Forum: PC Hard- und Software komplette Windows ME Installallation auf Virtualbox übertragen


von Harald Gust (Gast)


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Hallo, es gibt einen uralten PC mit Windows ME und einigen darauf 
installierten Programmen, mit deren Hilfe wiederum Dateien erstellt 
wurden. Diesen PC habe ich komplett so erhalten und von der Festplatte 
sicherheitshalber ein Image gezogen. Für Windows ME habe ich mir ein 
Installationsmedium besorgt. Die Programme kenne ich noch nicht und habe 
dafür keine Installationsmedien.

Ich möchte die komplette Installation mittels Virtualbox auf einen 
aktuellen Rechner übertragen. Für Windows ME ohne die Programme ist das 
mittels des Installationsmedium kein Problem. Aber wie bekomme ich die 
Programme dort hinein, dass alles exakt so läuft wie auf auf den alten 
Rechner?

von maschin' (Gast)


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Man kann virtualBox anweisen, von einer real existierenden Partition 
oder gar eigene Festplatte zu booten. Damit wäre nicht mal eine 
neuinstallation des Windows nötig.
Als hätte man damals die Platte in einen anderen PC gestopft und dort 
davon gebootet...

Wie es geht steht z.b. hier...
https://www.pendrivelinux.com/boot-a-usb-flash-drive-in-virtualbox/
...und auch in der originalen Hilfe sollte was stehen.

von Jan H. (j_hansen)


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Harald Gust schrieb:
> Ich möchte die komplette Installation mittels Virtualbox auf einen
> aktuellen Rechner übertragen.

Google "virtualbox image from hard drive".

von fchk (Gast)


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VirtualBox ist nur mäßig gut dafür geeignet, weil es keine 
Gasterweiterungen (also spezielle Bildschirm/Maus/... Treiber) für 
Windows <2000 hat. Hier bleibt Dir nur VMWare, wobei der Player 
ausreichen sollte.

https://www.vmware.com/de/products/workstation-player.html

Für VMWare gibt es dann ein kostenloses Tool, das Dir eine physikalische 
Maschine in eine VM zieht.

https://www.vmware.com/de/products/converter.html

fchk

von Linux T. (Gast)


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fchk schrieb:
> VirtualBox ist nur mäßig gut dafür geeignet, weil es keine
> Gasterweiterungen (also spezielle Bildschirm/Maus/... Treiber) für
> Windows <2000 hat. Hier bleibt Dir nur VMWare, wobei der Player
> ausreichen sollte.


Er hat nicht geschrieben, dass der aktuelle Rechner unter Windows läuft. 
Insofern ist Deine Aussage falsch.

Unter Linux geht zum Beispiel auch KVM - das übrigens auch performanter 
ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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maschin' schrieb:
> Man kann virtualBox anweisen, von einer real existierenden Partition
> oder gar eigene Festplatte zu booten. Damit wäre nicht mal eine
> neuinstallation des Windows nötig.

Das funktioniert nur mit neueren Windows-Versionen (ab Windows Vista 
bzw. Windows 7) ohne zusätzliche Arbeit, bei älteren ist das ein 
ziemlicher Krampf, weil man vor dem Umzug die benötigten Treiber für 
das Bootmedium braucht. Das ist beim simplen Tausch eines Motherboards 
auch so - wer kennt nicht die nette XP-Fehlermeldung "Inaccessible Boot 
Device"?

Windows Me mag hier vielleicht etwas gutmütiger sein, weil es in den 
Anfängen der Bootphase zunächst ein stinknormales DOS ist, aber 
spätestens der 32-Bit-Kern braucht seine eigenen Treiber, und die müssen 
irgendwie mit der von VMware virtualisierten Hardware klarkommen.

Klar, man kann es einfach ausprobieren.


Linux T. schrieb:
> Er hat nicht geschrieben, dass der aktuelle Rechner unter Windows läuft.
> Insofern ist Deine Aussage falsch.

Windows Me ist kein Windows?

von DPA (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Linux T. schrieb:
>> Er hat nicht geschrieben, dass der aktuelle Rechner unter Windows läuft.
>> Insofern ist Deine Aussage falsch.
>
> Windows Me ist kein Windows?

Er redet vom Hostsystem, nicht vom guest.

Ich würde mit einer linux live CD mittels dd ein raw Image auf eine 
USB-Festplatte oder so speichern, und dann einfach mal schauen, ob es 
mit qemu bootet.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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DPA schrieb:
> Er redet vom Hostsystem, nicht vom guest.

