Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik EPROM: Intel-Identifikation - wo ist die Info versteckt?


von Kloni (Gast)


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Hallo,

habe hier einen älteren EPROM-Brenner incl. Software ausgegraben.
Wie so oft bei dem alten Zeugs: Spannung dran - funktioniert :-)

Die Software bietet u.a. eine Funktion namens Intel-Identifikation. 
Hierbei wird im eingesteckten EPROM irgendwas ausgelesen und danach der 
Brenner automatisch konfiguriert. Das funktioniert bei vielen EPROMs 
unterschiedlicher Größe (auch Nicht-Intel), aber nicht bei allen EPROMS.

Da bei einem leeren EPROM alle Speicherzellen auf FFh stehen, frage ich 
mich, wo die Informationen versteckt sind. Jemand aus der Old-School 
anwesend, der sich mit EPROMS auskennt?

Vielen Dank schon mal im Voraus für die Hilfe.

Herbert H.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hier mal ein Auszug aus dem ST Datenblatt des M27C512:
"Electronic Signature
The  Electronic  Signature  (ES)  mode  allows  the
reading out of a binary code from an EPROM that
will identify its manufacturer and type. This mode
is intended for use by programming equipment to
automatically match the device to be programmed
with its corresponding programming algorithm. The
ES mode is functional in the 25°C ± 5°C ambient
temperature range that is required when program-
ming the M27C512. To activate the ES mode, the
programming equipment must force 11.5V to 12.5V
on address line A9 of the M27C512. Two identifier
bytes  may  then  be  sequenced  from  the  device
outputs by toggling address line A0 from VIL to VIH.
All other address lines must be held at VIL during
Electronic Signature mode.
Byte 0 (A0=VIL) represents the manufacturer code
and byte 1 (A0=VIH) the device identifier code. For
the STMicroelectronics M27C512, these two iden-
tifier bytes are given in Table 4 and can be read-out
on outputs Q0 to Q7."

Das sind:
ELECTRONIC SIGNATURE
–  Manufacturer Code: 20h
–  Device Code: 3Dh

Habe gerade nochmal in einem alten Datenblatt des NatSemi 27C64 
nachgeschaut - die gleiche Prozedur. Man hebt A9 auf etwa 12V und kann 
dann die beiden Bytes per Umschalten von A0 auslesen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5607634 wurde vom Autor gelöscht.
von nachtmix (Gast)


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Kloni schrieb:
> Da bei einem leeren EPROM alle Speicherzellen auf FFh stehen, frage ich
> mich, wo die Informationen versteckt sind.

Eben nicht in löschbaren Speicherzellen, sondern vom Hersteller 
maskenprogrammiert, also "fest verdrahtet".

von nachtmix (Gast)


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Kloni schrieb:
> Das funktioniert bei vielen EPROMs
> unterschiedlicher Größe (auch Nicht-Intel), aber nicht bei allen EPROMS.

Das liegt daran, dass typspezifische Programmieralgorithmen und diese 
dazu gehörenden Kennungen erst eingeführt wurden, als die Technologie 
immer größere Speicher mit immer kleineren Transistoren ermöglichte.

Zuvor hat man eben die Programmierspannung angelegt (bis zu 60V 
Potentialunterschied zwischen der positivsten und negativsten 
Versorgunsspannung beim 1702, einem frühen EPROM mit 2048 Bit), dann 
programmierte man jedes Byte für 20ms und gut wars.

Bei so kleinen Speichern dauerte der Test (und die Programmierung) somit 
nur gut 5 Sekunden, aber schon beim 2732 mit 4kByte dauert das weit über 
eine Minute.

Aus diesem Grund, aber auch weil die Speicherzellen durch die hohe 
Programmierspannung gestresst werden und verschleissen, wurden etwa ab 
dem 2764, neue und schnellere Programmieralgorithmen entwickelt, die mit 
mehreren kurzen Programmierpulsen arbeiteten.
Zwischen diesen kurzen Impulsen wird immer mal wieder getestet, ob die 
Programmierung schon erfolgreich ist.
Wenn bei diesem Test alle Speicherzellen den gewünshten Inalt ausweisen, 
wird zum Schluss noch, abhängig von der Zahl der bisher benötigten 
Impulse, der Chip noch mit einem oder mehreren Impulsen 
"über"programmiert.

