfahrer oder der richtige alte MaWin weiß > nicht mehr so richtig was er sagt. Das hier ist zwar nicht ein von mir initiiertes Thema. Darf ich Dich aber dennoch bitten, Dich im Ton gegenüber Mitdiskutanten etwas zu mäßigen? :) Zumal Du hier jede Menge identischer Erfahrungen nachlesen kannst. Womit sich die interessante Frage stellt: Sind nun Deine - rein subjektiven - Erfahrungen relevant oder die durchschnittlichen aller anderen Mitdiskutanten?? Nach meinen Erfahrungen sind eher die durchschnittlichen relevant und nicht die Deinigen. Feststellbar ist für mich nur, daß Du (sachliche) Antworten hier schuldig bleibst. Und stattdessen Unhaltbares propagierst: michael_ schrieb: > Deine Argumente sind einfach nur Mist. > Ein Diamantabrichter an einem Schleifbock, du hast den sicher noch nie > angewendet. > Für den Hobbykeller außerirdisch! Woher willst Du denn wissen können, wie MaWin seine Scheiben ggf./evtl. abrichtet? Dir ist doch hoffentlich schon klar, daß Du hier mit Unterstellungen zu argumentieren beliebst! In der Sache: Ich zeigte Dir äußerst preiswerte Abrichtmöglichkeiten auf. Was sollte daran "außerirdisch" sein? Eine Antwort zu Deinen angeblichen Alternativen dazu bliebst Du mir bisher schuldig. Hast Du nun Argumente zu Deinen Alternativen oder keine? Grüße
Rubber Duck schrieb: > Holzkopf schrieb: >>Ansonsten brauchst Du nur noch einen Diamant-Vielkorn-Abzieher... > > Diamant-Vielkorn-Abzieher -ein schöner Begriff! Das hört sich an, wie > ein Vorschlag der Ökologie-Fans für das Abrunden des Mittags-Salats. > > :) Sehe das jetzt erst. Sag mal bitte, Rubber Duck, - könnte es sein, daß wir uns von einem anderen Forum her schon etwas "kennen"? Wir sind da vor Jahren etwas "konfrontativ" aneinandergeraten. Mit allseits unerwünschten Folgen - nehme ich jedenfalls mal so an. :) Der Begriff Dia-VK-Abzieher beinhaltet weiter nichts als daß Diamanten in unterschiedlichen (meist metallischen Bindungen) in Sinterungs-Verfahren mit "eingebettet" sind. Ähnlich wie bei Schleifscheiben können das weichere oder härtere Bindungen sein. Weichere Bindungen sind solche aus Bronze und härtere solche aus Stählen. Ganz anders als bei Schleifscheiben verhält es sich aber mit der Matrix, in die Dia-Körner eingebunden sind. NULL Porosität in der Bindung, weil die nämlich NUR dazu dienen soll, die Dia-Körner so lange "hinterstützen" zu können, bis sich durch ihre zunehmende Abflachung der Schnittdruck so weit erhöht, daß sie einfach "herausfliegen". Währenddessen dabei aber längst auch neue Dia-Kornspitzen "freigesetzt" werden, die dann ihrerseits Material zerspanen können. Faszinierend ist dabei, daß man mit Diamant ausnahmslos alles auf der Erde "zerspanen" kann. Sogar Diamanten selbst: Die kann man mit feineren Dia-Körnern schleifen. Hat absolut nichts mit Ökologie-Fans oder dem Abrunden von Mittags-Salaten zu tun. Ist nur ein rein physikalischer/mechanischer Vorgang: Viele kleinere Kornspitzen können an einem größeren Korn gleicher Härte nach und nach Material "abnagen". Dauert halt, ist aber möglich. Grüße
Ich hab' auch eine Baumarkt-Schleifmaschine zum Bohrer- und sonstwas-Anschleifen. Die Welle läuft sehr schon rund, aber die serienmäßigen Scheiben waren grausig. Höhen- und Seitenschlag - und abgetragen haben sie auch schlecht. Also neue Scheiben drauf. Die hatten weniger Schlag, aber immerhin - das Gesamtensemble vibrierte trotzdem vor sich hin. Ohne Abrichten geht's also IMHO wirklich nicht, es sei denn, man hat beim Kauf Riesenglück gehabt. Ich hab' mir dazu so einen Vollkorn, äh, Vielkorn-Abrichter zugelegt, der reicht für mehrere Abricht-Vorgänge. Aber er nutzt sich selbst schon auch ab: https://www.ebay.de/itm/Abzieher-fuer-Schleifscheiben-Abrichter-Diamant-FUNKTIONIERT-100-/121411396768 Nach der Behandlung sind die musikalischen Ambitionen des Schleifbocks nahezu verschwunden. Anständige Flansche zu drehen steht noch auf der Liste der guten Vorsätze, vorerst geht's auch noch so...
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Domingo M. schrieb: > ich habe beim Umzug und somit gründlichster Sortierung meiner > Hobby-Werkstatt unter anderem einen ganzen Schwung stumpfe Bohrer (ca. > 3-15mm) aussortiert. Jetzt kam die Frage auf, wie ich sie schleife. Gegenfrage: Wofür sollen die dann gut sein? Also, wenn du so einen selbst angeschliffenen Bohrer mal bloß für die Handbohrmaschine und für gröbere Arbeiten benutzen willst, wo Profis selbstbohrende Schrauben verwenden, dann geht's ja noch, aber für alle anderen Arbeiten sind die nix mehr. Da ist es allemal besser, das alte Zeugs wegzuschmeißen und neue Bohrer zu kaufen. W.S.
