Hallo zusammen, ich plane eine Platine in ein Kunststoffgehäuse einzubauen, welche an 230 Volt gesteckt wird. Auf der Platine sitzt ein Meanwell Netzteil welches den Controller und die Sensoren mit 5V versorgt und außerdem befinden sich dort Ethernetbuchsen welche von außerhalb zugänglich sind. Ich bin mir nicht sicher ob ich mit meinen Annahmen bzgl. der Schutzklasse II richtig liege. Die Schuztzklasse wird ja von einer doppelten oder einer verstärkten Isolierung erfüllt. Reicht mein Kunststoffgehäuse aus um einer verstärkten Isolierung gerecht zu werden ? Die RJ-45 Büchsen und die Schrauben, welche über Abstandhalter meine Platine fixieren, müssen dann aber aus Kunsttoff sein oder ? Müsste ich um der doppelten Isolierung gerecht zu werden den 230V Teil der Platine gesondert schützen ? Dieser Teil ist ja bei einem zerstörten Gehäuse frei zugänglich. Vielen Dank für eure Hilfe, Michi
Bevor man da jetzt was sagen kann: Typ, Bild von dem Netzteil...
... weil es in erster Linie vom Netzteil abhängt, ob dieses selbst SK II erfüllt. Da du Verbindung zur Aussenwelt hast, die berührbar ist, steht und fällt es also mit dem Netzteil.
Hallo danke für deine schnelle Antwort, ich habe das MEAN WELL IRM-20-5 ins Auge gefasst. Farnell Bestellnummer: 2815508 Ich habe das Datenblatt angehängt
Das Netzteil ist Schutzklasse II, also ist auch Schutzklasse II für das gesamte Gerät möglich. Du musst dabei beachten, dass der Abstand zwischen primären und den sekundären bzw. allen anderen Leiterbahnen ausreichend groß ist. Aus dem Stehgreif sage ich mal, 6 mm müssten ausreichen. Gleiches gilt auch für alle anderen leitenden Teilen. Wenn 6 mm nicht möglich sind, musst du halt in der entsprechenden Norm nachschauen. Weiterhin muss das Kabel, dass zum Netzteil führt, doppelt isoliert sein und wenn eine Leitung abreist, darf es nicht möglich sein, das sie an ein leitendes Teil, einen sekundären oder anderen Schaltungsteil kommt. Die einfachste Lösung ist hier, die äußere Isolierung des Kabels bis dicht an die Verbindungsstelle zu führen. Wenn eine Leitung abreist, ist der Aktionsradius gering, weil ja noch die zweite Leitung angeschlossen ist. Dann muss natürlich auch noch eine Zugentlastung aus dem Gehäuse vorhanden sein, die es unmöglich macht, das Kabel aus dem Gehäuse zu ziehen (auch nicht ein Stückchen). Die einfachste Lösung ist einfach einen Knoten ins Kabel zu machen. Da dieser nicht durch die Gehäuseöffnung passt, ist die Anforderung erfüllt. Natürlich sind noch andere Dinge zu beachten, so muss z.B. das Kunststoffgehäuse aus brandhemmenden Material sein. Auch für das Leiterplattenmaterial kann es Anforderungen geben. Ob eine zusätzliche Sicherung erforderlich ist, ist auch zu klären. Zu diesen Punkten kann dir vielleicht ein anderer User hier etwas erzählen, der im Gegensatz zu mir, mit der elektrischen Sicherheit von Geräten auch etwas zu tun hat. Gruß Uwe
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Da das Netzkabel in das Gehäuse hineingeht, muß das Gehäuse die Anforderungen an eine Brandschutzumhüllung erfüllen. Näheres findet sich in den Normen EN60950-1 bzw deren Nachfolger EN62368-1.
