Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Inverter PI-2000 Reparaturtip


von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich habe hier einen defekten Wandler 12V= / 230V~.

Modellbezeichung PI-2000 (Die Platine selbst ist mit PI-5000W 
beschriftet)

Es handelt sich um einen Sinus-Wechselrichter. In der Leistungs-Endstufe 
sind  für L und N Zweig jeweils 2 Stück Mosfet UTC UF460 als H-Brücke 
verbaut, so wie z.B. hier dargestellt:
https://www.elv.de/elektronikwissen/vierquadrantensteller-mit-mosfet.html

Die "+" Einspeisung des jeweiligen L bzw. N Zweiges ist mit einer 
Sicherung T6.2A abgesichert.

Ursprünglich waren 2 FET durchlegiert (beide im "L" Pfad), sowie die 
zugehörige Sicherung dieses Zweiges.

Ich hatte nun die zwei defekten UF460 durch IRFP460 ersetzt, und die 
Sicherung behelfsweise durch eine 10A "Auto-Steck-Sicherung" ersetzt. 
Natürlich habe ich nach Reparatur wieder alle Transistoren ordentlich 
aufs Kühlblech montiert.

Ein Betrieb einer kleinen Tischlampe (20W) über 1 Stunde war ohne Fehler 
gewesen. Ich hatte dann unseren Staubsauger (800W) angesteckt. Der 
Inverter lief ca. 10 Sekunden, dann waren die Transistoren und die 
Sicherung wieder hinüber.

Ich bin mir recht sicher, dass derartige Inverter auch mit nnduktiven 
Lasten klar kommen sollte. Internet-Videos zeigen, wie an solchen Teilen 
Kreissägen etc. betrieben werden (klar, irgendwann gibts Überlast)

--> Was könnte bei einem Sinus-Wechselrichter die "Ursache" sein, dass 
das Ding wieder kaputt ging?
- Gefakte Transistoren?
- oder die Tatsache, dass ich nur auf einem Zweig die Transistoren 
ersetzt habe (also unidentische Bauteile auf einem Zweig)?
- oder taugen die Inverter überhaupt nicht für induktive Lasten, und ich 
kann nur Glühbirnen und Herdplatten damit betreiben?

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Was könnte bei einem Sinus-Wechselrichter die "Ursache" sein, dass
> das Ding wieder kaputt ging?

Wirklich ein Sinusausgang, oder nur "sinusähnlich"?


Auf jeden Fall die Gateansteuerung prüfen.

von wer weiß (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> --> Was könnte bei einem Sinus-Wechselrichter die "Ursache"
> sein, dass das Ding wieder kaputt ging?

Diverse Möglichkeiten.

> - Gefakte Transistoren?

Deine Bezugsquelle kennst Du besser.

> - oder die Tatsache, dass ich nur auf einem Zweig die Transistoren
> ersetzt habe (also unidentische Bauteile auf einem Zweig)?

Die sind nahezu gleich. Wenn die Montage korrekt (KK), Ansteuerung
in Ordnung (Teile wie Signale überprüft), sollte es dsbzgl. ok sein.

> - oder taugen die Inverter überhaupt nicht für induktive Lasten,
> und ich kann nur Glühbirnen und Herdplatten damit betreiben?

Das ist eine Frage des Inverters. Gab schon immer welche, die auch
induktive Last vertragen haben. (Natürlich weniger, Anzahl)

Leider scheint es mehrere PI-2000 mehrerer Hersteller zu geben,
weshalb ich mir schwer tue, mehr Infos zu finden.

Man könnte höchstens der Eignung für ind. und/oder dem Fehler mit
Reverse Engineering bzw. mehreren Messungen auf die Spur kommen.

Ohne weitere Infos wird das vermutlich nichts.

von wer weiß (Gast)


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hinz schrieb:
> Wirklich ein Sinusausgang, oder nur "sinusähnlich"?

Das wäre hochinteressant. Angabe "Sinus" oben korrekt?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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wer weiß schrieb:
> Das wäre hochinteressant. Angabe "Sinus" oben korrekt?

das mit dem Sinus habe ich erst mal so angenommen, ich hatte irgendwo 
exakt mein Modell [*1] gesehen, und da war es als "echter Sinus" 
erwähnt. Drauf stehen auf dem Gehäuse tut es NICHT.


Naja, Trapez bzw. Rechteck ist es nicht da dort sekundärseitig kein 
"schweres Eisen" drin ist.

[*1] hell-türkises Alu Gehäuse.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Definitiv nur sinusähnlich. Der LC-Filter, der typischerweise als 
Ausgangsfilter einer Class-D-Endstufe für die Sinuserzeugung verwendet 
wird, fehlt.

Edit: Der Ausgangskreis ist eine einfache Vollbrücke, Ansteuerung der 
FETs prüfen, da ist vermutlich was defekt. Vollbrückentreiber gibts da 
nicht, also nur einen 50Hz-Gegentakt-Generator auf Basis eines TL494 
oder SG3525. Die Vollbrücke kann man auch mit geringerer Spannung 
betreiben, also z.B. 12V anstelle der 330 bei Normalbetrieb. Dann kann 
man auch messen was da unter Last schiefgeht.

Also die primären Wandler stilllegen und nur den Niederspannungsteil auf 
der 230V-Seite in Betrieb nehmen, danach brauchst Du zwingend ein 
Oszilloskop. Dafür dürfen die vier Trafos nicht bestromt werden, den 
Rest der 12V-Seite kannst Du auch in Betrieb nehmen. Am sichersten wäre 
es, alle diese 30A-Sicherung herauszunehmen und die Primärseite der 
Trafos (wo sonst die 12V anliegen) auf Masse zu legen.

: Bearbeitet durch User
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