Forum: Haus & Smart Home Welches Smart Home System


von S. P. (elektrolyt)


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Hallo liebe Technik-interessierten,

ich mache mir schon bereits seit sehr geraumer Zeit Gedanken über Smart 
Home. Ich bin ein großer Smart-Home Fan und sehr Technik interessiert.

Nun hab ich eine Wohnung mit Fußbodenheizung. 6 Zonen mit 5 
Raumthermostaten. Diese sind noch "Simple" Raumthermostate mit 
Drehscheibe und Schaltrelais. Bei Smarthome Lösungen werden oft nur ein 
Kontrollaktor für die Zonen angeboten, dies möchte ich jedoch nicht, da 
ich dann weiter die alten Raumthermostate nutzen muss die meines 
Empfindens nach zu ungenau sind. Daher wäre die beste Lösung für mich 
ein Wandthermostat mit Schaltaktor (230V).

 Es gibt von Homematic Raumthermostate mit Batterie, dies nützt mir 
jedoch nichts, da ich doch nicht immer die Batterien tauschen möchte und 
sowieso 230V zu Verfügung hätte. Nest würde einen Schaltaktor bieten ist 
jedoch mit knapp 200€ pro Thermostat zu teuer.

Das einzige was ich gefunden hab ist Homematic IP, welche einen 
Schaltaktor besitzen. Heat-It wäre noch eine Möglichkeit mit z-wave, 
diese sind jedoch auch super teuer. Es addiert sich halt bei 6 
Thermostaten immer zu unrealistischen summen.

Ach ja es wäre noch zu erwähnen, dass ich natürlich gerne weiterhin die 
Temperatur auch lokal einstellen möchte, sonst könnte ich ja auch einen 
einfachen Unterputz-Aktor nehmen.

Habt ihr weitere Vorschläge?

von Micha M. (bavilo)


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Die Einzelraumregeler sind zu ungenau? Du bist dir aber schon im klaren 
das eine FBH extrem träge ist oder?

Außerdem solltest du die Einzelraumregler eh entweder ausbauen oder auf 
maximal stellen und das Heizungssystem richtig abgleichen. Sprich 
Heizkurve, Hydraulischer Abgleich, etc.

Alles andere ist misst.

von Jan L. (ranzcopter)


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S. P. schrieb:
> Habt ihr weitere Vorschläge?

Da du "Nest" erwähnt hattest:
- da gäb's noch den Raumthermostat von Tado - ist etwas günstiger als 
Nest, und hat glaube ich eine Klemme für Saft
https://www.tado.com/de/produkte/smartes-thermostat-starter-kit

- etwas ähnliches gibt's von Netatmo, allerdings nur Batterie
https://www.netatmo.com/de-de/energy/thermostat

Sind beide (leider) nicht kompatibel zu meiner Uraltheizung...

von Udo S. (urschmitt)


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Michael W. schrieb:
> Sprich
> Heizkurve, Hydraulischer Abgleich, etc.
>
> Alles andere ist misst.

Ja klar, eine Steuerung ohne Rückmeldung ist besser als eine Regelung.
Dieser Unfug wird immer wieder gerne behauptet und funktioniert halbwegs 
solange es keine Störgrößen gibt.
Leider gibt es aber Störgrößen an Masse in Form von Wind, Sonne, Regen, 
offenen Fenstern/Türen, ....

von Micha M. (bavilo)


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Udo S. schrieb:
> Michael W. schrieb:
>> Sprich
>> Heizkurve, Hydraulischer Abgleich, etc.
>>
>> Alles andere ist misst.
>
> Ja klar, eine Steuerung ohne Rückmeldung ist besser als eine Regelung.
> Dieser Unfug wird immer wieder gerne behauptet und funktioniert halbwegs
> solange es keine Störgrößen gibt.
> Leider gibt es aber Störgrößen an Masse in Form von Wind, Sonne, Regen,
> offenen Fenstern/Türen, ....

Cool das du weißt welche Heizung und welche Regelung eingesetzt wird. 
Ist nämlich aus dem ersten Post nicht ersichtlich. Deine Glaskugel muss 
echt teuer gewesen sein.

Das erste was bei der Optimierung einer Heizung vorgenommen wird ist das 
Abschalten von Einzelraumreglern.