Uwe M. schrieb: > Weiterhin muss das Kabel, dass zum Netzteil führt, doppelt isoliert sein > und wenn eine Leitung abreist, darf es nicht möglich sein, das sie an > ein leitendes Teil, einen sekundären oder anderen Schaltungsteil kommt. > Die einfachste Lösung ist hier, die äußere Isolierung des Kabels bis > dicht an die Verbindungsstelle zu führen. Wenn eine Leitung abreist, ist > der Aktionsradius gering, weil ja noch die zweite Leitung angeschlossen > ist. Außerdem darf ein Kabel, was an anderer Stelle im Gehäuse verwendet wird, nicht bei Brechen, Abreißen etc., in die Lage kommen können, Netzspannung führende Teile zu kontaktieren. Also z.B. die Schrauben, mit denen das Netzkabel am Netzteil befestigt ist. Neben der von Uwe vorgeschlagenen Möglichkeit könnte man auch eine Kunstoff-Abdeckung verwenden, die innerhalb des Gehäuses den gesamten Bereich der Einführung des Kabels bis zur Primärseite des Netzteils überdeckt und zusätzlich von den anderen Bereichen abschottet.
Uwe M. schrieb: > Weiterhin muss das Kabel, dass zum Netzteil führt, doppelt isoliert sein > und wenn eine Leitung abreist, darf es nicht möglich sein, das sie an > ein leitendes Teil, einen sekundären oder anderen Schaltungsteil kommt. > Die einfachste Lösung ist hier, die äußere Isolierung des Kabels bis > dicht an die Verbindungsstelle zu führen. Wenn eine Leitung abreist, ist > der Aktionsradius gering, weil ja noch die zweite Leitung angeschlossen > ist. Sehr gut danke :) Aber müssen die Leiterbahnen, welche 230V führen nicht auch isoliert werden? Diese sind ja nur durch das Gehäuse von Berührung geschützt. Uwe M. schrieb: > Dann muss natürlich auch noch eine Zugentlastung aus dem Gehäuse > vorhanden sein, die es unmöglich macht, das Kabel aus dem Gehäuse zu > ziehen (auch nicht ein Stückchen). Ich werde vermutlich eine Gerätesteckerbuchse mit Netzschalter einbauen. Damit sollte das Problem Zugentlastung gelöst sein oder ? Mark S. schrieb: > Näheres findet sich > in den Normen EN60950-1 bzw deren Nachfolger EN62368-1 Danke für den Tipp. Gerd E. schrieb: > Neben der von Uwe vorgeschlagenen Möglichkeit könnte man auch eine > Kunstoff-Abdeckung verwenden, die innerhalb des Gehäuses den gesamten > Bereich der Einführung des Kabels bis zur Primärseite des Netzteils > überdeckt und zusätzlich von den anderen Bereichen abschottet. Das klingt sehr interessant. Vielen Dank für eure Hilfe, Michi
Michael schrieb: > > Sehr gut danke :) > Aber müssen die Leiterbahnen, welche 230V führen nicht auch isoliert > werden? > Diese sind ja nur durch das Gehäuse von Berührung geschützt. Nein, die Isolation des Kunststoffgehäuses reicht aus. Das mit der doppelten Isolierung darf man nicht so wörtlich nehmen, daher heißt es ja richtigerweise auch doppelte oder verstärkte Isolierung. Allerdings gibt es Anforderungen, die an die Festigkeit des Gehäuses gestellt werden. So muss das Gehäuse es aushalten, wenn man aus einer Höhe von 80 cm eine 500 g Stahlkugel fallen lässt. Nach dem Falltest, dürfen keine inneren Teile mit gefährlichen Spannungen berührbar sein. Das ist nur einer der mechanischen Gehäuseprüfungen. Auch für die Gehäuseöffnungen gibt es Anforderungen. So darf es z.B. nicht möglich sein, dass brennbare Teile rausfallen können, daher sind Öffnungen im Boden keine so gute Idee oder sie müssen entsprechend klein sein. Durch Öffnungen dürfen auch mit einem Prüffinger oder Stift keine Teile mit gefährlichen Spannungen erreichbar sein. Gruß Uwe
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