Hallo, ich habe Linux (z.Zt. Debian) auf mehreren Rechnern, einer an einem Ort ohne Breitband-I. Deshalb habe ich mir angewöhnt, Debian als DVD downzuloaden, und mit diesen zu Installieren. Leider stelle ich fest, dass viele Pakete auf den 3 DVDs gar nicht drauf sind, z.B. libreadline-dev. Online gibt es sie dann. Das sind ganz kleine Paketchen, die nicht viel Platz kosten. Warum sind die nicht drauf? Wie installiert man diese? Normale auf DVD mache ich mit "apt-get install paketname" Bei denen vom Internet mit "dpkg -i deb-file-name" Gibt es besseres?
Schon sehr lange her dass ich das Problem auch hatte. Du kannst das komplette repository local spiegeln und auf eine USB-HDD aufspielen. Wenn du dann die apt-sources entsprechend anpasst sollte das funktionieren. Google mal nach 'debian repository local'
Vst Steinberg schrieb: > Deshalb habe ich mir angewöhnt, Debian als DVD > downzuloaden, und mit diesen zu Installieren. Das ist unklug. Besser einen lokalen Spiegel anlegen. > Leider stelle ich fest, dass viele Pakete auf den > 3 DVDs gar nicht drauf sind, z.B. libreadline-dev. > Online gibt es sie dann. Das sind ganz kleine > Paketchen, die nicht viel Platz kosten. Warum sind > die nicht drauf? Weil die Pakete nach der Installationshäufigkeit auf die DVDs verteilt werden -- oft installierte Pakete auf die DVDs mit den niedrigen Nummern, selten installierte Pakete auf die mit den höheren. Dazu kommt dann noch die Nebenbedingung, dass mit einem bestimmten Paket auch alle seine Dependencies auf die DVD aufgenommen werden müssen. > Bei denen vom Internet mit "dpkg -i deb-file-name" Das geht auch mit einem lokalen Mirror.
Vst Steinberg schrieb: > Leider stelle ich fest, dass viele Pakete auf den 3 DVDs gar nicht drauf > sind, z.B. libreadline-dev. Hüstel. Ein kompletter Debian-Satz besteht derzeit aus 14 DVDs, nicht nur aus 3 Stück. Das dürfte dann wohl auch erklären, wo die vermißten Pakete zu finden sind ... Alternativ kannst du auch mit zwei BD-DLs auskommen. BTW: jigdo nehmen, nicht bittorrent order direkten Download, denn da werden nur die ersten drei DVDs angeboten (im Gegensatz zu den 14 DVDs via jigdo).
Ralf D. schrieb: > BTW: jigdo nehmen, nicht bittorrent order direkten > Download, denn da werden nur die ersten drei DVDs > angeboten (im Gegensatz zu den 14 DVDs via jigdo). Wenn man ohnehin keine DVDs brennen will, muss man auch keine ISO-Images herunterladen. Man bekommt auch alle Pakete direkt als FTP-Download -- geeignetes Werkzeug vorausgesetzt.
Wenn Du die Pakete denn schon hast, warum speicherst Du die nicht lokal als Repo? Manchmal frag ich mich wo ihr wohnt - hierzulande hatten wir schon vor 10 Jahren 1GBit/s in jedem größeren Dorf
Eric schrieb: > Manchmal frag ich mich wo ihr wohnt - hierzulande hatten wir schon vor > 10 Jahren 1GBit/s in jedem größeren Dorf Im Neuland ist das die Ausnahme.
Eric schrieb: > Wenn Du die Pakete denn schon hast, warum > speicherst Du die nicht lokal als Repo? Das ist nicht das Problem. Das Problem ist: Wenn er fertige DVD-Images herunterläd, bekommt er auf diese Art nicht alle verfügbaren Pakete -- weil nur die Images der ersten drei DVDs fertig angeboten werden.
Ich verwende bei mir apt-mirror um einen lokalen mirror zu erstellen. Ich verwende den mirror bei mir dann sowohl übers lokale netzwerk (mit apache als webserver), als auch direkt auf dem Server und in lxc containern mit lokalen file:// urls. Das müsste hier auch anwendbar sein, einfach jeweils mit rsync den lokalen mirror auf ne USB Festplatte syncen, danach beim zielkomputer anschliessen & mounten. Den Speicherort in der /etc/apt/sources.list angeben, und dann sollte das eigentlich problemlos gehen.
