Forum: Offtopic Homeoffice: Einrichtung von der Steuer absetzen


von Walter (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich arbeite ab sofort 100% im Homeoffice. Bin umgezogen ins Eigenheim 
und möchte nun mein Arbeitszimmer einrichten (Ersteinrichtung).

Ich lese hierzu im Netz verschiedene Aussagen. Ich werde in der Sache 
natürlich im weiteren Verlauf auch noch einen Profi befragen, aber für 
einen ersten Eindruck: Was habt ihr für Erfahrung?

Ich habe z.B. ein Angebot von ca. 2500€ für einen qualitativen guten 
großen Schreibtisch und Arbeitssitz. Zuzüglich einer vernünftigen Lampe 
brauche ich erstmal gar nicht mehr.

Was kann ich da erwarten? Ich kann nicht glauben, dass ich diese Kosten 
zu 100% zurückbekomme. Und was passiert, wenn ich in wenigen Monaten 
doch nur noch zu 50% Homeoffice mache?

Was sind eure Erfahrungen?

: Verschoben durch User
von M.A. S. (mse2)


Lesenswert?

@admin:

Das ist ja nun das völlig falsche Unterforum.
Nach Offtopic schieben würde den TO aussperren.
Wäre Beruf & Ausbildung evtl. ein besserer Ort?

von Jemand (Gast)


Lesenswert?

Mir wurde zugeflüstert, dass einem pauschal 50 % Privatnutzung 
unterstellt wird. Hörensagen, also mit einer Packung Salz nehmen.

von M.A. S. (mse2)


Lesenswert?

Ich denke, Lehrer kennen sich mit diesem Thema sehr gut aus. Falls Du 
einen solchen kennst, könntest Du diesen zu Rate ziehen.

von Walter (Gast)


Lesenswert?

Das falsche Forum war leider mein Fehler. Beruf & Ausbildung wäre 
natürlich das richtige Forum.

PS: Das Arbeitszimmer soll und wird ein 100% Arbeitszimmer sein, da kann 
gerne ein Finanzbeamter unangemeldet schauen kommen.

von Aussendienstler (Gast)


Lesenswert?

Jemand schrieb:
> Mir wurde zugeflüstert, dass einem pauschal 50 % Privatnutzung
> unterstellt wird. Hörensagen, also mit einer Packung Salz nehmen.

Nein! Jede Privatnuntzung führt zur Nichtabsezbarkeit.

Generell mal für alle:

Man muss Möbel auf 10 Jahre abschreiben, Computer i.d.R. auf 3 Jahre und 
alles über 800,- ebenfalls verteilen. Man kann zusätzlich Miete und 
Heizung sowie Wasser absetzen. Hinzu kommt die Abschreibung des Hauses 
und Grundsteuer + Versicherungen anteilig. Da kommt einiges zusammen. 
Bei mir sind das etwa rechnerisch 4500,- im Jahr.

Das Ganze geht bei Angestellten aber nur bis zu einem maximalwert von 
1250,- im Jahr und die Regeln sind streng! Da man so nur rund 600,- 
netto sparen kann, lohnt sich das also nicht.

Hinzu kommt aber, dass man dann Fahrten zum Arbeitsplatz nicht mehr 
absetzen kann und somit negativ wird. Und: Man hat die Abnutzung der 
Geräte und der Mögel.

Sprich: Dein Arbeitgeber hat dich verarscht!

Solche Homeoffice-Dinger lohnen nur, wenn man Zeit spart und sie 
inoffiziell sind. Also kein Arbeitszimmer sondern Fahrten abrechnen! Und 
am Besten einen Dienstwagen zur Privatnutzung.

Das macht Laune!

von H. L. (hans_la)


Lesenswert?

@Aussendienstler,
ganz so ist auch wieder nicht.
Ich hatte 25 Jahre Homeoffice, und konnte die anteiligen Kosten nach 
oben unbegrenzt abziehen.
Voraussetzung dafür ist:
-Der Arbeitgeber stellt keinen Arbeitsplatz (war bei mir so)
-Das Arbeitszimmer ist der Mittelpunkt deiner beruflichen Tätigkeit
und hier liegt der erste Stolperstein, ein Außendienstler ist in seinem 
Vertriebsgebiet unterwegs, also ist das AZ nicht der Mittelpunkt, ich 
konnte nachweisen (anhand meiner Reisekostenabrechnungen) dass ich im 
Schnitt nur maximal 30% meiner Arbeitszeit auf Dienstreisen war, damit 
war das AZ der Mittelpunkt und in voller Höhe absetzbar.
Für mich war das Homeoffice immer finanziell interessant.
Gruß
Hans

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Walter schrieb:
> Was kann ich da erwarten? Ich kann nicht glauben, dass ich diese Kosten
> zu 100% zurückbekomme.

