Hallo, Ich habe einen Stahlrahmen aus Baustahl. Dieser ist lackiert (grundiert mit 2K EP Grundierung und lackiert mit 2K Acryllack) und mit V2A-Schrauben verschraubt. Die ganze Konstruktion steht draußen. Wie verhindere ich am besten, dass Wasser in die Gewinde eindringt und ich unschöne Rostschlieren bekomme? Überlackieren der Schrauben und Gewindelöcher kommt nicht in Frage. Ich komme an die Rückseite des Rahmens (Gewinde gehen komplett durch) nach Montage nicht mehr dran. Ein Schlosser hatte mir das niedrigfeste Loctite empfohlen. Hat jemand vielleicht noch eine andere Idee?
Hallo Ich nutze bei der KFZ-Reparatur eigentlich immer eine Anti-Seize. https://www.weicon.de/einsatzgebiete/fahrzeugtechnik/beschichten-und-schuetzen/165/anti-seize-montagepaste?c=57 Damit sind Schrauben auch nach Jahren noch lösbar.
Gut geeignet ist auch Kupferpaste. In jedem Auto-Zubehör erhältlich.
Jojo schrieb: > Ein Schlosser hatte mir das niedrigfeste Loctite empfohlen. Folge dieser Empfehlung, das rosarote Loctite 222 dichtet auch und ist gut lösbar - solange Du keine Baumarktweicheisenschrauben verwendest.
Was soll denn bei Edelstahlschrauben rosten? Es gibt geschlossene Hutmuttern oder Plastikkappen die auf die Muttern gesteckt werden. https://www.amazon.de/Sechskant-Schutzkappen-SW10-Schwarz-Abdeckkappen/dp/B00X3LTQDA/ref=pd_sim_60_1?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B00X3LTQDA&pd_rd_r=0fa42994-dbcf-11e8-9362-0556f2c4f750&pd_rd_w=ITb0T&pd_rd_wg=hExF8&pf_rd_i=desktop-dp-sims&pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_p=b38829c9-e6e5-4da7-8615-59e5c0de7783&pf_rd_r=NFGF8KZKGZWK9MHQ03Q3&pf_rd_s=desktop-dp-sims&pf_rd_t=40701&psc=1&refRID=NFGF8KZKGZWK9MHQ03Q3
Cerberus schrieb: > Was soll denn bei Edelstahlschrauben rosten? Frage mal Deine Eltern, ob sie Dir beim Lesen und vor allen Verstehen von Jojos Frage helfen.
Manfred schrieb: > Frage mal Deine Eltern, ob sie Dir beim Lesen und vor allen Verstehen > von Jojos Frage helfen. +1!
Jojo schrieb: > ...und mit > V2A-Schrauben verschraubt. Um welche Art von Schrauben handelt es sich genau? Inbus, Sechskant...? > Ich > komme an die Rückseite des Rahmens (Gewinde gehen komplett durch) nach > Montage nicht mehr dran. Früher verwendete ich für "Gewinde-Abschottungen" z.B. Auto-Bremssattel-Schrauben usw., also Schrauben, die rüden Bedingungen ausgesetzt sind, nach Graphit-Schmierung Cu-Paste. Die verdickte aber nach und nach immer, und sie konnte die Korrosion (längerfristig) auch nicht so ganz unterbinden. War jedenfalls insgesamt zwar einigermaßen tauglich, aber dennoch unbefriedigend. Vor Jahrzehnten empfahl mir dann ein Spezl Metaflux. https://metaflux.de/id-70-85-gleitmetall-paste.html Seitdem verwende ich das, weil es wirklich sehr gut ist. Die