Sehe ich anders:

> VirtualBox ist nur mäßig gut dafür geeignet, weil es keine
> Gasterweiterungen (also spezielle Bildschirm/Maus/... Treiber)
> für Windows <2000 hat.

Gasterweiterungen hängen ja wohl nicht vom Hostsystem ab, oder?

von DPA (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> DPA schrieb:
>> Er redet vom Hostsystem, nicht vom guest.
>
> Sehe ich anders:
>
>> VirtualBox ist nur mäßig gut dafür geeignet, weil es keine
>> Gasterweiterungen (also spezielle Bildschirm/Maus/... Treiber)
>> für Windows <2000 hat.
>
> Gasterweiterungen hängen ja wohl nicht vom Hostsystem ab, oder?

Falscher Context:

Linux T. schrieb:
> Er hat nicht geschrieben, dass der aktuelle Rechner unter Windows läuft.
> Insofern ist Deine Aussage falsch.
>
> Unter Linux geht zum Beispiel auch KVM

Qemu, KVM, Virtualbox, sind Emulatoren, diese laufen auf dem Hostsystem.
Der Guest ist das Windows ME:

Harald Gust schrieb:
> Hallo, es gibt einen uralten PC mit Windows ME
...
> Diesen PC habe ich komplett so erhalten und von der Festplatte
> sicherheitshalber ein Image gezogen
...
> Ich möchte die komplette Installation mittels Virtualbox auf einen
> aktuellen Rechner übertragen

Das OS des Hostsystems wurde nicht genannt.

Während die Gasterweiterungen für den Guest verfügbar sein müssen, ist 
deren Notwendigkeit ein Problem der Wahl des Emulators, in diesem fall 
Virtualbox. Die ursprüngliche Assertion war, das Virtualbox nicht 
geeignet sei, weil der Guest bei diesem spezielle Gasterweiterungen 
benötigt, und VMWare die einzige Alternative sei:

fchk schrieb:
> VirtualBox ist nur mäßig gut dafür geeignet, weil es keine
> Gasterweiterungen (also spezielle Bildschirm/Maus/... Treiber) für
> Windows <2000 hat. Hier bleibt Dir nur VMWare, wobei der Player
> ausreichen sollte.

Dieser falschen Schlussfolgerung aussage wurde korrekt widersprochen, 
mit dem Hinweis, dass es noch andere Emulatoren für andere OSe gibt, die 
ebenfalls keine Gasterweiterungen voraussetzen, in diesem Fall qemu/KVM.

von M.M.M (Gast)


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Hallo

Harald Gust schrieb:
> Ich möchte die komplette Installation mittels Virtualbox auf einen
> aktuellen Rechner übertragen. Für Windows ME ohne die Programme ist das
> mittels des Installationsmedium kein Problem. Aber wie bekomme ich die
> Programme dort hinein, dass alles exakt so läuft wie auf auf den alten
> Rechner?

Warum so kompliziert? Image von der Festplatte hast Du ja schon. Dann 
kann man doch davon, oder besser einer Kopie des Images, eine VM in 
Virtualbox starten und testen. Gegebenfalls benötigt man noch Treiber 
von der Win ME CD.

Genau auf diesem Weg habe ich vor nunmehr ca. 8 Jahren einen Win ME 
Installation auf einen neuen Rechner gerettet. Ging vollkommen 
problemlos. Allerdings verhielt sich die VM wegen fehlender 
Gasterweiterung für Win ME ein wenig zäh. Möglicherweise läuft es mit 
aktuellen Rechnern flüssig. Kann man ja testen. Und Alternativen wie 
VMware (Player) wurden ja genannt.

MfG

von Harald Gust (Gast)


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Harald Gust schrieb:
> Ich möchte die komplette Installation mittels Virtualbox auf einen
> aktuellen Rechner übertragen.

Vielen Dank an alle hilfreichen Poster. Der Umzug hat soweit 
funktioniert. Gast ist die Windows ME Installation von dem alten 
Rechner. Host ist Windows7 mit installierter Virtualbox. Mit Ubuntu 
18.04 als Host werde ich es später auch probieren.

