Forum: Offtopic Mein Chef möchte ein Faxgerät


von Basil K. (basil-koerber)


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Mein Chef ist auf die Idee gekommen, dass wir im Büro ein Faxgerät haben 
sollten. Mich wundert dieser Gedanke, denn wir hatten so Teil bisher 
nicht und ich denke auch, dass Faxe längst veraltet sind und sie doch eh 
keiner mehr benutzt. Aber gut, er wird schon wissen, was er tut. Gibt es 
denn da noch genügend Auswahl? Gibt es größere Unterschiede zwischen den 
verschiedenen Modellen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Entweder komplett elektronisch lösen, oder irgendeinen der zahlreichen 
Multifunktionsdrucker benutzen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich würds lassen, wenn die Nummer erstmal irgendwo bekannt ist, wird man 
als Firma sofort mit unnützer Werbung diverser 
Möchtegern-Geschäftspartner zugeschmissen, so schnell kannst Du gar kein 
Papier nachlegen!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Ich würds lassen, wenn die Nummer erstmal irgendwo bekannt ist, wird man
> als Firma sofort mit unnützer Werbung diverser
> Möchtegern-Geschäftspartner zugeschmissen, so schnell kannst Du gar kein
> Papier nachlegen!

Macht keiner mehr. Faxen sind "out", das wissen auch die Spammer.

von Alex G. (dragongamer)


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Fax bieten durchaus noch viele Firmen an - jedenfalls die die mit 
Endkunden zutun haben. Intern wird das aber in Mails umgeleitet. Das 
können schon die Fritzboxen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Wozu und wie oft braucht Ihr ein Fax?

Habe selbst eine FAX-Nummer über web.de, eine Seite senden kostet dort 
20cent, mache ich eher selten.

Bei der Fritz-Box. habe ich eine Nummer auch als FAX eingerichtet, man 
weiß ja nie.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Basil K. schrieb:
> Gibt es
> denn da noch genügend Auswahl?

Mehr als genug. Alle Druckerhersteller haben welche im Angebot.

> Gibt es größere Unterschiede zwischen den
> verschiedenen Modellen?

Faxen mit Faxgeräten ist eigentlich grundsätzlich noch genauso 
beschissen und umständlich wie es schon immer war. Immer funktioniert 
irgendwas nicht. Da hilft auch der Touchscreen am MFD nicht.

Je nach Telefonnetz (VoIP) noch auf T.38 Fähigkeit achten, aber das 
funktioniert meist auch nicht zuverlässig.

Soll das Faxgerät Faxe ausdrucken (keine E-Mail Weiterleitung), dann 
eins mit Laserdrucker. Tinte trocknet bei selten genutzten Faxgeräten 
ständig ein und Thermotransfer ist eine Dreckstechnologie die nie das 
Licht der Welt hätte erblicken dürfen.

von Stefan M. (derwisch)


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Basil K. schrieb:
> Gibt es
> denn da noch genügend Auswahl? Gibt es größere Unterschiede zwischen den
> verschiedenen Modellen?

Was hat Dir denn das WWW bisher verschwiegen?

Ich denke, das ein paar klicks in einer Suchmaschine exorbitant mehr 
Infos zu Deiner Frage geben, als dieses Forum.

( Freitag? )

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:
> Wozu und wie oft braucht Ihr ein Fax?

Nicht oft, aber wenn man ein unterschriebenes Schreiben verschicken 
muss, geht Brief oder Fax, aber nicht unbedingt Mail. Weniger aus 
technischen Gründen, sondern aus administrativen und rechtlichen.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Faxe werden durchaus noch genutzt, besonders von größeren Firmen und 
natürlich Instituten (Fraunhofer, MPIs usw.).

Empfangen kann die wie geschrieben jede Fritzbox, es gibt aber auch 
externe Dienste, die empfangen und das dann per E-Mail an Dich 
weiterleiten.

Bei Versand wird per Flachbrettscanner eingelesen.