Paste ist relativ zäh, aber z.B. mit Motoröl in der Zähigkeit einstellbar - bis hin zu dünnflüssig. Von diesem Produkt wird auch gehalten, was versprochen wird. Du mußt Dir darüber im Klaren sein, daß Deine Problematik an sich aus zwei Einzelproblemen besteht: 1) die evtl. mögliche Kontaktkorrosion Baustahl/VA in den Gewindegängen 2) dito, was die Schrauben-Köpfe anbelangt, denn selbst die beste Lackierung kannst Du bereits beim Schrauben-Anziehen wegscheren/verdrängen An Deiner Stelle würde ich 1) und 2) unabhängig voneinander bestmöglich lösen. Auch ohne jede Rücksicht auf evtl. "optische" oder "geschmackliche" Aspekte. Leg die bereits vorhanden Schrauben in die "Kramkiste" und besorg Dir VA-Gewindestangen, die Du so lang abschneiden kannst, daß Du beidseits VA-Hutmuttern aufsetzen kannst. Unter Beilegung von Dichtringen (Dichtung gegen den Rahmen) aus dem Preßluft-Bereich. Solche Dichtungen sind weder aus Kunststoff, noch aus Metall. Sind m.W. auf Fiber-Basis hergestellt und typisch rot. Werden auch im Sanitär-Bereich häufig eingesetzt. Wenn Du alle Kontaktstellen der Materialien mit Metaflux einschmierst und danach anziehst, sollten keinerlei Probleme zu erwarten sein. Denn mehr an "Abschottung" wirst Du kaum tun können. Grüße
L. H. schrieb: > VA-Gewindestangen WENN sie ausreichend Festigkeit haben und die Flex eine Scheibe für Edelstahl hat. Der Rost vom Baustahl wird sich leider für die nächsten 100 Jahre nicht ganz vermeiden lassen, sondern höchstens durch reichlich geeignetes Fett etwas verdrängen lassen.
Tauch die Schrauben vor dem Einschrauben in ein gutes Fett (Wälzlagerfett oder ähnliches und gut ist. Das Fett dichtet ausreichend und Du kannst die Schrauben auch wieder lösen. Du schreibst, daß Du an die Rückseite nicht mehr ran kommst, dann kommt wahrscheinlich auch kein Regen direkt dran, so daß das Fett nicht ausgewaschen wird.
oszi40 schrieb: > L. H. schrieb: >> VA-Gewindestangen > > WENN sie ausreichend Festigkeit haben und die Flex eine Scheibe für > Edelstahl hat. Naja, VA ist ja eine nicht ganz korrekte Bezeichnung für Edelstähle, beinhaltet dafür aber alle. Auch V4A. WENN höhere Festigkeit als bei V2A erforderlich ist, nimmt man dann halt V4A. > > Der Rost vom Baustahl wird sich leider für die nächsten 100 Jahre nicht > ganz vermeiden lassen, sondern höchstens durch reichlich geeignetes Fett > etwas verdrängen lassen. Scherzkeks: In den nächsten 100 Jahren haben die Erben den Sums längst verschrottet oder umgebaut/anderweitig verwendet. :D Grüße
L. H. schrieb: > Scherzkeks: > In den nächsten 100 Jahren haben die Erben den Sums längst verschrottet > oder umgebaut/anderweitig verwendet. :D Man kennt den Zweck bisher nicht. Ein Gipfelkreuz steht evtl. länger als mancher Atomreaktor?