W.S. schrieb: > für alle anderen Arbeiten sind die > nix mehr. Ein manuell einigermaßen gut symmetrisch angeschliffener Bohrer (die exakten Winkel sind nicht sooooo wichtig) bohrt IMHO immer noch besser als ein angestumfter "Ach-der-geht-doch-noch"-Bohrer, der zum Wegwerfen zu schade erscheint. Und gerade mit den vom OP genannten Duchmessern kann man das manuelle Nachleifen doch prima üben, vor allem, wo der OP das ja einigermaßen beherrscht, nur derzeit keinen Doppelschleifer hat...
Domingo M. schrieb: > Es gibt ja tolle Bohrerschleifgeräte, in die man die Bohrer nur > reinsteckt und dreht, und schwupps sind sie scharf. Aber mehr als die > Schneide scharf bringt man nicht, Freiwinkel: Fehlanzeige. In der Zerspanungsbude war mal zu lesen, dass die teureren Geräte (die mit zig Spannzangen im 4-stelligen Euro Bereich) durchaus brauchbar sein sollen. Von dem Billigzeugs (z.B. Drilldoctor) besser die Finger lassen. Kommt immer auch auf die Ansprüche an: Ein Schlosser schleift seine Bohrer von Hand, da ist es egal, ob der Bohrer 1mm größer bohrt. Wenn einige hundert 10mm Löcher mit der schweren Standbohrmaschine in fette Stahlträger zu bohren sind, muss es bohren und zwar schnell. Nach dem 10 Loch wird händisch nachgeschliffen, denn Zeit ist Geld. Will man statt Löcher Bohrungen setzen, wird das Bohrerschleifen extrem teuer. Solche feinen Bohrerschleifmaschinen kommen aus der Schweiz und man findet selbige üblicherweise nur in der Industrie, weil 5-stellige Beträge zu entrichten sind. Konnte hier bei der örtlichen mech. Werkstatt eine ältere Kaindl Bohrerschleifmaschine (BSG20) über deren Urlaubszeit ausleihen. Der Deal war 1x gründich reinigen, dafür konnte ich zwei Wochen mit dem Teil spielen und alle meine Bohrer (ca. 200 Stück) durchschleifen. Das Gerät ist auch nicht perfekt, mit viel fummeln und probieren kann man jedoch rel. gute Ergebnisse erzielen. Am Ende aber um Zehnerpotenzen besser als ein von Hand geschliffener Bohrer. https://www.stama.ch/kaindl-bsg-20-2-bohrerschleifgerat.html
BohrerBubi schrieb: > In der Zerspanungsbude war mal zu lesen, dass die teureren Geräte (die > mit zig Spannzangen im 4-stelligen Euro Bereich) durchaus brauchbar sein > sollen. Eben den Link gefunden (der Mann ist vom Fach!): https://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?f=28&t=20461&sid=13a0a723a270d65e749aefeb70504353&start=10#p235559
L. H. schrieb: > michael_ schrieb: >> ...Egal was andere denken, der Begriff MaWin ist für mich ruiniert. >> Entweder ist es ein Trittbettfahrer oder der richtige alte MaWin weiß >> nicht mehr so richtig was er sagt. > > Das hier ist zwar nicht ein von mir initiiertes Thema. > Darf ich Dich aber dennoch bitten, Dich im Ton gegenüber Mitdiskutanten > etwas zu mäßigen? :) L. H. schrieb: > Und stattdessen Unhaltbares propagierst: > michael_ schrieb: >> Deine Argumente sind einfach nur Mist. >> Ein Diamantabrichter an einem Schleifbock, du hast den sicher noch nie >> angewendet. >> Für den Hobbykeller außerirdisch! > > Woher willst Du denn wissen können, wie MaWin seine Scheiben ggf./evtl. > abrichtet? > Dir ist doch hoffentlich schon klar, daß Du hier mit Unterstellungen zu > argumentieren beliebst! Nein! Wahrscheinlich kennst du den echten MaWin nicht. Such mal im Netz danach. Und auch das es viele Trittbrettfahrer unter seinem Kürzel gibt. Der echte MaWin ist etwas grob, aber sehr sachlich und von hohen Wissen. Und sollte etwa 70 Jahre alt sein. Und dann sagt einer, er fährt auf Arbeit??? In diesem Fall ist es nur meckern und schlecht machen. Sei also vorsichtig beim Kürzel MaWin. Achso, mein letzter Schleifbock hat 30EUR gekostet. Die nachgerüstete HM Scheibe hat 22EUR gekostet. Und warum man eine Andruckscheibe durch eine selbst gedrehte ersetzen muß, erschließt sich mir nicht. Armin X. schrieb: > Mit einem Baumarktschleifbock(750W Drehstrom) habe ich auch so meine > Erfahrung gemacht. Negativer Art. Das Ende vom Lied war, dass ich mir > eigene Aufnahmeflensche gedreht habe und neue 200er Schleifscheiben > besorgt habe! Die Originalen waren praktisch unabrichtbar. Sei es wegen > der gegossenen Flansche oder wegen den Scheiben selber. Nach dem > Komplettausch lief er jedenfalls ruhig. Selbst ohne Festschrauben. Was haben Schleifscheiben mit Aufnahmeflanschen zu tun? Und gegossen??? Wo gibt es denn sowas? Matthias L. schrieb: > Also neue Scheiben drauf. Die hatten weniger Schlag, aber immerhin - das > Gesamtensemble vibrierte trotzdem vor sich hin. Ohne Abrichten geht's > also IMHO wirklich nicht, es sei denn, man hat beim Kauf Riesenglück > gehabt. Wo lebst du denn? Natürlich muß man die Scheiben abrichten! Und das sehr oft. Das macht Dreck, und man sollte einen Schleifbock dort installieren, wo das nichts ausmacht.
