Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Laptop geht nicht an: MOSFET 4C06N?


von Steffen S. (tekki)


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Hallo,

habe einen "Republic of Gamer" ASUS Spielelaptop zur Reparatur bekommen. 
Er ging bei laufendem Betrieb einfach aus. Er lässt sich nun über den 
Taster nicht mehr einschalten.

Habe das Motherboard ausgebaut und alle Anschlüsse wieder hergestellt, 
inklusive Spannungsversorgung (19,7 V). Wenn ich nun den Ein-Taster 
gedrückt halte, wird ein MOSFET 4C06N sehr heiß. Dieser befindet sich 
rechts neben dem Grafikchip.

Bei gedrückten Ein-Taster höre ich auch ein kleines, sanftes Geräusch 
auf der Hauptplatine, wie wenn sich ein Bauteil etwas für 1 Sekunde 
auflädt und dann entlädt.

Die Sichtprobe hat keine defekten Bauteile ergeben. Für einen Tipp zur 
Fehlerursache wäre ich sehr dankbar.

Steffen

: Verschoben durch Moderator
von Benedikt S. (benedikt_s)


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Ich erbitte ein hochauflösendes Foto der Platine mit Markierung des 
Mosfets.

von Jens G. (jensig)


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>Habe das Motherboard ausgebaut und alle Anschlüsse wieder hergestellt,
>inklusive Spannungsversorgung (19,7 V). Wenn ich nun den Ein-Taster
>gedrückt halte, wird ein MOSFET 4C06N sehr heiß. Dieser befindet sich
>rechts neben dem Grafikchip.

Erst wenn man sich die Finger dran verbrennt, ist es für das Silizium 
sehr heiß ;-). Es muß also nix bedeutetn, so lange man die Finger noch 
ohne Schaden dranhalten kann.
Scheint wohl ein Transistor in der Stromversorgung des Laptop zu sein, 
die können u.U. schon reichlich warm werden.

>Bei gedrückten Ein-Taster höre ich auch ein kleines, sanftes Geräusch
>auf der Hauptplatine, wie wenn sich ein Bauteil etwas für 1 Sekunde
>auflädt und dann entlädt.

Ladevorgänge eines Bauteils kann man hören?

>Die Sichtprobe hat keine defekten Bauteile ergeben. Für einen Tipp zur
>Fehlerursache wäre ich sehr dankbar.

Kann leider alles mögliche sein.

von Steffen S. (tekki)


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Hallo Benedikt,

danke für deine Bitte.

Gerne lade ich am Montag (wenn ich wieder im Büro sein werde) die beiden 
Seiten des Motherboards hoch und markiere auch gleich den erwähnten 
MOSFET.

Gruß

Steffen

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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@Steffen

das Geräusch könnte der CPU Lüfter sein.

Wenn die Heatpipe der CPU voller Wollmäuse ist, dann ist es eh schwierig 
für das Lüfterchen, die Wärme abzuführen. Wenn das Laptop dann noch als 
Spiele-Rechner genutzt wird, dann ist es nahezu unmöglich, das das Teil 
KEINEN Schaden nimmt.

Wegen möglicher Wärme-Gefahrensituationen:

Entweder hat solch ein Rechner schon im BIOS eine 
Temperatur-Überwachung, oder man setzt unter Windows so etwas wie 
"coretemp" zum Temperatur-Monitoring ein, um die Hauptplatine nicht 
weich zu kochen.

--> gegebenenfalls kannst du mit einer "POST diagnostic card" (soll es 
auch für Laptops geben) noch feststellen, ob der Laptop nur halb oder 
schon ganz tot ist.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Steffen S. schrieb:
> Geräusch ... wie wenn sich ein Bauteil etwas für 1 Sekunde
> auflädt und dann entlädt.

Wie hört sich das denn an, wenn sich "ein" Bauteil auflädt? Zu viele 
Hollywood Filme gesehen?

von Mathias U. (munter)


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Steffen S. schrieb:
> habe einen "Republic of Gamer" ASUS Spielelaptop zur Reparatur bekommen.

Dann sollte doch auch ein Schaltplan vorhanden sein?!

Steffen S. schrieb:
> Wenn ich nun den Ein-Taster
> gedrückt halte, wird ein MOSFET 4C06N sehr heiß.

Ich frage mich gerade, welcher Betriebszustand des Laptops ein "gedrückt 
halten" des Eintasters erfordert?

So wie ich das verstehe, ist das Ladekabel angeschlossen und der Laptop 
geht nicht an, richtig?

Gehen irgendwelche Lichter an? Status-LED um den Ladezustand zu 
signalisieren...
Wenn nein, dann würde ich mich zunächst mal fragen, welche Spannungen 
auf dem Board nötig sind, damit diese Lichter angehen...

Ohne Schaltplan könnte es kompliziert werden...

von Thomas (Gast)


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Das wird auch mit Schaltplan schwierig.
Das Bauteil, was heiß wird, sitzt da ein zweiter, oder eben ein 
Komplementärtyp in der Nähe? Ich denke heiß sollte er nicht werden. Oder 
war da ein Kühlkörper drüber, der jetzte fehlt. Dies wird eine der 
'Stromschienen' des Laptop's sein. Über PWM werden hier alle benötigten 
Spannungen mit diesen erzeugt. Das sind nicht wenige.
Ist die Graka gesteckt? Abstecken und schauen ob er weiter 'heiß' wird. 
Spannungen messen an diesem Regler. Drain warscheinlich die 19 Volt, 
Source vieleicht 3,3 V (GraKa). Bei der 'Core' -erzeugung ist der aber 
nicht?

von Harald (Gast)


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Suche mit englischen Begriffen trägt einige Treffer zu Tage, vielleicht 
mal alles durchgehen.

Google „Asus Repuplic of Gamer does not turn on“


Ansonsten auch System minimieren, wo es geht, d.h. alles „Überflüssige“ 
wie GraKas, WLAN, HDD usw. rausnehmen.

von Markus M. (adrock)


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Evtl. deutet die Wärme am Mosfet auf einen Kurzschluss dahinter hin.

Mir sind mehrere Fälle bekannt, in denen Keramikkondensatoren 
durchgeschlagen sind und so einen Kurzschluss verursacht haben (Fritzbox 
und Dell Laptop).