Aber macht was ihr wollt. Meine Ölheizung fährt gerade mit einer 
Vorlauftemperatur von 25°C und die Bude ist warm. Und ich habe 
Heizkörper...

Und NOCHMAL. Bei einer FBH wo die Neigung eh wahrscheinlich auf 0,1 oder 
0,2 steht, sind kurze äußere Einflüsse gerade mal egal. Vor allem weil 
die hunderte von Litern im Heizkreis darauf erstmal reagieren müssen...

Geh du mit deiner Theorie besser woanders hin.

: Bearbeitet durch User
von Chr. M. (snowfly)


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von heinz (Gast)


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S. P. schrieb:
> Es gibt von Homematic Raumthermostate mit Batterie, dies nützt mir
> jedoch nichts, da ich doch nicht immer die Batterien tauschen möchte

Habe selber Homematic im Einsatz, ist es so schlimm alle 2 Jahre die 
Batterien zu tauschen?  Von den Kosten her immer noch billiger als das 
effizienteste Schaltnetzteil

Michael W. schrieb:
> Außerdem solltest du die Einzelraumregler eh entweder ausbauen oder auf
> maximal stellen und das Heizungssystem richtig abgleichen. Sprich
> Heizkurve, Hydraulischer Abgleich, etc.

erst mal richtig, wenn man nur Fussbodenheizung hat, aber vielleicht hat 
er z.B. Heizkörper im Keller? oder vielleicht ist es sogar eine Wohnung 
in einem Mehrfamilienhaus und er kann an der Heizungseinstellung gar 
nichts ändern?

Michael W. schrieb:
> Das erste was bei der Optimierung einer Heizung vorgenommen wird ist das
> Abschalten von Einzelraumreglern.

Sorrys, das ist oft der größte Unfug überhaupt, auch wenn es immer 
wieder behauptet wird
Meine Heizung ist hydraulisch nicht abgeglichen und das bleibt auch so 
weil es nix bringt - ich habe zu oft wechselnde Anforderungen
Ich will z.B. 4 x in Monat in meine Werkstatt, dann dort den Heizkörper 
aufdrehen, und es wird rel. schnell warm.
Bei den ganzen optimierten Heizungsanlagen passiert dann erst mal 2 Tage 
gar nix
Ja, ich gönne mir diesen Luxus und ich gönne ihn mir gerne, genau so wie 
ich auch nicht das billigste Bier kaufe ....

von Christian R. (supachris)


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Kommt drauf an. Wenn man nur FBH hat kann man durchaus die Regler 
deaktivieren. Ich habe das trotz langwierigem Abgleich aber nur im OG 
meines Hauses hinbekommen. Unten sind einfach zu viele 
Fremdwärmequellen. Küche, große Fenster nach Süden und Westen...da 
brauche ich die Thermostate schon um es nicht zu heiß werden zu lassen.
Richtig regeln kann man bei einer Warmwasser FBH aber mit denen nicht 
viel. Ich hab mal die Zeitkonstante grob bestimmt, die liegt bei etwa 
7...8 Stunden.
Daher hab ich bei mir die Heizung antizyklisch programmiert, also 
Absenkbetrieb tagsüber. Das klappt sehr gut und es ist gleichmäßig warm 
im Haus. Oben wie gesagt komplett offene Heizkreise. Die Therme nuckelt 
dann momentan von 16 bis 8 Uhr auf niedrigster Stufe und taktet kaum 
noch. Was noch fehlt ist die Sonnenstunden Vorhersage für den nächsten 
Tag, da könnte ich die Laufzeit morgens automatisch anpassen. Aber so 
ist schon mal ganz gut. Die Thermostate regeln nur selten unten mal ab 
somit hat man nicht den Fall von warmen Zimmer aber kaltem Fußboden. Das 
ist nämlich unangenehm.
Wegen des Geldes mache ich das nämlich nicht, sondern für den Komfort.

Ich muss mich immer amüsieren über die Werbung wenn einer mit dem 
Smartphone von unterwegs schnell die Heizung hoch dreht, und dann sieht 
man so ein modernes Haus. Haha, klar, wenn man einen Arbeitsweg von 8 
Stunden hat, passt das bestimmt.

