Forum: PC Hard- und Software kostenpflichtige open source software


von Windowser (Gast)


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Häufig wird gesagt open source bedeute nicht automatisch "kostenlos". 
Welche Beispiele für kostenpflichtige open source software gibt es denn 
eigentlich?

Welche der Software wird mit einem klassischen Lizenz-Schlüssel 
aktiviert?

Ich stelle mir das so vor: Man lädt von github den Quellcode herunter 
(inkl. src/CheckActivationKey.cpp), compiliert ihn für das Zielsystem. 
Startet man dann die exe/bin kann man das Programm eingeschränkt nutzen 
oder man gibt den gekauften Aktivierungsschlüssel ein.

von Max D. (max_d)


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In der von dir genannten Konstellation ändert der findige Nutzer einfach 
den source und ist fertig.
Der übliche Weg läuft über getrennte Lizenzen. Die GPL Variante ist 100% 
gratis und funktional, allerdings musst du deinen eigenen Code 
offenlegen. Die bezahlte Variante erlaubt dir deinen eigenen Code unter 
verschluss zu halten und bietet besonderen Support, aber kostet Geld.
Dieses Modell ist zb. bei qt so im Einsatz

von Jan B. (do9jhb)


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Ardour (https://community.ardour.org/download), z.b. steht unter der 
GPL, und den Quellcode kannst du kostenlos bei GitHub runterladen (und 
selber kompilieren).

Willst du ein fertig gebautes Programm, dann musst du zahlen...

von Theor (Gast)


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Windowser schrieb:
> Häufig wird gesagt open source bedeute nicht automatisch "kostenlos".
> [...]

Von wem wurde das, wie genau und in welchem Zusammenhang wo gesagt? 
Zitate mit Quellenangaben bitte.

von Joachim B. (jar)


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Theor schrieb:
> Von wem wurde das, wie genau und in welchem Zusammenhang wo gesagt?
> Zitate mit Quellenangaben bitte.

??? kann ich nicht genau bentworten, aber

synergy für PI und windows soll man kaufen

https://symless.com/synergy

bis v1.5 war es frei und googelt man weiter

im RPM findet man

http://rpmfind.net/linux/rpm2html/search.php?query=synergy

irgendwie ein Widerspruch

von wendelsberg (Gast)


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Eines der bekannteren Beispiele ist die QT Bibliothek.
Fuer private Zwecke frei, kommerzielle Lizenzen kosten Geld.
https://www.qt.io/download

wendelsberg

von Stefan S. (Gast)


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Windowser schrieb:
> Beispiele für kostenpflichtige open source software

Bei Datenbanken gibt es oft kostenpflichtige Versionen mit Support, 
obwohl der Quellcode frei verfügbar ist. Ähnlich oft auch bei 
Programmiersprachen. Kostenpflichtige Linux-Systeme (Für Unternehmen) 
gibt/gab es doch auch?

Als auf die Schnelle gegoogletes Beispiel:

https://www.it-business.de/talend-sucht-systemintegratoren-fuer-deutsche-version-des-etl-tools-a-186631/index2.html

von PICianer (Gast)


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Ist MPLABX und die XC-Compiler nicht open sorce, oder täusche ich mich 
da?
Für die PRO-Lizenzen muss man trotzdem Geld berappen.

Theoretisch müsste das so sein, weil die IDE stammt ja von Netbeans ab.

Bin nicht wirklich ein Experte, daher bin ich mir nicht zu 100% sicher.

von René H. (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Windowser schrieb:
> Häufig wird gesagt open source bedeute nicht automatisch "kostenlos".
> Welche Beispiele für kostenpflichtige open source software gibt es denn
> eigentlich?

Red Hat Enterprise Linux beispielsweise. Die Code/Update-Channels werden 
gegen Einwurf kleiner Münzen zeitweise freigeschaltet. Andererseits ist 
der Source Code öffentlich und via CentOS gibts das Ergebnis auch fast 
identisch kostenlos.

Diese Variante gibts öfter. Man zahlt für den Support, nicht für die 
Basisinstallation. Bei Windows ist es quasi umgekehrt, man zahlt für die 
Basisinstallation und begrenzter Support in Form kostenloser Fixes und 
Updates ist darin enthalten.

: Bearbeitet durch User
von Gert (Gast)


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PICianer schrieb:
> Ist MPLABX und die XC-Compiler nicht open sorce, oder täusche ich mich
> da?

