Forum: Offtopic Elektronikbuch


von Joachim M. (e_technik)


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Hallo alle zusammen. Ich beschäftige mich jetzt sehr stark mit 
Schaltungen, hauptsächlich mit Transistoren- & 
Operationsverstärkerschaltungen. In der FH bei uns ist die Vorlesung 
echt nicht gut und ich verstehe bis jetzt kaum etwas.. Ich habe mir 
viele Bücher angesehen die als sehr gut angepriesen worden sind wie z.B. 
von Tietze. Ich habe schon sehr wenig Vorkenntnise aus der Vorlesung und 
komme ohne eine gute Literatur nicht mehr aus.
Ich suche ein Buch wie in Mathe das Papula. Einfache Erklärung (nicht 
ein Buch was Fachbegriffe mit Fachbegriffen erklärt) , viele Beispiele & 
Übungen.
Ich wäre sehr dankbar, falls ihr da irgendwelche Bücher kennt, die 
meinen Anforderungen gerecht werden, weil die meisten Bücher die ich 
kenne, haben keine Übungen und sehr wenige Beispiele & haben eine sehr 
schwer verständliche Erklärungsweise.

Ich bin für eure Vorschläge sehr dankbar.

Liebe Grüße
Joachim

von Michael B. (laberkopp)


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Ist schon wieder Freitag ?

Welchen Sinn hat es, ein Studium zu beginnen, in dem man zuvor noch 
nicht mal auf privater Basis Einblick in die einfachsten Anfänge gemacht 
hat, wie Transistorschaltungen und OpAmps.

Welchen Sinn hat es, wenn man schon in der Vorlesung hinterherhinkt, 
sich noch ein Buch zu holen, aus dem man auch noch lernen soll ?

Und welchen Sinn hat es, wenn man mit den üblichen Büchern nicht klar 
kommt, sich nun die besonders einfachen Bücher zu suchen, für Hausfrauen 
?

http://global.oup.com/us/companion.websites/9780195323030/
https://artofelectronics.net/

Und jetzt sag bitte nicht, daß du auch kein Englisch verstehst...

von Joachim M. (e_technik)


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Vielen Dank für deine Literaturempfehlungen.
Ich kann Englisch und werde mir die Bücher mal ansehen, jedoch verstehe 
ich nicht wieso du so aufgebracht bist. Nicht jeder der etwas studiert 
hatte zuvor mit der Materie zutun. Zudem ist ja eigentlich die Vorlesung 
dazu da, um den Studenten die Theorie näher zubringen. Wenn ich alles 
wissen würde, müsste ich erstens nie in die Vorlesungen & Übungen und 
zweitens können 85% der Leute die zuvor eine Ausbildung hatten auch 
nicht damit umgehen.


Zu der Aussage von dir:
Welchen Sinn hat es, ein Studium zu beginnen, in dem man zuvor noch
nicht mal auf privater Basis Einblick in die einfachsten Anfänge gemacht
hat, wie Transistorschaltungen und OpAmps

Schaltungen aus Youtube nachzubauen ohne die Theorie zuvor zuverstanden 
haben ist auch nicht das Wahre oder? Ich weiß wie diese Dinge 
funktionieren, aber habe Probleme mit den Schaltungen, weil wir kein 
Übergang von Elektrotechnik zu Elektronik gemacht haben.

Ich weiß nicht, ob du es gut meinst oder Freude daran hast auf Fragen 
respektlos zu Antworten, indem du jemanden schlecht redest. Ich bin 
natürlich kein Ass in dem Bereich, deswegen habe ich mir ja die Hilfe 
erhofft, aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und du 
hattest ganz sicher auch deine Probleme.

Liebe Grüße
Joachim

von Michael K. (Gast)


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Der Tietze Schenk ist das Standardwerk und das aus gutem Grund.
Ich muss Michael zustimmen.
Elektronik Entwicklung ist so eine Art Kunstform.
Auf der Musikschule lernst Du auch nicht ein Instrument zu spielen.
Das musst Du schon viele Jahre davor gelernt haben.