Mit Heizkörpern sieht das natürlich anders aus, aber er schrieb ja 
explizit FBH.

von heinz (Gast)


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Ich habe Heizkörper, und ich habe steuerbare Ventile, und ich habe einen 
Heimserver, und ich logge alle Daten, mit Auswertetools wie 
Volkszaehler,...
Was musste ich lernen?  Man kann so wie wie gar nix sparen, was auch 
immer man wie einstellt

Es sind einfach im Jahr nur 10 knackig kalte Tage, wo die Differenz 
innen/aussen einen merklichen Unterschied macht
Weit größeres Problem ist die Takterei, Verluste Umwälzpumpe,...

Ja, ich habe eine Therme, könnte jetzt Pufferspeicher,... installieren, 
Takterei hört auf, ich spare 3%, nur, armotisiert sich das jemals?
Ich hab aufgegeben, ich heize so das ich mich wohl fühle

Wenn ich wirklich sparen wollte würde ich im WInter in ein einziges 
Zimmer ziehen, alle anderen Heizkörper aus

Ist euch schon mal aufgefallen das "Heizkosten sparen wollen" v.a. ein 
Thema der eher vermögenden Eigenheimbesitzer ist, die dann die S-Klasse 
in der Garage stehen haben? Wohl eher Zeitvertreib als Geldnot

von oszi40 (Gast)


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heinz schrieb:
> Ist euch schon mal aufgefallen das "Heizkosten sparen wollen"...

Alle Themen, die bei Haus mit "sparen" zu tun haben, sollte man 
mißtrauisch betrachten, weil hinterher oft höhere Kosten anfallen. Wer 
zu viel Heizung abdreht, hat später mehr Schimmel. Wer z.B. keinen 
Keller gebaut hat, baut später eine Hütte für seinen Spittel und 
streicht diese jedes Jahr usw.

S. P. schrieb:
> Raumthermostate nutzen muss die meines Empfindens nach zu ungenau

Hysterese verhindert unnötiges schalten und das ist gut so.

von Wolfgang (Gast)


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S. P. schrieb:
> Ach ja es wäre noch zu erwähnen, dass ich natürlich gerne weiterhin die
> Temperatur auch lokal einstellen möchte, sonst könnte ich ja auch einen
> einfachen Unterputz-Aktor nehmen.

Die Reaktionsgeschwindigkeit einer FB kennst du? Die liegt eher im 
Bereich von vielen Stunden bis Tagen.

Die Raumtemperatur wird über Vorlauftemperatur und hydraulischen 
Abgleich eingestellt.

von Johannes S. (Gast)


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Wie weit kann man da mit der Vorlauftemp runter gehen bei einem 
Heizkessel der auch für Warmwasser genutzt wird?

von Christian B. (luckyfu)


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Udo S. schrieb:
> Ja klar, eine Steuerung ohne Rückmeldung ist besser als eine Regelung.
> Dieser Unfug wird immer wieder gerne behauptet und funktioniert halbwegs
> solange es keine Störgrößen gibt.
> Leider gibt es aber Störgrößen an Masse in Form von Wind, Sonne, Regen,
> offenen Fenstern/Türen, ....

Auf all das reagiert eine Fussbodenheizung am nächsten Tag (im besten 
Fall). Es ist durchaus sinnvoll, was Michael W. schreibt. Bei 
Konvektionsheizkörpern ist das anders, da kann man das Fenster aufreisen 
und der Heizkörper ballert mit voller Wucht dagegen. Die 
Fussbodenheizung hat aufgrund ihrer Trägheit gar keine Chance, dagegen 
anzukommen. Das musste meine Frau auch regelmäßig erfahren, als sie in 
der frühmorgentlichen Hektik vergaß, das Fenster zu schließen. Dann war 
die Bude eben 2 Tage kalt. Sowas lehrt auch vernünftig zu lüften. Wenn 
ich es nun noch der Schwiegermutter austreiben kann, ständig das Fenster 
anzukippen wenn Sie uns besucht, bin ich zufrieden.

Einzelraumregelung ist bei einer Fussbodenheizung Systembedingt ebenso 
unsinnig, da man kaum mehr als 1-2° Unterschied schaffen kann. Man hat 
eine gut abgedichtete Gebäudehülle (sonst funktoniert die FBH nämlich 
nicht) und innen deshalb sowieso fast überall gleiche Temperaturen.