Ein eigenes Faxgerät ist unnötig, braucht Strom und nervt nur durch die 
doch immer noch eintreffenden Angebote für Radarwarner, Stromaggregate 
und natürlich "ich kaufen Dein Firmenwagen".

: Bearbeitet durch Moderator
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Bei Versand wird per Flachbrettscanner eingelesen.

Da sind die üblichen Kombigeräte besser "aufgestellt", die haben 
zusätzlich einen Einzugsscanner, so daß man auch mehrseitige Dinge ohne 
manuelles Nachlegen versenden kann.

> nervt nur durch die doch immer noch eintreffenden Angebote

Bei mir in der Firma gibt es ein Faxgerät, das rege genutzt wird, aber 
irgendwelcher Fax-SPAM hat sich auf eine sehr kleine einstellige Anzahl 
pro Jahr eingependelt.

Wenn es nur um Faxempfang geht, ist eine Fritzbox ungeschlagen, die 
sendet einem eine Email mit einer PDF-Datei drin, das kostet keinen 
zusätzlichen Strom, kein Papier, keine Tinte und nimmt auch keinen Platz 
weg.

Ansonsten kann ich mich dem Rat nach Kombigeräten nur anschließen, wobei 
es sinnvoll ist, das Kombigerät an den jeweiligen sonst noch anfallenden 
Dingen auszurichten.

Wenn das Gerät wirklich nur für Faxe da sein soll, muss es ein 
Laserdrucker sein, denn ein Tintengerät trocknet bei der geringen Anzahl 
Ausdrucke zwangsweise ein.

Wenn aber auf dem Gerät auch gedruckt werden soll, gar noch in Farbe, 
und das häufiger als alle zwei Wochen mal, dann empfiehlt sich eines der 
Kombigeräte von Epson mit "Eco-Tank". Da sind die Druckkosten mit großem 
Abstand am geringsten, und wenn nicht zu selten gedruckt wird, ist auch 
die Druckqualität in Ordnung.

Epson ist allerdings wiederum ärgerlich, wenn man das Gerät als Scanner 
verwenden will, das geht nur mit irgendeiner zusätzlichen Software, die 
man auf PCs installieren muss, oder noch dämlicher mit einem 
Cloud-Anbieter.

Sinnvoll sind hier Geräte, die autark scannen können und Scans entweder 
auf einem USB-Stick ablegen, als Datei auf irgendeinen Server kopieren 
(SMB/CIFS oder FTP) oder per Email versenden können; das bekommt HP hin, 
aber die kennen das "Eco-Tank"-System nicht.

von Ralph B. (rberres)


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Ein versendetes Fax ist im Gegensatz zur Email rechtssicher, da die 
empfangende Station den Erhalt des Faxes an die sendente Station 
quittiert.
Dies kann und sollte man sich als Sendebericht ausdrucken.

Das heist das der Nachweis das das Fax abgesendet wurde, gegebenfalls 
vor Gericht als Beweismittel verwertbar ist.

Das ist der Grund warum ein Fax mitunter doch noch wichtig sein kann.

Ralph Berres

von Oliver S. (phetty)


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Fax gibt's doch gar nicht mehr wirklich. Das sind doch meistens 2 
Computer, die sich gegenseitig vorlügen, ein Faxgerät zu sein.
Die StationsIDs kann man beliebig vergeben.
Und sicher sein dass der Empfänger das wirklich bekommen hat, ist auch 
fragwürdig. Wenn der irgendwo einen Dienst im Netz hat (web.de usw) und 
die Mail mit dem PDF dann im Spam landet oder sonstwo.