Dein 'Instrument' wäre z.B. sowas gewesen:
https://www.kosmos.de/experimentierkaesten/physik-elektronik/1813/electronic-master

Da aber der Praxisbezug beim Studium eine recht untergeordnete Rolle 
spielt, viele gute Entwickler kein Studium absolviert haben und viele 
Studierte nicht entwickeln können, sollte Dich das nicht allzu sehr 
schocken.

Vertriebs Ings, Projektmanager, also Vertriebler & 
Verwaltungsangestellte mit technischem Background, sind ja meist alles 
keine großen Entwicklungsleuchten, verdienen aber deutlich besser als 
die Schaltungsmagier.

Wenn Dein Herz nicht die letzten 10 Jahre für Elektronik gebrannt hat, 
wird es Dir schwerfallen das jetzt so nebenbei im Studium nachzuholen.
Also entweder Projekte machen mit hohem zeitlichen Einsatz und dabei 
einige Klausuren verbaseln oder oberflächlich durchmogeln und sich 
später nicht gerade einen Job in der Speerspitze der 
Entwicklungsabteilung suchen.
Ist auch ein hartes Brot, voller Rückschläge, Zeitdruck und gut 
bezahlten Vorgesetzten die nur Bahnhof verstehen wenn Du ihnen die 
Details erklären willst.

Man muss nicht Entwickler sein um einen guten Job zu machen.
Mir liegt Elektronik, da geh ich drin auf wenn ich was löse an dem 
andere sich die Zähne ausgebissen haben oder wenn ich nach langem, 
ermüdendem Kampf ein Schaltung zum laufen bekommen.
Ist nix für jeden.

von Stefan F. (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Der Tietze Schenk ist das Standardwerk und das aus gutem Grund.
> Ich muss Michael zustimmen.

Ja. Ich habe mich damit als 17 jähriger in der Ausbildung beschäftigt. 
Wir brauchten kein anderes Lehrbuch.

von Joachim M. (e_technik)


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Danke @Michael K. für die Erklärung. Ich kann mir im Moment auch nicht 
vorstellen in der Schaltungsbranche zu arbeiten, da ich wie bereits 
erwähnt zu viele Lücken habe. Ich will trotzdem die Schaltungen 
verstehen können (zumindest auf FH-Niveau). Für ein Anfänger finde ich 
deswegen den Tietze nicht gut, weil dort die Basicschaltungen zwar 
vorhanden sind, aber die Rechnungen nicht ausführlich erklärt sind, bzw 
nicht simple erklärt sind ( bevor jetzt alle wieder rummeckern : ist 
zumindest für mich so). Der Tietze erklärt nicht Step by Step, wie man 
an die Schaltung rangehen soll, sondern erwartet Vorkenntnisse.

von Jens G. (jensig)


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@Joachim M. (e_technik)
>Ich kann Englisch und werde mir die Bücher mal ansehen, jedoch verstehe
>ich nicht wieso du so aufgebracht bist. Nicht jeder der etwas studiert

Der laberkopp neigt schon immer ein bißchen zum cholerischen Labern. 
Darfste nicht so ernst nehmen ...

Aber trotzdem denke ich auch, man sollte ein Studium schon mit einem 
gewissen Grundverständnis zu den Hauptinhalten, welches man sich im 
Voraus schon angeeignet hat, starten.

: Bearbeitet durch User
von Felix U. (ubfx)


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Joachim M. schrieb:
> Für ein Anfänger finde ich
> deswegen den Tietze nicht gut, weil dort die Basicschaltungen zwar
> vorhanden sind, aber die Rechnungen nicht ausführlich erklärt sind, bzw
> nicht simple erklärt sind ( bevor jetzt alle wieder rummeckern : ist
> zumindest für mich so). Der Tietze erklärt nicht Step by Step, wie man
> an die Schaltung rangehen soll, sondern erwartet Vorkenntnisse.

