Forum: HF, Funk und Felder Antenne auf eigener Versorgungsleitung möglich?


von Manuel Wilhelmer (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
ich habe mal eine spezielle Frage zu Antennen:
Wenn man vom Anwendungsfall bedingt eine elektronische Komponente mit 
Funk in einem Stahlrohr verbauen muss, so schirmt das ja ansich schon 
massiv ab, was die Reichweite deutlich dämpft und daher einschränkt. Es 
soll keine weitere Leitung (freie Leitung eigens für Antenne) nach außen 
geführt werden. Nur die eigenen zwei Versorgungsleitungen führen ins 
Innere zum Stahlrohr wo sich die Elektronik befindet.

Jetzt zu meinem Versuch: Nach dem Balun habe ich bei 868Mhz Frequenz 
einen Koppelkondensstor von 1-2pF eingebaut, der das Antennensignal auf 
die eigene + Versorgungsleitung auskoppelt.
Interessanterweise ist die Reichweite, obwohl lange Zuleitung, 
akzeptabel.
Wie kann man sich das technisch erklären? Bzw. hat jemand Erfahrung mit 
dieser Methode?

von Ham (Gast)


Lesenswert?

Hallo

was bedeutet "Interessanterweise ist die Reichweite, obwohl lange 
Zuleitung, akzeptabel."?

Du kannst 30m, 100, 300m einigermaßen brauchbar überbrücken?
Dann ist das keine besondere Leistung - das schafft man auch (oft) mit 
diesen Miniaturantennen die irgendwie (durchaus trickreich und 
interessant) in einen kleinen Sendmodul das nicht viel größer als ein 
DIL IC ist integriert ist.

Sollte es sich doch um "richtige" Reichweite handeln (mehrere km bis 
viele dutzend Kilometer) macht unter umständen der Standort des Sender 
und Empfängers aus - wenn der gut ist klappt es auch mit "Antennen" die 
einen Wirkungsgrad von wenigen Prozent haben und "irgendwie" auch 
zufällig ein wenig der Sendeenergie abstrahlen und nicht nur in Wärme 
verwandeln.

Bei Hochfrequenz ist nichts unmöglich und "ignoriert" unter realen 
Bedingungen die Ausbreitung und der Empfang die Theorie dermaßen 
erfolgreich.

Ham

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Manuel Wilhelmer schrieb:
> Wie kann man sich das technisch erklären?

"Jeder Draht ist eine Antenne" wäre meine übliche, einfache Antwort. 
Allerdings ist die Anpassung nicht immer ideal und spätestens wenn 
andere Geräte angesteckt werden, die z.B. ein Netzfilter oder einen 
Entstörkondensatoren haben, könnTe der Spaß schnell vorbei sein? 
https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator

von Manuel Wilhelmer (Gast)


Lesenswert?

Interessant ist, dass ich mir nie so viel Reichweite erwartet hätte. 
Schon strahlt ein jeder Draht. Aber bei einer Zuleitung die mehrere 
Lambda hat. Zudem hat die Antennenleitung selbst ja auch ein anderes 
Potential und das Signal wird nur eingekoppelt.

von supergrobi (Gast)


Lesenswert?

> Schon strahlt ein jeder Draht.

Ich hab mal die ca. Lambda/2 lange Zuleitung zur SAT-Schuessel
als CB-Antenne "mitbenutzt". Genauer: Nur die Abschirmung.

Reichte bei 4 W immerhin fuer 20 km quer durch die Stadt.

Schlaufone benutzen die Kopfhoererkabel auch als Antenne.

Also nicht wundern.

von der schreckliche Sven (Gast)


Lesenswert?

Manuel Wilhelmer schrieb:
> hat jemand Erfahrung mit
> dieser Methode?

Ja, ich. Mit HF auf der Versorgungsleitung habe ich schon die tollsten 
Störsender gebastelt.
Und Stahlrohre für Sendeantennen habe ich auch mal geschweißt. (Das war 
in einem Zulieferbetrieb für Kathrein, lang ist`s her). Die eigentliche 
Antenne steckt dabei im geerdeten Stahlrohr, was perfekten Blitzschutz 
bedeutet. Soviel zur "Abschirmwirkung".

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

der schreckliche Sven schrieb:
> Und Stahlrohre für Sendeantennen habe ich auch mal geschweißt. (Das war
> in einem Zulieferbetrieb für Kathrein, lang ist`s her). Die eigentliche
> Antenne steckt dabei im geerdeten Stahlrohr, was perfekten Blitzschutz
> bedeutet. Soviel zur "Abschirmwirkung".

Nennt sich J-Antenne: 
http://www.dl2jas.com/antennen/j-antenne/j-antenne.html

von der schreckliche Sven (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Marek N. schrieb:
> Nennt sich J-Antenne:
> http://www.dl2jas.com/antennen/j-antenne/j-antenne.html

Nein, das war eher sowas, siehe Foto.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.