Hey Leute, benutzt einer das Zuken CR-5000/CR-8000 Layoutprogramm und kann mir seine Erfahrungen mitteilen? Ich kenne nur Altium Designer und Mentor PADS. Ist die Arbeit damit erträglich? Ist es wirklich so teuer?
D. C. schrieb: > Ich kenne nur Altium Designer und Mentor PADS. > Ist die Arbeit damit erträglich? Lass die Finger davon! Das ist Teufelszeug! Es sei denn ihr seit 20 Entwickler an einem Projekt! Dann habt ihr aber auch das nötige Geld für das Weihwasser :-) Bleib bei Altium.
Mephisto CADius schrieb: > Lass die Finger davon! Das ist Teufelszeug! > Es sei denn ihr seit 20 Entwickler an einem > Projekt! > Dann habt ihr aber auch das nötige Geld für das Weihwasser :-) > > Bleib bei Altium. Ich will nicht umsteigen, sondern ich wechsel die Firma und die setzt auf Zuken.
Mephisto CADius schrieb: > Lass die Finger davon! Das ist Teufelszeug! > Es sei denn ihr seit 20 Entwickler an einem > Projekt! > Dann habt ihr aber auch das nötige Geld für das Weihwasser :-) Da spricht ein professioneller Entwickler/Konstruktuer mit handfesten Argumenten. Wie waren die doch nochmal?
D. C. schrieb: > Ich will nicht umsteigen, sondern ich wechsel die Firma und die setzt > auf Zuken Dann such dir eine Firma mit Altium wenn's nicht schon zu spät ist. Wie groß ist dort die Entwickler-Abteilung? Dieser Vorschlag ist ernst gemeint. Wenn das eine große Firma ist, dann läufst du Gefahr, dass du nur kleine "Module" bearbeiten darfst. Deine Kreativitätspotenzial wir da verkümmern!
Layout Stümper schrieb: > Da spricht ein professioneller Entwickler/Konstruktuer Das ist aber ein bisschen zu viel der Ehre :-)
Gibt es niemanden da draußen der Zuken benutzt? Dann werde ich wohl der erste sein.
Hallo, Ich habe Mal in einer Firma gearbeitet, die CR-5000 genutzt hat. Und ja, die Kosten sind immens. Man kann sich bei den gängigen CAE-Tools meist mindestens doppelt so viele Lizenzen leisten wie bei Zuken (oft auch vier bis fünf Mal so viele; kommt auf das Tool und die Konfiguration an). Das CR-5000 ist zudem ziemlich veraltet. Das merkt man auch beim Arbeiten. In die meisten Formate ist keine direkte Datenausgabe möglich (Schaltplan als PDF? Jedes Sheet als eps exportieren und dann manuell zusammenfügen; nur als Beispiel). Das schlimmste wird sein, wenn man moderne Tools gewohnt ist. Shortcuts für Schaltplanerstellung? -->nur bedingt möglich; im Layout hingehen mehr. Constraints eintragen ist an mindestens drei Stellen möglich, die sich gegenseitig gerne in die Quere kommen. Hinzukommen die Fehlermeldungen; einfach nichtssagend ("an Error occured" man öffnet das Log für mehr Informationen --> "an Error occured" vielen Dank für die Info). Busse sind auch so ein Thema; ein Graus. Das CR-5000 ist mächtig, lässt aber auch zu, sehr viele Fehler machen zu können und greift dem Entwickler dabei nur selten unter die Arme. Man merkt aus welcher Zeit es stammt (damals war es mit der Masse an Funktion bestimmt gut). Heutzutage sollte man sich das nicht mehr antun. Bei CR-8000 wurde vieles modernisiert und an andere Tools angelehnt. Das habe ich aber nicht mehr wirklich mitbekommen. Wir hatten kurz eine Testlizenz und das sah zumindest schonmal nicht schlecht aus, obwohl noch immer viele Altlasten mitgenommen wurden. Die Firma hatte sich dann aber doch