Forum: PC Hard- und Software Microspace PC20 Industrie-PC BIOS-EEPROM rücksetzen


von MPC20 (Gast)


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Hallo,

mir ist leider bei meinem Industrie-PC (Microsspace PC20 500MHz AMD 
Geode LX800) ein Fehler unterlaufen und ich habe im BIOS bei den 
Grafikeinstellungen "Output Display" von Auto auf TFT  gesetzt. Seither 
habe ich kein Bild mehr auf dem Monitor. Der PC hat einen VGA-Anschluß.

Ich habe zwar Screenshots vom Bios (siehe Anhang), aber meine unzähligen 
Versuche es blind wieder umzustellen blieben bisher erfolglos. Ich bin 
sicher, dass ich im richtigen Menü bin und Return drücken muss um in die 
Einstellungen zu gelangen, aber ich weiß dann nicht genau ob ich Space 
oder die Pfeiltasten (und welche Richtung ich) benutzen muss, um den 
Wert zu verändern und wie ich da wieder rauskomme (nochmal Return oder 
Esc?).

Blind auf Default-Werte rücksetzen brachte auch keinen Erfolg. Und die 
eingebaute Speicherbatterie scheint nur für die Uhr zu sein. Ablöten 
brachte keinen Erfolg. Da stand ja auch schließlich "Save data in 
eeprom", als es noch ging.

Hat jemand zufällig so einen (oder ähnlichen) PC und kann mir sagen was 
ich genau drücken muss? Vor allem wie ich an der Stelle den Wert 
verstelle und in welche Richtung ich die Pfeiltasten bewegen muss bzw. 
wie oft ? Es geht um die Einstellungen "Internal Adapter Mode" und 
"Output Display" (Pfad: Main Menu→ C. Motherboard Device Configuration → 
F. Video and Flat Panel Configuration).

Wenn Windows vollständig gestartet ist, habe ich übrigens ein Bild auf 
dem Monitor. Ich nehme mal an über das Betriebssystem kommt man nicht 
irgendwie ins Bios? (Ich weiß, blöde Frage, die ich mir eigentlich 
selbst beantworten kann...)

von Timmo H. (masterfx)


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Mal mit Load defaults + speichern versucht?
Edit: sorry überlesen dass du das schon versucht hattest. Im 
Zweifelsfall Hersteller kontaktieren?

: Bearbeitet durch User
von MPC20 (Gast)


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Zienlich blöd das Ganze. Wenige Minuten nachdem ich meinen Beitrag 
abgeschickt habe, scheint die Lage jetzt vollkommen aussichtslos. Ohne 
noch weitere Versuche unternommen zu haben, wird jetzt scheinbar nicht 
mal mehr die Tastatur erkannt. Jedenfalls komme ich nun nicht mal mehr 
blind ins BIOS.

von custom part (Gast)


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Gibt bzw. gab gerade zu der Zeit doch auch TFTs mit VGA-Eingang.
Deinen Roehrenmonitor kannst du nicht auf ~31.5KHz und 60-70Hz 
einstellen?

von Gerald B. (gerald_b)


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Die BIOS Einstellungen werden nicht im FLASH sondern in einem 
Batteriegepufferten RAM Bereich, meist der RTC, gespeichert. Nimm die 
Knopfzelle, die das backuped raus, warte etwas und setze sie wieder ein. 
Dann sollten die von dir gemachten Einstellungen verworfen werden und 
die Setup Defaults geladen werden.

von MPC20 (Gast)


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Ich hab einen TFT dran. Aber gute Idee, ich versuche morgen mal einen 
anderen zu besorgen. Der jetzige kann nämlich nur wenige Auflösungen.

von MPC20 (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Die BIOS Einstellungen werden nicht im FLASH sondern in einem
> Batteriegepufferten RAM Bereich, meist der RTC, gespeichert. Nimm die
> Knopfzelle, die das backuped raus, warte etwas und setze sie wieder ein.
> Dann sollten die von dir gemachten Einstellungen verworfen werden und
> die Setup Defaults geladen werden.