Kurzum, im 3ten Jahrtausend macht man sowas nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> Ein versendetes Fax ist im Gegensatz zur Email rechtssicher

Nicht wirklich, aber gerade in Amtsstuben hält sich das immer noch als 
Gerücht, weshalb Beamte über ein Fax glücklicher sind als über eine 
Mail. :) Fälschen kann man den Kram genauso gut (oder schlecht) wie eine 
Mail, und auch den „Empfangsbericht“ kannste dir problemlos mit jeder 
Textverarbeitung zusammenzimmern, wenn du es auf eine Fälschung anlegst. 
Weiß nicht, wie das Gerichte im 21. Jahrhundert sehen, würde aber 
vermuten, dass beide Medien eher eine Art Indiz oder Anscheinsbeweis 
darstellen, bei deren Vorliegen man erst einmal davon ausgeht, dass bis 
zum Beweis des Gegenteils das Dokument beim Empfänger angekommen ist.

Fax-Spam habe ich hier in der Firma in vier Jahren erst einmal erlebt. 
Ansonsten dürfte es auch eine eher einstellige oder niedrige 
zweistellige Zahl pro Jahr sein, die in dieser Form als Dokument 
versendet werden.

: Bearbeitet durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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Oliver S. schrieb:
> Kurzum, im 3ten Jahrtausend macht man sowas nicht.

Die rechtliche Bewertung von Fax-Kommunikation mag zwar den 
tatsächlichen Gegebenheiten des Verfahrens hinterher hinken, kann aber 
wichtig sein. Ebenso können m.W. Screenshots von urtümlicher 
SMS-Kommunikation vor Gericht nützlicher sein als moderneres Messaging.

Mit der tatsächlichen Situation aus technischer Sicht hat das weniger zu 
tun als mit gelebter Praxis. Etablierte Verfahren werden oft ohne grosse 
Diskussion akzeptiert. Für Nachweise aus einem neueren Verfahren müsste 
das Verfahren selbst u.U. erst lang und breit über die Instanzen 
beleuchtet werden, bis sich der Wind allmählich dreht.

So lange sich beide Seiten nicht streiten, spielt das natürlich keine 
Rolle.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Tinte trocknet bei selten genutzten Faxgeräten
> ständig ein

Kann ich bestätigen. Faxempfang mit der Fritte, senden mit
dem Faxgerät.
Es geht einfach schnell und bequem.
Wenn ich mal eben schnell etwas kopieren muss, sende ich mir das
selbst als Fax.

LG
old.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn das Gerät wirklich nur für Faxe da sein soll, muss es ein
> Laserdrucker sein, denn ein Tintengerät trocknet bei der geringen Anzahl
> Ausdrucke zwangsweise ein.

So gesehen haben dosiert empfangene Spams eine nützliche Funktion. So 
lange die davon verschwendeten Ressourcen billiger sind, als der Ersatz 
von eingetrockneter Tinte, ist die Bilanz doch positiv. ;-)

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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A. K. schrieb:
> So lange die davon verschwendeten Ressourcen billiger

Ich verwende zum drucken fast ausschließlich die
Rückseiten irgendwelcher Briefpost.
Der Feind des Druckers ist die Heftklammer.

LG
old.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> So gesehen haben dosiert empfangene Spams eine nützliche Funktion.

Die in meinem Büro aufschlagende Spammenge hat diese Nutzlichkeitsgrenze 
schon vor Jahren unterschritten - das sind weniger als 5 pro Jahr.

von Percy N. (vox_bovi)


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A. K. schrieb:
>
> Nicht oft, aber wenn man ein unterschriebenes Schreiben verschicken
> muss, geht Brief oder Fax, aber nicht unbedingt Mail. Weniger aus
> technischen Gründen, sondern aus administrativen und rechtlichen.

Du glaubst nicht, wie viele "unterzeichnete" Schriftstücke per Fax 
versendet werden, denen man nur nicht ansieht, dass die Unterschrift aus 
einem alten Scan einkopiert wurde. Das ginge eigentlich auch als 
Mailanhang, was man auch mit echten, vollständigen Urkunden ginge.