michael_ schrieb: >> Dir ist doch hoffentlich schon klar, daß Du hier mit Unterstellungen zu >> argumentieren beliebst! > > Nein! Natürlich, ausschliesslich. > Und sollte etwa 70 Jahre alt sein. Noch so eine grob falsche Unterstellung. Auch wenn alle Postenden von der Unbrauchbarkeit von Baumarkt-Doppelschleifern berichten, glaubt michael_ natürlich das sind alles Geisterfahrer. michael_ schrieb: > Wir hatten vor ein paar Wochen hier das gleiche Thema. Richtig. > Mit meinem Hinweis , dass er wie ein Kätzchen schnurrt, war der Thread > beendet Klar, wer will mit so einem Dampfplauderer auch weiterdiskutieren.
michael_ schrieb: >> Woher willst Du denn wissen können, wie MaWin seine Scheiben ggf./evtl. >> abrichtet? >> Dir ist doch hoffentlich schon klar, daß Du hier mit Unterstellungen zu >> argumentieren beliebst! > > Nein! > Wahrscheinlich kennst du den echten MaWin nicht. > Such mal im Netz danach. Habe Besseres zu tun. ;) > Und auch das es viele Trittbrettfahrer unter seinem Kürzel gibt. Ist mir nicht entgangen. > Der echte MaWin ist etwas grob, aber sehr sachlich und von hohen Wissen. > Und sollte etwa 70 Jahre alt sein. > Und dann sagt einer, er fährt auf Arbeit??? Vielleicht kennst Du ja den "echten" MaWin und weißt, wie alt er ist. Wie Du allerdings zum Rückschluß kommst, daß der MaWin der "unechte" sei, weil er mit ca. 70 Jahren "auf Arbeit fährt", erschließt sich mir nicht so recht. Sind mir etwas zu viel Vermutungen, die mich aber auch nicht weiter interessieren. > > In diesem Fall ist es nur meckern und schlecht machen. > Sei also vorsichtig beim Kürzel MaWin. Danke für den sicher gut gemeinten Rat. Ich lese halt, was jemand schreibt, wie z.B. das hier: MaWin schrieb: > michael_ schrieb: >> Ich wüßte aber nicht, warum ich eine spez. Scheibe kaufen soll, um meine >> HSS-Bohrer ordentlich anzuschleifen > > Weil die Originalscheibe auf dem Baumarkt-Doppelschleifer so viel Schlag > und Unwucht hat, dass es dir das Ding von der Werkbank vibriert und wenn > du es festschraubst mit dem Tisch wegwandert. > > Ich denke, gerade bei Doppelschleifern wird fast nur unbrauchbarer Kram > verkauft der ohne teure Überholung, eben mit Diamantabrichter, neuen > Scheiben und bessere gedrehter Aufnahme, nicht einsetzbar ist. Was hat das mit Meckern und Schlechtmachen zu tun? Genau so sieht es meistens in der Realität aus. Leider. > Und warum man eine Andruckscheibe durch eine selbst gedrehte ersetzen > muß, erschließt sich mir nicht. > Armin X. schrieb: >> Mit einem Baumarktschleifbock(750W Drehstrom) habe ich auch so meine >> Erfahrung gemacht. Negativer Art. Das Ende vom Lied war, dass ich mir >> eigene Aufnahmeflensche gedreht habe und neue 200er Schleifscheiben >> besorgt habe! Die Originalen waren praktisch unabrichtbar. Sei es wegen >> der gegossenen Flansche oder wegen den Scheiben selber. Nach dem >> Komplettausch lief er jedenfalls ruhig. Selbst ohne Festschrauben. > > Was haben Schleifscheiben mit Aufnahmeflanschen zu tun? Nur scheinbar wenig, tatsächlich jedoch sehr viel, weil Du mit präzisen Spannflanschen den Seitenschlag von Schleifscheiben eliminieren kannst. > Und gegossen??? > Wo gibt es denn sowas? Da gibt es noch viel "wildere" Ausführungen von Spannflanschen. Z.B. tiefgezogene Bleche, die als Spannflansche "herhalten" sollen. :D Wie schon w.o. gesagt: Manche Hersteller wissen schon, wo man noch "Einsparungen" bei Schleifböcken machen kann. Du magst ja mit Deinen Spannflanschen Glück gehabt haben. Wie es aussieht, ist das aber wohl eher die Ausnahme. Wenn sich jemand taugliche Spannflansche anfertigen bzw. auch einen Schleifbock jedweder Art zulegen will: 1) Beim Kauf des Schleifbockes darauf achten, daß seine Welle Zentrierbohrungen hat! Weil man nur dann sicher sein kann, jegliche Probleme "aus der Welt schaffen" zu können. Dies deshalb, weil dann todsicher "zwischen Spitzen" sowohl die Anschlagbünde (für die Spannflansche), als auch die Absetzungen an der Welle (für die Schleifscheiben-Bohrung bzw. evtl. Reduzierhülsen