Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 3D-Druck Tronxy X5S und Simplify3D


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Habe die Software erfolgreich mit dem Drucker "verheiraten" können 
(Profil bei Thingverse gefunden). Das was gedruckt wird, sieht erstmal 
(optisch) gut aus.

Leider spottet die Festigkeit jeder Beschreibung, es scheint so, dass 
die Fäden nur ungenügend miteinander verschmelzen, die Sachen haben 
überhaupt keinen inneren Zusammenhalt, man kann sie zwischen Daumen und 
Zeigefinger zerdrücken. Das gleiche Modell auf meinem Canon Marv mit 
seiner hauseigenen Software (kein Gcode) gedruckt, hat die "ganz 
normale" zu erwartende Festigkeit.

Bei einem Testdruck, ein oben und unten offener Kasten von 26 x 4 x 2 cm 
mit rel. dünnen Wänden von 2 mm fielen diese auseinander wie 
Baststreifen. Dabei scheint das Zusammenhaltevermögen vertikal 
geringfügig besser zu sein als horizontal.

Ich habe mit einem Füllgrad von 50% gedruckt. Im beigefügten Profil 
stehen standardmäßig 0,4mm Düsendurchmesser und 0,2mm "Fadenstärke", 
Auch ein erneuter Versuch mit 0,2 und 0,1 brachte keinen wesentlichen 
Unterschied, außer dass es länger dauerte und die ohnehin recht gute 
Optik noch etwas besser war. Auch habe ich mal die Extrudertemperatur 
auf 230 Grad hochgesetzt ... brachte auch nix.

Hat jemand 'ne Idee an welcher Einstellung ich noch stellen sollte?
Danke für Tips.

: Bearbeitet durch User
von Rob (Gast)


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Hört sich nach underextrusion an. Es kommt also weniger Filament vorne 
heraus als berechnet wurde. Ich kenne mich mit Simplify3D nicht aus, 
würde den Wert (sofern Du ihn denn findest) einmal höher schrauben.

von Johannes S. (Gast)


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stimmt die angezeigte Temperatur vom Extruder? Hört sich nach zu kalt 
gedruckt an. Oder zuviel Lüfter?

von Dirk D. (dicky_d)


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Kannst du mal ein Bild vom Druck machen?
Prüfe ggf. in deinem Profil mal den Düsendurchmesser und die 
Falliment-Dicke.

von Bernd M. (bernte_one)


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Frank E. schrieb:
>
> Ich habe mit einem Füllgrad von 50% gedruckt. Im beigefügten Profil
> stehen standardmäßig 0,4mm Düsendurchmesser und 0,2mm "Fadenstärke",
> Auch ein erneuter Versuch mit 0,2 und 0,1 brachte keinen wesentlichen
> Unterschied....

fadenstärke geringer als düsendurchmesser?

das gibt fixe größen die einander immer bedingen
der faden kann nur gleich oder dicker sein als der düsen dm
bei der max-layerhöhe orientiere ich mich immer um die 60-70% vom 
düsen-dm
bei so dünnen dm kühlung runter, und temperatur auf den unteren 
schmelzbereich des filament einstellen

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Was für ein Material wird da gedruckt?
230° wären für das PLA, das ich mit meinem ollen K8200 verarbeite, ganz 
entschieden zu heiß, das würde da schon Blasen werfen. Ich drucke mit 
180° oder 190°

von Rob (Gast)


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bernd m. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>>
>> Ich habe mit einem Füllgrad von 50% gedruckt. Im beigefügten Profil
>> stehen standardmäßig 0,4mm Düsendurchmesser und 0,2mm "Fadenstärke",
>> Auch ein erneuter Versuch mit 0,2 und 0,1 brachte keinen wesentlichen
>> Unterschied....
>
> fadenstärke geringer als düsendurchmesser?
>
> das gibt fixe größen die einander immer bedingen
> der faden kann nur gleich oder dicker sein als der düsen dm
> bei der max-layerhöhe orientiere ich mich immer um die 60-70% vom
> düsen-dm
> bei so dünnen dm kühlung runter, und temperatur auf den unteren
> schmelzbereich des filament einstellen

Genau das meinte ich oben auch mit "underextrusion". Der durch 
Unter-Extrusion des Druckguts durch die Düse und erhalt eines zu 
schmalen Fadens, sodass bei gegebener Schichthöhe der erwärmte 
Druckgutfaden nicht den gewünschten Anpressdruck erreicht.