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Wie schon geschrieben wurde:
Ein Fax ist immer noch sinnvoll, z.B. wenn man regen Schriftverkehr mit 
Vereinen wie Krankenkasse, Berufsgenossenschaft, oder 
Behoerden/Aemtern/Gerichten hat. Ausserdem bekomme ich sofort eine 
Empfangsbestaetigung. Das ist immer noch schneller und guenstiger als 
ein Einschreiben-Rueckschein (4.65 Euro + Porto). Im zweifelsfalle 
reicht das Fax zur Einhaltung einer Frist, die kurz vor knapp am 
auslaufen ist.

Thema Email:
Mal bei der GEZ auf die Seite geschaut? Mit Fax sind solche Vereine 
besser zu erreichen als per Mail. Ja, die GEZ bietet De-Mail an...

https://www.rundfunkbeitrag.de/zugangseroeffnung/index.html
1
Der Beitragsservice ermöglicht den schriftform­wahrenden Einsatz des
2
De-Mail-Verfahrens. Für die rechtsverbindliche elektronische Versendung
3
von formgebundenen Dokumenten nutzen Sie bitte ausschließlich De-Mails
4
in der Versandoption nach § 5 Absatz 5 des De-Mail-Gesetzes. Die 
5
gesetzliche Voraussetzung ist nur erfüllt, wenn bei der Versendung der
6
De-Mail die Versandoption "absenderbestätigt" gewählt wurde.
Danke, dann doch lieber Fax.

Und so uninteressant sind die Faxen auch fuer Hacker nicht:

Sicherheitsupdates: Multifunktionsgeräte von Lexmark anfällig für "böse" 
Faxe
https://www.heise.de/security/meldung/Sicherheitsupdates-Multifunktionsgeraete-von-Lexmark-anfaellig-fuer-boese-Faxe-4206719.html

Fax-Geräte als Einfallstor für Hack von Firmennetzwerken
https://www.golem.de/news/faxploit-fax-geraete-als-einfallstor-fuer-hack-von-firmennetzwerken-1808-136017.html
1
Die überwiegende Mehrheit deutscher Unternehmen - 79 Prozent - setze
2
das Fax zur Kommunikation ein, berichtete der Branchenverband Bitkom im 
3
März 2016. 
4
5
Allerdings hatte das scherzhafte Fax-Abo von Golem.de vor gut 
6
zwei Jahren gezeigt, dass es in Zeiten von Voice-over-IP gar nicht mehr 
7
so einfach ist, Faxe zu schicken und zu empfangen.

Golem.de startet Push-Angebot per Fax (Aprilscherz)
https://www.golem.de/news/in-eigener-sache-golem-de-startet-push-angebot-per-fax-1604-119873.html

Error 0401: Golem.de-Leser machen Faxen
https://www.golem.de/news/error-0401-golem-de-leser-machen-faxen-1604-120106.html


Um es kurz zu machen:
Fax ist genauso tot wie Briefpost.

von Percy N. (vox_bovi)


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Jörg W. schrieb:
> Ralph B. schrieb:
>> Ein versendetes Fax ist im Gegensatz zur Email rechtssicher
>
> Nicht wirklich, aber gerade in Amtsstuben hält sich das immer noch als
> Gerücht, weshalb Beamte über ein Fax glücklicher sind als über eine
> Mail. :) Fälschen kann man den Kram genauso gut (oder schlecht) wie eine
> Mail, und auch den „Empfangsbericht“ kannste dir problemlos mit jeder
> Textverarbeitung zusammenzimmern, wenn du es auf eine Fälschung anlegst.

Schon aus den 90er Jahren galt der Spruch "Wer ein Fax in Händen hält, 
beweist damit nur, dass er ein Fax in Händen hält".

Und dann gab es da noch den Amtsrichter, der verlangte, der Empfänger 
möge das Original des als Kopie vorgelegten Faxes nachreichen ...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Du glaubst nicht, wie viele "unterzeichnete" Schriftstücke per Fax
> versendet werden, denen man nur nicht ansieht, dass die Unterschrift aus
> einem alten Scan einkopiert wurde. Das ginge eigentlich auch als
> Mailanhang, was man auch mit echten, vollständigen Urkunden ginge.