Ich hab, nachdem die Thermostatsteller bei mir altersbedingt ausgefallen 
waren, einfach manuelle in die Heizkreisverteiler eingebaut, den 
hydraulischen Abgleich an einem Winterwochenende mit der Wärmebildkamera 
der Firma selbst durchgeführt und seither (das war vor nunmehr 4 Jahren) 
nichts mehr daran verstellt. Die Heizung läuft Außentemperaturgesteuert 
vollkommen problemlos.

Johannes S. schrieb:
> Wie weit kann man da mit der Vorlauftemp runter gehen bei einem
> Heizkessel der auch für Warmwasser genutzt wird?

Das kommt auf deine Heizquelle an. Ich hab ein Brennwertgerät mit Gas, 
daran einen 250l Warmwasserspeicher und die FBH. der Warmwasserspeicher 
wird auf 60-70°C geheizt wärend die FBH mit 34 dahindümpelt.

@TO, wenn du wirklich an de rIdee der Einzelraumregelung via Smarthome 
festhalten willst nimm die teuersten Module die du bekommen kannst!
Denn dann kannst du den placebo- Effekt bestmöglich ausnutzen und es 
wird funktionieren. Zwar nur in deiner Einbildung aber das genügt 
bereits um glücklich zu sein.
Die Physik kannst auch du nicht überlisten.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Das kommt auf deine Heizquelle an.

Danke, hast du noch Links zum hydraulischen Abgleich?
Ich muss mich auch bald mit dem Thema beschäftigen. Ist leider 
kompliziert weil die Gasheizung mehrere Wohnungen mit Konvektions HK, 
eine Halle, eine Wohnung mit mehreren FBH Kreisen und früher noch ein 
Aquarium geheizt hatte.

Ich hatte auch gedacht das die träge FBH mit einem langen 
Regelintervall, z.B. alle 1-2h auf/zu einigermassen konstant gehalten 
werden kann, aber das scheint nicht zu gehen?

von Christian B. (luckyfu)


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Ich hab das am Ende so gemacht, daß ich die Kamera vor den 
Heizkreisverteiler gestellt habe, mir alle Rücklauftemperaturen ansah 
und dann immer eine kleine Veränderung am wärmsten Kreis vornahm. (einen 
groben Abgleich haben die Heizungsbauer schon gemacht) Dann hab ich 1-2h 
gewartet und das Spiel wiederholt. Es dauert also ne Weile. Insgesamt 
hab ich 3 Etagen und dafür 1 We verbrannt. Aso, ich hab anfangs die 
oberen Etagen abgeschalten und mich so etage für Etwage vorgearbeitet. 
Eingestellte Etagen wurden dann am Netz gelassen. Am Ende hab ich dann 
im Erdgeschoss nochmal geprüft, da sah alles immer noch gut aus. Ich hab 
es auf +/- 1°C eingestellt. Ganz so genau muss das nicht sein, da sich 
die Temperaturen sowieso ausgleichen.

Wie sich das in einem Mehrfamilienhaus realisieren lässt weiß ich 
allerdings auch nicht, da gibt es sicher Spezialisten für.

von Martin (Gast)


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Interessantes Thema mit dem hydraulischen Abgleich.
Hab mich gerade hier darüber informiert, wie das funktioniert:
www.meine-heizung.de

Für mein Haus lohnt sich der Abgleich z.B. nicht, da ich eine alte 
Gastherme, Konvektionsheizkörper und ein altes, schlecht isoliertes Haus 
habe. Und einen Schwedenofen, der es im Winter mollig warm macht ;-)

von Johannes S. (Gast)


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ja, ich sehe auch das es ein Thema für Profis mit Erfahrung ist (bei 
einer komplexen Heizungsanlage). Aber es kostet wohl auch viel Zeit und 
damit viel Geld das zu optimieren. Basis wäre dann vielleicht schonmal 
die Vor/Rücklauftemperaturen zu loggen?

von Christian R. (supachris)


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Johannes S. schrieb:
> ja, ich sehe auch das es ein Thema für Profis mit Erfahrung ist
> (bei einer komplexen Heizungsanlage). Aber es kostet wohl auch viel Zeit
> und damit viel Geld das zu optimieren. Basis wäre dann vielleicht
> schonmal die Vor/Rücklauftemperaturen zu loggen?

