Ich habe gekündigt und bin nun woanders. Leider habe ich noch immer kein Arbeitszeugnis erhalten obwohl explizit angefordert. Letzte Aussage war, man sei noch dran. Es ist jetzt mehrere Wochen überfällig. Soll ich einfach warten oder was empfiehlt sich?
Schriftlich anfordern und eine frist von 2Wochen setzen. ggf rechtliche Beratur hinzuziehen (bei bestehender Rechtschutz). Und das Zeugnis anschließend prüfen lassen!
Das fordert man ja auch an, bevor man kündigt. Dann kann man den Chef öfters nerven ;)
Reinhard S. schrieb: > Das fordert man ja auch an, bevor man kündigt. Dann kann man den > Chef öfters nerven ;) Habe es im Kündigungsschreiben mitbeantragt, welches gegengezeichnet wurde.
Arbeitszeugnis anfordern. Briefkopf und Unterschrift lassen. Dazwischen das von dir gewünschte Eintragen. Den Quatsch interessiert keiner, bestenfalls Zockerbuden wie Frunel, Perschau und Europa-Engineering.
Was sind so euere Erfahrungen, werden Arbeitszeugnisse tatsaechlich noch verlangt? Ich hat die gleichen Probleme, und habs irgendwann einfach gut sein lassen. International interessiert das kein Mensch, ist ein deutscher Anachronismus. Aber kann ich mir gut vorstellen bei den HR Nasen, der Bewerber soll online, connected und social sein, aber dann bitte ein Arbeitszeugniss vorlegen wie 18hundert als man den Meister von einem Ort zum Naechsten gewechselt hat, so es denn die Zunft erlaubte. Wobei das ganz ganz wichtig beim Bewerben ist, aber keine Beachtung geschenkt wird wenn sie selber eins ausstellen sollen. So aequivalent zu den Knaben die einem auf LinkedIn anschreiben, es nicht schaffen im Ansatz zu kommunizieren was sie eigentlich suchen, einem dann ein seitenlanges Geschwurbel als Stellenbeschreibung schicken die sich zusammenfassen laesst mit wir suchen einen Vertriebsingeneur, der muss vertreiben und ingeneuren koennen ( ach?! ), und dann erwarten dass man ganz heiss wird auf den Job und durch ihre 5 Bewerbungsrunden geht, weil sie zu doof sind es anders zu machen. Und dann die Frage nach einem CV....hallo, auf LinkedIn? Mach halt die Glotzen uff und les was da steht. Und wenn du es brauchst, drucks dir halt aus, loch es, kleb Lochrandverstaerker rein, und heft es in einem Ordner deiner Wahl ab. Ich hab schon einige Anfragen abgewuergt, als es dann los ging mir eine Programmieraufgabe(!) zu schicken, die man doch bitte innerhalb einer Woche bearbeiten soll mit Abgabefrist. Hallo? Gelesen was ich mach? Unnoetige Frage? Verstanden dass ich so ein wenig arg beschaeftigt bin und keine Zeit fuer Bloedsinn hab? Es geht auch ganz anders, selbst in den ganz grossen MNCs. Bei meinem letzten Job haben wir uns 1 Stunde bei einem Kaffeeroester- und Brauer beschnuppert, ein zweites Date zum Bierchen zoppen mit einem zukuenftigen Kollegen dabei, und gut wars. Wenn man nicht in 30 Minuten rausfinden kann ob das Gegenueber was drauf hat und annaehernd so gut ist wie es behauptet, dann soll man halt einfach kein Interview fuehren und das jemand anders machen lassen. Die meisten Luftpumpen entlarven sogar sich innerhalb der ersten Minuten.