Aber einen Schaltplan benötigst Du, sonst ist es ziemlich aussichtslos.

Ich vermute Du meinst mit dem Aufladegeräusch ein "Fiepen" o.ä. Das kann 
eine Drossel o.ä. sein die da schwingt bei en Spannugswandlern für die 
CPU/GPU.

von Steffen S. (tekki)


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Hallo zusammen,

vielen Dank für die konstruktiven Anregungen und Gedanken zu meinem 
Problem. Dem ein oder anderen werde ich mal nachgehen.

Aus zeitlichen Gründen bin ich heute leider nicht dazu gekommen, zwei 
Bilder vom Motherboard zu machen. Ich hole dies aber noch nach.

Steffen

von Steffen S. (tekki)



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Benedikt S. schrieb:
> Ich erbitte ein hochauflösendes Foto der Platine mit Markierung
> des
> Mosfets.

Hallo Benedikt,

nochmals vielen Dank für deine Bitte nach einem Foto der Platine.

Die Ober- und Unterseite lade ich nun hoch. Auf der Oberseite habe ich 
den entsprechenden MOS-FET mit einem roten Pfeil markiert (ca. rechts 
oben).

Steffen

von Joachim F. (dinofr)


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Hallo,
hast du schon mal die Pufferbatterie Überprüft.
Ich hatte schon ein paar mal den Effekt wenn die hinüber ist geht auch 
nichts mehr.

bis denn.

von Thomas (Gast)


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Hallo Steffen,

Der rotmarkierte, und der neben dran, und der Polymer-Elko gehören z.B. 
zu der einen Stromschiene. Mess doch mal zwischen Drain und Source, ob 
der Durchgang hat. Aber achtung. Die CPU z.B. hat auch ausgeschaltet nur 
ein paar Ohm. Also raus wenn möglich, oder das berücksichtigen. Wenn Du 
das Board irgendwie einschalten kannst, dann mess die Spannungen an den 
jeweiligen Polymer-Elkos. Es gehören immer 2 Chips, Spule und Elko 
zusammen. Das Schema ist immer gleich. Die Spannungen unterschiedlich. 
Core (1,0 - 1,56 V z.B), +5 V 3,3 V,1,2, usw. Am besten löte nen dünnen 
Draht am jeweiligen Polymer an einschalten, weiter messen. Kühlkörper 
nicht vergessen. Zur not kannst Du auch ohne CPU einschalten. Dann 
bleiben aber manche Spannungen nicht lange da, da der V-Chip Quatsch 
entdeckt und abschaltet. Die obigen jeweils 3 Spulen gehören vermutlich 
jeweils zusammen. Ein Chip hängt an +Ub (U-Batterie / NT) der andere 
dagegen hängt an GND.

Such mal

von Thomas (Gast)


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Zum Thema Schaltplan.

Wer einen für seinen Laptop, oder Mainboard hat soll sich glücklich 
schätzen. Offiziell gibt es zu keinen NB oder Mainboard Datasheet's. 
Vieleicht über inoffizielle 'russische' Seiten, aber normal nicht zu 
bekommen. Kannst Du Dir abhaken.

von Tekki (Gast)


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Thomas schrieb:
> Hallo Steffen,
>
> Der rotmarkierte, und der neben dran, und der Polymer-Elko gehören z.B.
> zu der einen Stromschiene. Mess doch mal zwischen Drain und Source, ob
> der Durchgang hat. Aber achtung. Die CPU z.B. hat auch ausgeschaltet nur
> ein paar Ohm. Also raus wenn möglich, oder das berücksichtigen. Wenn Du
> das Board irgendwie einschalten kannst, dann mess die Spannungen an den
> jeweiligen Polymer-Elkos. Es gehören immer 2 Chips, Spule und Elko
> zusammen. Das Schema ist immer gleich. Die Spannungen unterschiedlich.
> Core (1,0 - 1,56 V z.B), +5 V 3,3 V,1,2, usw. Am besten löte nen dünnen
> Draht am jeweiligen Polymer an einschalten, weiter messen. Kühlkörper
> nicht vergessen. Zur not kannst Du auch ohne CPU einschalten. Dann
> bleiben aber manche Spannungen nicht lange da, da der V-Chip Quatsch
> entdeckt und abschaltet. Die obigen jeweils 3 Spulen gehören vermutlich
> jeweils zusammen. Ein Chip hängt an +Ub (U-Batterie / NT) der andere
> dagegen hängt an GND.
>
> Such mal

Hallo Thomas,

danke für deine Prüfschritte, denen ich gerne folge.

Wäre es dir eventuell möglich, deine tollen Anweisungen etwas 
Ausführlicher zu formulieren? Meine Ausbildung zum Elektroniker liegt 
schon 30 Jahre zurück ... traue mir aber die einzelnen Prüfschritte noch 
zu. Nur würde mir eine für mich verständlichere Vorgehensweise sehr 
helfen. Was meinst du z.B. mit dem Begriff "Core", oder den 
Spannungsangaben und Ziffern "+5 V 3,3 V, 1,2"?

Danke für dein Verständnis.

Gruß

Steffen

von Steffen S. (tekki)


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Hallo Thomas,

wollte nur noch nachreichen, dass ich seit 25 Jahren aus dem 
Elektronikbereich "draussen" bin und mich damals beruflich völlig 
umorientiert hatte.

Steffen

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Normalerweise tippe ich mit einem Oszi erstmal die Speicherdrosseln und 
MOSFets durch. Dann sehe ich sofort, ob ein Schaltregler nicht mehr 
läuft. Wenn der MOSFet heiss wird, aber noch Gatesignale bekommt, liegt 
mögl. ein Kurzschluss hinter diesem Regler vor.

von S. R. (svenska)


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Tekki schrieb:
> Was meinst du z.B. mit dem Begriff "Core", oder den
> Spannungsangaben und Ziffern "+5 V 3,3 V, 1,2"?