Ein lokaler Mirror ist natürlich eine machbare Möglichkeit, allerdings wird er dann sehr viel downloaden müssen und wenn er dann noch Updates haben will, wird es erst Recht viel Zeugs zum Downloaden. Wie wäre es mit folgender Lösung: SSD/Festplatte aus dem Rechner ausbauen und in einen einbauen, der mit dem Internet verbunden ist? Dann alles installieren was man braucht und entsprechend einrichten und dann wieder in den Rechner ohne Netzwerk reinstecken. Wenn man dann mal Updates braucht, macht man das gleiche nochmal. Für dieses Prozedere bieten sich auch Wechselrahmen an. Im Gegensatz zu Windows welches eine Aktivierung verlangt ist es Linux in der Regel egal, wenn die Hardware sich aus Sicht des Betriebssystem regelmäßig ändert. Problematisch sind bestenfalls Fremdkörper wie proprietäre Treiber, aber auf einer Hardware die out of the Box unterstützt wird, spielt das keine Rolle. Wer auf Nummer sicher gehen will, der kann auch dafür sorgen, dass die Hardware ohne und mit Internetverbindung identisch ist.
Fuer Updates hatte ich bis vor einigen Jahren die Downloads so geloest: 1. auf dem Rechner an der Modemleitung: URIS gleich perfekt fuer wget in Datei schreiben
1 | apt-get --print-uris --yes upgrade | grep ^\' | cut -d\' -f2 >debs.list |
erzeugt eine Datei deb.list, in der die URIs stehen. 2. auf einem beliebigen Debianrechner mit schnelle(re)m Internet "rohe" Datei lesen und debs downladen
1 | grep ^\' ./debs.list | cut -d\' -f2 | wget -i - |
Liest die Datei debs.list und laedt die darin gelisteten Pakete in das aktuelle Verzeichnis. Die Pakete nach /var/cache/apt/archives kopieren und dann
1 | apt-get upgrade |
ausfuehren, das als erstes feststellt, dass jetzt keine Pakete mehr downgeladen werden muessen und das Upgrade ausfuehrt. Das sollte man sinngemaess auch fuer Neuinstallationen machen koennen. DVD-Images enthalten einerseits nicht alle gewuenschten Pakete und andererseits viele unnoetige Pakete. wendelsberg
Das wäre dann quasi ein "rolling release", d.h. ein Linux-Stand zu einer beliebigen Zeit. Ich habe immer gedacht, die Releases mit Nummern und Installationsmedien wären besser geprüft/getestet und Pakete besser abgestimmt.
Vst Steinberg schrieb: > Das wäre dann quasi ein "rolling release", d.h. ein Linux-Stand zu > einer > beliebigen Zeit. > Ich habe immer gedacht, die Releases mit Nummern und Installationsmedien > wären besser geprüft/getestet und Pakete besser abgestimmt. Debian stable ist kein rolling release, aber es gibt bspw. Sicherheitslücken die erst nach Release bekannt werden, dann werden die gestopft und neue Pakete kommen raus. Bei Bugs kommt es drauf an, aber wenn es ein massiver Bug ist könnte ich mir auch vorstellen, dass es für den auch einen Patch gibt. Genaueres sagt dazu Debian Policy. Für so einen Rechner der nicht ständig am Internet hängt würde ich auf jeden Fall die Finger von richtigen Rolling Release Distrbutionen lassen, aber auch von Debian Testing. Da kann sich zu viel ändern und wenns blöd läuft, ist man mit dem Rechner irgendwo in der Pampa und hat mit der Installation der Pakete aus einem Rolling Release plötzlich ein System, dass nicht benutzbar ist. Mit Debian stable fährst du somit schon richtig. Anderseits muss man auch sagen, dass man für einen Rechner, der ohnehin nicht am Netzwerk hängt, auch keine Sicherheitspatchs benötigt. Insofern musst du die Distribution einmal installieren und kannst sie dann auch einfach so belassen wie sie ist.
Eric schrieb: > Manchmal frag ich mich wo ihr wohnt - hierzulande hatten wir schon vor > 10 Jahren 1GBit/s in jedem größeren Dorf In welchen Land ist das?
> Manchmal frag ich mich wo ihr wohnt - hierzulande hatten wir schon vor > 10 Jahren 1GBit/s in jedem größeren Dorf Mit einem Breitband-Anschluss wird man allerdings GEZ-pflichtig, weil jede Art von internetfähigen Computern als "neuartige Rundfunkgeräte" zählen.
Wie wäre es einfach mit einem netten Tool das es nativ unter Debian gibt und genau dafür gedacht ist. Nach dem aktualisieren des nicht Internet habenden PCs kann man ja gleich die Signatur für das nächste geplante update erstellen. https://wiki.ubuntuusers.de/apt/apt-offline/ https://packages.debian.org/sid/apt-offline
Eric schrieb: > Manchmal frag ich mich wo ihr wohnt - hierzulande hatten wir schon vor > 10 Jahren 1GBit/s in jedem größeren Dorf Dorfer gibt es auf maximal 29% der Oberfläche dieses Planeten und auch dort stellenweise nur sehr vereinzelt. Über Iridium bist du weit davon entfernt, mal eben ein paar GBit herunterzuladen, insbesondere ohne entsprechende Einplanung im Budget.
John-eric K. schrieb: > https://packages.debian.org/sid/apt-offline Cool, wieder was gelernt. :-))) Hinweis: Die aktuelle, stabile Version ist zur Zeit "stretch" nicht "sid". wendelsberg
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