Ich war ein Rechenschieber-Ingenieur. Das war 1968-72. Da hat ein Taschenrechner von HP noch über 1000 DM gekostet. An der Ingenieurschule in Karlsruhe habe ich im Fach Programmieren Algol gelernt. Das habe ich nie verwendet. Wir hatten noch die weiteren Fächer: Mathe,Mathe, Physik, Transistortechnik, Digitaltechnik (bei Herrn Gaterman), Deutsch, ... Programmieren, Labor, Kurz vor dem Ende des Studiums kamen Firmenvertreter in die Ingenieurschule und haben uns ins Hotel eingeladen. Sie haben Werbung für ihre Firmen gemacht. Manche frisch gebackenen Ingenieure haben auch dort angefangen zu arbeiten. Bei Bruker Physik, Ich habe den Binary Loader an der PDP-8E von Hand eingegeben und dann auf der Teletype mit dem Lochstreifen nachgeladen. Ich habe meine Schaltungen Freihand auf karriertes Papier gezeichnet. Zu meiner Verfügung stand eine technische Zeichnerin, die hat das dann schön auf Firmennorm gezeichnet. Zu meiner Verfügung stand auch ein Layouter der hat alle elektronischen Schaltungen rot blau geklebt. Das war eine schöne Zeit und hat mir gefallen. Heutezutage möchte ich nicht mehr Ingenieur sein.
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Werner S. schrieb: > Heutezutage möchte ich nicht mehr Ingenieur sein. Warum? Weil du damit intellektuell überfordert wärst? Siehe: Werner S. schrieb: > habe ich im Fach Programmieren Algol > gelernt. > Das habe ich nie verwendet.
Ich habe Algol nie verwendet weil ich gleich danach den 8008 in Assembler programmiert habe.
Werner S. schrieb: > Ich war ein Rechenschieber-Ingenieur. > > Das war 1968-72. Ziemlich kurzes Berufsleben... ;-)
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Werner S. schrieb: > Heutezutage möchte ich nicht mehr Ingenieur sein. Keine Angst. Heutzutage möchte dich auch keiner mehr haben.
... wäre ich nur mein ganzes Leben an der Ingenieurschule geblieben. (als Dozent mit halben Deputat)
Matthias L. schrieb: > Werner S. schrieb: >> Ich war ein Rechenschieber-Ingenieur. >> >> Das war 1968-72. > > Ziemlich kurzes Berufsleben... ;-) 1972 hat er nicht mit dem Arbeiten aufgehört, sondern nur einen Taschenrechner gekauft
Der 1001te Jammerthread . . . Früher war alles besser, und es gab auch mehr Lametta ;-)
Früher besser ?... besser ?? ganz klar war die Entropie noch kleiner.
Werner S. schrieb: > Das war 1968-72. > Da hat ein Taschenrechner von HP noch über 1000 DM gekostet. > An der Ingenieurschule in Karlsruhe habe ich im Fach Programmieren Algol > gelernt. > Das habe ich nie verwendet. > ... Da fehlt aber noch die Vorgeschichte: "Als Kind bin ich zwei Stunden lang durch den Schnee in die Schule gelaufen, wir hatten nur ein Paar Schuhe für 10 Geschwister..."
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Martin H. schrieb: > "Als Kind bin ich zwei Stunden lang durch den Schnee in die Schule > gelaufen, wir hatten nur ein Paar Schuhe für 10 Geschwister..." Aber für mehr Lametta war genug Geld da?
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Martin H. schrieb: > Da fehlt aber noch die Vorgeschichte: > "Als Kind bin ich zwei Stunden lang durch den Schnee in die Schule > gelaufen, wir hatten nur ein Paar Schuhe für 10 Geschwister..." ...Die Schule war 23 km entfernt. Heute fahren die Kinder mit dem Bus! Also heute möchte ich kein Kind sein!
Und in 50 Jahren sieht das Jammern dann so aus: Früher durfte man noch alles von Hand tippen, heute bekommt man schon als Schüler ein Gehrin-Interface eingepflanzt und ..... Früher gab es noch Gehwege da konnte man noch 300m in die Schule laufen, das beamen heutzutage für die Kids ist .... ...
Wartet nur, bis ihr mal alte Oppas seid… Der technische Fortschritt heute ist etwas rasanter, als der vor 40 Jahren. Euer künftiges Gejammer über die Gute alte Zeit® möchte ich nicht hören…
Das mit dem Lametta ärgert mich wirklich :-P Aber wir können ja froh sein, das du die Dozentennummer nicht gemacht hast, sonst hätten wir jetzt einen Haufen Studenten, die zwar 8008 Assembler können, aber bei höheren Sprachen die Karten legen - und vor allem auch nicht dazulernen wollen. Meine Nase, früher hatten wir Glotzen mit Röhre, heute sinds LCDs und das ist doch der Lauf der Dinge. Gerade im Bereich Elektronik gehts nun mal mit Riesenschritten weiter und sich dagegen zu sperren ist ähnlich dem Versuch, den Regen zurück in die Wolken zu pusten.
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Werner S. schrieb: > Da hat ein Taschenrechner von HP noch über 1000 DM gekostet. (1968-1972) Das ist doch bestimmt leicht übertrieben! Also ich hatte so einen kleinen Alurechenschieber (ca.15 cm) der kostete ca. 8 DDR Mark 1961. Der größere Plaste Rechenschieber glaube kostete 15 Mark! MfG
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Al. K. schrieb: > Das ist doch bestimmt leicht übertrieben! Au Mann, weißt du überhaupt, was die Taschenrechner von HP von damals waren?