Der Tietze/Schenk wird zwar üblicherweise als Nachschlagewerk verwendet, 
in deinem Fall sollst du das aber natürlich nicht tun. In den ersten 
Kapiteln wird die Diodengleichung erklärt und die Modelle des 
Bipolartransistors eingeführt. Darauf basiert natürlich alles Weitere. 
In den folgenden Kapiteln wird eigentlich immer alles auf die 
Transistormodelle zurückgeführt und vor Allem wird bei Vereinfachungen 
immer erwähnt, welche Effekte vernachlässigt werden, sodass man das mit 
dem Anfang vergleichen kann.

Ich würde dir empfehlen, dem Buch noch eine Chance zu geben.

von Michael K. (Gast)


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Der Tietze Schenk ist ein Fachbuch für Fachleute.
Da steht aber nicht nur die Formel, sondern es steht da etwas viel 
wesentlicheres drin, in einer Sprache die Du bereits sprechen must um es 
lesen zu können: Die Schaltung

Ein Schaltplan beschreibt detailiert die Funktion, auf eine Art die 
textlich nicht zu erreichen ist.
Jedes Bauteilsymbol steht für eine mehr oder minder komplexe 
Bauteilfunktion.
Lerne die grundlegenden Bauteile und nehme Dir Zeit die Schaltung 
logisch zu analysieren.
Das ist kein schickes Bild auf das man flüchtig schaut, das ist Kunst, 
Poesie und detailierte Erklärung in einem.
Die Formeln beschreiben dann nur noch die Dimensionierung.

Verstehts Du genug Mathematik erklärt Dir die Formel sehr detailiert was 
hier wo ins Verhältniss gesetzt wird.

Verstehst Du beides nicht ...
Das willst Du nicht hören, aber dann bist Du hoffnungslos verloren in 
diesem Studiengang.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Das Buch hier 
https://www.amazon.de/Make-Elektronik-unterhaltsame-Einf%C3%BChrung-Bastler/dp/3864903688 
enthält viele schöne bunte Bilder. Im ersten Kapitel wird sogar erklärt 
was eine Flachzange ist. Mit Bild. Ganz ohne Vorkenntnisse.

: Bearbeitet durch User
von Joachim M. (e_technik)


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Vielen Dank allen. Ich meine, wenn ich die Mathematik nicht könnte und 
die Basis zu den Grundschaltungen nicht hätte, hätte ich kaum die Mathe- 
und Etmodule immer mit 75-80% bestanden. Die Profs sind untereinander 
sehr unorganisiert, deswegen wird immer alles vorausgesetzt, obwohl wir 
uns öfters beschwert haben. Ich verstehe schon die Basics, aber erst 
nach wochenlanger Suche meinerseits. Weil die Sachen mal auf der einen 
Seite oder in einem Buch halt besser beschrieben sind als irgendwo 
anders. Habe mir die Bücher angesehen von Michael und die sind echt gut. 
Sowas habe ich die ganze Zeit gesucht, weil ich den Tietzler als 
Nachschlagewerk sehe, wenn man zuvor die Materie komplette verstanden 
hat ( erkennt man ja auch daran, dass es dort keine Übungen gibt). Falls 
jemand noch andere Bücher hat, wäre ich sehr dankbar.

von Stefan F. (Gast)


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Joachim M. schrieb:
> Die Profs sind untereinander
> sehr unorganisiert, deswegen wird immer alles vorausgesetzt, obwohl wir
> uns öfters beschwert haben.

Vielleicht musst du dich einfach mit zusätzlichen Quellen befassen. Im 
Internet gibt es Anleitungen bis zum Abwinken, die meisten davon sind 
sogar für Teenager verständlich.

Meine Mathe-Kenntnisse sind beim Stand der 10. Schulklasse. Wobei ich 
das ganze Thema der Komplexen Zahlen vollkommen vergessen habe. Die 
Formeln, die man z.B. bei Wikipedia zu den Bauteilen findet, sind für 
mich überwiegend genau so unverständlich wie Strickmuster und 
Notenblätter.