Bei der Steuer bekommst du nie 100% zurück, es sei denn, du zahlst 
100% Steuern ;-)

von Walter (Gast)


Lesenswert?

Ich habe keinen Arbeitsplatz beimm Arbeitgeber, das steht auch so im 
Vertrag (100% Homeoffice, der Arbeitsplatz ist zu Hause).

Des Weiteren mache ich keine Dienstreisen, evtl. einmal im Jahr für zwei 
Tage.

Und mein Arbeitgeber hat mich nicht verarscht - das war bewusst meine 
Entscheidung. Keine Fahrerei mehr und nur ganz selten ins Büro für ein 
Meeting. Das mit dem Absetzen ist nur ein netter Nebeneffekt..

von Lothar M. (Gast)


Lesenswert?

Walter schrieb:
> Ich kann nicht glauben, dass ich diese Kosten
> zu 100% zurückbekomme.

Dein Glaube ist berechtigt.

Du bekommst nie 100% zurück, du bekommst eigentlich garnichts zurück.

Falls du es noch nicht weisst, absetzen heisst nur, dass du für den 
Betrag keine Steuern zahlen musst. Zurück gibt es garnichts!

Gelackmeiert ist auch hier mal wieder, wer wenig Steuern zahlt, dem 
nutzt die Absetzbarkeit auch herzlich wenig.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

man mindert durch diese Werbungskosten seine Brutto und erhält dann die 
zuviel abgezogene Lohnsteuer (ca. 10%), Soli-zuschlag und evtl. noch 
Kirchensteuer zurück.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Aussendienstler schrieb:
> Man muss Möbel auf 10 Jahre abschreiben,

mein Bürostuhl lt. FA 13 Jahre

wird hier bestätigt
https://www.office-4-sale.de/abschreibung-von-bueromoebeln-was-gibt-es-zu-beachten

"Bürostuhl, Besprechungstisch und Schreibtisch über 13 Jahre"

: Bearbeitet durch User
von Sven F. (doncarlos)


Lesenswert?

Was mich wundert ist die fehlende Beteilung des AG vom TO, denn der 
könnte alles auf seine Kappe nehmen, außer natürlich die Kosten für die 
WohnFläche und Heizung wie Strom.
Als Angestellter zahlt man ja einen schönen Batzen an Steuern, oder 
besser der AG führt diese ab.
Nur ist für einen Angestellten die Anschaffung von Arbeitsmitteln in dem 
Umfang gar nicht geplant, geht aber auch voll abzusetzen, mit dem Kfz 
ist das ja auch möglich die Voll-Kosten-RE zu machen. Nur sollte man das 
vorher mit einem Steuerberater und dem FA abstimmen?
Auf legalem Weg wird man doch überall nur hingehalten und veräppelt, und 
wenn ich die Beträge da oben für einen Tisch und allein Stuhl so lese?
Klein fängt man an und arbeitet sich vorwärts und aufwärts?

von Sven F. (doncarlos)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> mein Bürostuhl lt. FA 13 Jahre
>
> wird hier bestätigt
> 
https://www.office-4-sale.de/abschreibung-von-bueromoebeln-was-gibt-es-zu-beachten
>
> "Bürostuhl, Besprechungstisch und Schreibtisch über 13 Jahre"

würde ich dem AG überlassen und von ihm das beziehen, als Angestellter 
hat man zu arbeiten und nicht sich um solchen sinnlosen Overhead zu 
kümmern?

Sonst könnte man ja gleich als Selbstständiger agieren, nur wollen das 
die AG meist nicht so.
Die Steuerabrechnung und Lohnbuchhaltung macht ja auch der AG für seine 
Schäfchen.... ! Und das ist dann ja auch noch relativ einfach ind 
geringerer Aufwand.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.