Forum: Haus & Smart Home FTTH LWL Faserdurchmesser


von Peter (Gast)


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Hallo,

Will ein Glasfasernetz im Haus instalieren.
Leerrohre sind vorhanden und können genutzt werden.

Welches Micro LWL Kabel könnt ihr empfehlen.

Kabel sollte mindestens 4  singlemode Fasern enhalten.  Empfehlung der 
Telekom ist ein einmoden LWL nach ITU G.657A2.

Meine Einschränkung ist, dass das LWL Kabel mindestens 4 Fasern haben 
soll und der Kabelmantel Aussendurchmesser max. 3,5mm betragen darf.

Habe bereits Micro LWL Kabel gefunden.

Meine Frage ist nun ob der LWL Faserdurchmesser 125um sein kann oder ob 
er besser 250um sein sollte.

Welche Vorteile Nachteile bringt das mit sich?
Dünnere Faser, geringerer Aussendurchmesser.
Geringerer Biegeradius. Klar.

Hat hier die dünnere Faser Nachteile gegenüber der 250um Faser? Stecker? 
Verarbeitung? Robustheit?
......

von Gerd E. (robberknight)


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Peter schrieb:
> Will ein Glasfasernetz im Haus instalieren.

wozu soll das genau genutzt werden?

Um mit PCs in den einzelnen Zimmern schnell auf lokale Server, Internet 
etc. zugreifen zu können?

Oder geht es darum, in einem Mehrfamilienhaus einen möglichst 
zukunftsfähigen Internetanschluss für jede Wohnung bereitzustellen?

> Empfehlung der
> Telekom

was hat die Telekom damit zu tun?

von Reinhard S. (rezz)


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Peter schrieb:
> Meine Frage ist nun ob der LWL Faserdurchmesser 125um sein kann oder ob
> er besser 250um sein sollte.

Singlemode-Fasern (also G.652, G.657) haben immer 125µm 
Faserdurchmesser. Die 250µm Durchmesser (insgesamt) sind mit 
Ummantelung/Coating und nötig für die Stabilität und 
Kennzeichnung/Farbcode.

Es gibt auch Fasern mit dünnerer Ummantunglung, da ist die gesamte Faser 
mit Ummantelung dann nur 200µm dick, aber die eigentliche Faser ist auch 
hier 125µm dich.

> Hat hier die dünnere Faser Nachteile gegenüber der 250um Faser? Stecker?
> Verarbeitung? Robustheit?

Die 200µm-Variante hat definitiv Nachteile in Sachen Robustheit und 
Lagerung in der Spleißkassette, allerdings beruhen meine Erfahrungen 
damit auf einem Kabel aus 2013 von einem Billighersteller.

Gerd E. schrieb:
> was hat die Telekom damit zu tun?

Vemutlich ist der FTTH-Anschluss vom Haus von der Telekom. Andererseits 
ist das in dem Bereich völlig egal, da G.657A2 stinknormale 
Singlemode-Faser ist, halt biegeoptimiert.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Peter schrieb:
> Hallo,
>
> Will ein Glasfasernetz im Haus instalieren.
> Leerrohre sind vorhanden und können genutzt werden.
>
> Welches Micro LWL Kabel könnt ihr empfehlen.

Mikrokabel sind normal so 2,5mm dick und dafür gedacht, durch Rohre 
geblasen zu werden. Dementsprechend ist ihre mechanische Stabilität auch 
nicht wirklich zum Einziehen/Einschieben gedacht, abgesehen davon, das 
sie auch knickempfindlich sind.

Deine 3,5mm maximaler Durchmesser klingen danach, das du 7er-Leerrohre 
verlegt hast? Dann wäre das jetzt kein Problem.

Ich würd ansonsten zu "normalem" Innenkabel tendieren, das ist aber halt 
dicker.

von Peter (Gast)


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Vielen dank soweit.

Telekom hat Glasfaser Abschlußpunkt im Keller gesetzt. Noch kein Modem 
angeschlossen.  Nun will ich aber das geplante Modem in der Wohnung 
haben. Somit muss Glasfaser vom Keller über Leerrohr 15mm über Dachboden 
in Wohnung gelegt werden.
Da das Haus (älteres Baujahr) noch weitere 2 Wohnungen hat, will ich da 
auch gleich Glasfaser hinlegen, da der Leerrohrweg von Keller über 
Dachboden in erstgenannte Wohnung eh an den zwei anderen Wohnungen 
vorbeiführt. No Panik, ist alles meins,  unvermietet und ich muss keine 
Mieter was fragen.)
Also gehen von Keller min. 3 Glasfaserkabel a 4 Fasern ab und in jeweils 
eine der drei Wohnungen.

Soweit die Gegebenheit.
Und daher mein Gedanke zu Micro Glasfaserkabel,
die ich mit 3mm Manteldurchmesser, 125um Faserdurchmesser gesehen habe.

Denke, die sollten zum Verlegen im Leerrohr doch geeignet sein.
Nur wurde oben geschrieben, dass die recht unrobust sind und nun habe 
ich nicht weniger bedenken.