Dennoch konnte ich bisher (immerhin schon 30 Jahre) beinahe alle meine 
elektronischen Schaltungen mit diesem bisschen Mathematik berechnen. 
Wenn mir eine Anleitung zu viel oder zu hohe Mathematik voraussetzt, 
dann suche ich mir eine andere Anleitung. Das klappt fast immer.

> Falls jemand noch andere Bücher hat, wäre ich sehr dankbar.

http://www.elektronik-kompendium.de/

von Michael K. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Dennoch konnte ich bisher (immerhin schon 30 Jahre) beinahe alle meine
> elektronischen Schaltungen mit diesem bisschen Mathematik berechnen.

Volle Zustimmung!
Die Mathematik ist nicht unnütz, manchmal sicher auch grundsätzlich 
nötig, aber in der realen Schaltungsentwicklung kommt man mit Erfahrung 
und Messgerät ohne Mathe sehr viel weiter als mit Mathe aber ohne 
Erfahrung und Messgerät.

Zudem ist Mathematik ideal, Bauteile sind es aber nicht.
Es entscheidet sowieso immer erst das gemessene Ergebniss in freier 
Wildbahn was der richtige Weg und die richtige Dimensionierung ist.
Egal was mir meine Formel F**kerei an tollen Zahlen rausgeworfen hat.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Michael K. schrieb:
> Der Tietze Schenk ist ein Fachbuch für Fachleute.
Dazu eine kleine Anekdote: An seinem letzten Arbeitstag habe ich 
Dr.Tietze an der FAU Erlangen besucht. Bei der Gelegenheit hat er mir 
erzählt, wie es zu dem Buch gekommen ist:
Während des Studiums hatten die Studenten Tietze und Schenk eine 
Formelsammlung zusammengestellt. Diese war so gut, dass einige 
Kommilitonen diese auch haben wollten. Es waren doch schon einige Seiten 
zusammengekommen und Ende der 60er Jahre war es nicht so einfach 
möglich, mal eben ein paar hundert Seiten zu kopieren.
Als sie sich mit einem Professor darüber unterhalten haben, hat dieser 
vorgeschlagen, doch einfach ein Buch daraus zu machen und dieses bei 
einem Fachverlag drucken zu lassen. Der Rest ist Elektronikgeschichte.
Ich habe hier drei Ausgaben TS im Regal stehen, aber das Buch welches 
ich nie aus der Hand geben werde, ist das Exemplar, welches Dr.Tietze an 
dem Tag vom seinem Schreibtisch genommen hat und mir mit Widmung 
geschenkt hat.

von Josef C. (josefc)


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Einstiegsliteratur Elektronik:

Grundlagen der Elektronik, Stefan Goßner, Shaker Verlag
Auch als pdf:
http://www.prof-gossner.de/Frameset.html

Grundschaltungen, Beuth, Schmusch, Vogel Verlag


Oder etwas härter:

Schaltungstechnik, Siegl, Zocher, Springer Verlag

Elektronische Schaltungen 1+2, Wupper, Niemeyer, Springer Verlag

von Marek N. (Gast)


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Horrowitz & Hill: The Art of Electronics

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hallo TO!
Der TS enthält keine Mathematik, die über ein Grundstudium FH 
hinausgehen. Nach zwei Semestern sollten diese Grundlagen vorhanden 
sein.
Erfahrene Entwickler werden das Buch wohl primär als Nachschlagewerk 
verwenden.
Ein Anfänger der mit geringen Vorkenntnissen wirklich Elektronik lernen 
will, MUSS von der ersten Seite an lesen, nachvollziehen, verstehen. Und 
vorher sollten komplexe Zahlen, Fourier, Laplace, das SI-System, 
Ohmsches Gesetz, Kirchhoffregeln etc. sitzen.
In früheren Auflagen wurden diese Grundlagen noch behandelt. Jedoch 
heißt das Buch Halbleiter-Schaltungstechnik. Konsequenterweise wird, 
wohl auch aus Platzgründen, mit einem der einfachsten 
Halbleiterbausteinen angefangen. Wenn Du die Schaltungsbeispiele 
nachrechnest, vielleicht noch in LTspice simulierst, kannst Du Dir in 
ein paar Monaten ein solides Grundwissen aufbauen. Außerdem rekennst Du 
bei der Gelegenheit den Sinn hinter dem Grundlagenkram.