Ist sicher nicht verkehrt wenn man es machen will. Die Heizungsbauer 
haben leider meist weder die Ahnung noch die Zeit das ordentlich zu 
machen. Man braucht ja schon mehrere Tage mit möglichst wenig Sonne und 
stabilem Wetter. Ich hab am OG etwa zwei Wochen rum gestellt.
Die Heizungsbauer stellen halt irgendwas nach Gefühl ein, den Rest macht 
der Thermostat. Aber dann bekommt man halt oft einen kalten Fußboden und 
zu warme Zimmer.
Die finanzielle Einsparung wird aber auch meines Erachtens komplett 
überbewertet.

von S. P. (elektrolyt)


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Hallo
danke erstmal für die ganzen Antworten und Hinweise.
Meine Raumthermostate sind von Busch Jäger mit Bimetal:
https://www.busch-jaeger-katalog.de/artikel.php?bereich=1012928&programm=1012929&gruppe=1012930&produkt=1012931

Es handelt sich um eine Wohnung im Mehrfamilienhaus. Baujahr 2016 mit 
KfW 70. Die Vorlauftemperatur der FBH müsste bei circa 40 Grad liegen 
und wird zentral im Keller gesteuert, da kann ich nicht dran.

Wenn mir Kalt ist, kann ich die Heizung anschalten und in circa 1-2h ist 
es dann entsprechend wärmer. Bis jetzt musste ich die Heizung kaum 
anstellen.

Ich erwarte bei dem ganzen "Smart Home" Thema auch keine Kostenersparnis 
sondern Komfortgewinn. Was mich so stark stört ist, dass wenn die 
Heizung beispielsweise auf 22 grad eingestellt ist, dann schaltet die 
Heizung nach erreichen von 22 Grad ab, dann heizt jedoch die Heizung 
bestimmt noch 2 grad nach. Daher wäre es ja sinnvoll, dass bereits bei 
21 grad abgeschaltet wird, wenn eine gewisse Steigung der Temperatur 
erkannt wird. genauso beim Abkühlen, wenn es 22 grad sein soll und es 
anfängt weniger zu werden, kann bereits bei 21,5 grad angefangen werden, 
damit es nicht bis auf 20 grad runterfällt.

Zudem habe ich eine offene Küche zum Wohnzimmer und hier sind zwei 
Regler verbaut. Diese genau gleich einzustellen, damit die "küche" nicht 
versucht wird heißer zu werden als das Wohnzimmer ist auch eine Kunst.

Hier sehe ich vor allem die Nachteile in dem Mechanischen und starren 
Kontrolle mittels Bimetal.

Christian R. schrieb:
> Was noch fehlt ist die Sonnenstunden Vorhersage für den nächsten
> Tag, da könnte ich die Laufzeit morgens automatisch anpassen.

Sowas sehe ich auch als Vorteil, da Sonne auch sehr viel den Raum bei 
mir aufheizen kann.

Ein hydraulischer Abgleich weiß ich nicht ob ich den überhaupt 
durchführen kann.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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S. P. schrieb:
> Hallo
> danke erstmal für die ganzen Antworten und Hinweise.
> Meine Raumthermostate sind von Busch Jäger mit Bimetal:
> 
https://www.busch-jaeger-katalog.de/artikel.php?bereich=1012928&programm=1012929&gruppe=1012930&produkt=1012931
>
> Es handelt sich um eine Wohnung im Mehrfamilienhaus. Baujahr 2016 mit
> KfW 70. Die Vorlauftemperatur der FBH müsste bei circa 40 Grad liegen
> und wird zentral im Keller gesteuert, da kann ich nicht dran.

An das effizienteste Mittel kommst du nicht ran.
Wenn die Vorlauftemperatur wirklich bei 40 C liegt, dann wäre das sehr 
sehr sehr viel. Bei ca 36 C delaminiert Laminatfussbodenbelag.

> Ich erwarte bei dem ganzen "Smart Home" Thema auch keine Kostenersparnis
> sondern Komfortgewinn. Was mich so stark stört ist, dass wenn die
> Heizung beispielsweise auf 22 grad eingestellt ist, dann schaltet die
> Heizung nach erreichen von 22 Grad ab, dann heizt jedoch die Heizung
> bestimmt noch 2 grad nach.
Hier wäre ein PI Regler klar im Vorteil.

> Zudem habe ich eine offene Küche zum Wohnzimmer und hier sind zwei
> Regler
Wer hat das denn verbrochen? Die können doch nur gegeneinander 
schwingen.

