Forum: PC Hard- und Software Debian auf mehreren Rechnern


von Vst Steinberg (Gast)


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Hallo,
ich habe Linux (z.Zt. Debian) auf mehreren Rechnern, einer an einem Ort 
ohne Breitband-I.
Deshalb habe ich mir angewöhnt, Debian als DVD downzuloaden, und mit 
diesen zu Installieren.
Leider stelle ich fest, dass viele Pakete auf den 3 DVDs gar nicht drauf 
sind, z.B. libreadline-dev. Online gibt es sie dann.
Das sind ganz kleine Paketchen, die nicht viel Platz kosten.
Warum sind die nicht drauf?

Wie installiert man diese?
Normale auf DVD mache ich mit "apt-get install paketname"

Bei denen vom Internet mit "dpkg -i deb-file-name"

Gibt es besseres?

von Andi (Gast)


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Schon sehr lange her dass ich das Problem auch hatte.
Du kannst das komplette repository local spiegeln und auf eine USB-HDD 
aufspielen.
Wenn du dann die apt-sources entsprechend anpasst sollte das 
funktionieren.

Google mal nach 'debian repository local'

von Egon D. (Gast)


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Vst Steinberg schrieb:

> Deshalb habe ich mir angewöhnt, Debian als DVD
> downzuloaden, und mit diesen zu Installieren.

Das ist unklug. Besser einen lokalen Spiegel
anlegen.


> Leider stelle ich fest, dass viele Pakete auf den
> 3 DVDs gar nicht drauf sind, z.B. libreadline-dev.
> Online gibt es sie dann. Das sind ganz kleine
> Paketchen, die nicht viel Platz kosten. Warum sind
> die nicht drauf?

Weil die Pakete nach der Installationshäufigkeit auf
die DVDs verteilt werden -- oft installierte Pakete
auf die DVDs mit den niedrigen Nummern, selten
installierte Pakete auf die mit den höheren.

Dazu kommt dann noch die Nebenbedingung, dass mit
einem bestimmten Paket auch alle seine Dependencies
auf die DVD aufgenommen werden müssen.


> Bei denen vom Internet mit "dpkg -i deb-file-name"

Das geht auch mit einem lokalen Mirror.

von Ralf D. (doeblitz)


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Vst Steinberg schrieb:
> Leider stelle ich fest, dass viele Pakete auf den 3 DVDs gar nicht drauf
> sind, z.B. libreadline-dev.

Hüstel. Ein kompletter Debian-Satz besteht derzeit aus 14 DVDs, nicht 
nur aus 3 Stück. Das dürfte dann wohl auch erklären, wo die vermißten 
Pakete zu finden sind ...

Alternativ kannst du auch mit zwei BD-DLs auskommen.

BTW: jigdo nehmen, nicht bittorrent order direkten Download, denn da 
werden nur die ersten drei DVDs angeboten (im Gegensatz zu den 14 DVDs 
via jigdo).

von Egon D. (Gast)


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Ralf D. schrieb:

> BTW: jigdo nehmen, nicht bittorrent order direkten
> Download, denn da werden nur die ersten drei DVDs
> angeboten (im Gegensatz zu den 14 DVDs via jigdo).

Wenn man ohnehin keine DVDs brennen will, muss man
auch keine ISO-Images herunterladen. Man bekommt auch
alle Pakete direkt als FTP-Download -- geeignetes
Werkzeug vorausgesetzt.

von Eric (Gast)


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Wenn Du die Pakete denn schon hast, warum speicherst Du die nicht lokal 
als Repo?
Manchmal frag ich mich wo ihr wohnt - hierzulande hatten wir schon vor 
10 Jahren 1GBit/s in jedem größeren Dorf

von Andreas B. (bitverdreher)


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Eric schrieb:
> Manchmal frag ich mich wo ihr wohnt - hierzulande hatten wir schon vor
> 10 Jahren 1GBit/s in jedem größeren Dorf
Im Neuland ist das die Ausnahme.

von Egon D. (Gast)


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Eric schrieb:

> Wenn Du die Pakete denn schon hast, warum
> speicherst Du die nicht lokal als Repo?

Das ist nicht das Problem.

Das Problem ist: Wenn er fertige DVD-Images
herunterläd, bekommt er auf diese Art nicht
alle verfügbaren Pakete -- weil nur die Images
der ersten drei DVDs fertig angeboten werden.

von Daniel A. (daniel-a)


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Ich verwende bei mir apt-mirror um einen lokalen mirror zu erstellen. 
Ich verwende den mirror bei mir dann sowohl übers lokale netzwerk (mit 
apache als webserver), als auch direkt auf dem Server und in lxc 
containern mit lokalen file:// urls.

Das müsste hier auch anwendbar sein, einfach jeweils mit rsync den 
lokalen mirror auf ne USB Festplatte syncen, danach beim zielkomputer 
anschliessen & mounten. Den Speicherort in der /etc/apt/sources.list 
angeben, und dann sollte das eigentlich problemlos gehen.

von Nano (Gast)


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Ein lokaler Mirror ist natürlich eine machbare Möglichkeit, allerdings 
wird er dann sehr viel downloaden müssen und wenn er dann noch Updates 
haben will, wird es erst Recht viel Zeugs zum Downloaden.

Wie wäre es mit folgender Lösung:

SSD/Festplatte aus dem Rechner ausbauen und in einen einbauen, der mit 
dem Internet verbunden ist?
Dann alles installieren was man braucht und entsprechend einrichten und 
dann wieder in den Rechner ohne Netzwerk reinstecken.

