Hallo liebes Forum! Ich möchte mir einen automatischen Fahrtenlogger (ähnlich Fahrtenbuch) für's Auto bauen. Beim Einschalten der Zündung sollen Datum und Uhrzeit von einer RTC gelesen werden. Das Gerät piepst so lange, bis man per Button einen von drei Fahrern ausgewählt hat. Startzeit und Fahrer werden geloggt. Wird die Zündung abgeschaltet, soll wieder die Zeit von der RTC gelesen und geloggt werden. [Die gefahrene Strecke ist unerheblich]. Theoretisch könnte noch ein kleiner Thermodrucker dran, der nach die Logs ausdruckt. Ich dachte, ich hätte mit dem uC (Arduino), der RTC und den Buttons die entscheidenden Teile fertig (läuft super), allerdings kann ich das Ende der Fahrt bisher nur über einen Button manuell erfassen. Und jetzt stehe ich vor dem Problem: wie kann ich nach Abschaltung der Stromversorgung "noch eben" das Ende der Fahrt loggen? Der bisher für die Stromversorgung vorgesehene USB-Port wird leider bereits beim Aufschließen des Fahrzeugs aktiv, aber das ist zu verschmerzen. Er bleibt nach Abschalten der Zündung auch aktiv, sogar nach dem Abschließen noch. Aber wenn er dann abgeschaltet wird, habe ich keinen Saft mehr, um meine Logs zu schreiben. Ich bräuchte also einen kleinen Puffer-Akku und eine Erkennung, ob ich gerade vom Akku laufe und die externe Versorgung aus ist. Und dann muss der uC runterfahren, damit er bei Wiedereinschalten wieder frisch startet. Ich stehe komplett auf dem Schlauch. Wie baut man sowas? Gibt es das als fertige Platine?
Hallo, spitzen Idee. Ich würde den uC direkt an die Autobatterie hängen (Klemme 30 - Dauerplus). Der ist dann zwar immer an, aber wenn du ein paar Stromsparfunktionen benutzt, macht das nichts aus. Als Zündungs-Erkennung würde ich direkt Klemme 15 - Zündungsplus "anzapfen". Findest du alles, wenn du entweder das Radio raus ziehst, oder am Zündschloss. https://de.wikipedia.org/wiki/Klemmenbezeichnung Finde die Idee echt klasse und ausbaufähig (GPS-Modul). Gruß Daniel
Hallo Christian, ich baue so etwas seit der letzten Woche für meine Freundin und mich. Ich löse das ganze mit GPS. Als Anzeige wer aktuell fährt gibt es kleine Figuren, die ins Gehäuse eingelassen sind und ein Display mit Zusatzinformationen. Viele Grüße
Hat die RTC auch ein paar freie Bytes? Dann speichere doch alle paar Sekunden in diese Bytes die aktuelle Zeit. Irgendwann bricht die Spannung zusammen, diese Info bleibt aber in der RTC. Damit die Info nicht kaputt geht, wenn während des Beschreibens die Spannung ausfällt, an mehrere Stellen schreiben. Sobald wieder Spannung da ist, schaust Du in den Speicher des RTCs, nimmts den höchsten gültigen Wert und schreibst sie (zusammen mit dem neuen Start-Wert) ins Flash. Zündungsplus ist, je nach Modell, evtl. schwierig zu bekommen. Dann einen CAN-Bus Transceiver an den OBD/Diagnose-Stecker und dort auf die Zündungsmeldung lauschen. Spannung ist am OBD auch meist vorhanden. (Nur wegen der Betriebserlaubnis darf man sich dort nur im Stand/auf Privatgelände anschließen - oder natürlich entsprechend prüfen lassen.)
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Christian G. schrieb: > Und jetzt stehe ich vor dem Problem: wie kann ich nach Abschaltung der > Stromversorgung "noch eben" das Ende der Fahrt loggen? Habe sowas änliches schon mal gebaut: Basis war ein Arduino nano Klon. Am Eingang der Schaltung für 12/14V Zündungsspannung (Kl. 15) eine Diode und dahinter ein großer Elko. Dann erst den Spannungsregler für den Rest der Elektronik. Die Spannung an Klemme 15 noch zusätzlich über einen Spannungsteiler an einen ADC-Eingang oder Komparator legen. Fällt die Spannung unter z.B 8V so wurde die Zündung ausgeschalten. Der Elko in meiner Schaltung hat dann den Arduino noch für ca. 100ms "am Leben erhalten" um alles kontrolliert runter zu fahren. In meinem Fall wurden da noch 20 CAN-Botschaften verschickt.
