Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu "Messung hoher Wechselspannungen"


von Uwe (Gast)


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Hallo, im Begleittext steht:
1
Der Widerstand R2 parallel zu C2 ist erforderlich, um einen Aufladung von C2 durch den Strom, der über das Ventil Vm fließt, zu verhindern...
Das verstehe ich nicht! Der rechte Teil Cm und Rm belastet doch den 
kapazitiven Spannungsteiler? Da ist R2 doch eher kontraproduktiv. oder?

von g457 (Gast)


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> Da ist R2 doch eher kontraproduktiv. oder?

Nein, der ist nötig, sonst würde C2 aufgeladen. Einfach mal die 
fließenden Ströme aufzeichnen, dann wirds offensichtlich warum.

von Dieter W. (dds5)


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g457 schrieb:
> sonst würde C2 aufgeladen.

Und zwar negativ, da die positiven Halbwellen über die Diode mit der 
Messschaltung belastet werden.

von IUnknown (Gast)


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Ventil? Das Ding ist eine Diode!

Angenommen R2 wäre nicht da:

Die Spannung links an der Diode ist idealerweise
eine runtergeteilte Version der Wechselspannung die
am Eingang anliegt. Die Spitzen dieser Spannung
werden, sofern sie positiver sind als die Spannung
an Cm, die Diode einschalten, und es fließt ein
Strom der Cm aufläd.

Der Knoten zwischen C1 und C2 hat aber ansonsten
keinen DC-Pfad. Je mehr Strom also aus dem
Knoten herausfließt, desto negativer wird der
DC-Wert an dieser Stelle. Bis der Knoten soweit
negativ aufgeladen (bzw entladen, je nach Vorzeichen)
ist, dass der Spitzenwert nicht mehr hoch genug
steigt um die Diode einzuschalten. Ab dem
Punkt misst die Schaltung garnichts mehr.

Daher braucht man einen DC-Pfad, hier durch R2
gebildet. Dieser verhindert dass sich C2 zusehr
negativ aufladen kann.

Der Strom durch R2 ist übrigens negativ im Mittelwert,
und vom Betrag gleich zum positiven Mittelwert
der durch Rm fließt!

von Uwe (Gast)


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Danke euch!
Habe es mal simuliert, ist eine längere Angelegenheit...

von IUnknown (Gast)


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Die Werte sind recht groß. Mit 1M dauert das ewig
bis sich ein neuer Messwert einstellt. Auch wenn
du die Spannung wegnimmst bleibt der Wert noch
länger erhalten. Was für eine Bandbreite soll
die Schaltung haben?

von Uwe (Gast)


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IUnknown schrieb:
> Was für eine Bandbreite soll
> die Schaltung haben?

Was meinst Du damit? Aber ich habe keine konkrete Anwendung; es geht mir 
um das Verstehen.

von zyxw (Gast)


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Das sind solche Theorieschaltungen, wie ich sie "liebe".
1. Fließt ein beachtlicher Blindstrom durch die Cs, der die 
Spannungsquelle unnötig belastet.
2. Wenn man den Meßpunkt abklemmt zum Zeitpunkt, wenn C maximal negativ 
geladen ist, und dann wieder anklemmt, wenn U +325V ist, knallt es ganz 
schön (650V). Es muss ein strombegrenzender Zusatzwiderstand in Reihe 
geschaltet werden.
3. Soll man versuchen, durch die Zusatzschaltung die zweite Halbwelle 
möglichst genau wie die erste zu belasten, d.h. die Schaltung 
symmetrisch aufzubauen.
Der hier vorgeschlagene R belastet den kapazitiven Spannungsteiler in 
beiden Halbwellen, es ist fast nichts gewonnen.

von Elektrofan (Gast)


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>> Ventil? Das Ding ist eine Diode!

Daher auch der Kennbuchstabe, V.   ;-)


> Das sind solche Theorieschaltungen, wie ich sie "liebe".
> 1. Fließt ein beachtlicher Blindstrom durch die Cs, ...

Je nach Anwendung (hier: Hochspannung!) könnte es günstiger sein,
einen Spannungsteiler mit Kondensatoren aufzubauen.

Ob wir damals im Fach Hochspannungstechnik einen solchen durchnahmen,
weiss ich nicht mehr; ich kann mich nur an die Kugelfunkenstrecke
erinnern (sehr laut, also verlustreich)...

von Günter Lenz (Gast)


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Uwe schrieb:
>Das verstehe ich nicht!

Wenn C2 aufgeladen ist, kann kein Strom mehr fließen
und dein Meßgerät kann nichts mehr anzeigen. Durch einen
Kondensator kann kein Gleichstrom fließen.
Du kannst statt R2 auch eine Diode einsetzen, so
daß die negativen Halbwellen nach Masse abgeleitet
werden.

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