Nebenbei V2A und V4A sagen wenig über die Zugfestigkeit. Die Zahl dahinter ist wichtig. Siehe Link.https://schraube-mutter.de/zugfestigkeit-von-edelstahl-gewindestangen/ z.B. Edelstahl Type V2A – Festigkeitsklasse A2-80: Für den Durchmesserbereich ≤ M24 Zugfestigkeit von 800 N/mm² Edelstahl Type V4A – Festigkeitsklasse A4-50 Für den Durchmesserbereich ≤ M39 Zugfestigkeit von 500 N/mm²
oszi40 schrieb: > Ein Gipfelkreuz steht evtl. länger als > mancher Atomreaktor? Denke, schon. Sowohl vorher, als auch nachher - bezogen auf die Lebensdauer von AKW. oszi40 schrieb: > Nebenbei V2A und V4A sagen wenig über die Zugfestigkeit. Die Zahl > dahinter ist wichtig. Da hast Du recht, die Grundfestigkeit beider Werkstoffe ist nahezu die gleiche und bei beiden gibt es auch identische Zahlen (bzgl. Festigkeit) dahinter. Aber dennoch besteht insofern ein Unterschied als V4A mit ca. 2 bis 2,5% Mo legiert ist, was seine Korrosionsbeständigkeit erheblich erhöht. Zwar ist VA generell relativ unempfindlich, was Spannungsrißkorrosion anbelangt, aber im Einzelfall kann es sich schon lohnen, das bei der Materialauswahl zu wissen. Zumal auch viele VA-Bauteile nur die Bezeichnung A2 od. A4 haben. Im Fall des TE ist die Materialpaarung: St-Gewinde im Rahmen/VA-Gewinde an sich die "gefährdetste", wenn der Rahmen aus einem Hohlprofil besteht. Weshalb ich für die evtl. Gewindestangen dann jedenfalls welche aus V4A verwenden würde. Die Paarung V2A-Hutmutter/V4A-Gewindestange ist völlig unkritisch. Was die Festigkeiten anbelangt: Anforderungen dazu kennen wir nicht. Die Grundfestigkeiten beider Werkstoffe liegen mit ihren Mindest-Werten etwa im Bereich von St37. Anstatt auf erhöhte Festigkeit Wert zu legen, kann es besser sein, auf erhöhte Korrosionsbeständigkeit und die max. Bruchdehnung zu achten. Grüße
L. H. schrieb: > Was die Festigkeiten anbelangt war hier garnicht gefragt! Gefragt wurde nach Korrosionsschutz in einem Gewinde, der Schlosser hat aus seiner Praxiserfahrung heraus eine Empfehlung "das niedrigfeste Loctite" abgegeben. Es wurde "mögliche Kontaktkorrosion" erwähnt - auch diese wird durch den Kunststoff der Schraubensicherung zumindest deutlich verringert. Also, was nun, wie falsch liegt der Praktiker denn damit?
Manfred schrieb: > Frage mal Deine Eltern, ob sie Dir beim Lesen und vor allen Verstehen > von Jojos Frage helfen. Anstatt pubertäre Sprüche ohne Aussagekraft abzulassen würde ich an deiner Stelle mal den Text des TO selbst versuchen zu verstehen. Ansonsten können wir wie vernünftige Menschen ein Verständnis- problem diskutieren, wenn du das überhaupt kannst. Der Stahlrahmen ist lackiert, vermutlich auch in den Löchern. Ob der Lack von Dauer ist, ist hier nicht von Belang. Es geht hier nur um VA-Stahlschrauben, wie ich die im Außenbereich, schon seit Jahren direkt dem Regen ausgesetzt, ohne jede Korrosion, auch in Gebrauch habe. Der TO wollte Vorschläge und Meinungen und die hat er Sachbezogen von mir bekommen. Zeno schrieb: > Du schreibst, daß Du an die Rückseite nicht mehr ran kommst, dann kommt > wahrscheinlich auch kein Regen direkt dran, so daß das Fett nicht > ausgewaschen wird. Fett ist eh nicht Wasserlöslich, aber Wärme, z.B. durch die Sonne kann einer Schmierung schon schaden. Wenn so manches Kugellager trocken läuft, ist selten Wasser im Spiel, sondern Hitze und/oder Schmutz das Problem.
Cerberus schrieb: > Fett ist eh nicht Wasserlöslich, aber Wärme, z.B. durch die Sonne > kann einer Schmierung schon schaden. Doch, normales Fett verseift. Wenn man sich hinterher solche Sorgen macht, hat man vorher etwas falsch gemacht. Die Gewinde brauchen keinen Rostschutz. Eher die Kanten der Bohrungen. Elaskon o.ä. würde ich da nehmen. Oder Gummischeiben, wie bei den Dachdeckerschrauben.
Manfred schrieb: > Cerberus schrieb: >> Was soll denn bei Edelstahlschrauben rosten? > > Frage mal Deine Eltern, ob sie Dir beim Lesen und vor allen Verstehen > von Jojos Frage helfen. +1
Cerberus schrieb: > Fett ist eh nicht wasserlöslich Doch! Deswegen gibt es z.B. spezielles Antriebswellenfett fürs Auto. michael_ schrieb: > Elaskon o.ä. würde ich da nehmen. Gute Idee, da es kaum wegläuft.