"Core" ist der CPU-Kern, der braucht irgendwas um die 1.0 bis 1.6 Volt.
Die Zahlen sind verschiedene Betriebsspannungen, die du wahrscheinlich 
an verschiedenen Stellen finden müsstest (5 Volt, 3.3 Volt, 1.2 Volt). 
Alles bezogen auf Masse, negative Spannungen dürfte es nicht mehr geben.
Mit "V-Chip" dürfte ein PMIC (Power Management IC) sein, der sich um die 
ganzen Spannungen in verschiedenen Stromsparmodi kümmert. Mit "+ Ub" ist 
die Batteriespannung für die Pufferbatterie gemeint.

Hoffe, das hilft. :-)

von Thomas (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo Steffen,

habe Dir mal zum Verständniss 2 PDF's angehängt. Diese sind natürlich 
nicht 1:1 übernehmbar, kannst aber zumindest so die Erzeugung erkennen, 
die so mit anderen Treibern auch bei Dir vorhanden ist.

Die Erklärungen von ' S. R. (svenska) ' sind soweit stimmig. brauch ich 
nicht wiederholen.

Ist denn die Akkuspannung 14 oder 19 Volt an den Treibern dran? wenn 
nicht ist die Chip-Sicherung geflogen. Vieleicht 7 Amp oder ähnlich. 
Naja wenn er heiss wird, sollte das nicht sein.

von Stefan (Gast)


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Bitte noch nicht den MOSFET versuchen zu wechseln.
Gab oder gibt das Gerät bei Zuschalten der Stromversorgung evtl. über 
irgendwelche LED's einen Fehlercode aus?
War bei meinem Toshiba der Fall. Dort ergab der Blinkcode, dass etwas 
mit der 5V Extern Schiene etwas nicht stimmt.
Das Gerät hatte einen Powercontroller, welcher schlimmeres verhindert 
hat, indem er nahezu alle Spannungswandler deaktiviert hatte.
Im Endeffekt war es ein kleiner Tantal-Polymer-Kondensator, welcher 
defekt war. Diesen zu finden war nicht ganz so einfach, da dieser sich 
an der Unterseite "eröffnet" hatte, ohne große Schmauchspuren zu 
hinterlassen.
Dieser hat einfach nur einen Kurzschluss verursacht und das wars.
Ich habe diesen getauscht und siehe da, das Gerät funzt nun immerhin 
schon wieder fast ein Jahr lang.

von Steffen S. (tekki)


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Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die Erklärungen und für die PDFs. Sehr 
hilfreich!

Leider habe ich nur ein Multimeter zur Hand. Es war mir aber doch 
möglich, Folgendes herauszufinden:

Neben dem auf meinem hochgeladenen Bild (Oberseite) mit rot markierten 
MOSFET 4CO6N (also rechts von der Spule) gibt es - neben Kondensator - 
auch noch einen 4C09N oberhalb dieser Spule. Die gleiche Einheit (auch 
wenn unterschiedliche Spule) findet sich links unten. Bei beiden 4CO9N 
liegt bei D eine Spannung von 19.7V an, ebenso am Minuspol des an diesem 
MOSFET unmittelbar daneben liegenden Kondensators. Gate beim 4CO9N ist 
0V, ebenso ist die Source 0V.

Bei beiden 4CO6N liegt keine Spannung an D an, also auch nicht an der 
Spule, die mit S verbunden ist, und auch nicht am Kondensator.

Ich messe natürlich noch weiter, aber wollte in jedem Fall dieses Update 
liefern.

Steffen

von GeraldB (Gast)


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Da scheint aber der Besitzer daran rumgepfuscht zu haben. Der hat wohl 
mal die WLP ersetzt und dabei erheblich zu viel verwendet. Wenn die neue 
WLP auch noch elektrisch leitfähig war, sind da jede Menge Kurzschlüsse.
Reinige die Platine bitte erst mal gründlich.

von Thomas (Gast)


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Kannst Du nun, weil Du jetzt vieleicht nen groben Überblick hast, diese 
ganzen Treiber mal mit Ohmmeter durchmessen. Diese sollten eigentlich 
hochohmig sein. Anders bei denen von der Core-Erzeugung. Wenn die CPU 
drin ist, dann wirst Du ein paar Ohm messen. Das ist die CPU. CPU raus, 
messen, und auch da sollten dann mehrere 100 R oder sogar unendlich 
sein.

> Bei beiden 4CO9N liegt bei D eine Spannung von 19.7V an, ebenso am Minuspol > 
des an diesem MOSFET unmittelbar daneben liegenden Kondensators.

An dem Minuspol des Polymer (jedem) sollte 0V sein, da GND. - 
Messfehler. am Plus die jeweilige Spannung, wie 3,3 V, 1,8 V, 5V, ect. . 
Die 3,3 V könnten auch im ausgeschalteten Modus vorhanden sein. 
Vieleicht gibt's noch ne 2. 3,3 V Schiene. Wäre die nicht da, könnte man 
das NB nicht einschalten. Die 5 Volt könnten zur HDD (SSD) gehen.

Hast Du nun alle Spannungen da, oder was fehlt?

von Steffen S. (tekki)


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Hallo GeraldB und Thomas,

ich habe jetzt die Hauptplatine von der alten Wärmeleitpaste befreit. 
Sieht jetzt wieder top aus!

Thomas, ich bin deinem Rat gefolgt und hab im ausgeschalteten Zustand 
(und ohne angeschlossenes Netzteil) alle Treiber durchgemessen (die CPU 
konnte ich leider nicht entfernen; deren Platine scheint an allen vier 
Ecken punktiert "geklebt" zu sein). Jeder der MOSFET-Treiber (4CO6N, 
4CO9N, 4983NF) hat hochohmingen Durchgang.

Hier noch zwei interessante Beobachtungen:

1. Beim Messen von D nach S, wie gesagt, hochohmiger Durchgang
2. Beim Messen von D nach G auch Durchgang (hängt vielleicht damit 
zusammen, dass ich die CPU nicht entfernt hatte)

Was mich allerdings am meisten stört ist die Tatsache, dass ich das 
Netzteil nun gar nicht mehr anschließen kann um Spannungen zu messen. 
Sobald ich das Netzteil anschließe (ohne den Ein-Taster am Motherboard 
zu drücken), wird der mit rot markierte MOSFET innerhalb weniger 
Sekunden sehr heiß, ebenso die links daneben verlötete Spule. Kann dies 
vielleicht die Fehlerquelle sein? Es wird keine andere Spule und auch 
kein anderer MOSFET heiß.