Wenn z.B. Nintendo 10 Millionen programmierte 1 Mbit (128kByte) Chips 
bestellt, dann macht es schon einen Unterschied, ob man für die 
Programmierung jeder Charge 45 Minuten oder 45 Sekunden braucht ;-)

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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nachtmix schrieb:
> Nintendo 10 Millionen programmierte 1 Mbit (128kByte) Chips
> bestellt

...dann bestellt Nintendo maskenprogrammierte PROMs. ;-)

von hinz (Gast)


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nachtmix schrieb:
> Wenn z.B. Nintendo 10 Millionen programmierte 1 Mbit (128kByte) Chips
> bestellt, dann macht es schon einen Unterschied, ob man für die
> Programmierung jeder Charge 45 Minuten oder 45 Sekunden braucht ;-)

Bei der Stückzahl bestellen die Maske.

von hinz (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> maskenprogrammierte PROMs.

s/PROM/ROM

von Kloni (Gast)


Angehängte Dateien:

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Matthias S. schrieb:
> Man hebt A9 auf etwa 12V und kann
> dann die beiden Bytes per Umschalten von A0 auslesen.

Interessant - wieder was gelernt.
Vielen Dank für den Nachhilfekurs ;-)

Wo ein Brenner, ist ein Chip-Solarium nicht weit.
Auch hier: Spannung dran - und funktioniert :-)

Bei dieser Vorversion konnte man noch den Deckel aufschieben, ohne dass 
die Lampe aus ging. Wie man sieht, hat die Lampe rechts einen Bereich, 
wo keine Strahlung emittiert wird, so dass nur die linken 3 EPROMS schön 
gebräunt werden. Eigentlich sollten 5 EPROMS zum Sonnen Platz nehmen 
können.

Hat die Lampe einen Hau weg, oder wo liegt das Problem?
Die Lampe ist auf den Fotos bereits 10 min. in Betrieb.

von Christoph Z. (rayelec)


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> Hat die Lampe einen Hau weg, oder wo liegt das Problem?

Die harte UV Strahlung von ca. 270nm, die da rauskommt, siehst du nicht, 
ist aber richtig heftig schädlich für die Augen und auch die Haut!
Du kannst also nicht vom sichtbaren Anteil direkt auf die UV-Intensität 
schliessen. Darum Klappe des Gerätes unbedingt schliessen!
Das die Lampe so asymmetrisch leuchtet, hat mit dem sehr einfachen 
Spannungswandler im Löscher zu tun. Ich sag‘ es mal so: damit wird man 
die maximal mögliche Lebensdauer der Röhre sicher bei weitem verfehlen!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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nachtmix schrieb:
> Zuvor hat man eben die Programmierspannung angelegt (bis zu 60V
> Potentialunterschied zwischen der positivsten und negativsten
> Versorgunsspannung beim 1702, einem frühen EPROM mit 2048 Bit), dann
> programmierte man jedes Byte für 20ms und gut wars.

Damals wurden EEPROMs eben noch "gebrannt". :-)

Stimmt aber nicht ganz: beim 2708 war es vorgeschrieben, reihum jede 
Zelle für 1 ms zu programmieren, dann die nächste usw., und diesen 
Zyklus 20mal zu wiederholen.  Erst danach kamen die Einzelimpulse mit 20 
ms.

Wie das genau beim 1702 war, weiß ich nicht. Als der aktuell war, habe 
ich noch keine Programmiergeräte selbst gebaut. ;) Bei meinem ersten, in 
diskreter Logik realisierten 2708-Programmer habe ich auf den Ringeltanz 
mit einem zwischenzeitlichen Adresswechsel verzichtet, und die gleiche 
Speicherzelle 50mal mit je 1 ms und einer Pause danach programmiert. 
Genügte für den Anfang, um so viel in die EPROMs zu bekommen, dass ich 
später ein CP/M auf den Computer laden und unter diesem einen besseren 
Programmer in Betrieb nehmen konnte.

: Bearbeitet durch Moderator
von hinz (Gast)


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Kloni schrieb:
> Wie man sieht, hat die Lampe rechts einen Bereich,
> wo keine Strahlung emittiert wird, so dass nur die linken 3 EPROMS schön
> gebräunt werden. Eigentlich sollten 5 EPROMS zum Sonnen Platz nehmen
> können.
>
> Hat die Lampe einen Hau weg, oder wo liegt das Problem?
> Die Lampe ist auf den Fotos bereits 10 min. in Betrieb.