Cerberus schrieb: > Fett ist eh nicht Wasserlöslich, aber Wärme, z.B. durch die Sonne > kann einer Schmierung schon schaden. Wenn so manches Kugellager > trocken läuft, ist selten Wasser im Spiel, sondern Hitze und/oder > Schmutz das Problem. Es geht nicht um die Wasserlöslichkeit. Wenn der Regen direkt daran kommt, dann wird es mit der Zeit mechanisch entfernt - quasi wie mit dem Hochdruckreiniger, bloß viel langsamer. So nach der Methode steter Tropfen höhlt den Stein. Die Wärme tut dann ihr übriges. michael_ schrieb: > Elaskon o.ä. würde ich da nehmen. Gibt es das noch?
Die technischen Fette sind chemisch vereinfacht eigentlich gar keine Fette, sondern meist (Schmier-)Seifen mit überhöhtem Ölanteil - also eine Emulsion von Öl in Seife. Die Schmierwirkung kommt vom Öl, das bei mechanischer Beanspruchung aus der Fettschicht freigesetzt wird. Deshalb wird altes Maschinen-Schmierfett an der Maschine auch fest - da ist das Öl dann ausge"blutet". Und da Seifen nun mal unterschiedlich wasserlöslich sind, werden diese Schmierfette im Regen langsam, aber stetig abgewaschen. Innen in der Gewindeverbindung hält das Schmierfett aber einige Jahre...
oszi40 schrieb: > Cerberus schrieb: >> Fett ist eh nicht wasserlöslich > > Doch! Deswegen gibt es z.B. spezielles Antriebswellenfett fürs Auto. Seit uralter Zeit habe ich eine Tybe Wasserpumpenfett. Das geht einigermaßen im Außenbereich. Zeno schrieb: > michael_ schrieb: >> Elaskon o.ä. würde ich da nehmen. > > Gibt es das noch? Die Firma hat mächtig expandiert. Ich habe noch alte Reserven.
Manfred schrieb: > L. H. schrieb: >> Was die Festigkeiten anbelangt > war hier garnicht gefragt! > Abgesehen davon, daß sich das mit den Festigkeiten aus der Diskussion ergab, kann man die Spannungsrißkorrosion durchaus auch als festigkeitsrelevant einordnen. Das tückische an ihr ist, daß sie meistens gar nicht erkannt wird. > Gefragt wurde nach Korrosionsschutz in einem Gewinde, der Schlosser hat > aus seiner Praxiserfahrung heraus eine Empfehlung "das niedrigfeste > Loctite" abgegeben. > > Es wurde "mögliche Kontaktkorrosion" erwähnt - auch diese wird durch den > Kunststoff der Schraubensicherung zumindest deutlich verringert. > > Also, was nun, wie falsch liegt der Praktiker denn damit? Sah eben im Keller bei Loctite (mittelfest) nach: Als Inhaltsstoff ist angegeben: Enthält Kleber flüssig. (M.W. ist das Cyanacrylat) Im Gegensatz dazu sind in Metaflux Festpartikel (Ti-oxyd) enthalten. Wenn nun Schrauben in Gewinden angezogen werden, stellt sich die Frage, was besser verhindern kann, daß unterschiedliche Metalle sich (direkt) berühren können. Loctite kann hinreichend sein, mir ist es aber lieber, zu wissen, daß zwischen den Metallen sozusagen ein "Distanzhalter" in Form von Feststoff angeordnet ist, der beim Zusammenschrauben auch nicht verdrängt werden kann. Ansonsten: Immer die Gewindegänge beider zu verschraubender Teile "satt" einschmieren. Grüße
Auch Edelstahl kann korrodieren. Zur Frage: Nimm Kupferpaste oder Graphitfett. Den Stahlrahmen könntest Du zusätzlich innen mit Fluid Film A einsprühen. Fluid Film A basiert Schafswollfett.
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