Steffen

von Steffen S. (tekki)


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Hallo,

wollte auch noch nachreichen, dass die Pufferbatterie ausgewechselt 
werden muss. Die Spannung beträgt hier nur noch 0,19V.

Steffen

von Stefan (Gast)


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Messe doch mal den neben dem MOSFET befindlichen 
Tantal-Polymer-Kondensator durch.

Steffen S. schrieb:
> Thomas, ich bin deinem Rat gefolgt und hab im ausgeschalteten Zustand
> (und ohne angeschlossenes Netzteil) alle Treiber durchgemessen (die CPU
> konnte ich leider nicht entfernen; deren Platine scheint an allen vier
> Ecken punktiert "geklebt" zu sein).

Diese "Platine" ist der Prozessor. Dieser ist verlötet, also nicht 
versuchen diesen zu entfernen.

von Steffen S. (tekki)


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Hallo Stefan,

den Tantal-Polymer-Kondensator neben dem MOSFET (also links von der 
Spule, quasi gegenüber) habe ich soeben durchgemessen. Er hat lediglich 
0.4 Ohm an Widerstand.

Ich habe danach, zum Vergleich, die auf dem Motherboard befindlichen 
anderen Tantal-Polymer-Kondensatoren vom gleichen Typ (470) 
durchgemessen. Innerhalb einer Baugruppe habe ich immer gleiche Werte 
erhalten, deren Widerstandswerte immer höher lagen, z.B. bei 4,3 Ohm, 26 
Ohm, 52 Ohm, 147 Ohm, etc.

Kann dies an Anzeichen sein, dass dieser Kondensator defekt ist?

Steffen

von Thomas (Gast)


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könnte sein.  aber vielmehr tippe ich auf den Treiber wo du schreibst er 
hat von d nach g Durchgang.  wenn du vernünftigen Lötkolben hast dann 
löte mal den Kondensator aus.  ist vielleicht einfacher.

von Thomas (Gast)


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von D nach G Durchgang.
kann aber sein dass da ein Widerstand drin hängt. löte mal den polymer 
ab. auf der Masse Seite wirst du aber Geduld oder nen guten Lötkolben 
brauchen

von Steffen S. (tekki)


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Hallo Thomas,

erst einmal vielen Dank für deine Geduld, die du für mich aufbringen 
musst. Ich fühle mich ins "1. Lehrjahr" zurückversetzt, wenn es um die 
Grundlagen der Elektronik geht. Es macht mir aber immer noch viel Spaß, 
Geräte zu reparieren. Der Austausch eines Displays bei einem 
Mobilfunktelefon eines anderen Schülers wartet bereits nächste Woche auf 
mich und hat Priorität vor diesem Projekt.

Ich werde in den nächsten Tagen so vorgehen, wie du vorgeschlagen hast. 
Neben einem Digitalmultimeter steht mir noch eine gute Weller Lötstation 
zur Verfügung, so wird das Auslöten (hoffentlich) kein Problem werden.

Von der Vorgehensweise her hatte ich mir gedacht, parallel zu diesem 
Kondensator noch zwei Kondensatoren vom gleichen Typ mit auszulöten (an 
besser zugänglichen Stellen). Dann habe ich zwei gute C-"Referenzpunkte" 
und kann mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, ob dieser Kondensator 
defekt ist. Auch werde ich vor dem Auslöten die Werte bei dieser 
Baugruppe dokumentieren und nach dem Auslöten die Werte 
vergleichen/dokumentieren. Hier lassen sich dann hoffentlich gute 
Aussagen treffen.

Was hältst du davon, nach der Dokumentation der Werte im nächsten 
Schritt einen (oder gleich biede) Treiber dieser Baugruppe mit 
auszulöten und diese(n) auch zu prüfen? Es handelt sich ja um die 
MOSFETs 4CO9N und 4C06N.

Ich könnte dann, zusammen mit dem Kondensator, auch gleich neue MOSFESTs 
bestellen. Hier wäre ich dir dann für eine gute Bezugsadresse dankbar.

Dir einen erholsamen Advents-Sonntag!

Steffen

von Thomas (Gast)


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Ist schon gut. Wenn ich nicht wollte, würde ich nicht 'posten'.

Soviel Arbeit brauchst Du Dir nicht zu machen. Der eine wird heiß, der 
wird vieleicht in Mitleidenschaft gezogen, ist aber nicht die Ursache. 
Möglich wäre (wenn vorhanden) sein Gegenspieler, wie bei der Core. Meist 
wird dass aber mit nur dem positiven PWM gelöst. Dann eben der 
Polymer/Tantal, oder eben einer der Chips die hinten dran hängen. Die 
Stromreihenfolge ist:
1. Eingangsspannung 14,4 - 19 V
2. Positiver PWM-Chip (evt. Neg. PWM Chip)
3. Spule
4. Polymer / Tantal mit sehr kleinen ESR. Mehrere Amp. Peek
5. Die jeweiligen Lasten. HDD, GraKa, ect.


Einen schönen 1. Advent auch von mir

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die Speicherdrosseln habe ich deswegen erwähnt, weil sie der einfachste 
Platz zum Messen der Schaltregler sind. Auf der einen Seite der Drossel 
muss ein starker Rechteck mit den 19V Spitze stehen und am anderen Ende 
der Spule die geregelte Spannung (Core, I/O, 3,3V, 5V etc).
Wie oben erwähnt, sind vor allem MLCC und Tantalelkos anfällig für 
Kurzschlüsse. Hast du ein Millohmmeter, kannst du dich auch dem 
Kurzschluss naähern, indem du über den Kondensatoren nach dem geringsten 
Widerstand suchst.
Längerfristig überdenke mal den Kauf eines kleinen Oszilloskopes. Das 
ist vermutlich neben dem Multimeter das universellste Messgerät für 
diese Branche.

von Thomas (Gast)


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Dein Post
> rot markierte MOSFET innerhalb weniger
> Sekunden sehr heiß, ebenso die links daneben verlötete Spule.