Es gibt schon lustige Fäden in diesem Internetz. Nun aber zurück zu 
meiner Heimseite.

von Johannes S. (Gast)


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Die Fadenstärke steht doch lt. angehängter Konfig auf 'auto', Düse ist 
mit 0,4 mm eingetragen.
Ich arbeite auch nicht mit Simplify3D, aber da müsste es doch auch 
Beschreibungen für Kalibrierprozeduren geben.

von Dirk K. (millenniumpilot)


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EM ist für PLA etwas zu hoch, hat aber nicht die beobachtete Auswirkung.
also vorerst egal.
Retraction ist auch für einen Bowdenextruder viel zu hoch. Setze das mal 
auf 3 bis 4mm.
Layerhigh mit 0,2mm richtig.
Bei dem eingestellten Speed von 60mm/s können je nach Filament 200° zu 
wenig sein. Ich drucke bei diesem Speed auch schon mal gern bei 
eingestellten 225°, vorallem, da die gerne auch mal zu wenig anzeigen.
Das Bett kann gerne auch auf 60° angehoben werden.
Ab Layer2 schon mit 100% Bauteilkühler zu Arbeiten ist nach meiner 
Erfahrung nach etwas zu früh. Mal auf Layer 3 oder 4 hochsetzen.
Filament Diameter steht korrekt auf 1,75mm

Alles in allem bin auch ich der Ansicht, Temperatur ist zu niedrig.

edit: da auch ich S3D benutze, kannst der TO auch gerne mal das 
komplette factoryfile seines Testdruckes posten, dann schaue ich mir das 
in S3D mal an.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Dirk K. schrieb:

> edit: da auch ich S3D benutze, kannst der TO auch gerne mal das
> komplette factoryfile seines Testdruckes posten, dann schaue ich mir das
> in S3D mal an.

Gerne. Hier sind die STL-Datei, der GCode und mein Profil

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von Dirk K. (millenniumpilot)


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Bitte das komplette Factoryfile, (Datei-> Safe factoryfile)
Da hat man dann alles zusammen was zusammengehört, inkl. Lage des 
Objekts auf dem Drucktisch und allen Settings.
Das Profil muss nicht mehr stimmen, wenn man Settings abgeändert, aber 
das Profil nicht neu gespeichert hat.

von Stefan M. (Firma: EDV-Service & Modellbau Meier) (verdrus)


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Ich hatte ein aehnliches Problem mit 3dJake PLA und zu hoher 
Druckgeschwindigkeit. Es gibt einige PLAs die sich nur mit 40mm/s 
drucken lassen, alles drueber ergab bei mir extram bruechige Waende.

Welches Material von welcher Firma hast du?

PLA nicht zu heiss drucken, sonst wird es ebenso bruechig
Drucke auch mal Bauteile ohne viel Retraction, bei einer zu hohen 
Retraction reisst der Faden in der Duese und das Filamant tropft einfach 
unten raus.

3 Top und Botton Layers sind viel zu wenig

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> 3 Top und Botton Layers sind viel zu wenig

Wofür?

Mit meinem ollen K8200 verwende ich nicht mehr, aber was da 'rauskommt 
ist ausreichend stabil.

von Stefan M. (Firma: EDV-Service & Modellbau Meier) (verdrus)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> 3 Top und Botton Layers sind viel zu wenig
>
> Wofür?
>
> Mit meinem ollen K8200 verwende ich nicht mehr, aber was da 'rauskommt
> ist ausreichend stabil.