von ihr) hergestellt wurden. Dabei geht es überhaupt nicht um den Rundlauf der Scheiben, sondern ausschließlich darum, ihren Seitenschlag unterbinden zu können. Was an sich ganz einfach ist, wenn man die beiden Spannflansche, die gegen die Wellenbünde angezogen werden, mit mindestens H7-Passung, oder noch besser mit Preßpassung anfertigt. Weil nämlich nur die sicherstellen, daß sie tatsächlich senkrecht zur Welle orientiert sind. 2) Die übliche Spannmutter samt Gegenflansch "entsorgt" man am besten. Und ersetzt das durch eine Kombination aus Spannflansch und Spannmutter. D.h. der Spannflansch ist gleichzeitig auch die Spannmutter. Damit läßt sich das Max. an "Platzschinderei" (ggf. zum Aufspannen mehrerer Scheiben) erreichen. So eine "Flanschmutter" kann man dann per in ihr zwei angebrachten Bohrungen anziehen. Wenn man kein frei schwenkbares Werkzeug für solche Bohrungen hat, kann man auch einfach zwei passende Konterungs-Stifte in die Bohrungen (nur zum Anziehen) setzen. D.h. keinesfalls vergessen, die Stifte wieder zu entfernen, bevor man die Maschine anlaufen läßt! Grüße
MaWin schrieb: > Auch wenn alle Postenden von der Unbrauchbarkeit von > Baumarkt-Doppelschleifern berichten, glaubt michael_ natürlich das sind > alles Geisterfahrer. Meinst Du, vermutlich "echter" MaWin ;), nicht, daß das mit der Unbrauchbarkeit etwas zu kraß formuliert ist? Denke, wir sollten schon versuchen, das etwas differenzierter einzuordnen. Unbenommen bestücken Hersteller auch nach all meinen Erfahrungen die Wellenenden von Schleifböcken (aus Kostengründen) mit allerlei Müll. Was aber nichts daran zu verändern vermag, daß Schleifböcke - nur nach ihren "Kern-Elementen" beurteilt - an sich ganz ordentliche Maschinen sind. Die nicht nur vielseitig nutzbar, sondern auch nahezu beliebig "aufmotzbar" sind. Je nachdem, wozu man sie einsetzen will, bieten sie für wenig Anschaffungs-Kosten aus meiner Sicht schon ganz ordentliche "Start-Bedingungen", bestehende Schleif-Probleme bewältigen zu können. Mit ein wenig "Aufmotzung" von ihnen kann man zweifellos auch Bohrer völlig problemlos schleifen. Und nur das ist thematisiert. Grüße
michael_ schrieb: > Ein Diamantabrichter an einem Schleifbock, du hast den sicher noch nie > angewendet. > Für den Hobbykeller außerirdisch! michael_ schrieb: > Wo lebst du denn? > Natürlich muß man die Scheiben abrichten! > Und das sehr oft. Magst du dich mal entscheiden, worüber du eigentlich meckern willst?
Hi Domingo, nun ja, es kommt natürlich immer darauf an, wie präzise das Werkzeug sein muss und was man bereit ist, dafür auszugeben. Von Tormek gibt es eine Bohrerschleifeinrichtung mit der man sogar einen 4- Facettenschliff für Bohrer ab 3 mm hinbekommt (wenn man eine kleine Zusatzeinrichtung verwendet und eine ruhige Hand hat :-), sogar ab Ø 0,6 mm). Diese könnte man selbstverständlich auch mit anderen Gerätetypen (Tiger, Jet …) kombinieren. Das Tormek System ist natürlich nicht ganz billig, aber man hat dann eine Maschine, mit der man fast alles scharf bekommt. Gruß Peter
Tormek DBS 22, ist schon interessant. Das ist mit ca. 170,-€ nicht ganz billig, aber der Preis liegt doch deutlich unter dem einer Stichelschleifmaschine. Letztere kann natürlich viel mehr als nur Bohrer schleifen, aber diese Möglichkeiten muss der Bediener dann auch erst mal verstehen und beherrschen.
Matthias L. schrieb: > Tormek DBS 22, ist schon interessant. Das ist mit ca. 170,-€ nicht ganz > billig, aber der Preis liegt doch deutlich unter dem einer > Stichelschleifmaschine. ja aber du benötigt noch einen guten Schleifbock, der kostet ja extra wenn du keinen hast
PA A. schrieb: > Das Tormek System ist natürlich nicht ganz billig... Also wenn dieser "Apparat" schon zu teuer ist, dann wird das eher nichts. Die billigste Eintrittskarte fürs Bohrerschleifen ist 4-stellig. > aber man hat dann eine Maschine, mit der man fast alles scharf bekommt. Dann fang am besten bei deinen eingestellten Fotos an, die hätten Schärfe bitter nötig.