Die läuft wohl mit DC. Spart den Starter und die Drossel.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn die Röhre dann irgendwann den Arsch hochgerissen hat, kann man die 
EPROMs auch in die Sonne legen. Dauert eine Weile, vor allem im Winter, 
funktioniert aber auch.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich habe noch einen Karton niegelnagelneue 8W UV-C Strahler-Röhren im 
Keller rumstehen. Die sind mechanisch und elektrisch mit den 8W 
Leuchtstoffröhren kompartibel. Wenn da Bedarf besteht, einfach melden.

von michael_ (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Wenn die Röhre dann irgendwann den Arsch hochgerissen hat, kann man die
> EPROMs auch in die Sonne legen. Dauert eine Weile, vor allem im Winter,
> funktioniert aber auch.

Habe ich auch versucht, ist gar nichts passiert!

von hinz (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Wenn die Röhre dann irgendwann den Arsch hochgerissen hat, kann man die
>> EPROMs auch in die Sonne legen. Dauert eine Weile, vor allem im Winter,
>> funktioniert aber auch.
>
> Habe ich auch versucht, ist gar nichts passiert!

Hochgebirge + Sommer, dann klappts.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Habe ich auch versucht, ist gar nichts passiert!

Blöde Frage: Die Aufkleber hast Du schon von den Fenstern entfernt? Und 
die Dinger nicht hinter einem Fenster auf die Fensterbank gelegt, 
sondern außen, direkt in die Sonne?

Fensterglas ist ein recht guter UV-Filter, deswegen ist das Glas der 
EPROM-Fensterchen auch UV-durchlässiges Quarzglas und kein Fensterglas.

von Georg G. (df2au)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> direkt in die Sonne

Bringt wenig, speziell die älteren Typen sind da sehr hartnäckig. Wenn 
man sie im Betrieb der Sonne aussetzt, spinnen sie sofort. Aber das sind 
andere Effekte. Selbst ein Tag im Sommer in der Sahara hat die nicht 
wirklich gelöscht.

von hinz (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Selbst ein Tag im Sommer in der Sahara hat die nicht
> wirklich gelöscht.

Es ist schon ausreichend kurzwelliges Licht nötig, und davor schützt uns 
ja noch die Ozonschicht.

von freitag (Gast)


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hinz schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Ben B. schrieb:
>>> Wenn die Röhre dann irgendwann den Arsch hochgerissen hat, kann man die
>>> EPROMs auch in die Sonne legen. Dauert eine Weile, vor allem im Winter,
>>> funktioniert aber auch.
>>
>> Habe ich auch versucht, ist gar nichts passiert!
>
> Hochgebirge + Sommer, dann klappts.

Kaum. Der Inhalt ist schnell unbrauchbar weil vereinzelt Bits kippen, 
aber bis der vollständig gelöscht ist... Dauert Monate.

von michael_ (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Habe ich auch versucht, ist gar nichts passiert!
>
> Blöde Frage: Die Aufkleber hast Du schon von den Fenstern entfernt? Und
> die Dinger nicht hinter einem Fenster auf die Fensterbank gelegt,
> sondern außen, direkt in die Sonne?

Deine Frage kann man eigentlich nicht ernst nehmen!

Aber ich sage es dir, ich habe die EPROM noch in der schwarzen 
Transportbox gelassen und bei verhangenen Himmel :-)

von hinz (Gast)


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freitag schrieb:
> hinz schrieb:
>> michael_ schrieb:
>>> Ben B. schrieb:
>>>> Wenn die Röhre dann irgendwann den Arsch hochgerissen hat, kann man die
>>>> EPROMs auch in die Sonne legen. Dauert eine Weile, vor allem im Winter,
>>>> funktioniert aber auch.
>>>
>>> Habe ich auch versucht, ist gar nichts passiert!
>>
>> Hochgebirge + Sommer, dann klappts.
>
> Kaum. Der Inhalt ist schnell unbrauchbar weil vereinzelt Bits kippen,
> aber bis der vollständig gelöscht ist... Dauert Monate.

Der Sommer dauert mehrere Monate.

von Kloni (Gast)


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Erst mal vielen Dank an alle für die vielen Antworten !

hinz schrieb:
> Die läuft wohl mit DC. Spart den Starter und die Drossel.