auswanderer schrieb: > Was sind so euere Erfahrungen, werden Arbeitszeugnisse tatsaechlich noch > verlangt? JA! Bewerbungsfotos sind auch noch üblich, einige Unternehmen verlangen inzwischen auch nicht mehr. auswanderer schrieb: > International interessiert das kein Mensch, ist ein deutscher > Anachronismus. Andere Länder andere Sitten! In den USA sind meines Wissens Bewerbungsgespräche per Skype (oä.) üblich. Zocker_54 schrieb: > Den Quatsch interessiert keiner, bestenfalls Zockerbuden wie Frunel, > Perschau und Europa-Engineering. Das ist fast so wie mit dem Anzug beim Vorstellungsgespräch. Es interessiert fast(!) keinen. Zum Arbeitszeugnis Den eigenen Vorschlag mit einreichen. Aufgabengebiet, Verantwortungsbereich und die tollen "stets zur vollsten Zufriedenheit" Worthülsen, Quellen gibt es im Netz genüge, wie man was ausdrückt. Da der Chef, oder wer auch immer, selten Bock hat das selbst zu schreiben, übernehmen die zu 99%, 95% des eigenen Vorschlags per Copy-Paste. Wir wünschen wir Herr Teletubbie - sülz -
Jo, so hab ich mir das vorgestellt - HRler oder Chef hat Bock drauf ein Zeugnis zu schreiben, also kloeppelt man sich selbst zusammen was man doch fuer ein Guter und Toller ist. Und der naechste HRler und Chef braucht das Zeugnis dann unbedingt, weil nur so kann er ja sichergehen dass er da keinen Vollpfosten einstellt der sich nur gut verkaufen kann. Ganz wichtig :)
auswanderer schrieb: > Jo, so hab ich mir das vorgestellt - HRler oder Chef hat Bock drauf ein > Zeugnis zu schreiben, also kloeppelt man sich selbst zusammen was man > doch fuer ein Guter und Toller ist. Selbsteinschätzung! Wenn das meinem EX-Chef nicht gefällt, muss er das doch nicht übernehmen. Da der Chef vom TO wohl keine Zeit findet, ihm ein anständiges Zeugnis zu schreiben, muss man dem EX-Chef doch unterstützen. Hallo Chef, ich weiß sie sind ein viel beschäftigter Mann, hier ist mein Vorschlag für mein Arbeitszeugnis, da steht auch das was ich in den letzten Monaten/Jahren hier so alles gemacht habe. Man ist kein "Guter und Toller", sondern stets(!) der Beste und Tollste!
auswanderer schrieb: > Aber kann ich mir gut vorstellen bei den HR Nasen, der Bewerber soll > online, connected und social sein, aber dann bitte ein Arbeitszeugniss > vorlegen wie 18hundert als man den Meister von einem Ort zum Naechsten > gewechselt hat, so es denn die Zunft erlaubte. Wobei das ganz ganz > wichtig beim Bewerben ist, aber keine Beachtung geschenkt wird wenn sie > selber eins ausstellen sollen. Ich bekam neulich ne Antwort von einer Firma bei der ich mich beworben (per Email war von der Firma so erwünscht) hatte per BRIEF! Da stand ich auch erst mal da und dachte WTF? Nach aussen geben sie sich modern, innovativ, Marktführer,... der übliche Selbstbeweihräucherungsbullshit und dann kommt die Antwort per Briefpost. Nochmal auf den Kalender geschaut: ja 2018, nicht 1988. Die weiteren Antworten kamen auch alle per Brief: Man schreibt denen ne Email und zwei Tage später kommt die Antwort per Brief. Da fragt man sich dann schon ob das die richtige Firma ist.
@Brieftaubenzuechter: Nun wenn das Geld locker sitzt und das Spassteufelchen keine Ruhe gibt Antwort ihnen doch via Jana https://www.jana-hoffmann.de/singendes-telegramm Alternativ bietet vielleicht so ein Mittelalter-Kulturverein was an, der berittene Bote kann seinen Gaul ja am Schild Besucherparkplatz festzurren und deine Depesche dann der holden Maid in der HR zustellen. Ne echt, wenn man nicht gerade verzweifelt ist und jeder beliebige Job erstmal gut ist, dann sollte man solchen Firmen ganz direkt sagen dass man keine Lust hat und wieso, ist doch konstruktiv. Ich arbeite im Ausland, und da sind die Gehaelter teilweise auf einem ganz anderen Niveau als in Deutschland. Letztens hat mich einer aus dem sueddeutschen Raum angeschrieben, so ja hallo du, ganz cool wir, startup innerhalb eines grossen Automobilherstellers, willst du nicht bei uns Connected Car machen - mit Budget. Der hat sich sogar bedankt als ich ihm mal aufgelistet hab wie ihr tolles Budget inkl. deutschen Abgaben so im Ausland aussieht, damit kann er manche Laender bei der Suche gleich mal aussparen.