Faulpelz schrieb: > Die billigste Eintrittskarte fürs Bohrerschleifen ist 4-stellig. Aber nein. Ein Schleifbock für 50,-€ aus dem Baumarkt, ein Abrichter für 25,-€ vom Versender, ein wenig Zeit und ein paar Billigbohrer zum Üben reichen aus, um nach etwas Übungszeit stumpfe Bohrer wieder zum Schneiden zu bewegen. Da wird nicht schon nach ein paar Tagen jeder Winkel exakt sitzen, aber das ist auch gar nicht nötig. Der Bohrer bohrt nämlich auch, wenn der Spitzenwinkel nicht 118°, sondern 90° oder 125° beträgt, wenn der Freiwinkel nicht 10°, sondern 5° oder 15° ist und so weiter - wichtig ist zunächst, dass die Winkel überhaupt richtig herum vorhanden sind! Und wenn der Bohrer dann noch symmetrisch geworden ist, dann bohrt er auch ohne zu Eiern.
Matthias L. schrieb: > Faulpelz schrieb: >> Die billigste Eintrittskarte fürs Bohrerschleifen ist 4-stellig. > > Aber nein. Ein Schleifbock für 50,-€ aus dem Baumarkt, ein Abrichter für > 25,-€ vom Versender, ein wenig Zeit und ein paar Billigbohrer zum Üben > reichen aus, um nach etwas Übungszeit stumpfe Bohrer wieder zum > Schneiden zu bewegen. Da wird nicht schon nach ein paar Tagen jeder > Winkel exakt sitzen, aber das ist auch gar nicht nötig. Der Bohrer bohrt > nämlich auch, wenn der Spitzenwinkel nicht 118°, sondern 90° oder 125° > beträgt, wenn der Freiwinkel nicht 10°, sondern 5° oder 15° ist und so > weiter - wichtig ist zunächst, dass die Winkel überhaupt richtig herum > vorhanden sind! Und wenn der Bohrer dann noch symmetrisch geworden ist, > dann bohrt er auch ohne zu Eiern. So hab ich es auch in meiner Maschinenbau (oder war es da noch Maschinentechnik) FOS Zeit gemacht ;) Wobei der Schleifblock kein Baumarkt Modell war. Damals im Praktikum eine Kiste mit bestimmt 100 Bohrern bekommen und los geht's ... das hat man recht schnell raus. Am Ende ist aus mir auch ein ETler geworden. Wie viele es wohl von uns gibt?
Hi, also ich habe nun nicht alles gelesen, aber will meine Bohrerschleifmethode Kund tun. Als ich noch keinen Schleifbock hatte habe meine Hand-Bohrmaschine mit einem alten Handgriff in den Schraubstock gespannt. Einen Diamant-Teller-Schleifer (kenne den Namen nicht) ins Bohrfutter und gewünschte Drehzahl einfestellt. Schutzbrille!!! auf und los gehts. Einen scharfen Bohrer als Vergleich in die Hand neben den Stumfen und Schleifen. Man hat den Dreh Ruck Zuck wieder raus wenn man es irgendwann mal konnte... Vielleicht hilft das jemanden... Ciaoi, Andi
habe mir bei Links-Bohrer zum Anbohren für abgerissene Schrauben etc. gekauft.. nennen sich Hi-Tech Industrie Spiralbohrer.. schaut mal die Bilder.. damit geht unsere Industrie aber ganz schön Baden.. 3 Stück Packung Hi-Tech Industrie Spiralbohrer PRESTO HSSG, DIN 338 N (DIN 338 N-LH), linksschneidend geschliffene Industriequalität, Toleranz h8: Ø 2,00 mm linksschneidend
Thomas S. schrieb: > habe mir bei Links-Bohrer zum Anbohren für abgerissene Schrauben etc. > gekauft.. nennen sich Hi-Tech Industrie Spiralbohrer.. schaut mal die > Bilder.. damit geht unsere Industrie aber ganz schön Baden.. > 3 Stück Packung Hi-Tech Industrie Spiralbohrer PRESTO HSSG, DIN 338 N Also Presto kenn ich von früher als Spachtelmasse? Als Hersteller von hochwertigen Bohrern waren die für mich kein Begriff. WO hast du die Bohrer gekauft? In einem Fachhandel, oder bei Ama-bay? Ich tippe mal: You get what you pay for ...
Thomas S. schrieb: > damit geht unsere Industrie aber ganz schön Baden.. Du meinst, alles was im Baumarkt oder bei Ebay an Schrott oder Neumüll angeboten wird, stammt aus unserer Industrie? Unsere Industrie liefert erstklassiges Werkzeug, nur will das von den überall herumlaufenden Entenklemmern keiner bezahlen.
Matthias L. schrieb: > Ich hab' mir dazu so einen Vollkorn, äh, Vielkorn-Abrichter > zugelegt, der reicht für mehrere Abricht-Vorgänge. Aber er nutzt sich > selbst schon auch ab: > Ebay-Artikel Nr. 121411396768 > > Nach der Behandlung sind die musikalischen Ambitionen des Schleifbocks > nahezu verschwunden. Der Abrichter ist genial. Hab ich mir auch zugelegt. Staubt wie sau, danach ist es in der Werkstatt endlich ruhig, wenn der Schleifbock läuft. Will ich nicht mehr missen! Und dank der völlig glatten Schleifscheibe kann man jetzt mit viel Gefühl Bohrer schleifen!
