Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drehstrom Motor anfangstrom berechnen


von Patrick (Gast)


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Hallo,

ich habe einen Drehstrom Motor in Dreiecksschaltung. Er wird 
normalerweise mit 36V Drehstrom (62V PP) betrieben. Die Wicklungen haben 
einen Widerstand von 42Ohm.

Ich plane den Motor mit 3 um 120° verschobenen 60V Sinussignalen zu 
betreiben. Momentan bin ich bei der Auslegung der Stromversorgung 
(Boost). Würden hier 1.5A reichen?

Danke!

von Peter R. (Gast)


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Patrick schrieb:
> 36V Drehstrom (62V PP)

Das stimmt nicht ganz. Bei Sinus ist û dann 36mal sqrt(2)also etwa 51V.

Der Scheitelwert des Stroms kann dann 51V/42Ohm sein: 1,2A.

mal schnell geschätzt: beim Scheitelwert einer Phase haben die beiden 
andren Phasen vom Betrag her gerade imax/2  Betrag von Iges ist also 
2,4A.

von Peter R. (Gast)


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Bei Dreieckschaltung siehts dann etwas anders aus, da ist aber der 
Scheitelwert der Spannung 51V mal sqrt(3)also etwa 88V und imax einer 
Phase ca. 2,1A

von Pat P. (tsag)


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Peter R. schrieb:
> Bei Dreieckschaltung siehts dann etwas anders aus, da ist aber der
> Scheitelwert der Spannung 51V mal sqrt(3)also etwa 88V und imax einer
> Phase ca. 2,1A

Ah, ich habe direkt mit 36V * sqrt(3) gerechnet, stimmt also nicht (?).

Vielen Dank, dann muss ich meinen Converter etwas kräftiger 
auslegen.Leider gibt es keine fertigen 60V Spannungswandler, daher bin 
ich über die TI WeBench auf den LM5022 gekommen. Hier habe ich gerade 
mal die Anforderungen auf 2.1A hochgeschraubt. Lustigerweise hat sich 
nicht viel geändert, ausser das nun zwei Mosfets zum schalten verwendet 
werden (wusste garnicht das so etwas funktioniert).

Eigentlich würde ich gerne nur ein Mosfet verwenden das gerne auch 
größer sein kann (Platz habe ich genug), auf was muss man da bei der 
Auswahl genau achten (Ich würde, neben dem Current rating, auf Rdson und 
Gate Charge tippen?).

von Peter R. (pnu)


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Patrick B. schrieb:
> Leider gibt es keine fertigen 60V Spannungswandler, daher bin
> ich über die TI WeBench auf den LM5022 gekommen.

? Dieser Spannungswandler erzeugt doch eine Gleichspannung, du benötigst 
aber doch 3-Phasen-Wechselstrom und das noch mit einer induktiven Last.
Dazu benötigt man einen Wechselrichter.

Den würde man wohl aus den 12V speisen,ohne erst einen Spannungswandler 
12V->40V (oder so) davorzuschalten.

: Bearbeitet durch User
von Pat P. (tsag)


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Hi,

ja, der Wechselrichter ist leider schlecht zu beschaffen, zu groß und zu 
schwer. Daher werde ich erst die Spannung auf 62V boosten und den Motor 
mit einem DRV8313 bestromen, der von einem Atmega328P angesteuert wird.

Die Ansteuerung funktioniert soweit auf der Lochraster Platine, 
lediglich die Stromversorgung kam bisher aus dem Labornetzteil.

(M)ein älterer Thread dazu ist hier: 
Beitrag "aus 12V Gleichstrom 36V Drehstrom (500Hz) erzeugen"
Grüße,

Patrick

: Bearbeitet durch User
von wiesoweshalbwarum (Gast)


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Patrick B. schrieb:
> Leider gibt es keine fertigen 60V Spannungswandler

Das stimmt aber sicher nicht. Nur muß man länger suchen,
als für welche mit 8-20Vin und 15-35Vout.

Peter R. schrieb:
> ? Dieser Spannungswandler erzeugt doch Gleichspannung,
> du benötigst aber doch 3-Phasen-Wechselstrom und das
> noch mit einer induktiven Last.
> Dazu benötigt man einen Wechselrichter.

Dazu boostet man die Spannung, und setzt eine 3phasige
Brücke dahinter? (Also Zustimmung und Widerspruch...)

Peter R. schrieb:
> Den würde man wohl aus den 12V speisen, ohne erst
> 1 Spannungswandler 12V->40V (oder so) davorzuschalten.

Gibt es Kfz-WR mit 3phasigem Ausgang passender Spannung?

von Egon D. (Gast)


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Patrick B. schrieb:

> Peter R. schrieb:
>> Bei Dreieckschaltung siehts dann etwas anders aus,
>> da ist aber der Scheitelwert der Spannung 51V mal
>> sqrt(3)also etwa 88V und imax einer Phase ca. 2,1A
>
> Ah, ich habe direkt mit 36V * sqrt(3) gerechnet,
> stimmt also nicht (?).

Korrekt.

Spitzenwert und Effektivwert hängen bei Sinusspannungen
immer über Wurzel(2) ~= 1.41 zusammen; das hat nix mit
Drehstrom zu tun.

Charakteristisch für Drehstrom ist Wurzel(3) ~= 1.73;
das ist nämlich das Verhältnis der Außenleiterspannung
zur Spannung "Phase gegen Null" ("Verkettungsfaktor").

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