H.Joachim S. schrieb:
> ist doch wie im Lehrbuch bei DC-Betrieb:
> 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/58/Glow-discharge-schematic-de.png

D.h. die Röhre müsste eigentlich an Wechselspannung betrieben werden?

freitag schrieb:
>> Hochgebirge + Sommer, dann klappts.
>
> Kaum. Der Inhalt ist schnell unbrauchbar weil vereinzelt Bits kippen,
> aber bis der vollständig gelöscht ist... Dauert Monate.

Wiki schreibt: "Ein ungeschütztes EPROM kann nach ca. 90 Tagen direkter 
Sonneneinstrahlung gelöscht sein." Kann - muss also nicht. Ein viertel 
Jahr ist schon eine Ansage, der UV-Löscher schafft es in 10 min.

von hinz (Gast)


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Kloni schrieb:
> D.h. die Röhre müsste eigentlich an Wechselspannung betrieben werden?

Für lange Lebensdauer und maximalen Ouput schon.

von Gerald B. (gerald_b)


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Kloni schrieb:
> D.h. die Röhre müsste eigentlich an Wechselspannung betrieben werden?

Die Elektronikplatine einer ausrangierten Energiesparlampe ist das 
Beste, was du so einer Röhre antun kannst.
Es gibt übrigens auch noch kleinere UV-Röhren, die ohne Sockel direkt 
verbaut wurden und die nur ca. die Länge eines Fingers haben. Die kann 
man auch recht gut mit dem Blindstrom eines Kondensators betreiben. Da 
haben sie Wechselstrom, eine Strombegrenzung und beim Start die doppelte 
Scheitelspannung, denn  in der 1. Halbwelle wird der C geladen und in 
der 2. Halbwelle addiert sich dessen Spannung wegen umgekehrter 
Polarität dazu.

von oszi40 (Gast)


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freitag schrieb:
> Kaum. Der Inhalt ist schnell unbrauchbar weil vereinzelt Bits kippen,
> aber bis der vollständig gelöscht ist... Dauert Monate.

Habe im letzten Jahrtausend extra zum Test einige 2708 ca. 1 Jahr innen 
auf dem Fensterbrett liegen gehabt. Daten waren noch da. Es gab aber 
genug andere EPROMS die schon ohne Sonne schon irgendwelche Fehler 
hatten. Bei einigen fiel sogar das Fenster ab.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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2716 konnte man in 1 Woche löschen, kann ich dir aus eigener Erfahrung 
sagen. War allerdings in fast 700m Höhe, macht wahrscheinlich auch noch 
ein bisschen was aus. Und der Versuch mit einer Sammellinse das zu 
beschleunigen war kontraproduktiv :-)
Ein Eprom-Ersatz aus 2114 mit Batterie war schon sehr nützlich :-)

von michael_ (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Es gab aber
> genug andere EPROMS die schon ohne Sonne schon irgendwelche Fehler
> hatten.

Ja, die weißen Russen-Eprom, die verloren die Bit auch in finstester 
Nacht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich hab das irgendwann vor vielen Jahren mit einem EPROM probiert. 
Zerstört war der Inhalt schon nach wenigen Stunden, bis alles wieder 
0xFF war hat es vielleicht eine Woche oder so gedauert (Fensterbrett 
Südrichtung und IC in Richtung Sonne geneigt). Ich war einigermaßen 
überrascht, daß das wirklich praktikabel ging, noch mehr überrascht wie 
schnell sich der Inhalt solcher Speicher durch ein wenig Licht in 
Datenschrott verwandelt... aber vielleicht war das auch ein EPROM, was 
sich besonders dafür angeboten hat. Mit anderen Typen gehts vielleicht 
schwerer.

Was mich mal interessieren würde: Wie robust sind z.B. AVRs mit ihrem 
Flash-Speicher gegen Röntgenstrahlung oder radioaktive Bestrahlung? Hat 
jemand eine Cobalt-60-Quelle oder so im Keller? ;)

von nachtmix (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Wie robust sind z.B. AVRs mit ihrem
> Flash-Speicher gegen Röntgenstrahlung oder radioaktive Bestrahlung?