Und keine Angst - ein Einsteiger der knackige Fragen zu den Grundlagen 
stellt, sollte hier im Forum immer Ansprechpartner finden.

Ich wünsche Dir viel Freude mit der Elektronik,
 marcus

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Weil Beispiele gewünscht wurden - hier ein Praxisbeispiel aus einem 
aktuellen Projekt:

Von ADI (ehemals LT) gibt es die Präzisionsreferenzquelle LTZ1000.
Das Datenblatt ist in der heutigen Zeit etwas auffällig. Es zeichnet 
sich dadurch aus, dass vom Leser Grundlagenkenntnisse erwartet werden. 
Allgemein gültige Gegebenheiten werden einfach als bekannt angenommen. 
Daraus ergibt sich dann die Situation, dass irgendwo ein "7V Positive 
Reference Circuit" gezeigt wird. Diese Schaltung besteht nur aus ein 
paar einfachen Bauelementen plus zwei Operationsverstärkern.
Nach dem Lesen der TS-Kapitel Dioden, Z-Dioden, Bipolartransistoren, 
sowie der Annahme, dass die Opamps ideal sind, kann man diese Schaltung 
verstehen. Man muss eben wissen, wie sich das Temperaturverhalten einer 
6,5V-Zenerdiode von dem der Basis-Emitterstrecke eines 
Bipolartransistors unterscheidet, um die Leistungsfähigkeit dieser 
Schaltung zu erkennen.
Es gibt natürlich auch ein paar Beschreibungen im Internet, aber selber 
rechnen macht doch viel mehr Spaß. :)

: Bearbeitet durch User
von Joachim M. (e_technik)


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Vielen Dank Leute. Wenn so viele den Tietze so loben, muss da wohl 
wirklich etwas hinter sein. Ich gebe dem Tietze noch eine Chance. Ich 
habe eine alte Auflage, aber hole mir wahrscheinlich eine neue dazu, 
weil da auch etwas mehr die Simulationen erklärt werden und mehr 
Schaltungen vorhanden sind.
Vielen Dank an euch alle und einen schönen Abend noch.

Liebe Grüße
Joachim

von Arno H. (arno_h)


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Wenn Englisch kein Problem ist, stöbere in den AN der Analoggurus wie 
Jim Williams, Bob Pease oder Walt Jung. Mancinis "OPAmp for Everyone" 
von TI ist auch ein Grundlagenwerk.
Wenn es inklusive 1. Buch Mose sein soll: 
http://www.fcctests.com/neets/Neets.htm

Arno

von Percy N. (vox_bovi)


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Marcus H. schrieb:

> vorher sollten komplexe Zahlen, Fourier, Laplace, das SI-System,
> Ohmsches Gesetz, Kirchhoffregeln etc. sitzen.
> In früheren Auflagen wurden diese Grundlagen noch behandelt.

Bist Du sicher? Ohm und Kirchhoff im TS? Das trifft eher auf 
Horowitz-Hill zu.

> Jedoch
> heißt das Buch Halbleiter-Schaltungstechnik. Konsequenterweise wird,
> wohl auch aus Platzgründen, mit einem der einfachsten
> Halbleiterbausteinen angefangen.

Das war meines Wissens bereits in der ersten Auflage so.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>
>> vorher sollten komplexe Zahlen, Fourier, Laplace, das SI-System,
>> Ohmsches Gesetz, Kirchhoffregeln etc. sitzen.
>> In früheren Auflagen wurden diese Grundlagen noch behandelt.
>
> Bist Du sicher? Ohm und Kirchhoff im TS? Das trifft eher auf
> Horowitz-Hill zu.
>
>> Jedoch
>> heißt das Buch Halbleiter-Schaltungstechnik. Konsequenterweise wird,
>> wohl auch aus Platzgründen, mit einem der einfachsten
>> Halbleiterbausteinen angefangen.
>
> Das war meines Wissens bereits in der ersten Auflage so.