@Brieftaubenzuechter....Nachtrag....bei deinem Namen....einfach eine Email, vielen Dank fuer ihren Brief, Erwin ist mit der Antwort unterwegs, mit einem Bild deines besten....wie sagt man bei euch, Pferd im Stall wohl nicht :)
teletubbie schrieb: > Ich habe gekündigt und bin nun woanders. Leider habe ich noch immer kein > Arbeitszeugnis erhalten obwohl explizit angefordert. Letzte Aussage war, Bis hierher kann man einigermaßen folgen. > man sei noch dran. Es ist jetzt mehrere Wochen überfällig. Soll ich Wann war es denn fällig? Wodurch wurde die Frist, von deren Ablauf Du ausgehst, in Gang gesetzt? > einfach warten oder was empfiehlt sich? Bei den spärlichen Informationen kann das keiner wissen. Du könntest nachfragen, einen eigenen Entwurf zur Verfügung stellen, unter Fristsetzung mahnen, vor dem Arbeitsgericht klagen ... Suche Dir das Passende aus oder stelle weitere Informationen bereit.
Dr. Postel meinte: Telefon ist Waffe. Der Vorteil des Telefons besteht darin, daß man eine schnelle Antwort bekommt und sofort darauf reagieren kann. Also flott nachfragen wo es hängt und evtl. zur Unterstützung Vorschläge per Mail mit Terminstellung. Bei größeren Problemen könnte Dein Anwalt helfen.
Auf alle Fälle nachhaken, auch wenn es lästig ist. Ich musste bei meinem letzten Zeugnis auch dreimal anrufen, bis es kam und selbst dann waren noch Rechtschreibfehler drin. Man weiß nie was noch kommt und du hast keinen Nachweis für diese Zeit im Lebenslauf.
Ich würde nicht zu viel Druck machen. Das Zeugnis soll ja ordentlich sein und nicht unter Druck hingerotzt. Du brauchst es doch erst bei der nächsten Bewerbung.
Claus M. schrieb: > Ich würde nicht zu viel Druck machen. Das Zeugnis soll ja ordentlich > sein und nicht unter Druck hingerotzt. Du brauchst es doch erst bei der > nächsten Bewerbung. Wenn mir ein Bewerber ein Zeugnis auf den Tisch legt, das ausweislich des Datums erst mehrere Monate nach Ende des Arbeitsverhältnisses erteilt wurde, würde ich mir Gedanken machen. Und diese Gedanken wären nicht zum Vorteil des Bewerbers.