> Hier sehe ich vor allem die Nachteile in dem Mechanischen und starren
> Kontrolle mittels Bimetal.
Busch-Jäger Temperaturregler 1094....1097 hat kein Bimetal, sondern 
einen stetigen P-Regler mit NTC als Temperatursensor. Jeder P-Regler hat 
ein Überschwingverhalten.

> Christian R. schrieb:
>> Was noch fehlt ist die Sonnenstunden Vorhersage für den nächsten
>> Tag, da könnte ich die Laufzeit morgens automatisch anpassen.
Tja, wenn du die Sonnenstrahlung als präemtive Störgrösse aufschaltest 
dann geht das. Wenn das im Lastenheft steht schafft eine Siemens Desigo 
das wenn man die richtig aufgesetzt hat.

> Ein hydraulischer Abgleich weiß ich nicht ob ich den überhaupt
> durchführen kann.
kannst DU nicht. Da müssen dann alle mitmachen.

Das dynamische Regelverhalten des Wärmegebers "Fussbodenheizung" wurde 
hier schon oft diskutiert.

von Christian R. (supachris)


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Sebastian L. schrieb:
>> Christian R. schrieb:
>>> Was noch fehlt ist die Sonnenstunden Vorhersage für den nächsten
>>> Tag, da könnte ich die Laufzeit morgens automatisch anpassen.
> Tja, wenn du die Sonnenstrahlung als präemtive Störgrösse aufschaltest
> dann geht das. Wenn das im Lastenheft steht schafft eine Siemens Desigo
> das wenn man die richtig aufgesetzt hat.

Die aktuelle Sonneneinstrahlung kann ich auch selber ermitteln aus der 
Differenz zwischen der Außentemperatur (Nordseite) und der Temperatur 
des Solarkollektors. Dann ist es aber für einen sinnvollen Eingriff 
schon ein paar Stunden zu spät.
Daher werde ich mich über Weihnachten mal dran machen, mit einem 
Wetteranbieter-API die Prognose für den nächsten Tag zu errechnen. Der 
rasPi kann dann den Absenkbetrieb entsprechend anpassen.

von Udo S. (urschmitt)


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Sebastian L. schrieb:
> Bei ca 36 C delaminiert Laminatfussbodenbelag.

Seltsam, im Sommer hat man ganz schnell mal mehr, vor allem wenn durch 
ein Fenster noch die Sonne auf das Laminat knallt.

von oszi40 (Gast)


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Christian R. schrieb:
> die Prognose für den nächsten Tag

Das scheint mir optimistisch, da die nächste Wolke selten in der 
Vorhersage stand und durch großen Glasflächen große 
Temperaturschwankungen zwischen Sonne und Schatten möglich sind.

von Christian R. (supachris)


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oszi40 schrieb:
> Christian R. schrieb:
>> die Prognose für den nächsten Tag
>
> Das scheint mir optimistisch, da die nächste Wolke selten in der
> Vorhersage stand und durch großen Glasflächen große
> Temperaturschwankungen zwischen Sonne und Schatten möglich sind.

Ich brauche ja auch nur eine ganz grobe Angabe. Wenn z.B. 6 
Sonnenstunden zu erwarten sind, kann die heizung schon 8 Uhr in den 
Absenkbetrieb gehen, bei 4 Sonnenstunden vielleicht um 10 und wenn nur 
bedeckt ist, dann vielleicht erst um 12. So in etwa. Viel genauer hat 
keinen Sinn durch die große Trägheit.

von Udo S. (urschmitt)


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Michael W. schrieb:
> Cool das du weißt welche Heizung und welche Regelung eingesetzt wird.
> Ist nämlich aus dem ersten Post nicht ersichtlich. Deine Glaskugel muss
> echt teuer gewesen sein.

Der einzige der Glaskugellesen betreibt bist du. Wer will denn erst mal 
alles rausreißen ohne zu wissen was überhaupt verbaut ist:

Michael W. schrieb:
> Außerdem solltest du die Einzelraumregler eh entweder ausbauen oder auf
> maximal stellen und das Heizungssystem richtig abgleichen

denn du willst erstmal alle individuellen Temperaturregelungen raushauen 
und damit jegliche Regelungsmöglichkeit eliminieren.