Das würde mir allerdings sagen, dass der Fehler stromtechnisch hinter 
der Spule ist. Also Polymer, oder Last.

von Steffen S. (tekki)


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Hallo,

leider habe ich nichts Gutes zu berichten:

1. Die Spule habe ich ausgelötet; sie funktioniert und hat Durchgang 
(mit Widerstandswert)

2. Den Tantal-Polymer-Kondensator links von der Spule habe ich 
ausgelötet; auch dieser funktioniert (lädt sich und hält die Spannung). 
Leider ist mir beim Auslöten ein Lötpad abgerissen, so muss ich mir 
einen neuen besorgen. Laut Aufdruck "470" hat er 47pf (?). Ich vermute 
mal, dass ich hier mit 25V rechnen muss (?)

3. Bei ausgebauter Spule und C habe ich jetzt weder beim 4C06 noch beim 
4C09 zwischen D und S Durchgang. Auch das Gate hat keinen Durchgang 
mehr. Bei diesen Messungen (Ohmmeter) erhalte ich durchgängig gute 
Widerstandswerte.

4. Bei ausgebauter Spule und C werden die beiden MOSFETs bei 
eingestecktem Netzteil (ohne "Ein"-Taster zu drücken) nun nicht mehr 
heiß. Aber: Dafür wird auf der anderen Seite der "JDEBUG1" sehr heiß und 
der ITE IT8912E-56B.

Ich bin wirklich nicht mehr gut auf das Motherboard zu sprechen. Dabei 
hatte ich so große Hoffnungen, es reparieren zu können. Für konstruktive 
Ideen, wo der Fehler doch noch liegen könnte, wäre ich dankbar. Dazu 
vielleicht nochmals der Hinweis zur Baugruppe Oberseite links unten: 
Hier liegt beim Minuspol (!) des C (Aufdruck: 15) 19,7 V an. Darf dies 
sein?

Steffen

: Bearbeitet durch User
von Thomas (Gast)


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mom. Gib nicht gleich auf.

Erst mal wieder sammeln. Und dann mit Ruhe wieder ran.
1. Du hattest hier in dem Gebiet nen Kurzschluss . Richtig ?!
2. Die Spule und ein Regler wurden warm, heiß - Richtig?!
3. Wenn Spule heiß, dann müsste der Fehler nach der Spule sein, ergo !!

Den Stromlauf ist : 19V an Regler, werden per PWM zerhackt, gehen durch 
Spule, laden den Konid auf, und ab hier zur Last. Was immer da dahinter 
ist.

Im übrigen dürfte der Tantal, den Du beschädigt hast 470 uF und ?? Volt 
haben. Setz maln Bild davon rein, oder Du bist Dir sicher.

Also müsste das Problem hinter der Spule sein. Mess mal dem Ohmwert am 
Pad der Spule, aber nach der Spule.

Wenn Du mit dran bleibst versuche ich Dir zu helfen.

mfg

von Thomas (Gast)


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ich noch mal.

25 V schätze ixh mal nicht. Das können 4V, 6,3, 10 V und höchstens was 
weis ich, 16 V sein. Eher bis 10 V. Ich kann den Aufdruck so schlecht 
lesen. Aber wenn er wieder an geht, dann mal am Kondi selbst messen. Die 
sind sehr eng bemessen.

von Steffen S. (tekki)


Angehängte Dateien:

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Hallo Thomas,

danke für deine Ermutigung, weiter an dem Projekt zu bleiben. Es ist 
manchmal entmutigend festzustellen, dass einfache Tätigkeiten wie löten 
nicht mehr so einfach von der Hand gehen wie damals zur Zeit meiner 
Ausbildung. (Allerdings, darüber freue ich mich, hat der Austausch des 
Mobilfunk-Displays für meinen anderen Schüler gestern super geklappt!).

Ich habe zwei Bilder vom Kondensator hochgeladen. Für Angaben zur 
Kapazität, Spannung und Bezugsquelle wäre ich dir sehr dankbar.

Thomas schrieb:
> 1. Du hattest hier in dem Gebiet nen Kurzschluss . Richtig ?!
Ja, dies war auch mein Eindruck. Die Frage war/ist nur, wo genau der 
tatsächliche Kurzschluss liegt, denn Spule und C sind ja hier in Ordnung 
gewesen.

Nun hatte ich ja nach dem Ausbau der Spule und des Kondensators bei 
eingesteckten Netzteil bemerkt, dass auf der anderen Seite des 
Motherboards das Bauteil "JDEBUG1" und der Chip "ITE IT8912E-56B" sehr 
heiß werden. Ob dies vor dem Ausbau von Spule und Kondensator auch der 
Fall war, kann ich leider nicht sagen. Nach dieser Erfahrung ist für 
mich die Frage, ob der Kurzschluss (wie du ja dann in 3. fast 
bestätigst) weiter hinten liegen.

> 2. Die Spule und ein Regler wurden warm, heiß - Richtig?!
Ja, die Spule selbst und der Regler rechts daneben (4C06N) wurden sehr 
heiß. Ich musste ja ursprünglich sogar das Netzteil abziehen, ansonsten 
wäre der 4C06 nach 2 Minuten sicherlich durchgebrannt.

> 3. Wenn Spule heiß, dann müsste der Fehler nach der Spule sein, ergo !!
Dem werde ich (aus Zeitgründen) heute Abend oder morgen nachgehen. Hier 
wäre ich dir noch für einen Tipp dankbar: "Mess mal dem Ohmwert am Pad 
der Spule, aber nach der Spule." Meinst du hier als Messpunkte die 
beiden Pads der Spule auf dem Motherboard (bei natürlich weiterhin 
ausgebauter Spule)? Oder soll ich mich vom zweiten Pad (nach der Spule) 
hier einmal "vortasten"?

Gruß

Steffen

von Thomas (Gast)


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> Motherboards das Bauteil "JDEBUG1" und der Chip "ITE IT8912E-56B" sehr
> heiß werden.

Die genaue Bezeichnung  "JDEBUG1" finde ich auf Deinen Bildern oben 
nicht. Aber könnte man annehmen, dass dies TestConnector sind? oder sind 
die belegt?