für ein anderes Tool entschlossen, da war ich aber schon nicht mehr dort tätig. Nicht zuletzt, weil das CR-8000 nochmal deutlich teurer war. CR-8000 kann hilfreich sein, wenn Mechanik- und Elektronikabteilungen eng zusammen arbeiten müssen. Dann können beide das selbe Tool nutzen. Wobei ich hier auch lieber eine definierte Schnittstelle hätte und zwei Tools, die genau das machen, was sie sollen. Kurz: man kann damit arbeiten und ich würde einen Job nicht deswegen sausen lassen aber es bedarf mehr Einarbeitungszeit und mehr Aufmerksamkeit als bei anderen Tools nötig. Viele Grüße Das Mäxle :)
Max schrieb: > man kann damit arbeiten und ich würde einen Job nicht deswegen > sausen lassen Eher umgekehrt, Zuken zu können ist ja eine zusätzliche Qualifikation. Altium kann jeder, oder glaubt es zumindest, und Eagle sowieso, sofern man das in dem Zusammenhang überhaupt erwähnen kann. Georg
georg schrieb: > Eher umgekehrt, Zuken zu können ist ja eine zusätzliche Qualifikation. > Altium kann jeder, oder glaubt es zumindest, und Eagle sowieso, sofern > man das in dem Zusammenhang überhaupt erwähnen kann. Stimmt. Leider habe ich bisher keine Firma getroffen, die die Funktionalität von Zuken wirklich gebraucht hätte bzw. mit komfortableren Tools weniger Leerkosten bezahlt worden wären. Ich habe mit Zuken CR-5000 sowohl termische Simulationen als auch die Signalintegrität eines Designs übeprüft und das Ergebnis konnte sich schon sehen lassen. Das Problem (besteht aber auch bei anderen Tools): Die Bibliothek muss das hergeben. Und so saß ich bei zwei Firmen, die Zuken nutzten und wollte diese Features wieder nutzen aber keine hinterlegten Modelle. Die Module wurden aber für teuer Geld trotzdem bezahlt. Und wenn man die Dinge nicht nutzt, die Zuken stark machen könnten (von der unsäglichen Bedienung von CR-5000 mal abgsehen), dann wäre mir die zusätzliche Qualifikation erstmal egal und arbeite lieber mit einem anderen Tool effizienter und kann noch andere Sachen machen. Ich stimme Dir zu, dass man nicht genug gelernt haben kann. Die Arbeit muss aber einfach funktionieren und das geht meiner Meinung nach mit anderen (aktuellen) Tools besser als mit CR-5000. Aber da steckt glaube ich auch viel Geschmackssache dahinter. :)
CR8000 ist bedienbar. Hierarchisches Design geht, ist aber nicht so schön wie bei Altium Busse sind nicht gut implementiert, es zählt nicht der Name eines Signals im Bus sondern die Position. Da wird es schwierig wenn man ein Signal hinzufügen möchte, da passiert es gerne das da ein Fehler drin ist und die Signale vertauscht werden, besonders wenn es über Hierachieebenen hinweggeht. Hatte ich schön öfters erlebt das plötzlich die Busse vertauscht waren und man an mehreren stellen im Schaltplan den Bus reparieren muss.
Ist Zuken echt so fehleranfällig? Das es sehr teuer ist hab ich ja schon mal irgendwo gehört, aber da hätte ich auch dann erst recht eine anständige Software erwartet. (Ich hab da sowas von ca. 6-8k€ in der Einsteigerversion bis 18k€ in der maximalen Ausbaustufe im Hinterkopf.) Was kann Zuken denn jetzt, was Altium, Pads oder Cadence nicht können? Signalsimulation geht in Altium auch (oder soll gehen, ich wollte es letztens testen, kam aber dann doch nicht dazu), genauso wie Stromdichtesimulationen.