auswanderer schrieb: > Und der naechste HRler und Chef > braucht das Zeugnis dann unbedingt, weil nur so kann er ja sichergehen > dass er da keinen Vollpfosten einstellt der sich nur gut verkaufen kann. > Ganz wichtig :) Trugschluss, weil einige Arbeitgeber das Zeugnis nur wegen der Anschrift für eine Rückfrage wollen. Die geschönten Arbeitszeugnisse, die den Mitarbeiter nach geltendem Recht über den grünen Klee loben, sind informell völlig nutzlos. Ist natürlich die Frage, wie weit da das berechtigte Interesse des neuen Arbeitgebers geht. Die informieren sich schon und dann muss sich keiner wundern, wenn trotz Eignung, nie ein Job funzt. Dafür sind Rechte und Pflichten auf dem Arbeitsmarkt zu ungleich verteilt. Umgekehrt hat der Bewerber nämlich keine Möglichkeit zu klären, ob er sich da nicht im zehnten Kreis der Hölle bewirbt, denn von ehemaligen Mitarbeitern erfährt ein Bewerber ja nichts, geschweige denn, von der Stammbelegschaft. Da sind die meisten Leute oft viel zu verängstigt, dass Indiskretion zu Recht ihre Karriere je beenden würde, denn da will da keiner ein Risiko eingehen. Auf Kununu kann man so manchen Shitstorm lesen, aber wer sagt einem, dass zu exzessive wahre Negativbeiträge mit Hilfe eines Anwalts nicht beseitigt wurden? Außerdem sind dort nicht alle Firmen vertreten. Jedenfalls sind Arbeitszeugnisse eine Unsitte, die, wenn man das System mit seinen Freiheiten dahinter begreift, die Ungleichheit unterstützt und somit nicht zumutbar sind. Da können einem seine Sünden noch Jahrzehnte hinterher rennen. Das Gesetz schreibt keine Arbeitszeugnisse in Bewerbungen vor. Es ist nur vorgeschrieben, das ein ehemaliger Beschäftigter einen Rechtsanspruch auf ein wahres wohlwollend formuliertes Arbeitszeugnis hat. Einfordern, gbf. einklagen muss das jeder selbst. Auf die stille Post hat das natürlich keinen positiven Einfluss, wie sollte es auch? Die Firmen sind nur so dreist Arbeitszeugnisse zu verlangen, aber über die Entscheidungsgründe bzgl. d. Jobs schweigen die sich aus. Anders sehe es aus, wenn hier Verantwortung gelebt würde. Nur würde das die stille Post hinter dem Rücken der Bewerber auch nicht verhindern. Wenn eine Firma allzu beharrlich in seiner Auffassung ist, man brauche das letzte Arbeitszeugnis unbedingt, dann ist da irgend was faul, denn Arbeitsverhältnisse sind Willenerklärungen, die auch mündlich Zustande kommen können. Den Zeitpunkt und die Bedingungen bestimmt für gewöhnlich der Arbeitgeber. Ein schriftlicher Vertrag ist dagegen Pflicht. Und wenn der Vertrag steht, dann braucht sowieso kein Arbeitgeber ein Arbeitszeugnis, es sei denn, um eine Backgroundrecherche im Nachgang vorzunehmen. Passiert für gewöhnlich, wenn Personal dringend gebraucht wird und für die Recherche die Resourcen fehlten. Ob da dann nachrichtlich nicht etwas Schädliches rüber kommt erfährt kein Bewerber. Das sollte keiner einfach so hin nehmen, aber rechtlich hat man durch die Probezeit keine Möglichkeit um dann gegen eine Kündigung anzugehen. Beschäftigungsverhältnisse sind Vertrauensspannungsverhältnisse unterschiedlicher Gedankenwelten. Da sind Kollisionen und Konflikte praktisch vorprogrammiert. Manche Chefs schreiben im Job bei Problemen sofort Abmahnungen und manche sind verständiger und manche fressen Frust und Ärger in sich rein, bis es denen mal zu viel wird. Zu einer Aussprache sind viele Chefs gar nicht fähig. Dann muss man sich über eine Kündigung nicht wundern und das wird dann auch über die stille Post so kommuniziert. Andererseits ein MA, der z.B. von sich aus kündigt, ist da auch nicht aus dem Schneider, weil ein Arbeitgeber das als Verrat an seinem Wohlwollen und Undank interpretiert, was dann auch in der stillen Post landet. Solche Verhaltensweisen habe ich schon öfter beobachtet. Am Unproblematischten sind Jobwechsel aus Gründen, die in der Person des Mitarbeiters nicht zu suchen sind, z.B. bei Insolvenzen. Jeder kann das natürlich anders sehen, aber an den Strukturen des Arbeitsmarktes mit seinen Nachteilen ist nicht zu rütteln. Das ist so und wird sich vorerst auch nichts ändern.
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