Und diese Bauteile werden, obwohl das Board (hoffentlich) aus ist, heiß?
Dieser ITE .... klingt für mich nach USB, Lüfter, Tempcontroller ... 
Chipset Schnittstellen IC - Peripherie
Der sollte aber, wen kein Kühli vorgesehen ist nur 'handwarm' werden.

An Kühlkörper hast Du aber schon noch gedacht? - Besonders Richtung 
Core-Erzeugung. Oberhalb der CPU. mit den 3 viol. Elkos

> Oder soll ich mich vom zweiten Pad (nach der Spule)
> hier einmal "vortasten"?

Der Fehler ist aus meiner Sicht nach der Spg-Erzeugung, also nach der 
Spule. Du kannst logisch am Pad der Spule messen. Auf der Seite, wo 
nicht die beiden Regler IC's sitzen, sollte der Ohmwert geschätzt mehr 
als 100 R sein. Das ist ein Gefühlswert, da ich ja nich weiß was alles 
dran hängt. Bei der CPU kann das im Bereich von wenigen Ohm sein, da die 
ja ordentlich Strom zieht, für nur ca. 1,3 - 1,55 V.

zu den Kondis - Dies ist ein Beispiel:
667-25TQC15MV 10 10 0 1.740 17.40
Herstellerteilenr.: 25TQC15MV
Panasonic 25volts 15uF / Tantalkondensatoren - Polymer SMD
TARIC:8532210000 ECCN:EAR99 COO:JP
ist von mouser.com - Hat aber eine Woche oder mehr Lieferzeit, da alles 
aus Amerika verschickt wird.

Alternativ : Farnell.com - liefern auf den nächsten Tag idR.
Einen vorhanden Tantal testweise drauflöten, bringt vermutlich nix, da 
der den Rippelstrom nicht bringt. - Versuch. Aber Spg-Wert ist noch 
wichtig. Das 'D' könnte drauf hindeuten. Wenn dies 4V Tantal sind, dann 
sollten auch wieder 'nur' 4V rein.

Wenn sich aber rausstellt, dass ein QFN Chip defekt ist, dann wird's 
schwer. Wer könnte den ersetzten?

Versuche einzugrenzen (mit Kühlkörper) welcher nun heiß wird. Aber nurn 
paar sekunden, sonst reißt der u.U. noch mehr mit.

Grüße und bleib dran ! - ist doch spannend
Thomas

von Steffen S. (tekki)


Angehängte Dateien:

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Hallo Thomas,

nun habe ich doch noch einmal einen Anlauf genommen, nachdem ich den 
Laptop bereits aufgegeben hatte.

Durch entsprechende Videoclips und Tutorials wurde ich neu motiviert ... 
und habe - so glaube ich - den Fehler gefunden! Ein aktuelles Bild der 
Fehlerquelle habe ich hochgeladen (bitte verzeihe mir meine Lötkünste 
mit dem Polymerkondensator und der Spule, die ich ja ausgelötet und 
wieder eingelötet hatte)!

Alle von mir durchgemessenen MOSFETs hatten gesperrt. Der N-Kanal-MOSFET 
4C06N SO8-FL rechts von der Spule jedoch sperrt nicht (mehr). Dieser 
MOSFET wird - sobald ich das Netzteil angeschlossen habe - unglaublich 
heiß. Er sollte ja bei nicht angesteuertem Gate sperren, doch seine 
Source und Drain haben Durchgang und erzeugen somit einen Kurzschluss. 
Der benachbarte Baustein gleich unterhalb dieses MOSFETs (hat den 
Aufdruck "5E=2D") erhält somit Masse (obere Reihe, ganz rechter PIN).

Ich traue mir die Reparatur selber zu und bin bereit, mir einen 
Heissluft-Ent-/Lötkolben zu besorgen (zuvor mit ein wenig Übung an einem 
ausgedienten PC-Mainboard, versteht sich). Allerdings weiß ich nicht, wo 
ich diesen MOSFET erhalten kann. Gleichzeitig möchte ich auch den 
Polymer austauschen (hat 470uF; 25V). MOSFETs und dieser Kondensator 
werden z.B. auch auf MacBook-Mainboards (BJ 2011) oder Lenovo-Mainboards 
verbaut, doch ich habe kein Mainboard herumliegen.

Gerne würde ich das Porto und die Kosten für die Bauteile übernehmen, 
wenn sich jemand finden würde, der mir diese Bauteile zusenden kann.

Gruß

Steffen

von qwerzuiopü+ (Gast)


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Steffen S. schrieb:
> Allerdings weiß ich nicht, wo
> ich diesen MOSFET erhalten kann.

Mouser hat diverse Varianten, hat aber 20€ Versandkosten (MwSt.) 
unterhalb der Mindestbestellgrenze.

Einen MOSFET von einem anderen Board umzulöten, halte ich für keine gute 
Idee, beim Auslöten ist der doch ziemlichen Belastungen ausgesetzt. 
Besser für ein paar Cent neu kaufen.

von bingo (Gast)


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https://de.rs-online.com/web/ hat 6.95 Euro Versandkosten unter 50 Euro

von Thomas (Gast)


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Hallo Steffen,

Was die Versandkosten bei Mouser angeht, weiß ich nicht so ganz. Meine 
Bestellungen lagen immer über 50,- Eur (Brutto) und damit 
versandkostenfrei.

Ich weiß nicht wo Du bist, sonst könnte man darüber nachdenken, die 
Bauteile bei meinem Bekannten, der eine solche Firma hat gleich einbauen 
zu lassen. - Professionel. Ich weiß das auch zu händeln, mach das aber 
auch per Lötkolben, bzw. Lötbad. Schon gemacht, Erfahrung ist da.

Aber bitte beide Halbleiter tauschen! Nicht dass der andere 'spinnt' und 
den Gegenspieler wieder in den Tod reißt.

Löte den Verdächtigen aus, und mess, ob er wirklich Durchgang hat.

Grüße
Thomas

von Steffen S. (tekki)


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Hallo Thomas,

danke für deine Hinweise.

Den verdächtigen MOSFET löte ich morgen gleich mal aus und prüfe 
nochmals nach, ob zwischen S und D wirklich Durchgang besteht.