Wühlhase? schrieb: > Ich > hab da sowas von ca. 6-8k€ in der Einsteigerversion bis 18k€ in der > maximalen Ausbaustufe im Hinterkopf. Und das findest du teuer? Für meine erste Cadstar-Software (damals noch nicht Zuken, sondern Racal-Redac) habe ich 125000 DM bezahlt. Ist alles relativ, CAD-Software ist mit den Jahren viel billiger geworden. Georg
Altium kostet doch auch so um die 6 - 8k je nach aktueller Wetterlage und Mondphase.
user schrieb: > Busse sind nicht gut implementiert, es zählt nicht der Name eines > Signals im Bus sondern die Position. Das meinte ich mit Busse sind ein Graus. Das ist immer noch so? Als wir das gemerkt haben, war es einmal schon zu spät. Muss man beim CR-8000 immernoch zwischen Definition- und Instance-Mode umschalten? Die Kombination mit den Bussen machenndie beiden Modi erst gefährlich. Wühlhase? schrieb: > Ist Zuken echt so fehleranfällig? Jein. Zumindest das CR-5000 lässt sehr viel zu; zu viel. Du kannst alles einstellen und da es aus mehreren Einzeltools besteht, kannst du das z.B. auch an mehreren Stellen gleichzeitig. Oder nimm das Beispiel mit den Bussen. Du merkst das auch nicht wirklich. Du arbeitest in zwei Modi. In dem einen trägst du alles so ein, wie du es gerne hättest und der andere labelt alles so, wie Zuken es versteht. Wenn dann bei Bussen Reference by Position anstatt Reference by Name gilt und in dem einem Modus wird es richtig angezeigt und im anderen Modus dreht Zuken die Signale, knallt es irgendwann. Schade, dass die das nicht geändert haben. Und die Fehlermeldungen sind halt ein Witz. Zu den Kosten: geht Mal pro Lizenz von mehreren 10k aus. Die einzigen im ähnlichen Preisrahmen sind glaube ich Mentor. Und da wundert es mich nicht, dass zwei von den mir bekannten Firmen auf etwas anderes umgestiegen sind und dabei noch gut Kosten eingespart haben (alleine die Wartungskosten von Zeilen; davon kann man sich schnell mit einem neuen Tool wie Altium ausstatten).
Wühlhase? schrieb: > Das es sehr teuer ist hab ich ja schon mal irgendwo gehört, aber da > hätte ich auch dann erst recht eine anständige Software erwartet. (Ich > hab da sowas von ca. 6-8k€ in der Einsteigerversion bis 18k€ in der > maximalen Ausbaustufe im Hinterkopf.) Das ist doch ein absoluter Spottpreis im Vergleich zu Mentor Expedition, für das man im Vollausbau bei locker 200.000 EUR liegt. Aber wie ich von einem Kunden weiß, macht Zuken wohl ziemliche Kampfpreise, um CR-8000 auch bei den Tochterunternehmen eines großen Konzerns hineinzudrücken und dort z.B. Altium Designer zu verdrängen. Das Angebot für den Kauf einer CR-8000-Lizenz lag dabei in der gleichen Größenordnung wie die Wartung für Altium. Allerdings ist zu befürchten, dass Zuken nach erfolgreicher Verdrängung dann dies Preise satt anheben könnte, insbesondere für Wartung bzw. Updates.
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Danke für die Informationen. Also ich finde Mentor/xDxDesigner ist ein absoluter Graus, also ein Grund dafür das ich einen Job abgelehnt habe. Gleiches gilt für 2 IGM Mittelständler hier, die Bartels AutoEngineer benutzen (die Webseite ist schon geil). Pulsonix ist auch der komplette Reinfall. EAGLE ist der absolute Super-GAU. Altium und KiCad sind meine absoluten Lieblinge. Daran sollten sich mal ein paar Layouttool-Entwickler orientieren.