Natürlich ist ein hydraulischer Abgleich wichtig, aber er ersetzt NICHT 
eine Regelung, und die braucht Temperaturfühler und die sind in den 
Einzelraumreglern.
Als Stellglied nimmt man die Stellventile der Heizkreise die dann 
hoffentlich auch für jeden Raum einzeln vorhanden sind.

Und natürlich ist eine Fussbodenheizung träge, aber besser eine langsame 
Strecke mit einem cleveren Regler als gar keinen Regler sondern ein 
Dogmatiker der meint man könnte eine Heizung nur mit hydraulischem 
Abgleich und reiner Steuerung der Vorlauftemperatur

Michael W. schrieb:
> Alles andere ist misst.

Erweitere mal dein Horizont

Christian B. schrieb:
> Einzelraumregelung ist bei einer Fussbodenheizung Systembedingt ebenso
> unsinnig, da man kaum mehr als 1-2° Unterschied schaffen kann.

Natürlich kann man das, ausser du baust deine Türen aus.
Man kann im Bad 24°C haben, im Wohnzimmer 21°C und im Schlafzimmer 18°C.

Christian B. schrieb:
> Man hat
> eine gut abgedichtete Gebäudehülle (sonst funktoniert die FBH nämlich
> nicht)

Fussbodenheizung gabs schon vor 2000 Jahren bei den Römern, und auch 
schon bei uns vor 40 Jahren. Und damals waren die gebäude weder 
luftdicht noch hochgedämmt.

oszi40 schrieb:
> Alle Themen, die bei Haus mit "sparen" zu tun haben, sollte man
> mißtrauisch betrachten, weil hinterher oft höhere Kosten anfallen. Wer
> zu viel Heizung abdreht, hat später mehr Schimmel.

So ist es.

von S. P. (elektrolyt)


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Sebastian L. schrieb:
> Wenn die Vorlauftemperatur wirklich bei 40 C liegt, dann wäre das sehr
> sehr sehr viel. Bei ca 36 C delaminiert Laminatfussbodenbelag.

Ok da bin ich mir nicht sicher, denn bei der Begehung der Wohnungen 
wurde da extra etwas geprüft. Wir haben zwar Echtholz, jedoch auch dort 
hieß es, dass es nicht zu heiß sein darf. Ich bin mir in dem Fall mit 
der Temerpartur nicht sicher, aber wie bereits von dir korrekt vermutet, 
kann ich da eh nichts ändern.

Sebastian L. schrieb:
> Hier wäre ein PI Regler klar im Vorteil.

Ok also am besten hier die vorhandenen p-regler durch PI-regler ersetzen 
und das Geld sparen? Später werden eh die Jalousiensteuerung (an jedem 
Fenster) smart gemacht. Ich habe gutes gehört von folgenden:
https://www.pefra-regeltechnik.de/moehlenhoff-raumthermostat-digital-alpha-direct-st.html

: Bearbeitet durch User
von Nachdenklicher (Gast)


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Mensch da bin ich ja froh, ein ner Mietbude BJ 1950 (Sandwand mit 
Backsteinfugen) zu wohnen. Meine Heizungsregelung funktioniert ganz 
einfach.

Alle Heizkörper sind am Übergang von der Steigleitung auf meinen 
Wohnungskreis per Kugelhan abgesperrt. Die Ventile aufgedreht, um 
festsetzen zu vermeiden.
Wenn es zu warm wird, öffne ich die Fenster, wenn es zu kalt wird, 
schließe ich sie. Das, was von der Südfassade rein kommt und das, was 
die Nachbarn unten, rechts und links durch Decke und Wand heizen ist 
mehr, als meine Wohnung braucht, um auf angenehmen Temperaturen zu 
bleiben.

In den letzten 10 Jahren habe ich nur einmal die Heizung aufgedreht, als 
Anfang des Jahres der Brenner für 'ne Woche Störungen hatte und das 
Spiel immer 2 Stunden Heizbetrieb, 22 Stunden warten auf Techniker war. 
Da ist das Haus so sehr ausgekühlt, daß ich mitheizen mußte. Ansonsten 
steht auf meinen Zählern immer 0.

von Kermit (Gast)


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Von Homematic IP gibt es auch Wandthermostate die einen oder mehrere 
Stellantrieb(e) direkt ansteuern können. Sowohl für 230V (Achtung mit 
Relais, evtl. hört man das) und für 24VAC mit Triac. Ansonsten gibt es 
noch einen 6- oder 10-fach Aktor der direkt im HKV verbaut werden kann. 
An diesen werden dann die Funkwandthermostate (batteriebetrieben) 
angelernt.