Ich habe das Umzugsproblem folgendermaßen gelöst:

Die umzuziehende Windows ME Festplatte per USB an den hostenden Windows7 
PC gehängt und mit Disk2VHD ein VHD Image erstellt:
https://docs.microsoft.com/de-de/sysinternals/downloads/disk2vhd

Das Image in den Windows ME Gast in Virtualbox importiert:
https://www.youtube.com/watch?v=vSOQdNdmayA

Den für Windows98 empfohlenen Grafiktreiber "SciTech Display Doctor 7" 
im Gast installiert, der auch für Windows ME funktioniert:
https://keepmydesktop.blog/2015/06/19/windows-98-in-virtualbox-einrichten/
 Den Treiber hat der Host-PC aus dem Internet downgeloaded, entzippt und 
dann auf DVD_RW gebrannt. Diese wurde im Gast eingebunden und so der 
Treiber rüberkopiert und dann dort installiert. Man beachte, dass die 
beiden "O" im Freischalttoken Nullen und nicht der Buchstabe O sind.

Das nächste Mal könnte man den Treiber zuvor mit auf die umzuziehende ME 
Festplatte kopieren.

fchk schrieb:
> VirtualBox ist nur mäßig gut dafür geeignet, weil es keine
> Gasterweiterungen (also spezielle Bildschirm/Maus/... Treiber) für
> Windows <2000 hat

Heißt das, dass der Windows-ME-Gast keinen Zugriff auf die von mir 
benötigte serielle Schnittstelle nehmen kann? Ansonsten habe ich nach 
der Installation des Grafiktreibers noch keine Hindernisse gefunden.

von M.M.M (Gast)


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Harald Gust schrieb:

Hallo

> fchk schrieb:
>> VirtualBox ist nur mäßig gut dafür geeignet, weil es keine
>> Gasterweiterungen (also spezielle Bildschirm/Maus/... Treiber) für
>> Windows <2000 hat
>
> Heißt das, dass der Windows-ME-Gast keinen Zugriff auf die von mir
> benötigte serielle Schnittstelle nehmen kann? Ansonsten habe ich nach

Nein. Lies de.wikipedia.org/wiki/VirtualBox, Abschnitt Gasterweiterungen

> der Installation des Grafiktreibers noch keine Hindernisse gefunden.

Bildschirmauflösung? Allgemein die Arbeitsgeschwindigleit, läuft es 
flüssig?

MfG

von Harald Gust (Gast)


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M.M.M schrieb:
> Bildschirmauflösung? Allgemein die Arbeitsgeschwindigleit, läuft es
> flüssig?

Für meine Begriffe läuft es nach der Installation des Grafiktreibers 
flüssig, während es zuvor etwas zäh war. Auch die Auflösung ist o.k. Ich 
nutze keine Spiele, sondern nur grafisch anspruchslose Programme, wie 
alte Entwicklungssysteme.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hi, der Hinweis, mit VBox von einer externen Platte zu booten würde mich 
interessieren :
Kurz Notebook meiner Frau mit interner Platte und 8.1 vergurkt und lahm 
wie Sau. Idee, jetzt Ubuntu auf SSD frisch zu installieren und zur 
Sicherheit irgendwie Zugriff auf das alte Windows-System zu bieten, 
zumindest übergangsweise. Würdet ihr das dann lieber VHD-mäßig klonen 
und als VBox direkt bereitstellen oder tatsächlich einfach per VBox die 
ausgebaute Platte als externe über USB einbinden ?

THX und Gruß,

von DPA (Gast)


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Jörch B. schrieb:
> Würdet ihr das dann lieber VHD-mäßig klonen
> und als VBox direkt bereitstellen oder tatsächlich einfach per VBox die
> ausgebaute Platte als externe über USB einbinden ?

Ich würde auf jeden Fall mindestens eine 1:1 Kopie behalten. Ob man ein 
1:1 Image der Platte mit dd erstellt, und die Platte dann nutzt, oder 
ein VBox Image erstellt, und dieses Image dann nutzt, ist eigentlich 
egal. Hauptsache es funktioniert, und man kann im Notfall auf den 
Ursprungszustand zurück.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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DPA schrieb:
> Jörch B. schrieb:
>> Würdet ihr das dann lieber VHD-mäßig klonen
>> und als VBox direkt bereitstellen oder tatsächlich einfach per VBox die
>> ausgebaute Platte als externe über USB einbinden ?
>
> Ich würde auf jeden Fall mindestens eine 1:1 Kopie behalten. Ob man ein
> 1:1 Image der Platte mit dd erstellt, und die Platte dann nutzt, oder
> ein VBox Image erstellt, und dieses Image dann nutzt, ist eigentlich
> egal. Hauptsache es funktioniert, und man kann im Notfall auf den
> Ursprungszustand zurück.

Jo, daher auch der Ausbau der alten Platte und neues System auf neue 
Platte.

THX und Gruß

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