Wenn es auf Prestige nicht ankommt, würde ich vermuten, daß man mit Altium u.ä. so ziemlich 99% der Real World Designs durchziehen kann. Vor drei Jahren befasste ich mich erfolgreich mit einer mehrlagigen Steuerplatine mit PCI-Express verbundener BGA Käfer, SATA, und DisplayPort Bussen. Das ließ sich mit Altium und Einhaltung der Busregeln durchaus ohne große Schmerzen machen. Und sonst, ist alles übrige für Altium/Protel sowieso kein Thema. Ich weiß natürlich nicht, was ihr da so machen müßt das die Grenzen solcher Tools übersteigt, aber aus meiner Sicht waren die CAD Tools noch nie ein wirkliches Problem die so stinkteure Tools wie Zuken und Mentor und wie sie alle sonst heissen, verlangt hätten. Die Zeiten haben sich geändert und es wurde im Vergleich zu zwanzig Jahren viel aufgeholt. Die meisten Designs die sich in der Firma üblicherweise ergeben sind vergleichsweise nicht übermäßig anspruchsvolle Wald und Wiesen uC Kreaturen die so ziemlich jedes bessere PCB CAD Tool könnte.
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Astronaut schrieb: > Altium kostet doch auch so um die 6 - 8k je nach aktueller Wetterlage > und Mondphase. Das schon-allerdings ist das dann auch schon die Maximalvariante. Altium teilt nicht jeden Scheiß in lauter kleine Happen, die man dan einzeln bezahlen muß. Solche Extras wie Diff-Leiterbahnen ziehen, beliebig breite Busse mit einem Mal durchrouten,, Flex-Platinen falten, alles mit drin. Wer mehr Geld ausgeben will/kann/muß kann sich dann noch Infrastruktursoftware dazu leisten, was die Zusammenarbeit, Bauteil/Projektverwaltung und Arbeitsprozesse erleichtert, mit dem eigentlichen Platinenbau hat das aber nichts mehr zu tun. Bei vielen anderen CAD-Programmen ist das leider anders, bloß hat man kaum eine Vorstellung davon was einem fehlt und was man gewinnt, wenn man sich Ausbaustufe 0815 leistet. Viele Firmen kaufen dann kurzerhand alles, und schlimmstenfalls nutzt das nur keienr weil keiner sich tief genug in das Programm reingekniet hat. Andreas S. schrieb: > Allerdings ist zu befürchten, > dass Zuken nach erfolgreicher Verdrängung dann dies Preise satt anheben > könnte, insbesondere für Wartung bzw. Updates. Befürchten ist ja noch optimistisch. Altium hat durchaus einen guten Ruf, die meisten die damit arbeiten tun das gerne, die Lizenzkosten sind vergleichsweise moderat, und außer Halbleiterbau geht damit einfach alles. Jedenfalls fällt mir nichts ein, was nicht gehen würde. Ich frag mich manchmal warum es Firmen wie Mentor oder Zuken eigentlich noch gibt. Die Programme sind immens teuer und soweit ich das bisher von anderen gehört habe können die auch nicht mehr...
Wühlhase schrieb: > Jedenfalls fällt mir nichts ein, was nicht gehen würde. Oh, da fallen mir doch einige Dinge ein. Projekte mit mehreren Leiterplatten gibt es erst seit AD 18(.1?). AD kennt keine Betriebsmittelverwaltung für den Schaltschrankbau. Für echte HF-Designs gibt es wohl auch bessere Layoutprogramme. Aber die Preis-Leistungs-Verhältnis ist schon recht gut, so dass ich es auch gerne einsetze. > Ich frag mich manchmal warum es Firmen wie Mentor oder Zuken eigentlich > noch gibt. Die Programme sind immens teuer und soweit ich das bisher von > anderen gehört habe können die auch nicht mehr... Das fragte ich mich auch über längere Zeit bezüglich anderer Unternehmen, insbesondere im Embedded-Linux-Bereich. Als ich bei einem Kunde (großer Konzern) in solch einen Entscheidungsprozess involviert war, lernte ich dann die wirklichen Entscheidungskriterien für bzw. gegen Produkte kennen: Größe des Lieferanten, Selbstbewusstsein der Vertriebsmitarbeiter, größtmögliches Palaver bei Präsentationen. Die technische Seite spielte hingegen überhaupt keine Rolle. Ganz im Gegenteil wurde dann versucht, technische Unzulänglichkeiten durch möglichst umfassende Wartungsverträge zu kompensieren.