Ist alles richtig. Das ist so ähnlich wie die Geschichte, dass PDFs als 
Rechnungen beim FA kein Problem mehr darstellen, aber bei HTML-E-Mails 
müsse man aufpassen, dass man alles mit archiviere, um keine 
Manipulationen vermuten zu lassen ;-)

Ändert aber nichts daran, dass viele Aufträge von öffentlicher Hand 
(Unis etc.) eben noch per Fax kommen, weil irgendjemand den Wisch 
abzeichnen musste und dort niemand Lust hat, das danach einzuscannen.

Zum Spam: Ja, es wird weniger, aber so zwei drei im Monat sind es doch 
noch. Und bei den paar handschriftlichen Dokumenten, die wir hier pro 
Jahr als Fax verschicken, lohnen kein eigenes Gerät mehr. Da holt man 
dann den USB-Scanner raus und schickt den Scan an den Fax-Server.

von Uhu U. (uhu)


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Percy N. schrieb:
> Du glaubst nicht, wie viele "unterzeichnete" Schriftstücke per Fax
> versendet werden, denen man nur nicht ansieht, dass die Unterschrift aus
> einem alten Scan einkopiert wurde.

Digital signierte pdfs zu fälschen, ist jedenfalls deutlich schwieriger, 
als ein Fax…

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kaj G. schrieb:
> Mal bei der GEZ auf die Seite geschaut?

Davon abgesehen, dass es die gar nicht mehr gibt – auf den von dir 
verlinkten Seiten wird nirgends suggeriert, dass sie ein Fax als Medium 
akzeptieren würden, wenn Schriftform mit Unterschrift gefordert ist.

von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Du glaubst nicht, wie viele "unterzeichnete" Schriftstücke per Fax
>> versendet werden, denen man nur nicht ansieht, dass die Unterschrift aus
>> einem alten Scan einkopiert wurde.
>
> Digital signierte pdfs zu fälschen, ist jedenfalls deutlich schwieriger,
> als ein Fax…

Wohl wahr, nur stützt sich das Vertrauen hierbei eher auf die digitale 
Signatur als auf die womöglich im PDF enthaltene eingescannte 
Unterschrift. Im Gegensatz zu einem PDF kann ich ein Fax aus dem 
nächsten Drogeriemarkt versenden, wobei dort allerdings die Unterschrift 
bereits auf der Vorlage vorhanden sein muss. Wie die dort hinkam, kann 
der Empfänger nicht erkennen.
Wer ernsthaft Faxe "zur Fristwahrung per Fax vorab" versendet, wird 
ohnehin gut daran tun, das Gleiche auch als Brief auf den Weg zu 
bringen; ganz unabhängig von der Frage, ob Frau Justizobersekretärin 
Berta Butenschön am Freitag nachmittag auch wirklich das Papier 
nachgefüllt hat.

von Uhu U. (uhu)


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Percy N. schrieb:
> Wer ernsthaft Faxe "zur Fristwahrung per Fax vorab" versendet, wird
> ohnehin gut daran tun, das Gleiche auch als Brief auf den Weg zu
> bringen

Und eine Kopie des Sendeberichts beilegen ;-)

von Christian R. (supachris)


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Chris D. schrieb:
> Faxe werden durchaus noch genutzt, besonders von größeren Firmen und
> natürlich Instituten (Fraunhofer, MPIs usw.).

Kann ich bestätigen. Bei uns wird jede Bestellung gefaxt. Völlig irre, 
denn unterzeichnet ist das sowieso nicht und es hängen noch die 
Einkaufsbedingungen dran. DIe Firmen lachen uns nur noch aus. Als 
Entwickler wundert man sich dann halt, wenn man wochenlang die 
Bestellung nicht bekommt, dabei hat der Lieferant bloß schon lange nicht 
mehr ins Fax oder den Fax-Dienst geschaut. Gruselig.
Dabei haben wir hier alle die Möglichkeit, PDF digital zu signieren und 
Empfangs- und Lesebestätigung bei E-Mails gibts ja auch schon seit ein 
paar Tagen.

von Hans W. (Gast)


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Mein Fax (Kombigerät) brauche ich für genau 2 Zwecke:
1. Kommunikation mit älteren Handwerkern und manchen Behörden, die mit 
E-Mail(-Anhängen) noch nicht so richtig umgehen können.
2. Schriftliche Abstimmungen meines Leasingfonds. Die wollen eine 
Unterschrift haben, deshalb nicht per E-Mail.