Hast Du zufällig eine 9. oder 10. Auflage zur Hand?
Kapitel 1: Erklärung der verwendeten Größen
Spannung, Potential, Strom, Widerstand, Spannungsquelle, Stromquelle, 
Knotenregel, Maschenregel, Wechselstromkreis, Logarithmisches 
Spannungsverhältnis, Rechenzeichen, Zusammenstellung der wichtigsten 
Formelzeichen.

In der 13. Auflage:
Kapitel 1: Diode
Kapitel 27.3 Erklärung der verwendeten Größen - das ehemalige Kapitel 1
Also: in den neueren Auflagen sind die die grundlegenden Grundlagen im 
Anhang.

Weitere Auflagen habe ich leider nicht im Büro.
Die 9. habe ich in Erlangen aus dem Papiermüll gezogen.  Die haben vor 
ein paar Jahren die Bibliothek ausgeräumt. Im selben Container lag eine 
Arbeit von einer gewissen Frau Meitner, Koautor Frisch. In 
Frakturschrift.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Marcus H. schrieb:

> ein paar Jahren die Bibliothek ausgeräumt. Im selben Container lag eine
> Arbeit von einer gewissen Frau Meitner, Koautor Frisch. In
> Frakturschrift.

Manche Leute gehören ausgepeitscht - aber Glück für Dich!

von Percy N. (vox_bovi)


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Marcus H. schrieb:






> Hast Du zufällig eine 9. oder 10. Auflage zur Hand?
> Kapitel 1: Erklärung der verwendeten Größen
> Spannung, Potential, Strom, Widerstand, Spannungsquelle, Stromquelle,
> Knotenregel, Maschenregel, Wechselstromkreis, Logarithmisches
> Spannungsverhältnis, Rechenzeichen, Zusammenstellung der wichtigsten
> Formelzeichen.
>
Ja, Du hast Recht! Eine 9.  hatte ich hier noch zur Hand, werde aber 
weiter graben  ;-)

von Percy N. (vox_bovi)


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So, ich habe gegraben:

1. Aufl Ohmsches Gesetz, Scheitelwert bis Klirrfaktor auf knapp vier 
Seiten

6. Aufl  ausführlicher sowie LC/RC
7. Aufl ebenso

Alles eher knapp, und für Mathematik-Phobiker eher abschreckend.

Da habe ich wohl daneben gelegen.

Ich würde trotzdem daneben HH-AoE empfehlen. Zusätzliche Kosten müsen 
nicht zwangsläufig entstehen, die dritte Auflage gab es schon als 
Download ...

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Wer hat die meisten TS im Haus?
Wer hat doppelte und will tauschen?

Schon irre - mein erster eigener TS war teurer als die Monatsmiete im 
Studentenwohnheim. 1992: 148DM

Dieser Thread ging eh witzig los - einen alten Papula habe ich auch noch 
im Regal, obwohl man ab dem 3.Semester eh nur noch die Formelsammlung 
gebraucht hat...

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Das Kapitel Grundlagen hat sich nicht aus dem Anhang bewegt:
http://www.tietze-schenk.de/Tietze-Schenk-Gamm_A15_Inhalt.pdf


Percy N. schrieb:
> 1. Aufl Ohmsches Gesetz, Scheitelwert bis Klirrfaktor auf knapp vier
> Seiten
Echt jetzt? Wann hast Du den denn bekommen?
Würdest Du bitte gelegentlich mal ein Photo zeigen?


 

Den HH hatte ich seit 15 Jahren nicht mehr in der Hand. Da waren dann 
doch eher andere Bücher interessanter.

Wie schon geschrieben, sollte ein Student nach zwei Semestern die ganze 
Mathematik intus haben. Danach wäre es doch an der Zeit, Schaltungen zu 
rechnen, zu simulieren und aufzubauen. Ideale Vorlagen dafür sind 
Datenblätter von Analogbausteinen und natürlich die passenden Appnotes 
von ANALOG DEVICES und TEXAS INSTRUMENTS. Da waren früher ja mehr Namen, 
aber "zum Glück" haben die beiden Großen den Markt übersichtlicher 
gemacht.
LINEAR TECHNOLOGY, NATIONAL SEMICONDUCTOR,...