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Der Andere schrieb: > WO hast du die Bohrer gekauft? In einem Fachhandel, oder bei Ama-bay? > Ich tippe mal: You get what you pay for ... Ama.... Faulpelz schrieb: > Unsere Industrie liefert erstklassiges Werkzeug, nur will das von den > überall herumlaufenden Entenklemmern keiner bezahlen. ging nicht darum dass wir das herstellen, aber wenn unsere Industrie sowas benutzt... mach damit mal h8 Löcher
Wolfgang R. schrieb: > Der Abrichter ist genial. Hab ich mir auch zugelegt. Staubt wie sau, > danach ist es in der Werkstatt endlich ruhig, wenn der Schleifbock > läuft. nur das Kundenfoto ist sowas von getürkt....
Wie geil. Theoretiker unter sich. --- Es tut mir leid Herr Müller. Wir konnten Ihr neues 400.00€ teures Bearbeitungszentrum nicht in Betrieb nehmen. Uns ist Samstag nachmittag ein Bohrer abgebrochen und wir sind zu blöde den ohne Maschinenpark anzuschleifen.
Thomas S. schrieb: > nur das Kundenfoto ist sowas von getürkt.... Sieht schon danach aus, ja. Wobei - eine völlig vergurkte Stirnseite bekommt man mit dem Teil tatsächlich wieder gut hin (da würde ich aber lieber mit einer billigen Diamant-Trennscheibe vorarbeiten). Allerdings wird die Scheibe dabei naturgemäß kleiner... Die Scheibenseite kann das Teil auch richten, aber ein so sauberes Ergebnis wie auf dem angeblichen Kundenfoto bekomme ich jedenfalls nicht frei aus der Hand mit einem herumliegenden Holzklotz als Auflage hin - da müsste der "Kunde" IMHO doch irgendeine Führung für den Abzieher haben. Schade eigentlich, die Angeberei wäre gar nicht nötig - der Abrichter ist für Hobby-Gelegenheits-Schleifer IMHO wirklich gut. Der (Semi-)Profi wird eher zum Monokristall greifen. Die von Wolfgang erwähnte heftige Staubentwicklung kann ich bestätigen.
Matthias L. schrieb: > Die Scheibenseite kann das Teil auch richten, aber ein so sauberes > Ergebnis wie auf dem angeblichen Kundenfoto bekomme ich jedenfalls nicht > frei aus der Hand mit einem herumliegenden Holzklotz als Auflage hin - > da müsste der "Kunde" IMHO doch irgendeine Führung für den Abzieher > haben. nicht nur dass, aber die Auflage müsste weiter nach innen versetzt werden, da die Scheibe kleiner wird..
Matze schrieb: > Es tut mir leid Herr Müller. Wir konnten Ihr neues 400.00€ teures > Bearbeitungszentrum nicht in Betrieb nehmen. Uns ist Samstag nachmittag > ein Bohrer abgebrochen und wir sind zu blöde den ohne Maschinenpark > anzuschleifen. zur Not nehm ich meinen Dremel mit einer Trennscheibe.. das geht dann auch mal schnell im Wohnzimmer.. wenn die Frau nicht da ist
Matthias L. schrieb: > Die Scheibenseite kann das Teil auch richten, aber ein so sauberes > Ergebnis wie auf dem angeblichen Kundenfoto bekomme ich jedenfalls nicht > frei aus der Hand mit einem herumliegenden Holzklotz als Auflage hin - > da müsste der "Kunde" IMHO doch irgendeine Führung für den Abzieher > haben. Doch, das kann schon funktionieren - zumindest klappt es hier an den 300er-Scheiben :-) Für den exakten Winkel klemme ich einfach ein Stück passenden Aluwinkel auf die Unterlage (die auch vorne eine genau ausgerichtete Kante hat) und führe dann den Abrichter daran entlang. Da es dann eh nur noch um Zehntel geht, ist das kein Problem. > Schade eigentlich, die Angeberei wäre gar nicht nötig - der Abrichter > ist für Hobby-Gelegenheits-Schleifer IMHO wirklich gut. Der (Semi-)Profi > wird eher zum Monokristall greifen. Oder man nimmt einen abgebrochenen Zahn einer "größeren" Steinsäge und lötet die hart auf einen ollen Schraubendreher. Hält ewig und ergibt Scheiben wie auf den Kundenbildern. Kosten liegen bei 10 Minuten für das Hartlösten :-) Steinindustrie sollte man natürlich in der Nähe haben. > Die von Wolfgang erwähnte heftige Staubentwicklung kann ich bestätigen. Jepp - das Material muss eben irgendwo bleiben.
Chris D. schrieb: >> Schade eigentlich, die Angeberei wäre gar nicht nötig - der Abrichter >> ist für Hobby-Gelegenheits-Schleifer IMHO wirklich gut. Der (Semi-)Profi >> wird eher zum Monokristall greifen. > > Oder man nimmt einen abgebrochenen Zahn einer "größeren" Steinsäge und > lötet die hart auf einen ollen Schraubendreher. Mit Monokristall oder Zahn braucht man unbedingt eine Führung. Bei unbedachter Führung ist der Diamant ruckzuck beschädigt oder aus der Führung gerissen. Ich kenne sowas nur an Maschinen, z.Bsp. Flächenschleifmaschine. Nachdem mir jemand meinen ROTTI Abrichter ruiniert hat, nehme ich eine alte Schleifscheibe. Geht prima!