Eine E-Mail geht schnell mal unter. Ein Fax liegt auf dem Tisch und 
verlangt eine Entscheidung - das funktioniert oft besser.

von Jürgen W. (Firma: MED-EL GmbH) (wissenwasserj)


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Ich kann mich erinnern, daß heuer (2018!) das Bayerische 
Staatsministerium (für Inneres, glaube ich) für einen Empfang die 
ausgefüllte Anmeldung per Fax (!) haben wollte. Ich hab' im Sekretariat 
nachfragen müssen, wie man das macht ;)

Bei uns läuft das über faxmaker.com - man gibt als e-mail-Adresse 
einfach +xxxxxx@faxmaker.com (oder so ähnlich) an und dann geht das über 
diesen Dienst weiter.

Unbedacht dessen: Nein, bloß kein Fax einbauen. Wenn ein 
Geschäftspartner damit noch arbeitet muß man sich ernsthaft fragen, wie 
zukunftsfähig dieser Geschäftspartner ist.

Die einzig vernünftigen Formen der Kommunikation sind entweder ein 
direktes Telefonat oder ein e-mail. Alles andere ist ein Anachronismus.

Gerade .pdf-Dateien kann man schön mit einer Signatur versehen - mehr 
wert als jede händische Unterschrift. Funktioniert in Östereich z.B. 
damit: https://www.buergerkarte.at/pdf-as/?locale=de

von Matthias L. (limbachnet)


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Hast du dem Staatsminister auf dem Empfang persönlich gesagt, dass er 
ein Anachronismus ist?

Du hast doch live und in Farbe gesehen, dass es (noch) Stellen gibt, die 
ein Fax haben wollen!

Dass Fax stetig am Aussterben ist, das ist ja keine Frage - aber die 
Kommunikation mit Behörden verweigern, nur weil das bevorzugte Medium 
rückständig ist? Oder die Zuverlässigkeit eines Handwerksbetriebes 
(außerhalb der IT/TK_Branche natürlich) am Faxgerät festzumachen, das 
ist IMHO etwas zu hoch gegriffen.

von Thomas (kosmos)


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Wenn man eine Widerspruchsfrist bis zum letzen Tag/Stunde/Minute 
ausreizen will ist ein Fax gut geeignet.

Inzwischen ist es aber so, alles was man online abschließen kann, muss 
auch online wieder kündbar sein. Also online bestellen und Widerspruch 
nur per FAX ist nicht mehr.

Ich kündige rechtzeitig per eMail und bitte um eine Bestätigung und wenn 
diese ausbleiben sollte kann man immer noch reagieren.

Bei einer Rechtsanwaltskanzlei wird ein Fax nicht so schnell 
verschwinden.

von Sarah B. (sarahbeer)


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Ich sehe das wie A. K. - bestimmt denkt dein Chef an ein Faxgerät, um 
Schreiben übermitteln zu können, die einer Unterschrift bedürfen. Das 
könnte man wahrlich auch als PDF-Anhang an eine Mail machen, allerdings 
ist das laut neuem Datenschutzgesetz rechtlich nicht okay. Also das 
könnte ich mir als Grund vorstellen. Schau dich doch auf 
https://www.experten-beraten.de/handy-und-telefon/faxgeraete/ auch 
einmal um, um Genaueres herauszufinden.

von Cyblord -. (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Bei einer Rechtsanwaltskanzlei wird ein Fax nicht so schnell
> verschwinden.

Die haben doch nun mittlerweile das beA :->

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