: Bearbeitet durch User
von T. K. (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Michael K. schrieb:
>> Der Tietze Schenk ist ein Fachbuch für Fachleute.
> Dazu eine kleine Anekdote: An seinem letzten Arbeitstag habe ich
> Dr.Tietze an der FAU Erlangen besucht. Bei der Gelegenheit hat er mir
> erzählt, wie es zu dem Buch gekommen ist:

> Ich habe hier drei Ausgaben TS im Regal stehen, aber das Buch welches
> ich nie aus der Hand geben werde, ist das Exemplar, welches Dr.Tietze an
> dem Tag vom seinem Schreibtisch genommen hat und mir mit Widmung
> geschenkt hat.

Da bin ich jetzt echt neidisch. Du hast den Gott persönlich 
kennengelernt?

von A. S. (Gast)


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An den TO: grau ist alle Theorie!

Besorge Dir für um die 50€(*) einen Elektronikbaukasten mit den 
Grundschaltungen. Also Wechselblinker, Regensensor und so, (mit 
Transistor! Nicht die mit fertigem Funktionsbaustein!). Dazu ein 
Multimeter für 10€. Und dann lesen, bauen, messen.

(*) Gebraucht beim Kinderflohmarkt für 10.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Marcus H. schrieb:
> Im selben Container lag eine
> Arbeit von einer gewissen Frau Meitner, Koautor Frisch. In
> Frakturschrift.

Von 1939? Die erste theoretische Beschreibung der Kernspaltung?

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hannes J. schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>> Im selben Container lag eine
>> Arbeit von einer gewissen Frau Meitner, Koautor Frisch. In
>> Frakturschrift.
>
> Von 1939? Die erste theoretische Beschreibung der Kernspaltung?

Genau das Büchlein. Frag mich jetzt bitte nicht nach einem Bild - aus 
Platzgründen sind an die tausend Bücher 150km weg von hier eingelagert.
Ich bin an dem beschriebenen Abend mit gut 10kg Papier aus der 
Bibliothek rausgegangen. Der Kollege der mir den Tipp gegeben hat, 
konnte auch nicht mehr tragen.

von Percy N. (vox_bovi)


Angehängte Dateien:

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Marcus H. schrieb:
>
> Percy N. schrieb:
>> 1. Aufl Ohmsches Gesetz, Scheitelwert bis Klirrfaktor auf knapp vier
>> Seiten
> Echt jetzt? Wann hast Du den denn bekommen?
> Würdest Du bitte gelegentlich mal ein Photo zeigen?
>
>

Bitte sehr!

von Harald W. (wilhelms)


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Jens G. schrieb:

> Aber trotzdem denke ich auch, man sollte ein Studium schon mit einem
> gewissen Grundverständnis zu den Hauptinhalten, welches man sich im
> Voraus schon angeeignet hat, starten.

Ja, früher(tm) war eine Voraussetzung für das Ingenieurstudium,
das man vorher eine Lehre oder ein Praktikum gemacht hat. Viele
Dinge, die ich damals in der Berufsschule gelernt habe, wurden
später im Studium garnicht mehr angesprochen. Wenn man ein Fach-
buch unterhalb des Niveaus Titze/Schenk sucht, wären vielleicht
Fachkundebücher angebracht, wie sie an Berufsschulen verwendet
werden.

von Manfred L. (egonotto)


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Hallo,

als leichter und spielerischer Anfang ist vielleicht

"John Okyere Attia: Circuits and Electronics: Hands-on Learning with 
Analog Discovery"

gut.

Als Student kriegt man das Analog Discovery auch günstiger.

Damit kann man dann auch gleich praktische Erfahrung sammeln

Mit dem Analog Discovery hat man ein kleines und gutes Labor.


MfG
egonotto

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