Schau dir die Berichte zu Tschernobyl und Fukushima an.
Dort sind die µC gesteuerten Roboter reihenweise verreckt.

von Kloni (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Und der Versuch mit einer Sammellinse das zu
> beschleunigen war kontraproduktiv :-)

Wobei das Glas der Sammellinse auch noch den UV-Anteil zurück hält.

michael_ schrieb:
> die weißen Russen-Eprom, die verloren die Bit auch in finstester Nacht.

Und dennoch waren die Russen mit ihrem Schrott als erste im Weltraum.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Kloni schrieb:
> Wobei das Glas der Sammellinse auch noch den UV-Anteil zurück hält.

Eben deswegen. Mit Quarzglas hätte es funktioniert. Keine Ahnung, ob es 
sowas gibt.
Wusste ich damals nicht, und wäre auch nicht beschaffbar gewesen.

von hinz (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Kloni schrieb:
>> Wobei das Glas der Sammellinse auch noch den UV-Anteil zurück hält.
>
> Eben deswegen. Mit Quarzglas hätte es funktioniert. Keine Ahnung, ob es
> sowas gibt.
> Wusste ich damals nicht, und wäre auch nicht beschaffbar gewesen.

Nur mangels Wissen um solcherlei. Es gab damals auch schon Optik aus 
Calciumfluorid, aber das wäre noch mehr Perlen vor...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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nachtmix schrieb:
> Schau dir die Berichte zu Tschernobyl und Fukushima an. Dort sind die µC
> gesteuerten Roboter reihenweise verreckt.

In Tschernobyl haben die allerdings gewiss noch keinen Flash-Speicher 
gehabt. ;-) D.h. diese Strahlung irritiert die Schaltung im IC auch so 
schon hinreichend, ohne irgendwelche Bits im Speicher kippen zu müssen.

von Gerald B. (gerald_b)


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Auch auf die Gefahr hin das wir ins OT abdriften...
Das Problem radioaktiver Isotope in geringsten Konzentrationen ist auch 
in der Chipfertigung ein Thema. An die Keramiken der Gehäuse werden da 
ganz spezielle Anforderungen gestellt. Und Zinn ist wohl das Element, 
das aus den meisten natürlichen Isotopen (ein Mix aus 13) besteht. 
Mindestens 1 davon ist ein radioaktiver Alpha Strahler. Das ist derartig 
in Chipnähe natürlich kontraproduktiv. Dafür wird mit einem 
wahnsinnsteurem Aufwand das radioaktive Isotop entfernt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kloni schrieb:
> Bei dieser Vorversion konnte man noch den Deckel aufschieben, ohne dass
> die Lampe aus ging.

Vorversion? Ich habe die gleiche EPROM-Lösch-Schachtel und auch meine 
hat keinen Deckelschalter. An der Frontplatte ist ein per 
Schraubendreher einstellbarer Timer (der bei mir immer auf Maximum 
stand) und ein billiger Taster zum Aktivieren. Speisung ist 12V.
3 Kreuze, das diese Zeit vorbei ist. Da sind mir die Flashchips doch 
wesentlich lieber. Allerdings kippen in den letzten Jahren immer mehr 
EPROMs und müssen deswegen neu geschrieben werden, also bleibt die Kiste 
noch erhalten (und ein Win98 Notebook mit KISS Brenner).
Übrigens kippen hier bevorzugt die mit 'intelligenten' Algorithmen 
programmierten Chips. Die stur mit 50ms gebrannten halten die Daten 
besser. So war das vermutlich von den Herstellern nicht gemeint.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das eigentliche Thema ist doch komplett erledigt, also bisschen OT nicht 
so schlimm.

hinz schrieb:
> Es gab damals auch schon Optik aus
> Calciumfluorid

Kann sein, weiss ich nicht (Ostzone).
Am Ende gelang mir aber auch die Beschaffung einer UV-Röhre aus der 
Praxis meines Vaters. Optimal war wohl das Spektrum auch nicht - trotz 
hoher Leistung dauerte es rel. lange, reichlich Ozon inklusive :-)

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Matthias S. schrieb:
> Übrigens kippen hier bevorzugt die mit 'intelligenten' Algorithmen
> programmierten Chips. Die stur mit 50ms gebrannten halten die Daten
> besser.