Andreas S. schrieb: > lernte ich dann die wirklichen Entscheidungskriterien für bzw. > gegen Produkte kennen Eine (ehenalige) Weltfirma hier in der Nachbarschaft hat ihre Entscheidung für ein CAD-System (Millionenaufwand) getroffen, weil der Vetriebschef der CAD-Firma mit einem der Eigentümer regelmässig Golf gespielt hat. Andreas S. schrieb: > Die > technische Seite spielte hingegen überhaupt keine Rolle Verschiedene CAD-Systeme wurden monatelang sorgfältig evaluiert. Das eindeutige Ergebnis wurde verworfen, warum s.o. Das war nicht nur sowieso blödsinnig, dummerweise wurde auch noch das gekaufte CAD-System ein Jahr später eingestellt. Der Schaden dürfte mehrere Millionen betragen haben. Aber was tut man nicht alles für seine Golfkollegen, ist heute ja immer noch modern. Georg
Andreas S. schrieb: > Wühlhase schrieb: >> Jedenfalls fällt mir nichts ein, was nicht gehen würde. > > Oh, da fallen mir doch einige Dinge ein. Projekte mit mehreren > Leiterplatten gibt es erst seit AD 18(.1?). AD kennt keine > Betriebsmittelverwaltung für den Schaltschrankbau. Stimmt, mehrere Leiterkarten geht erst seit AD18. Da hab ich laut während meienr BA geflucht, da war noch AD16 aktuell. Schaltschrankbau ist aber nun nicht gerade die Domäne, für die Altium entwickelt wurde. Da ist eher WSCAD oder EPlan zu empfehlen. Wobei man in Altium allerdings durchaus Teile erstellen kann, die im Schaltplan und in der BOM auftauchen, aber nicht im PCB-Editor. Kleine Anekdote: Auf der Arbeit hat mal jemand eine Maschinensteuerung in Altium entwickelt und das ganze drumherum im Schaltschrank in den Schaltplan mit aufgenommen. Ein anderer Kollege (mit Eagle vertraut, für Altium hat er aber nie eine richtige Einarbeitung bekommen und dementsprechend "gern" hat er mit AD gearbeitet) sollte dann die Leiterkarte routen. Da kam vielleicht Freude auf als er die Bauteile in die Platine übernehmen wollte: Lauter elektronikübliche Sicherungselemente, die im Schaltplan irgendwelche Leitungsschutzschalter darstellen sollten und ähnliche Späße. Und die Überarbeitung des (angeblich fertigen) Schaltplans ging los... Andreas S. schrieb: > Für echte HF-Designs > gibt es wohl auch bessere Layoutprogramme. Genau das wollte ich gerne wissen. Was können solche Programme mehr/besser? Schnelle Bauteile (Diff. Leiterbahnen, Längenabgleich, Simulation) gehen in Altium recht gut. Was nicht geht sind Feldberechnungen, wo Filter nicht mehr aus Bauteilen aufgelötet, sondern direkt ins Kupfer geätzt werden. Man kann sich solche Bauteile zwar durchaus erstellen, für die Berechnung braucht man allerdings ein externes Programm. Ich hätte allerdings auch noch nicht gehört, das CRxxxx, PADS oder Cadence da mehr liefern würde.
georg schrieb: > Das war nicht nur sowieso blödsinnig, dummerweise wurde auch noch das > gekaufte CAD-System ein Jahr später eingestellt. Kurz gefragt: Was war der Grund?
D. C. schrieb: > Altium und KiCad sind meine absoluten Lieblinge. Daran sollten sich mal > ein paar Layouttool-Entwickler orientieren. Wenn das "Wühlhase und der "Conte" lesen, wird denen bestimmt die Brust anschwellen :-)
Andreas S. schrieb: > Für echte HF-Designs gibt es wohl auch bessere Layoutprogramme. Ich hatte mit Altium und 30GHz keine Probleme. Die berechneten planaren Filter werden in einem extra Programm simuliert und als DXF eingefügt. Restliche Abstandsregeln sind leicht mit Queries zu definieren.