Da gibts nur eine eingelötete Lithiumbatterie. Die hatte ich schon über 
Nacht abgelötet. Mich wunderte halt die Meldung "Saving data in eeprom", 
wenn ich die BIOS-Einstellungen speicherte.

von Timmo H. (masterfx)


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Gerald B. schrieb:
> Die BIOS Einstellungen werden nicht im FLASH sondern in einem
> Batteriegepufferten RAM Bereich, meist der RTC, gespeichert.
Viele Industrielle PCs speichern es eben NICHT im CMOS-RAM sondern in 
einem nichtflüchtigen Speicher.
Das geht auch direkt aus dem Manual dieses MPC20 hervor:
1
Setup EEPROM  |   2kByte for CMOS backup in battery-less applications

von Gerald B. (gerald_b)


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Timmo H. schrieb:
> Viele Industrielle PCs speichern es eben NICHT im CMOS-RAM sondern in
> einem nichtflüchtigen Speicher.
> Das geht auch direkt aus dem Manual dieses MPC20 hervor:Setup EEPROM  |
> 2kByte for CMOS backup in battery-less applications

Ich weiß ja nicht, wie das inzwischen ist, aber vor ca. 15 Jahren hatte 
so ein IPC Board einen separaten, sogar gesockelten 8 Pin DIL mit 
seriellem EEPROM drauf. Das war ein 24xx oder 93xx, Genaues weiß ich 
nicht mehr.
Den mal gegen einen leeren Chip austauschen, bzw. auf einem 
Programmiergerät auslesen und mit dem Hex-Editor mal reingucken.
Ich habe z.B. damals bei einem notwendigen Boardtausch das serielle 
EEPROM mit getauscht. So ist die MAC ID des Netzwerkchips erhalten 
geblieben und eine aufwendige Neuinstallation von Windows NT entfiel.
Diese Trick kannte nicht mal der Herstellerservice der Maschine ;-)

von MPC20 (Gast)


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Timmo H. schrieb:
> Viele Industrielle PCs speichern es eben NICHT im CMOS-RAM sondern in
> einem nichtflüchtigen Speicher.
> Das geht auch direkt aus dem Manual dieses MPC20 hervor:Setup EEPROM  |
> 2kByte for CMOS backup in battery-less applications

Müssten theoretisch mit "Load defaults" nicht auch diese Daten 
zurückgesetzt werden?


Gerald B. schrieb:
> Den mal gegen einen leeren Chip austauschen

Daran habe ich auch schon gedacht, aber den müsste ich erst bestellen. 
Das lohnt nicht wirklich. Gestern ging bei Ebay ein leistungsfähigerer 
PC in der gleichen Baugröße für 2€ weg. Und für 9,90€ bekommt man die 
Dinger schon als Sofort-Kauf. Halt nicht in einem so schönen 
Metallgehäuse. Das passte vor allem genau auf das Gehäuse meines DSOs, 
wofür ich den PC eigentlich nur nutz(t)e.

von Max M. (jens2001)


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MPC20 schrieb:
> dass ich im richtigen Menü bin und Return drücken muss um in die
> Einstellungen zu gelangen,

Die Großbuchstaben stehen nicht zufällig vor den Menüpunkten.
Also [L] für Load Defaults.
Anschließend sollte (iirc) eine Sicherheitsabfrage  [Y]yes/[N]no kommen.
Achtung, im Bios liegt das [Y] auf der [Z]-Taste.
Anschliesend [X] Save Values and Exit.

Wenn allerdings deine Tastatur nicht mehr funktioniert........


Im vorigen Jahrtausend hatten einige PCs eine (undokumentierte) 
Fallback-Funktion. Nach eine gewissen Anzahl missglückter Startversuche 
schaltete das BIOS automatisch auf die Defaults zurück.
Das war hilfreich wenn man es bei dem Versuch den Processortakt 
hochzuskillen etwas übertrieben hatte und der PC garnicht mehr bis ins 
BIOS startete.
Einfach mehrere (5?) mal an..aus..an..aus..(zum Ausschalten im Zweifel 
einfach Stecker ziehen)  Meist lief er dann wieder.