Wenn man dann mal Updates braucht, macht man das gleiche nochmal.
Für dieses Prozedere bieten sich auch Wechselrahmen an.


Im Gegensatz zu Windows welches eine Aktivierung verlangt ist es Linux 
in der Regel egal, wenn die Hardware sich aus Sicht des Betriebssystem 
regelmäßig ändert.
Problematisch sind bestenfalls Fremdkörper wie proprietäre Treiber, aber 
auf einer Hardware die out of the Box unterstützt wird, spielt das keine 
Rolle.
Wer auf Nummer sicher gehen will, der kann auch dafür sorgen, dass die 
Hardware ohne und mit Internetverbindung identisch ist.

von wendelsberg (Gast)


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Fuer Updates hatte ich bis vor einigen Jahren die Downloads so geloest:

1. auf dem Rechner an der Modemleitung:
URIS gleich perfekt fuer wget in Datei schreiben
1
apt-get --print-uris --yes upgrade | grep ^\' | cut -d\' -f2 >debs.list
erzeugt eine Datei deb.list, in der die URIs stehen.

2. auf einem beliebigen Debianrechner mit schnelle(re)m Internet
"rohe" Datei lesen und debs downladen
1
grep ^\' ./debs.list | cut -d\' -f2 | wget -i -
Liest die Datei debs.list und laedt die darin gelisteten Pakete in das 
aktuelle Verzeichnis.

Die Pakete nach /var/cache/apt/archives kopieren und dann
1
apt-get upgrade
 ausfuehren, das als erstes feststellt, dass jetzt keine Pakete mehr 
downgeladen werden muessen und das Upgrade ausfuehrt.

Das sollte man sinngemaess auch fuer Neuinstallationen machen koennen.
DVD-Images enthalten einerseits nicht alle gewuenschten Pakete und 
andererseits viele unnoetige Pakete.

wendelsberg

von Vst Steinberg (Gast)


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Das wäre dann quasi ein "rolling release", d.h. ein Linux-Stand zu einer 
beliebigen Zeit.
Ich habe immer gedacht, die Releases mit Nummern und Installationsmedien 
wären besser geprüft/getestet und Pakete besser abgestimmt.

von Nano (Gast)


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Vst Steinberg schrieb:
> Das wäre dann quasi ein "rolling release", d.h. ein Linux-Stand zu
> einer
> beliebigen Zeit.
> Ich habe immer gedacht, die Releases mit Nummern und Installationsmedien
> wären besser geprüft/getestet und Pakete besser abgestimmt.

Debian stable ist kein rolling release, aber es gibt bspw. 
Sicherheitslücken die erst nach Release bekannt werden, dann werden die 
gestopft und neue Pakete kommen raus.

Bei Bugs kommt es drauf an, aber wenn es ein massiver Bug ist könnte ich 
mir auch vorstellen, dass es für den auch einen Patch gibt.
Genaueres sagt dazu Debian Policy.

Für so einen Rechner der nicht ständig am Internet hängt würde ich auf 
jeden Fall die Finger von richtigen Rolling Release Distrbutionen 
lassen, aber auch von Debian Testing.
Da kann sich zu viel ändern und wenns blöd läuft, ist man mit dem 
Rechner irgendwo in der Pampa und hat mit der Installation der Pakete 
aus einem Rolling Release plötzlich ein System, dass nicht benutzbar 
ist.

Mit Debian stable fährst du somit schon richtig.

Anderseits muss man auch sagen, dass man für einen Rechner, der ohnehin 
nicht am Netzwerk hängt, auch keine Sicherheitspatchs benötigt.
Insofern musst du die Distribution einmal installieren und kannst sie 
dann auch einfach so belassen wie sie ist.

von Bernd K. (prof7bit)


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Eric schrieb:
> Manchmal frag ich mich wo ihr wohnt - hierzulande hatten wir schon vor
> 10 Jahren 1GBit/s in jedem größeren Dorf

In welchen Land ist das?

von GEZahlt (Gast)


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> Manchmal frag ich mich wo ihr wohnt - hierzulande hatten wir schon vor
> 10 Jahren 1GBit/s in jedem größeren Dorf

Mit einem Breitband-Anschluss wird man allerdings GEZ-pflichtig, weil 
jede Art von internetfähigen Computern als "neuartige Rundfunkgeräte" 
zählen.

von John-eric K. (mockup)


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Wie wäre es einfach mit einem netten Tool das es nativ unter Debian gibt 
und genau dafür gedacht ist.
Nach dem aktualisieren des nicht Internet habenden PCs kann man ja 
gleich die Signatur für das nächste geplante update erstellen.

https://wiki.ubuntuusers.de/apt/apt-offline/
https://packages.debian.org/sid/apt-offline

von Wolfgang (Gast)


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Eric schrieb:
> Manchmal frag ich mich wo ihr wohnt - hierzulande hatten wir schon vor
> 10 Jahren 1GBit/s in jedem größeren Dorf

Dorfer gibt es auf maximal 29% der Oberfläche dieses Planeten und auch 
dort stellenweise nur sehr vereinzelt. Über Iridium bist du weit davon 
entfernt, mal eben ein paar GBit herunterzuladen, insbesondere ohne 
entsprechende Einplanung im Budget.

von wendelsberg (Gast)


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John-eric K. schrieb:
> https://packages.debian.org/sid/apt-offline

Cool, wieder was gelernt. :-)))

Hinweis: Die aktuelle, stabile Version ist zur Zeit "stretch" nicht 
"sid".

wendelsberg

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