Mephisto CADius schrieb: > georg schrieb: >> Das war nicht nur sowieso blödsinnig, dummerweise wurde auch noch das >> gekaufte CAD-System ein Jahr später eingestellt. > > Kurz gefragt: Was war der Grund? Das System war exorbitant teuer, aber nicht sehr erfolgreich - der Verkauf auf dem Golfplatz war halt auf die Dauer kein Erfolgsmodell. Meiner Einschätzung nach war die Einstellung kein Verlust für die Menschheit. Namen nenne ich hier vorsichtshalber nicht, auch wenn das alles Geschichte ist. Es gibt noch genug Insider die sich erinnern könnten. Georg
Wühlhase schrieb: > Schnelle Bauteile (Diff. Leiterbahnen, Längenabgleich, > Simulation) gehen in Altium recht gut. Naja, sinnvollerweise definiert man in AD nur Design Rules für Leiterbahnbreiten und -abstände. Diese Wert hat man zuvor mit einem externen Programm bestimmt, z.B. mit Saturn PCB Toolkit. Altium Designer weist nämlich die enorme Schwachstelle auf, dass für die integrierte Impedanzberechnung immer die nächstgelegene Plane verwendet wird. AD erkennt aber keine Polygone als Bezugslagen! > Was nicht geht sind > Feldberechnungen, wo Filter nicht mehr aus Bauteilen aufgelötet, sondern > direkt ins Kupfer geätzt werden. Genau. > Man kann sich solche Bauteile zwar durchaus erstellen, für die > Berechnung braucht man allerdings ein externes Programm. Genau. > Ich hätte allerdings auch noch nicht gehört, das CRxxxx, PADS oder > Cadence da mehr liefern würde. Es ging bei der Frage ja nicht darum, was AD im Vergleich zu anderen Systemen (nicht) kann, sondern wo absolut gesehen die Beschränkungen bestehen.
D. C. schrieb: > Ich hatte mit Altium und 30GHz keine Probleme. AD arbeitet ja auch nicht mit 30 GHz, sondern dient ja nur zum Zeichnen des Leiterplattenlayouts. Selbstverständlich muss man mit steigender Frequenz immer mehr Dinge beachten. > Die berechneten planaren > Filter werden in einem extra Programm simuliert und als DXF eingefügt. Und genau das zeigt doch, wo die Grenzen von AD liegen. > Restliche Abstandsregeln sind leicht mit Queries zu definieren. Die Berechnung der Abstände erfolgt aber wiederum außerhalb von AD, d.h. zum einen auf den Vorgaben des Leiterplattenherstellers basierend und zum anderen auf Grund einer externen Berechnung von Impedanzen usw.. Die letztere führt man doch nur deswegen separat durch, weil die in AD integrierte Berechnung nicht so pralle ist.
Andreas S. schrieb: > Naja, sinnvollerweise definiert man in AD nur Design Rules für > Leiterbahnbreiten und -abstände. Diese Wert hat man zuvor mit einem > externen Programm bestimmt, z.B. mit Saturn PCB Toolkit. Altium Designer > weist nämlich die enorme Schwachstelle auf, dass für die integrierte > Impedanzberechnung immer die nächstgelegene Plane verwendet wird. AD > erkennt aber keine Polygone als Bezugslagen! Ja, die Standardformel in Altium für die Impedanzberechnung hat auch einige Schwachstellen (wie ich die Tage im Altiumforum belehrt wurde). Aber Polygone als Bezugslagen zu verwenden ist auch eine Unart (die ich am Anfang aber auch so durchgezogen hab). Heute nehm ich dafür keine Polygone mehr, Planes sind weitaus besser (nicht nur wegen der Z-Berechnung).