Um ihn im Blindflug ins BIOS zu zwingen reicht es normalerweise einfach 
die Tastatur (DIN/PS2) abzuziehen.

von MPC20 (Gast)


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Hab jetzt doch mal flüchtig auf das Board geschaut, aber ein einfaches 
8-beiniges Eeprom konnte ich nicht ausfindig machen. Ich denke das Board 
wandert in den Elektroschrott und das Gehäuse in die Bastelkiste. 
Vielleicht kann man noch einen Raspberry einbauen :) Und die Tage hole 
ich mir in der Bucht einen Ersatz.

von supergrobi (Gast)


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Eine sichere Methode zum BIOS-Ruecksetzen:

Einfach alle Speicherriegel ziehen!

von Timmo H. (masterfx)


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supergrobi schrieb:
> Eine sichere Methode zum BIOS-Ruecksetzen:
>
> Einfach alle Speicherriegel ziehen!
Diese Methode setzt rein gar nichts zurück. In klassischen Rechnern sind 
die BIOS Settings im CMOS-RAM, dessen Inhalt durch eine Batterie im 
ausgeschalteten Zustand gepuffert wird, der hat rein gar nichts mit den 
RAM-Riegeln zu tun. Denn der Inhalt der DDR-RAMs ist ohne Refresh und 
Spannung nach wenigen ms-sek weg (außer man kühlt sie mit flüssigem 
Stickstoff, dann kann es auch einige Minuten bis Stunden dauern).
In diesem Fall sind die Settings sogar in einem nicht flüchtigen 
Speicher (EEPROM) gespeichert, dessen Inhalt auch ohne Spannung mehrere 
Jahrzehnte erhalten bleibt.

: Bearbeitet durch User
von test (Gast)


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Ich denke die Idee war damit einen Zustand herzustellen, der das BIOS 
veranlaßt die defaults zu laden (ohne Benutzerinteraktion).

von supergrobi (Gast)


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> Ich denke die Idee war damit einen Zustand herzustellen, der das BIOS
> veranlaßt die defaults zu laden (ohne Benutzerinteraktion).

Richtig.

Vermutlich hat der Rummauler noch nie einen voellig toten
Rechner/Server vor sich gehabt, der mit gar nichts mehr zuckte
und den Tastatureingaben voellig unbeeindruckt liessen.

Die Methode hat bei mir schon diverse Systeme reanimiert.
Ohne langes Suchen...

von supergrobi (Gast)


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P.S.: Richtig lesen kann er auch nicht:

BIOS-Ruecksetzen

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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custom part schrieb:
> Gibt bzw. gab gerade zu der Zeit doch auch TFTs mit VGA-Eingang.

Das ist nicht das Problem. Der LX800 hat zwei Möglichkeiten, einen 
Monitor anzusteuern, eine über VGA und eine direkt für TFT-Panels, die 
ohne weitere Monitorelektronik direkt digital angesteuert werden. Dabei 
kann man oft die Auflösung und das Timing des Panels innerhalb gewisser 
Grenzen konfigurieren, hier wird üblicherweise kein EDID-EEPROM 
ausgewertet, auch wenn das neuere TFT-Panels oft haben.


Das ganze hat nichts mit TFT-Monitoren oder Röhrenmonitoren zu tun, die 
alle werden an einer normalen Monitorschnittstelle (wie VGA, DVI o.ä.) 
angeschlossen.

von Guido L. (guidol1970)


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Wie ich im Internet gelesen habe, kann man per USB-Boot das BIOS neu 
flashen.