Ich hatte mir heute Abend bereits einen Warenkorb bei RS 
zusammengestellt und wollte auch gleich den Polymer tauschen. Wenn dein 
Bekannter mir aber bei diesem Projekt helfen könnte, wäre das natürlich 
super!

Ich wohne bei Freudenstadt im Schwarzwald, kann das Motherboard ggf. 
aber auch gerne per DHL-Paket versenden. Sofern möglich, wäre ein 
Kostenvoranschlag hilfreich, denn so könnte ich mit meinem Schüler 
sprechen, dem der Laptop gehört. Er hat leider keinen großen 
finanziellen Spielraum, wollte ihm aber in jedem Fall helfen.

Gruß

Steffen

von Steffen S. (tekki)


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Hallo Thomas,

der verdächtige MOSFET ist leider doch nicht defekt.

Nachdem ich Probleme hatte, diesen auszulöten und es dabei belassen 
habe, lötete ich die Spule und den Kondensator aus. Danach habe ich den 
verdächtigen MOSFET nochmals durchgemessen. Nun hat er zwischen S und D 
keinen Durchgang mehr, ist also in Ordnung (wird wahrscheinlich von der 
Spule gekommen sein; oder ist der Kondensator defekt?).

Nachdem ich die Spule und den Kondensator ausgelötet hatte, habe ich via 
Netzstecker die 19V angelegt. Siehe da! Der verdächtige MOSFET wird nun 
nicht mehr heiß. Probeweise habe ich bei angelegter Spannung die 
ausgelötete Spule auf ihre beiden PINs gedrückt, und sofort wurde dieser 
MOSFET und die Spule heiß. Aber das muss ja nichts heißen.

Was allerdings klar ist: Beim verdächtigen MOSFET (der ja in diesem 
Zustand richtigerweise sperrt) hat der D-Anschluss definitiv Kontakt zur 
Masse!

Bei ausgebautem Kondensator und Spule hatte ich zuletzt noch die Idee, 
die 19V anzulegen um auf der anderen Seite zu prüfen, ob irgendein ein 
Bauteil heiß wird (das D beim verdächtigen MOSFET ist durchkontaktiert, 
und auf der andern Seite gehen leider keine Leiterbahnen von diesen 
Punkten weg).

Mein Beobachtung jetzt: Hier wird das Bauteil "JDEBUG1" sehr heiß (so 
heiß, dass ich mir den rechten Zeigefinger verbrannt habe). Ich habe 
keine Ahnung, was dieses Bauteil (oder ist es ein Anschluss?) für eine 
Funktion hat und warum dieses so heiß wird.

So, eigentlich bin ich wieder am Anfang. ;-)

Gruß

Steffen

von Thomas (Gast)


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Halli Steffen,

Wenn die Spule noch draußen ist, mess mal, auf welcher Seite dieser so 
niederohmig ist.

von Steffen S. (tekki)


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Hallo Thomas,

schön, dass du mich auch nach dem Verschieben meines Beitrags in diese 
Kategorie gefunden hast. ;-)

Spule und Kondensator habe ich noch draußen. Die Niederohmigkeit beim 
verdächtigen MOSFET ist auf der Seite der Source (unten, die drei 
Beinchen von links; D und G haben keinen Durchgang zur Masse; auch von D 
nach S besteht kein Durchgang.

Zwei Beobachtungen noch:
- Aufgrund des Ablötens des Kondensators links von der Spule hatte sich 
die Leiterbahn auf Masseseite (linke Seite des Kondensators) gelöst und 
ist auch ein wenig nach Innen geknickt worden. Wenn ich hier noch ein 
wenig herumspiele oder versuchen würde, die Leiterbahn wieder zu 
glätten, wird sie mir wahrscheinlich abbrechen. :-(
- Beim Messen der beigen Keramik-Kondensatoren auf dem Board habe ich 
festgestellt, dass es zwei kleine Keramikkondensatoren auf der anderen 
Seite gibt, die nebeneinander (parallel) liegen und beidseitig Durchgang 
haben. Diese werden aber bei den angelegten 19V definitiv nicht heiß, so 
vermute ich, dass hier kein Kurzschluss-Strom drüberläuft (?).

Was denkst du?

Gruß

Steffen

von Thomas (Gast)


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Hallo Steffen,
mich würde interessieren, ob der Schluss, vor (also am Buck-Regler), 
oder nach der Spule ist.
Nochmal zum Verständnis. Eingangsspannung, mit evtl. Tantal oder 
Polymer, dann die beiden Buck-Regler. Davon einer gegen +Ub, der andere 
gegen Masse. Dann kommt die Spule. Und dann kommen 1 oder mehr Tantal, 
Polimer, oder eben der 470uF.

Die beiden Buckregler werden von einen kleinen Controller, der in der 
Nähe sein sollte gesteuert. Ob dies dieser 4x5 pol. Chip ist ? Schauen 
wo die beiden Gate's hingehen.

Wenn die Spule weg ist, sollte an den beiden Buck's nichts niederohmig 
sein.

von Steffen S. (tekki)


Angehängte Dateien:

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Hallo Thomas,

herzlichen Dank für deine Anmerkungen.

Wir haben unerwartet Besuch bekommen, so kann ich an diesem Wochenende 
nicht weiter am Projekt arbeiten.

Auf die Schnelle habe ich aber doch das umgesetzt, was ich auf der 
Platine gesehen habe. Wie du auf dem angehängten PNG sehen kannst, war 
ich sehr vorsichtig, gerade in Bezug auf Masse beim Polymer und der 
Spule. Hier weiß ich natürlich nicht, ob die als Einzelbausteine 
wirklich direkt an der Masse hängen (deshalb die Unterbrechungen in der 
Masseleitung ganz unten). Auch hoffe ich, dass ich deine Informationen 
richtig gelesen und umgesetzt habe.

Gestern versuchte ich, über ASUS an einen Stromlaufplan für mein Model 
zu kommen. Der Kundenbetreuer war sehr freundlich und hat sich dafür 
entschuldigt, dass ASUS Taiwan leider keine Stromlaufpläne herausgibt.