D. C. schrieb: > Hey Leute, > > benutzt einer das Zuken CR-5000/CR-8000 Layoutprogramm und kann mir > seine Erfahrungen mitteilen? Ja, ist perfekt für große kommerzielle Projekte und um die komplette supply chain abzudecken. > Ist die Arbeit damit erträglich? Auch nicht schlimmer als Altium oder eagle. Wie für jedes Programm muß man sich halt damit beschäftigen, das erfordert Zeit. > Ist es wirklich so teuer? Definiere: wirklich. Natürlich kostet SW, die gewartet wird, und aktuell gehalten ist, und umfangreich, entsprechend. > Ich will nicht umsteigen, sondern ich wechsel die Firma und die setzt auf Zuken. Dann wirst du dich wohl oder übel da einarbeiten müssen.
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Wühlhase schrieb: > Aber Polygone als Bezugslagen zu verwenden ist auch eine Unart (die ich > am Anfang aber auch so durchgezogen hab). Heute nehm ich dafür keine > Polygone mehr, Planes sind weitaus besser (nicht nur wegen der > Z-Berechnung). Impedanzkontrollierte Leiterbahnen führt man am Besten auf den Innenlagen, da hierbei zum einen die Dickenschwankungen des Lötstopplacks keine Rolle spielen und zum anderen die Kupferstärken mangels späteren Aufkupferns deutlich reproduzierbarer sind. Es wäre aber eher illusorisch, Planes auf den Außenlagen zu verwenden, da Planes nun einmal keine "normalen" Leiterbahnen erlauben. Folglich sind Polygone das Mittel der Wahl schlechthin, um impedanzkontrollierte Leiterbahnen nach außen abzudecken. Viele Baugruppen erfordern unzählige Versorgungsspannungen. Ich habe z.B. eine vergleichsweise simple Baugruppe mit PCI Express entwickelt, die 5V, 3,3V, 2,5V, 2,5V analog, 1,5V, 1,5V analog, 1,0V, 1,0V analog und sechs lokal entkoppelte 3,3V-Versorgungen benötigt. Es wäre völlig illusorisch, hierfür ausschließlich Planes vorzusehen. Stattdessen werden einige dieser Spannungen lokal per Polygon verteilt, wobei es sich nicht in allen Fällen vermeiden ließ, einige Polygone auch als Bezugslage für schnelle Digitalsignale zu verwenden. Und auch wenn es sich um eine "Unart" handeln sollte, darf das Leiterplattenprogramm natürlich keine Fehlberechnungen durchführen. Im konkreten Fall wurden der Lagenaufbau und die Leiterbahngeometrien natürlich mit dem Leiterplattenhersteller (ILFA) abgestimmt.
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> Im konkreten Fall wurden der Lagenaufbau und die Leiterbahngeometrien
natürlich mit dem Leiterplattenhersteller (ILFA) abgestimmt.
Abgestimmt bedeutet doch nichts anderes als dass man von dem
Leiterplattenhersteller eine Vorgabe für die 100Ohm Differentialleitung
anfragt und dann einen Stackup bekommt in dem diese Leitung spezifiziert
wird. Im stackup steht auch der komplette Lagenaufbau. Dieae Werte für
Leiterbahnbreite und Abstand trägt man dann im PCB-Layout-Programm ein.
Man benutzt hier gar nicht die Impedanzberechnung des
Leiterplattenprogramms, weil da fast immer etwas andere Werte
herauskämen.
Andreas S. schrieb: > Viele Baugruppen erfordern unzählige Versorgungsspannungen. Ich habe > z.B. eine vergleichsweise simple Baugruppe mit PCI Express entwickelt, > die 5V, 3,3V, 2,5V, 2,5V analog, 1,5V, 1,5V analog, 1,0V, 1,0V analog > und sechs lokal entkoppelte 3,3V-Versorgungen benötigt. Es wäre völlig > illusorisch, hierfür ausschließlich Planes vorzusehen. Wieso illusorisch?
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