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Ich hab mir '78 einen HP gekauft, HP41, der war damals 900Fr, wahrscheinlich 1200 DM. Rechenschieber hatte ich auf der Volksschule als Wahlfach.
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Bei mir wars ein knappes Jahrzehnt nach Werner. Ich hatte in der Uni auch noch einen Rechenschieber, dann den HP25 https://de.wikipedia.org/wiki/HP-25 der kostete 1976 mit Studentenrabatt knapp unter 800 DM (Finanzamt-Grenze für einmaliges Absetzen, daher weiß ich das noch). Im selben Jahr habe ich einen FORTRAN-Kurs auf der Univac 1108 der Uni KA gemacht. Ab 1979 hatte ich den 6502-Rechner AIM-65 (8k ROM,4k Assembler-ROM und 4 kByte RAM, später noch ein BASIC-ROM). Prof. Friedburg war ganz begeistert, dass ein Sprachausgabegerät, das ich mitbrachte und am 8080-Rechner der Fakultät (einen HP-Tischrechner gabs auch) seriell ansteuerte, seinen Vornamen verständlich aussprechen konnte. Ja aber warum sollte ich jammern? Der Spruch oben ähnelt Dilbert: "Ihr hattet Nullen auf der Tastatur? Wir mussten das kleine O nehmen"
Mein Rietz-Darmstadt Metallschieber hat 1956 28.- Ostmark gekostet. MfG froeschl
Uhu U. schrieb: > Der technische Fortschritt heute ist etwas rasanter, als der vor 40 > Jahren. Eigentümlicherweise habe ich den Eindruck, dass sich im Kern der IT seither kaum etwas verändert hat. Anfang der 80er startete der Wechsel von zentralen Systemen zu dezentralen, von Systemen für wenige Spezialisten zu Jedermann. Die haben sich im Detail zwar seither sehr verändert, aber im Grundschema nicht. Ein massiver Paradigmenwechsel hingegen sind erst die sich allmählich entwickelnden Quantenrechner.
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A. K. schrieb: > Eigentümlicherweise habe ich den Eindruck, dass sich im Kern der IT > seither kaum etwas verändert hat. Das sehe ich auch so. Der Unterschied ist allerdings, dass man sich heute nicht mehr auf dem doch ziemlich niedrigen Neveau (über der Hardware) bewegt, wie damals. Die Halbwertszeit für Kochrezepte war seinerzeit etwas länger, als heute und Paradigmenwechsel werden nicht nur Quantencomputer bringen, sondern auch Neuronale Netze u.Ä. - letztere sind schon dabei…
Uhu U. schrieb: > Das sehe ich auch so. Der Unterschied ist allerdings, dass man sich > heute nicht mehr auf dem doch ziemlich niedrigen Neveau (über der > Hardware) bewegt, wie damals. Interessanterweise gereicht mir das mitunter zum Vorteil gegenüber jüngeren Leuten. Ich kenne die Vorgänge ziemlich durchgängig vom Transistor aufwärts bis in die höheren Sphären. Das muss man heute zwar nicht immer alles kennen, aber es hilft gelegentlich schon.
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Es hat sich in der Tat nicht sehr viel geaendert. Es werden nach wie vor irgendwelchen zufaellige nicht allzu anspruchsvolle Konzepte hochgehypt. Es ist einfach immer mehr Geld dahinter. Aber hinter der gesammten IT ist auch viel mehr Geld wie vor 30 Jahren. Wenn ich denke .. mische Fintec, Blockchain, KI und IoT4 in eine Form plus eine duenne Story und 100 Millionen werden nachgeworfen. Nach vielen 100 Tagen und ebenso vielen Sitzungen mit wichtigen Leuten stellt sich dann heraus, dass man etwas naiv war, das Geld ist weg, aber alle hatten eine gute Zeit.
Uhu U. schrieb: > Der technische Fortschritt heute ist etwas rasanter Fortschritt? früher '74 habe ich die WM im PKW sehen können im 3 Jahrtausend nicht. früher in den '70er konnten 2 PKW die Strasse nebeneinenander befahren, heute nur ein SUV, der Stau ist entprechend länger. früher fand man überall einen Parkplatz, heute traut man sich ja kaum wegzufahren wenn man einen gefunden hat in der Stadt. früher war ich überall in 20-30 Minuten, heute bin ich froh innerhalb einer Stunde aus meinen Bezirk zu kommen :) aber ich möchte den ganzen shice nicht noch mal durchmachen müssen die Rente ist nahe....
ich hatte auch erwartet ihr schreibt auch etwas über die technische Zeichnerin und den Layouter rot blau.
Die technische Zeichnerin wurde Ende 85 pensioniert und nicht ersetzt. Der Layout wurde schon im 80 pensioniert und nicht ersetzt. Die technische Zeichnerin hat dann noch ein paar Jahre Kabel abisoliert und mit Steckern versehen, resp in Kabelbaeume gepackt. Heutzutage macht man das alles selbst mit einem integrierten Package wie PADS, Altiom, usw. Die Anforderungen sind auch etwas hoeher geworden. CE, EMV, .. und es muss ja sowieso morgen fertig sein.
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Da dieser Thread von einer Person mit Hausverbot getrollt wird, und das Thema eigentlich auch schon durch war ... Sollte tatsächlich jemand anderes außer dem Troll hier noch was wirklich sinnvolles beitragen können, kann er sich zwecks Threadentsperrung gerne an einen der Moderatoren wenden.