Normal soll man das flashen nach dem booten aufrufen (DOS), aber wenn 
man eine passende AUTOEXEC.BAT bastelt koennte der Rechner sein BIOS neu 
flashen und evtl. koennte er dabei auch das CONFI EEPROM mitloeschen?

https://www.manualslib.com/products/Digital-Logic-Microspace-Pc20-8768869.html

https://www.manualslib.com/manual/5429/Amd-Geode-Lx800.html?page=47#manual

von MPC20 (Gast)


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Das ist eine gute Idee, nur macht der Rechner ja leider inzwischen gar 
nichts mehr. Vielleicht einmal zu früh den Saft abgedreht, beim BIOS 
speichern. Ich komme jetzt jedenfalls nicht mal mehr ins BIOS und es 
startet weder das Betriebssystem noch bootet er von CD-ROM, was beides 
vorher noch ging. Die Lage ist aussichtslos oder man könnte auch sagen 
der Papagei ist tot.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Der Geode LX hat den 5536 als Companionchip. Dort hängt normalerweise 
ein LPC-Flash dran in dem das Bios drinsteckt. Such mal den  49xx020. 
Den kann man z.B. im Willem-Programmer extern flashen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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MPC20 schrieb:
> Ich komme jetzt jedenfalls nicht mal mehr ins BIOS

Wie bekommst Du das ohne einen Monitor, der irgendwas anzeigt, 
eigentlich mit?

von MPC20 (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> MPC20 schrieb:
>> Ich komme jetzt jedenfalls nicht mal mehr ins BIOS
>
> Wie bekommst Du das ohne einen Monitor, der irgendwas anzeigt,
> eigentlich mit?

Ich wusste noch, dass ich mit F1 ins Bios komme, sobald die LEDs der 
Tastatur leuchten. Und dass dies funktioniert hat, schloss ich daraus, 
dass nach dem Speichern der Einstellungen mit "X" der PC neu bootete.

Aber jetzt leuchtet nur noch die Power-LED. Stecke ich die CF-Karte 
rein, leuchtet auch die HDD-LED dauerhaft. Aber booten tut die jetzt 
auch nicht mehr. Auch kein CD-ROM und an der Tastatur leuchtet auch 
keine LED mehr.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ah.

Dann hast Du vermutlich irgendwas gründlich ... hinbekommen.

Der Hersteller ist zwischenzeitlich von Kontron aufgekauft worden, aber 
ob die dafür Support leisten wollen, ist fraglich.

Mein Beileid; so richtig mies war der LX800 nicht, für seine Zeit.

von MPC20 (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Der Hersteller ist zwischenzeitlich von Kontron aufgekauft worden, aber
> ob die dafür Support leisten wollen, ist fraglich.

Ich hatte vorher schon nach dem BIOS gesucht und über Google nichts 
gefunden, dabei kann man das bei Kontron herunterladen. Dummerweise habe 
ich das erst bemerkt, als gar nichts mehr ging.

> Mein Beileid; so richtig mies war der LX800 nicht, für seine Zeit.

Na ja, es läuft inzwischen kein annähernd aktuelles Linux mehr auf der 
CPU ohne PAE und bei XP macht die Grafik Schwierigkeiten. Für das 
angeschlossene DSO war das schon grenzwertig. Schade finde ich es 
eigentlich nur wegen dem schönen Metallgehäuse. Es ist sehr klein und 
rundherum geschlossen und passte genau auf die anderen Komponenten.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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MPC20 schrieb:
> und bei XP macht die Grafik Schwierigkeiten.

Ich hatte 'ne ganze Zeit lang einen Windows 2003 Server auf so einem 
Kistchen laufen. Die Graphik interessierte mich nicht, da die Kiste 
sowieso nur per RDP administriert wurde.

von MPC20 (Gast)


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Danke für die ganze Mühe! Ich bin jetzt erst mal auf einen LEX-PC CV860 
umgestiegen, von denen ich noch 3 herumliegen hatte. Einfach CF-Karte 
rein und XP neu aktiviert.

Ist halt doppelt so groß und hat die 5-fache Stromaufnahme (und ein 
potthässliches Gehäuse). Deswegen hoffe ich, dass irgendwann noch mal 
ein MPC20 in der Bucht auftaucht.

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