Thomas S. schrieb: > habe mir bei Links-Bohrer zum Anbohren für abgerissene Schrauben etc. > gekauft.. nennen sich Hi-Tech Industrie Spiralbohrer.. schaut mal die > Bilder.. damit geht unsere Industrie aber ganz schön Baden.. > > 3 Stück Packung Hi-Tech Industrie Spiralbohrer PRESTO HSSG, DIN 338 N > (DIN 338 N-LH), linksschneidend geschliffene Industriequalität, Toleranz > h8: Ø 2,00 mm linksschneidend Hi-Tech-Industrie-Spiralbohrer... ...HSSG...geschliffene Industriequalität... Es darf gelacht werden! Bei HSSG steht das G für "geschliffen". In allen Deinen drei Bildern sieht der "Umschliff" von stinknormalen (geschliffenen) HSS-Linksbohrern aber so hundsmiserabel aus, daß man eher nur von "Abgefressen" reden kann. :D Und das soll Hi-Tech... sein? Wirklich nicht! Ganz abgesehen davon: Mit HSSG-Bohrern kannst Du gerade mal bis zu 8.8-Schrauben bohren, weil Du die nur bis ca. 900N/mm^2 Schraubenfestigkeit einsetzen kannst. Im Klartext: Mit solchen Bohrern ist bei 10.- und 12.-Schrauben "der Arsch ab". Zwar scheint der "Umschliff" darauf "angelegt" zu sein, daß sich der Bohrer in einer Schraube "frißt" und man sie dann dadurch herausdrehen kann, aber Illusionen lassen sich bisweilen auch ganz gut "verkaufen". Normalerweise entfernt man abgerissene Schrauben ganz anders. ;) Grüße
Ich verfolge das Thema seit ein paar Tagen und werde eine Frage nicht los: warum? Hochwertige gerollte Bohrer aus HSS kosten doch kaum mehr was. Ab 1 Euro für kleine, 4-5 Euro für größere. Teuere Bohrer schleift man nur, wenn man es kann. Ansonsten lässt man es machen. Das kostet dann 2-6 Euro je Bohrer bis 13er Durchmesser und damit 50% vom EK eines guten Standardbohrer in Industriequalität. Lohnen tut sich das doch nur noch für hochwertige HSS-Co Bohrer und VHM Bohrer. Aber die kann man ohnehin kaum schleifen, ohne dabei viel von der Scheibe zu opfern. Vor allem: Wer will sein Werkstück versauen, weil der Bohrer schlecht geschliffen ist? Ehrlich gemeinte fragen!
michael_ schrieb: >> Oder man nimmt einen abgebrochenen Zahn einer "größeren" Steinsäge und >> lötet die hart auf einen ollen Schraubendreher. > > Mit Monokristall oder Zahn braucht man unbedingt eine Führung. > Bei unbedachter Führung ist der Diamant ruckzuck beschädigt oder aus der > Führung gerissen. Beim Monokristall stimmt das. Bei den Zähnen, die die Steinindustrie verwendet, ist eine Führung nicht nötig. Das sind galvanisch hergestellte Nickelplatten mit eingeschlossenen Diamantkörnern. Im Prinzip wie bei den üblichen Diamanttrennscheiben, nur eben wesentlich dicker und komplett mit Körnern durchsetzt. Für das grobe Abrichten lege ich meinen "Schaber" einfach nur auf die Auflage und führe ihn per Hand. Das Ding nimmt ohne Kraftaufwand 1-2 Millimeter weg. Das geht wie durch Butter :-) > Ich kenne sowas nur an Maschinen, z.Bsp. Flächenschleifmaschine. > Nachdem mir jemand meinen ROTTI Abrichter ruiniert hat, nehme ich eine > alte Schleifscheibe. > Geht prima! Ja klar, da kann man viel improvisieren :-)
Martin S. schrieb: > Ehrlich gemeinte fragen! Und berechtigt. Natürlich hat man die kleinen HSS-Standardbohrer im Zehnerpack liegen. Da schleife ich auch nix mehr nach. Aber gerade im Prototypenbau hat man immer wieder spezielle Anforderungen, bei denen dann andere Winkel gefordert sind - und natürlich fehlt dann immer genau dieser Bohrer. Oder es ist Freitagnachmittag und man hat keinen passenden HM-Bohrer und muss unbedingt in einen richtig zähen Edelstahl. Da hilft dann nur viel Kühlung und Nachschleifen, bis man "durch" ist :-) Mit entsprechenden Anschlägen/Hilfsmitteln und Lehre kann man das auch ohne spezielle Maschinen durchaus im Hobbybereich hinbekommen. Ich schleife hier die HSS-Bohrer bis 30mm alle selbst nach - das ist kein Hexenwerk. Fräser aller Art und HM-Bohrer lasse ich aber auch hier vor Ort nachschleifen.
Martin S. schrieb: > Vor allem: Wer will sein Werkstück versauen, weil der Bohrer schlecht > geschliffen ist? Man benötigt nicht immer die perfekte Bohrung. Manchmal muss da einfach nur ein Loch rein was so ca. x mm ist. Und wie im vorherigen Post erwähnt, oft will/muss man einfach jetzt fertig werden.
Oder anders... Es ist ein Unterschied ob man im Werkzeugbau (mit der guten Standbohrmaschine) ein Loch bohrt um es anschließend für eine exakt definierte Passung zu reiben. Oder ob man im Metallbau mit dem Akkuschrauber einige Bohrungen im U-Stahl fertigt um ihn einfach nur irgendwo anzuschrauben.