So hoffe ich nun, dass du weiter an Board bleibst, auch wenn sich das 
ganze Projekt wie ein Kaugummi zieht und ich manchmal darüber nachdenke, 
das Board einfach zu vergessen. ;-)

Gruß

Steffen

von Thomas (Gast)


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Hallo steffen,
Ich habs Dir oben geschrieben. Es sollte laut theorie so aussehen:
Eingangsspannung
Evtl kleine tantals
Dann die beiden Buck-Regler. Davon einer gegen +Ub, der andere gg gnd.
Dann die spule. Die eine Seite zu den beiden reglern. Die andere Seite 
ist der ausgang der geregelten spg.
Hier hängt dann der 470uf polymer o.ä. eine seite an der Ub, der minus 
eben an gnd.
Und ab hier hängt die last dran.

Und wenn du die spule nur an der seite zu den beiden bucks aufloetest, 
und am freien Ende einen kleinen kondi mit vielleicht 10uF nur in der 
luft. Dann solltest du hier eine geregelte spannung haben.
Es koennte sein, das der Controller noch nen Sense-Eingang hat. Das weiß 
ich aber aus der ferne nicht.

von Steffen S. (tekki)


Angehängte Dateien:

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Hallo Thomas,

danke für deine wiederholte Zusammenfassung. Hier hatte ich mich beim 
Anschluss des Polymer nach der Spule tatsächlich vertan.

Also, die Situation sieht jetzt nach eifrigem Durchmessen so aus:
1. Ich erhalte alle Versorungsspannungen an der Drain der ersten MOSFETs 
eines Paares (19.7V, 5V, 3.7V (außer an den Leistungs-MOSFETs nahe des 
i5-Chips. Diese Spannung wird, so meine Vermutung, erst durch Betätigen 
des Ein-Tasters angelegt.
2. Der verdächtige MOSFET hat zwischen D und S entgegen meiner Annahme 
doch keinen Durchgang. Bei nicht eingelöteter Spule zeigt das Ohmmeter 
zwischen D und S 865 KOhm, zwischen G und S 12,13 MOhm.
3. Beim Pin der Spule, der mit dem Polymer verbunden ist, habe ich 
Masseschluss. Hier wird der Ausgang der geregelten Spannung 
offensichtlich zur Masse gezogen.
4. Diesem Pin bin ich nachgegangen und habe auf der Rückseite mit Hilfe 
der Durchkontaktierung einen weiteren MOSFET gefunden, der mit D mit 
diesem Pin verbunden ist (siehe das angehängte Bild dieses MOSFET).
5. Meine Messungen haben ergeben: Dieser MOSFET hat zwischen D und S nur 
31 Ohm. So vermute ich, dass dieser das Problem ist und ein Defekt 
vorliegt. Zur Überprüfung werde ich am Wochenende einmal den 
0-Widerstand rechts dieses MOSFET auf einer Seite ablöten. Damit löse 
ich den MOSFET ab und kann Gewissheit erhalten, ob dann immer noch ein 
Masseschluss besteht.

Sofern diese MOSFET (Aufdruck: E4 GUC) ausgetauscht werden sollte, wäre 
ich für professionelle Hilfe dankbar, denn ich habe weder das Werkzeug 
noch die Expertise dafür. Zumal ist dieser MOSFET super klein (5x5mm), 
und ich weiß auch nicht, wo ich ihn beziehen kann. Richtig fündig (mit 
dieser Bezeichnung) bin ich in jedem Fall nicht geworden.

Gruß

Steffen

von c.m. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Steffen S. schrieb:
> Gruß
>
> Steffen

nur so als tip

von Steffen S. (tekki)


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Hallo,

danke für die Vergrößerung des MOSFET.

Kann mir jemand die Bauform PQFN-8 dieses MOSFETs bestätigen? Welche 
Marke könnte es sein? Vishay, ON, Infineon? Gibt es eine "offizielle" 
Bauteilenummer dafür?

Gruß

Steffen

von Thomas (Gast)


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Hallo Steffen,

dieser Chip - E4 GUC ist so wie es aussieht, nur ein Schalter. Das 
heißt, würde dieser durchschalten, dann wäre halt irgendwas auf dem 
Board eingeschaltet. Dies wäre nicht das Problem. Aber welcher Chip wird 
denn nun unverhältnissmäßig heiß?
Entweder es ist der, dass er nicht richtig durchschaltet, oder aber die 
Last, die an ihm hängt hat nen Treffer.

Aber der E4 GUC ist nur ein Schalter, dies sieht man an seinen paralell 
geschalteten Anschlüßen, und dem einzelnen Gate-Anschluss. Denke nicht, 
dass der das Problem ist.

von Thomas (Gast)


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Der E4-GUC ist ein PEA28BA von Niko Semi. Einmal sind 3 Pins verbunden, 
auf der anderen Seite 4 Pins. Mess mal, welche Seite zur Masse, (oder 
eben gnd) niederohmiger ist. Es sollte ein Unterschied von eben diesen 
30 Ohm rauskommen. Denke dass dieser vieleicht die Powerline zur 
Grafikkarte schaltet, und im Bereich der GraKa das Problem ist. Es 
riecht irgendwie danach.

von Steffen S. (tekki)


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Guten Morgen Thomas,

danke für deine tollen Hinweise zu diesem Baustein.

Aus zeitlichen und beruflichen Gründen (ich hatte mich vor über 20 
Jahren beruflich total umorientiert und bin Theologe geworden) habe ich 
mich heute entschlossen, dieses Hobby-Projekt zu beenden.

Ich möchte mich aber an dieser Stelle ganz herzlich bei dir für deine 
treue Begleitung und auch bei allen anderen bedanken, dir mir durch ihre 
Beiträge geholfen hatten. Dieses Forum weist wirklich ausgezeichnete 
Ratgeber vor und ein Miteinander, das ich sehr schätze!

Was bleibt? Ich weiß nun definitiv mehr über Stromschienen in einem 
Laptop als jemals zuvor. Das ist ein sehr interessantes Thema! Und 
vielleicht kann ich diese Erfahrung in der Zukunft doch noch einmal 
einsetzen, wenn ein anderer Schüler mir seinen Laptop überreicht, der 
sich nicht mehr einschalten lässt.

Herzliche Grüße

Steffen

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