Was für Kabel nutzt denn die Telekom, wenn die gebeten wird das Modem in 
Wohnung zu installieten.
Die verlegen dann auch LWL quer durchs Haus.

Wenn ich nächsten Telekom Techniker erwische, frage ich ihn.
Bis dahin bin ich auf eure Meinung gespannt.
Hier soll es ja auch Menschen mit guter Erfahrung haben.

Nächstes Thema wären Stecker und Wanddosen mit Buchsen.

Ich tendiere zu LC Steckern.
Selber aufwendig draufmachen und Lehrgeld zahlen oder machen lassen vom 
Techniker. Oder ist das gut selber machbar mit teurem Werkzeug?

von Philip S. (psiefke)


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Stecker selber montieren ist ohne Erfahrung und wirklich teures Werkzeug 
unmöglich. Es gibt Notlösungen mit "feldkonfektionierbaren" Steckern, in 
die die Faser nicht eingeklebt wird sondern nur definiert gebrochen und 
dann in eine Art Gelmuffe geschoben wird. Die Dinger funktionieren, die 
Verbindungsqualität ist aber mies und wie es mit Langzeitstabilität 
aussieht, mag ich mir nicht ausmalen.

Professionell wird ein Pigtail an die Installationsfaser gespleißt. 
Wanddosen und Patchfeld im Keller würde ich auf jeden Fall in LC 
auslegen. Etwas robuster, aber in Deinem Fall eher unnötig, wären E2000 
Stecker.

Lass Dir am besten die Faser von einer Firma verkaufen, die später für 
Kleingeld vorbeikommt, um die Pigtails anzuschweißen.

von Reinhard S. (rezz)


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Peter schrieb:
> Denke, die sollten zum Verlegen im Leerrohr doch geeignet sein.

Ja, in solchem Leerrohr:
https://www.gabocom.de/speedpipe-im-haus/speedpipe-indoor-system/

> Was für Kabel nutzt denn die Telekom, wenn die gebeten wird das Modem in
> Wohnung zu installieten.
> Die verlegen dann auch LWL quer durchs Haus.

Die verlegen inzwischen 2fasriges Kabel in die Wohnungen, was vom 
Durchmesser her ähnlich ist mit das Mikrokabel zum einblasen, aber halt 
deutlich robuster. Du kannst doch auch mal die Telekom fragen, ob sie 
das Gf im Haus verlegen können.

Hersteller kenne ich da Corning, andere gibts aber sicher auch.

> Nächstes Thema wären Stecker und Wanddosen mit Buchsen.
>
> Ich tendiere zu LC Steckern.

Nimm LC/APC, also die grünen LC-Stecker. Das ist bei FTTH der Standard. 
E2000 ist bei FTTH komplett überdimensioniert, platzfressender und auch 
deutlich teurer als LC.

> Selber aufwendig draufmachen und Lehrgeld zahlen oder machen lassen vom
> Techniker.

Ich würde es machen lassen, Stecker montieren ist selbst für Gf-Monteure 
kein Alltag. Spleißen auf Pigtail geht schneller.

von Peter (Gast)


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Das habe ich gerade gefunden.

Der Netzbetreiber empfiehlt eine biegeunempfindliche Single-Mode-Faser 
nach Standard ITU G.657 A1 oder A2. Hierbei handelt es sich um eine 
Glasfaser, die laut der Telekom notfalls auch für ungeübte Monteure 
verlegbar ist, ohne dass der Netzbetrieb gleich mit gebrochenen Fasern 
beginnt.

https://www.ficonet-shop.de/Dropkabel-FTTH-4-Fasern-G657A2

https://www.ficonet-shop.de/Miniflex-Innenkabel-4-Fasern-G657A1

Denke, ins Leerrohr verlegen, das kriege ich hin.
Verspleissen oder Stecker draufsetzen .... lieber nicht.

von Micha M. (bavilo)


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Ich habe mich schon immer gefragt wieso man Glasfaser in einem Haus 
legen soll...

Wie läuft das ganze bei dir dann ab?

Du hast in jedem Raum Glasfaser liegen und dann zusätzlich etliche 
Adapter von Glasfaser auf RJ45 damit du den Fernseher, Receiver, PC, etc 
mit Netzwerk versorgen kannst?

von Reinhard S. (rezz)


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Michael W. schrieb:
> Ich habe mich schon immer gefragt wieso man Glasfaser in einem Haus
> legen soll...
>
> Wie läuft das ganze bei dir dann ab?

Hat er doch geschrieben:

Peter schrieb:
> Telekom hat Glasfaser Abschlußpunkt im Keller gesetzt. Noch kein Modem
> angeschlossen.  Nun will ich aber das geplante Modem in der Wohnung
> haben. Somit muss Glasfaser vom Keller über Leerrohr 15mm über Dachboden
> in Wohnung gelegt werden.
> Da das Haus (älteres Baujahr) noch weitere 2 Wohnungen hat, will ich da
> auch gleich Glasfaser hinlegen, da der Leerrohrweg von Keller über
> Dachboden in erstgenannte Wohnung eh an den zwei anderen Wohnungen
> vorbeiführt.

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