Stabil vielleicht, aber je nach Infill nicht sauber, das kannst du je 
nach Anwendungsfall entschieden. Aber wenn du 5 Layers machst, dann hast 
du ueberall die gleiche Wandstaerke von 1.2mm

Wegen Drucktipps, schau mal hier:
https://www.simplify3d.com/support/print-quality-troubleshooting/

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich bin diesbezüglich von der closed source Software meines Canon Marv 
verwöhnt. Man muss nur einen von 5 Füllgraden auswählen, alles andere 
funktioniert automatisch und bisher fast immer zufriedenstellend. Musste 
mich nie um die vielen anderen Parameter kümmern.

Leider hat der Marv nur eine nutzbare Druckfläche von ca. 14x14cm, 
deshalb der Tronxy ...

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von spess53 (Gast)


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Hi

>Stabil vielleicht, aber je nach Infill nicht sauber,...

Was meinst du mit "nicht sauber"?

Ich kann für meinem K8400 die Aussage von Rufus nur bestätigen.

MfG Spess

von Timmo H. (masterfx)


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Zeig Bilder und das Raten hat ein Ende

von Stefan M. (Firma: EDV-Service & Modellbau Meier) (verdrus)


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spess53 schrieb:
> Hi
>
>>Stabil vielleicht, aber je nach Infill nicht sauber,...
>
> Was meinst du mit "nicht sauber"?
>
> Ich kann für meinem K8400 die Aussage von Rufus nur bestätigen.
>
> MfG Spess

Bei zu wenig Infill und zu wenig Top Layern kann es sein, dass die 
Oberflaeche nicht geschlossen wird und auch wellig wird. Bei Bottom 
Layer kann 3 schon klappen, mache ich aber nicht, weil beim Material 
hier am falschen Ende gespart wird. Zum anschauen taugt das vielleicht, 
als Funktionsteil zum Verkauf unbrauchbar

von Bernd K. (prof7bit)


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Hast Du den Extruder bei Erstinbetriebnahme kalibriert?

Wenn im G-Code steht "extrudiere soundsoviel Filament" muß der Drucker 
wissen wie weit er dazu den Extrudermotor drehen muß, er muß wissen wie 
viele Schritte am Schrittmotor einem Millimeter Vorschub entsprechen.

Diese Kalibrierung geschieht normalerweise am Drucker und ist das erste 
was man macht bei der erstmaligen Inbetriebnahme. Schau Dir dazu die 
entsprechenden zahlreichen Howto-Videos zur Extruderkalibrierung genau 
an. Normalerweise geschieht das so daß man den Drucker anweist genau 
100mm Filament extrudieren und dann nachmisst wieviele Millimeter er 
tatsächlich durchgeschoben hat. Dann nimmt man den Taschenrechner und 
nen Dreisatz und passt man den E-Steps Wert im Drucker entsprechend an 
bis es passt.

Als nächstes nimmst Du den Meßschieber und ermittelst den 
Filamentdurchmesser (an mehreren Stellen, Mittelwert) möglichst genau. 
Das trägst Du in der Konfiguration im Slicer ein, nur so kann der Slicer 
errechnen wieviele Millimeter tatsächlich oben hineingeschoben werden 
müssen um ein bestimmtes Volumen aus der Düse zu extrudieren. Das mußt 
Du für jedes unterschiedliche Filament separat machen denn der 
Durchmesser kann von dem auf der Packung angegebenen Durchmesser 
abweichen.

Hast Du diese beiden essentiellen Schritte gewissenhaft durchgeführt?

Im Zweifelsfalle holst Du das nochmal nach und versuche so präzise wie 
möglich zu arbeiten, wenn das nicht richtig gemacht wurde wird das 
Extrusionsvolumen so weit daneben liegen daß kein anständiger Druck 
herauskommen kann. Da reichen manchmal schon 10% um das Ergebnis 
komplett zu ruinieren.

: Bearbeitet durch User
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