Bisher habe ich nur die "normalen" Heizungsthermostate von Homematic im 
Einsatz und bin sehr zufrieden. Zusammen mit den Fensterkontakten ist es 
sehr kompfortabel. Bei mir ist auch eine Zentrale im Einsatz und ich 
kann u.a. die Heizung über VPN fernsteuern (keine Cloud!).

Über die Fußbodenheizungssteuerung habe ich fürs neue Haus auch schon 
nachgedacht. Weiß nicht, ob es sich wirklich lohnt. Da ich die 
Temperartur aber sowieso im Homematic System haben möchte, wäre es mit 
den Wandthermostaten die einen Aktor integriert haben bei mir alles in 
einem Aufwasch erledigt. Wenn ich dafür die normalen Thermostate noch 
direkt rauslassen kann, ist der Mehrpreis gering.

von Christian R. (supachris)


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Udo S. schrieb:
> Und natürlich ist eine Fussbodenheizung träge, aber besser eine langsame
> Strecke mit einem cleveren Regler als gar keinen Regler

Lassen sich diese Stino Thermoelektrischen Aktoren eigentlich auch 
stetig betreiben? Das würde mir auch helfen, dann könnte man die 
Regelung halbwegs sinnvoll gestalten. Mit dem normalen Bügeleisen 
Prinzip ist das alles Murks...

von Smarter Heizer (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Einzelraumregelung ist bei einer Fussbodenheizung Systembedingt ebenso
> unsinnig, da man kaum mehr als 1-2° Unterschied schaffen kann. Man hat
> eine gut abgedichtete Gebäudehülle (sonst funktoniert die FBH nämlich
> nicht) und innen deshalb sowieso fast überall gleiche Temperaturen.

Ne, das stimmt nicht. Ich habe zwei Räume, die ich nur sehr kühl fahre 
mit der FBH (Küche und Essbereich) und die sind extrem viel kühler. 
Momentan 17 Grad gegen 23 im Wohnzimmer und das Esstzimmer ist nur duch 
einen Vorhang getrennt!

Die Fussbodentemperaturen liegen bei 15 Grad und 35 Grad, extra so 
eingestellt, d.h. Wohnzimmer praktisch Vollgas, Esszimmer und Küche auf 
10%.

Ich habe leider keine Einzelraumregelung sondern mache das mit dem 
Vorhang und einer geschickten Heizkurve.

Geht aber!

von oldeurope O. (Gast)



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heinz schrieb:
> Meine Heizung ist hydraulisch nicht abgeglichen und das bleibt auch so
> weil es nix bringt

heinz schrieb:
> Ich habe Heizkörper, und ich habe steuerbare Ventile ...

> Weit größeres Problem ist die Takterei, Verluste Umwälzpumpe,...
>
> Ja, ich habe eine Therme, könnte jetzt Pufferspeicher,... installieren,
> Takterei hört auf, ich spare 3%, nur, armotisiert sich das jemals?
> Ich hab aufgegeben, ich heize so das ich mich wohl fühle


Nicht aufgeben, ich habe da noch ein paar Tipps für Dich:

1. Vorlauftemperatur so hoch drehen, dass bei offenem
Ventil die Comforttemperatur eben erreicht wird.

2. Distanzstücke zumindest bei einem Heizkörper anbringen,
damit das Ventil nicht ganz zumachen kann.
Da gibt es meines Wissens nichts fertiges, muss man selbst
machen und ist 1/10 mm Arbeit.
Ich hoffe, dass es für die Fritz!dect301 mal eine Einstelloption
dafür gibt.

3. Eine Brennersperrzeit an der Therme programmieren.

4. Nachtabsenkung schalten, wenn alle Ventile auf Spartemperatur
sind.

5. Pumpennachlaufzeit auf kleinsten Wert setzen, idealerweise
die Pumpe mit ganz wenig Drehzahl durchlaufen lassen und nur
wenn der Brenner Arbeitet hochfahren.

6. Mit Heizungsteillast arbeiten.


Viel Erfolg,

lg old.

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