Die Compiler ja, aber nicht die Code-Optimierer.

Gert

von Rolf M. (rmagnus)


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wendelsberg schrieb:
> Eines der bekannteren Beispiele ist die QT Bibliothek.
> Fuer private Zwecke frei, kommerzielle Lizenzen kosten Geld.

Es ist nicht nur für private Zwecke frei. Man kann damit auch 
kommerzielle Software schreiben, auch closed-source.

Windowser schrieb:
> Welche Beispiele für kostenpflichtige open source software gibt es denn
> eigentlich?

Der Erfinder der GPL, Richard Stallman hat ein Weilchen davon gelebt, 
seinen Editor EMACS auf Band zu speichern und zu verschicken. Das war 
aber noch in einer Zeit, als nur wenige das Privileg einer 
Internet-Verbindung hatten. Man konnte sich die Software kostenlos 
runterladen, und wer nicht die Möglichkeit hatte, konnte sie sich für 
einen Obolus auf Band zuschicken lassen. Freilich würde dieses Prinzip 
heute nicht mehr so funktionieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Joachim B. schrieb:
> Theor schrieb:
>> Von wem wurde das, wie genau und in welchem Zusammenhang wo gesagt?
>> Zitate mit Quellenangaben bitte.
>
> ??? kann ich nicht genau bentworten

Klar. Aber du bist ja auch nicht der TE und damit eigentlich gar nicht 
angesprochen. Ich kann Theor da nur beipflichten. Basierend auf "ich 
habe mal irgendwo gelesen" oder "irgendwer hat mal gesagt" kann man 
nicht zielführend diskutieren. Was wissen wir denn, in welchem 
Zusammenhang das gesagt oder geschrieben wurde?

> synergy für PI und windows soll man kaufen
> im RPM findet man
> http://rpmfind.net/linux/rpm2html/search.php?query=synergy
> irgendwie ein Widerspruch

Gar nicht. Ich finde diesen Ansatz sogar höchst sympathisch. "Du hast 
dich für ein Betriebssystem entschieden, für das du bezahlen mußt. Dann 
bezahle auch für diese Software." Der Hintergrund ist auch einleuchtend. 
Für Linux kriegt der Entwickler seine Tools (Compiler, Debugger, Libs) 
selber für Umme. Wenn er was für Windows entwickeln will, muß er u.U. 
selber Geld an Microsoft abdrücken. Ist nur gerecht, wenn er sich das 
wiederholt. Ganz nebenher ergibt sich ein edukativer Effekt für den 
Anwender. "Vielleicht steige ich doch lieber von Windows nach Linux um."


wendelsberg schrieb:
> Eines der bekannteren Beispiele ist die QT Bibliothek.
> Fuer private Zwecke frei, kommerzielle Lizenzen kosten Geld.

Nicht wirklich vergleichbar. Qt und andere Bibliotheken bieten sich für 
dual licensing geradezu an. Aber dem TE ging es recht offensichtlich 
um Anwendungssoftware.

Fun Fact: Qt hat über Jahre hinweg den o.g. Ansatz verfolgt: frei für 
freie Systeme, kommerziell für kommerzielle Systeme. Ich bin mal auf 
einer User Conference mit dem T-Shirt meines Arbeitgebers rumgelaufen: 
"Quid pro quo - If you're open source, we are. If you're commercial, we 
are too."


Was nun die Frage des TE angeht: für Massensoftware findet man das am 
ehesten als kommerzielle Distribution oder gleich SaaS. Die Software 
selber ist zwar open Source, aber für die Arbeit des Paketierens 
und/oder den Betrieb will jemand Kohle sehen.

Noch eine Variante betreiben gleich mehrere Bekannte: sie entwickeln 
Software nach Kundenwunsch oder stellen Systeme nach Kundenwunsch 
zusammen. Dabei gibt es im Vertrag aber immer eine Klausel, wonach das 
Gesamt(kunst)werk nachher open Source ist. Manchmal kriegt der Kunde ein 
zeitlich begrenztes Exklusivrecht, manchmal nicht. Eine Frage des 
Preises am Ende.

Noch ne andere Variante fährt mein Arbeitgeber. Unser Produkt ist open 
Source. Aber Kunden können neue Features sponsoren. Entweder indem sie 
selber Code beisteuern. Oder indem sie Entwicklerzeit bezahlen, damit 
wir das neue Feature bauen. Am Ende ist es aber open Source und alle 
kriegen es.

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