Spannung ist am OBD auch meist vorhanden. (Nur > wegen der Betriebserlaubnis darf man sich dort nur im Stand/auf > Privatgelände anschließen - oder natürlich entsprechend prüfen lassen.) Wie kommst du dadrauf? Dann wären die ganzen Datensammelstecker der Autoversicherungen illegal. VG
Christian G. schrieb: > Der bisher für > die Stromversorgung vorgesehene USB-Port wird leider bereits beim > Aufschließen des Fahrzeugs aktiv, aber das ist zu verschmerzen. Er > bleibt nach Abschalten der Zündung auch aktiv, sogar nach dem > Abschließen noch. Also hast Du hinreichend lange Strom für den Arduino. > Aber wenn er dann abgeschaltet wird, habe ich keinen > Saft mehr, um meine Logs zu schreiben. Irgendwo im Auto wird es einen weiteren Plus geben, der nur bei Zündung aktiv ist und vom Arduino abgefragt werden kann. Bei einem einfachen Auto oder älteren Fzg. Plus am Radio oder der Hupe, bei neueren Kisten mit Bus vielleicht die Ansteuerung der Kraftstoffpumpe.
Eine USB ins Auto einzubauen erscheint mir genau so abwegig, wie eine zweite Heizung in den Heizungskeller zu stellen.
Matthias B. schrieb: > Dann wären die ganzen Datensammelstecker der > Autoversicherungen illegal. Lies auch den Satzteil nach dem Bindestrich.
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Als USV kannst du dir übrigens das hier mal ansehen: https://www.ebay.de/itm/18650-Lithium-Battery-Boost-Module-5V-Charging-UPS-Uninterrupted-Protection/183289519598?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2060353.m1438.l2649 Braucht nur noch einen Step-Down für die 5V wenn der Motor läuft. Perfekt für die Zellen ist das leider nicht, da LiIon Akkus am schnellsten altern wenn sie ständig voll sind. Allerdings sollten >4000mAh selbst wenns in Jahren nur noch die Hälfte ist, lange reichen.
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Hey, vielen Dank für das ganze Feedback! An die Dauerstromversorgung per Klemme und eine zweite Verbindung zum "Zündungs-Stromversorgung" hatte ich zunächst auch gedacht, allerdings ist das nicht mein Fahrzeug und der Owner-Attraction-Factor wär massiv gesunken, hätte ich da Kabel verlegt. Deswegen war ich bei "nur USB" hängen geblieben, weil das im Handschuhfach unauffällig verfügbar war. Zunächst hatte ich versucht, alles über einen modifizierten Billig-OBD2-Diagnosestecker (ELM327) zu regeln und da Power und Infos raus zu ziehen, aber auch da wäre das Kabel aus dem Fußraum mit zu einem User-Interface ungünstig gewesen. Außerdem rückt das blöde Steuergerät weder Datum und Uhrzeit noch den Kilometerstand oder gar die GPS-Position raus [oder ich war zu blöd]. Da ich lediglich Start- und Endzeit und den Fahrer benötige, habe ich den Luxus-Weg mit Zusatz-Infos [der auch für ein richtiges Fahrtenbuch für's Finanzamt gereicht hätte und damit universeller für andere gewesen wäre] nicht weiter verfolgt. Lukas H. schrieb: > Hier ein Bild von vor dem Display Einbau. Sehr schön! Aber ich hoffe, Du hast die Plexi-Figuren noch mattiert oder mit Papier hinterlegt, sonst blenden die LED so blöd ;) Alexander B. schrieb: > Hat die RTC auch ein paar freie Bytes? Dann speichere doch alle > paar > Sekunden in diese Bytes die aktuelle Zeit. Genau so habe ich es gemacht. Musste nur leider selbst auf die Idee kommen, da ich in der Nacht ungeduldig war und unbedingt ein Erfolgserlebnis erzwingen wollte. Bisher schreibe ich allerdings nur an eine Adresse - ohne Probleme, aber da muss ich ggf. zur Sicherheit nochmal ran. Ich nutze die Infos allerdings nur im Notfall. Mein Logger hat einen "Fahrt-Ende-Button" bekommen, der die Abschlussmeldung loggt und dann im RAM ablegt, dass kein Nachhol-Logging benötigt wird. Nur wenn die Schaltung stumpf den Saft verliert (Zündung aus ohne Ende-Taste), wird der Abschluss nach dem nächsten Start nachgeholt. > Dann > einen CAN-Bus