Martin S. schrieb: > Teuere Bohrer schleift man nur, wenn > man es kann. Ansonsten lässt man es machen. Das kostet dann 2-6 Euro je > Bohrer bis 13er Durchmesser und damit 50% vom EK eines guten > Standardbohrer in Industriequalität. Ach wo. Wenn man immer nur das machen würde, was man eh schon kann, wäre die Lernkurve ja ziemlich flach, das wäre ja ziemlich langweilig. Man kann - wenn man mag - doch durchaus mal was Neues versuchen - immerhin reden wir hier doch überwiegend von Freizeit- und Hobby-Tätigkeiten. Und "Industriequalität" muss nicht besser sein als das Hobby-Bastler-Ergebnis, wie oben zu bewundern war: Beitrag "Re: Bohrer schleifen" Ich wüsste gar nicht, wo ich Bohrer zum Schleifen abgeben könnte?
Du hast sehr wenig Ahnung: Martin S. schrieb: > Hochwertige gerollte Bohrer aus HSS kosten doch kaum mehr was. Ab 1 Euro > für kleine, 4-5 Euro für größere. Hochwertig und gerollt, schließt sich aus. Selten sind die auch praxistauglich angeschliffen. Denk an die Umwelt, die Eisbären, die Alpen-Skipisten, das Staatssäckel .... > Teuere Bohrer schleift man nur, wenn > man es kann. Ansonsten lässt man es machen. Das kostet dann 2-6 Euro je > Bohrer bis 13er Durchmesser und damit 50% vom EK eines guten > Standardbohrer in Industriequalität. Klar kann man es. Auch lernen! Tja, wer einen Goldesel hat. > Lohnen tut sich das doch nur noch für hochwertige HSS-Co Bohrer und VHM > Bohrer. Aber die kann man ohnehin kaum schleifen, ohne dabei viel von > der Scheibe zu opfern. Nö, Hält sich in Grenzen. Die Schneide nachziehen, da merkt man nichts an der Scheibe. Eher bei einem abgebrochenen 10mm Bohrer. > Vor allem: Wer will sein Werkstück versauen, weil der Bohrer schlecht > geschliffen ist? Das hat andere Gründe. Chris D. schrieb: > Beim Monokristall stimmt das. > > Bei den Zähnen, die die Steinindustrie verwendet, ist eine Führung nicht > nötig. Vielleicht. Aber mein Einwand ging auch dahin, dass man handgeführt keine glatte Fläche und Rechten Winkel hinkriegt. Chris D. schrieb: > Für das grobe Abrichten lege ich meinen "Schaber" einfach nur auf die > Auflage und führe ihn per Hand. Das Ding nimmt ohne Kraftaufwand 1-2 > Millimeter weg. Das geht wie durch Butter :-) Wozu 1-2mm? Die arme Scheibe :-) Chris D. schrieb: > Mit entsprechenden Anschlägen/Hilfsmitteln und Lehre kann man das auch > ohne spezielle Maschinen durchaus im Hobbybereich hinbekommen. > > Ich schleife hier die HSS-Bohrer bis 30mm alle selbst nach - das ist > kein Hexenwerk. 30mm im Hobbybereich? Was hast du für ein Hobby. Brücken bauen? Wir sind hier im Bereich Elektronik Kleinmechanik unterwegs.
michael_ schrieb: > Chris D. schrieb: >> Beim Monokristall stimmt das. >> >> Bei den Zähnen, die die Steinindustrie verwendet, ist eine Führung nicht >> nötig. > > Vielleicht. Aber mein Einwand ging auch dahin, dass man handgeführt > keine glatte Fläche und Rechten Winkel hinkriegt. > > Chris D. schrieb: >> Für das grobe Abrichten lege ich meinen "Schaber" einfach nur auf die >> Auflage und führe ihn per Hand. Das Ding nimmt ohne Kraftaufwand 1-2 >> Millimeter weg. Das geht wie durch Butter :-) > > Wozu 1-2mm? Die arme Scheibe :-) Naja, der Schleifbock hat 2kW - da geht es schon ans Material ;-) > Chris D. schrieb: >> Mit entsprechenden Anschlägen/Hilfsmitteln und Lehre kann man das auch >> ohne spezielle Maschinen durchaus im Hobbybereich hinbekommen. >> >> Ich schleife hier die HSS-Bohrer bis 30mm alle selbst nach - das ist >> kein Hexenwerk. > > 30mm im Hobbybereich? Was hast du für ein Hobby. Brücken bauen? > Wir sind hier im Bereich Elektronik Kleinmechanik unterwegs. Naja, 30mm sind jetzt nicht soooo viel - jede bessere Säulenbohrmaschine (bzw. Drehbank) erzeugt damit problemlos entsprechende Löcher. Brücken baue ich aber nicht ;-) Die meisten Löcher werden hier bei den Größen nur vorgebohrt um danach präzise ausgedreht zu werden (für Lagersitze o.ä.) - geht halt einfach schneller als durch Drehen. Einen 30mm-Bohrer schleift man übrigens deutlich leichter an als einen 5er. Bzgl. Hobbybereich: ich habe mir das Anschleifen großteils selbst beibringen müssen (die letzten Kniffe gab's dann von meinem Maschinenbaurentner), nutze die Dinge aber sowohl für Hobby als auch für das Unternehmen. Das ist bei mir eins ;-) Aber ob für's Hobby oder Geschäft angeschliffen: die Vorgehensweise ist dieselbe.
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