Hi,
so weit mir bekannt ist, wurden nur die Nullen gebrannt, das hat dann 
der Intellimodus herausgefunden und die entsprechenden Adressen, die 
lediglich Einsen enthielten, schlichtweg übersprungen. Da konnte es 
schon mal zu Fehlern kommen.


Im Bildchen noch der vorsintflutliche EPROM-Brenner.
OK. Die Höhe der Soll-Brennspannung konnte über - glaube ich - A9 
ausgelesen werden, so kenne ich das. Entweder 24V oder "nur" 12V.
Links der Adressenzähler, der nach Betätigen des "Strobe" die Adresse um 
eine hochzählt.
(Funktionierte nur, wenn Kühlschrank in der Nähe ausgeschaltet war.;-)
Zur Not konnten einzene Adressen mit dem Mäuseklavier eingestellt 
werden.
Es fehlt hier noch die Hex-Tastatur.

viel Spaß!

ciao
gustav

von Thomas (Gast)


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Karl B. schrieb:
> so weit mir bekannt ist, wurden nur die Nullen gebrannt, das hat dann
> der Intellimodus herausgefunden und die entsprechenden Adressen, die
> lediglich Einsen enthielten, schlichtweg übersprungen. Da konnte es
> schon mal zu Fehlern kommen.

Das musst du mir Mal genauer erklären wie es da zu Fehlern kommen 
kann....
Bedeutet das etwa dass die Bits von 1 auf 0 kippen können wenn ein FF 
Byte nicht mit FF gebrannt wurde?

Thomas

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist eher eine Zeitoptimierung; es dauert halt weniger lang, wenn man 
das unnötige Programmieren von Speicherzellen überspringen kann.

Welche Fehler dabei auftreten können sollen, ist mir gerade auch nicht 
klar.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> so weit mir bekannt ist, wurden nur die Nullen gebrannt, das hat dann
>> der Intellimodus herausgefunden und die entsprechenden Adressen, die
>> lediglich Einsen enthielten, schlichtweg übersprungen. Da konnte es
>> schon mal zu Fehlern kommen.
>
> Das musst du mir Mal genauer erklären wie es da zu Fehlern kommen
> kann....

Also bitte. Das war nur mal wieder das übliche sinnleere Geschwätz von 
Karlchen. Selbstverständlich hat mal Bytes, die auf 0xFF gesetzt werden 
sollten, auch in den Zeiten vor den "intelligenten" Schreibalgorithmen 
nicht gebrannt. Denn ein gelöschtes EPROM zeichnet sich ja gerade 
dadurch aus, daß alle Zellen auf 1 stehen, alle Bytes mithin auf 0xFF.

Sinnvoll war hingegen ein Verify dieser Zellen, zumindest solange man 
nicht vorher einen Leertest des EPROMs gemacht hatte.

Der Unterschied zwischen "dummen" und "intelligenten" Algorithmen 
bestand im wesentlichen darin, daß der dumme Algorithmus jedes Byte 
einfach für eine feste (aber möglicherweise typabhängige) Zeit 
"gebrannt" hat, während ein intelligenter Algorithmus kurze 
Schreibimpulse verwendet und nach jedem Impuls die Daten probeweise 
zurückgelesen hat. Sobald die Daten erstmalig korrekt zurückkamen, 
wurden weitere Impulse zur Sicherheit nachgelegt, üblicherweise das 
Doppelte der bisherigen Anzahl. Es gab aber auch Variationen, die bei 
erhöhter Betriebsspannung programmiert und dann bei normaler und 
niedriger Betriebsspannung verifiziert haben. Details stehen wie immer 
im Datenblatt.

von Thomas (Gast)


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Axel das ist mir alles schon klar. Ich hab damals nach der Ausbildung 
manchmal stundenlang EPROM Sätze für Maschinensteuerungen auf einem 
DataIo Gangprogrammer gebrannt.
Man war ich froh als die Steuerungen auf große Eproms umgestellt wurden. 
Der DataIo hat im Gangmode nur die 50 ms Programmierung zugelassen. Ein 
EPROM Satz bestand aus mindestens 5 2716. Meist waren es aber 8 Stück.

Als die Steuerung dann auf 27c512 umgestellt war konnte man ein 
einzelnes EPROM ganz entspannt mit den intelligenten Algorithmen 
brennen.
Damals wurde das alles standalone gemacht PCs gab's in der Produktion 
noch keine.

Thomas

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