Transceiver an den OBD/Diagnose-Stecker und dort auf die > Zündungsmeldung lauschen. Spannung ist am OBD auch meist vorhanden. Damit muss ich irgendwann mal rumspielen! Vielleicht kriege ich dann auch noch die anderen Daten, die mich interessieren und die der ELM327 / OBD2 nicht rausrücken wollten. > wegen der Betriebserlaubnis darf man sich dort nur im Stand/auf > Privatgelände anschließen - oder natürlich entsprechend prüfen lassen.) Uff, das hatte ich gar nicht auf dem Schirm, hätte ich komplett ignoriert. Dreht mir irgendjemand einen Strick aus einer Dauer-Installation am OBD2-Port, auch wenn diese nicht ursächlich für einen Unfall war? Oder liegt die Beweislast bei mir? Thomas F. schrieb: > Basis war ein Arduino nano Klon. Bei mir war ist es ein Pro Mini Klon geworden ;) > Am Eingang der Schaltung für 12/14V > Zündungsspannung (Kl. 15) eine Diode und dahinter ein großer Elko. Dann > erst den Spannungsregler für den Rest der Elektronik. Die Spannung an > Klemme 15 noch zusätzlich über einen Spannungsteiler an einen > ADC-Eingang oder Komparator legen. Fällt die Spannung unter z.B 8V so > wurde die Zündung ausgeschalten. Der Elko in meiner Schaltung hat dann > den Arduino noch für ca. 100ms "am Leben erhalten" um alles kontrolliert > runter zu fahren. In meinem Fall wurden da noch 20 CAN-Botschaften > verschickt. Derzeit gibt es keinen Speicher, ich habe den Thermodrucker fest verbaut. Der braucht so viel Saft und Zeit, dass ich da schon einen richtig fetten Elko verbauen müsste, um das zu überbrücken ;) Alex G. schrieb: > Als USV kannst du dir übrigens das hier mal ansehen: > Ebay-Artikel Nr. 183289519598 > Braucht nur noch einen Step-Down für die 5V wenn der Motor läuft. > > Perfekt für die Zellen ist das leider nicht, da LiIon Akkus am > schnellsten altern wenn sie ständig voll sind. > Allerdings sollten >4000mAh selbst wenns in Jahren nur noch die Hälfte > ist, lange reichen. Für 18650er hätte ich sogar was in der Schublade gehabt, aber ich habe nach einem kleinen Malheur etwas Respekt vor den Dingern (und dass sie UltraFire, SureFire und TrustFire heissen, macht es nicht besser) und wollte daher weder LiIo noch LiPo im Auto verbauen. Wie gesagt, ich hatte noch in der selben Nacht was fertig geprügelt und das ist erstmal okay. Ich liefere die Tage noch ein paar Fotos nach!
Interesse an einer "nicht brandgefährlichen" Lösung habe ich - für andere Zwecke - allerdings weiterhin. Für die 18650er gibt es fertige Module beim Chinesen, die bei USB-Verbindung laden und sonst aus der Zelle wieder 5V machen. Aber die sollen teilweise überladen und wie gesagt, vor LiIo und LiPo habe ich jetzt Respekt. Da müsste es dann eine Markenzelle statt meiner China-Importe sein oder eine Feuersichere Verpackung. Dann lieber NiMH oder so und alle paar Jahre tauschen ;)
So, schon mal zwei Bilder: Eins vom RTC-RAM-Erfolg. Etwas spät geworden ;) "End:" druckt er bei Ende per Tastendruck. "End (hard)" druckt er, nachdem man ihm einfach den Saft geklaut hat, beim nächsten Wiedereinschalten. Das zweite Foto zeigt die auch noch eben gebastelte beleuchtete Button-Leiste - daran habe ich mich eine Nacht später verkünstelt ;) Danach musste ich leider nochmal komplett umdisponieren, da auch bei maximal reduzierter Druckgeschwindigkeit (weniger gleichzeitig beheizte Pixel) mit den größten gerade verfügbaren Elkos im Auto die Spannung so weit eingebrochen ist, dass mein Kasten neu starten musste :/ Jetzt hängt alles am eigenen 12V-Zigarettenanzünder-USB-Adapter... Das funzt so erstmal ganz hübsch, allerdings muss noch ein LDR dran, da die Buttons nachts auch auf 20% noch deutlich zu hell und tagsüber kaum zu sehen sind. Und eine SD-Karte oder so, damit ich die Logs auch digital und nicht nur auf (empfindlichem Thermo-) Papier habe.
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