Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was bedeutet "5 x 3-Chip LED" bei einer Fahrradscheinwerfer-Lampe?


von Dieter S. (nirwana)


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Hallo,
es werden vielfach weiße "5 x 3-Chip LED" Fahrradscheinwerfer-Lampen für 
6V Nennspannung angeboten. 4 SMDs strahlen seitlich in den Reflektor und 
eine nach vorne.  Wie muss ich mir die Schaltung vorstellen?

Sind die LEDs der 3er Chips in Reihe geschaltet oder parallel?

Wenn parallel: je 2 Dreier in Reihe an 6V und der fünfte Dreier mit 
Vorwiderstand?

LG
Dieter

von Harald A. (embedded)


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Da wird noch ein kleines Stück Elektronik dazwischen sein, der die 
Energie vom Dynamo passend in einen Strom für die LEDs umsetzt. Die 
Verschaltung hängt dann von vielen weiteren Faktoren ab. Hast du Fotos?

Noch etwas Lesestoff zum Thema:
http://www.led-treiber.de/html/dynamo-treiber.html

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (nirwana)


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Interessante Schaltungen aus der Frühgeschichte der 
LED-Fahrradbeleuchtung...

Die Lampe, die ich meine, sieht so aus:

https://www.hergatz.net/wp-content/plugins/easy-amazon-product-information/cache/B073XJFYFK.jpg

von Wolfgang (Gast)


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Harald A. schrieb:
> Da wird noch ein kleines Stück Elektronik dazwischen sein, der die
> Energie vom Dynamo passend in einen Strom für die LEDs umsetzt.

Früher (tm) zeigten Fahrraddynamos ziemlich gutes Stromquellenverhalten, 
eben genau damit bei rasanter Fahrt nicht sämliche Lichter 
durchbrannten.
(Kurzschlusskennlinie eines Dynamos S.6)
http://enhydralutris.de/Fahrrad/Modellierung_eines_Nabendynamos__Mathias_Magdowski_.pdf

Normale LEDs brauchen an einer Stromquelle keine zusätzliche Elektronik.

von Harald A. (embedded)


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Du meinst also Retrofit-Birnchen. Die drei LEDs pro Chip müssten 
parallel sein, weil die Trägerplatinen jeweils links und rechts einen 
Lötpunkt haben. Vermutlich also einmal drei in Reihe und einmal zwei in 
Reihe und dann antiparallel zueinander. Ist zwar ne völlig 
unsymmetrische Last aber das tut dann bei diesem einfachen Ansatz auch 
nicht mehr weh. Passt alles sehr schlecht zu den Eigenschaften eines 
Fahrraddynamos und dürfte die Lebensdauer der LEDs dramatisch 
beschränken.

von Harald A. (embedded)


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Wolfgang schrieb:
>
> Normale LEDs brauchen an einer Stromquelle keine zusätzliche Elektronik.

An einer passenden Stromquelle ok, beim Fahrraddynamo gilt das nur 
bedingt. Baue das mal auf, ich habe das schon gemacht. Ohne jegliche 
Zusatzbauteile fällt das Ergebnis bescheiden aus und die Lebensdauer ist 
meist ziemlich beschränkt.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Harald A. schrieb:
> Ohne jegliche Zusatzbauteile fällt das Ergebnis bescheiden aus und
> die Lebensdauer ist meist ziemlich beschränkt.

Einen Gleichrichter oder antiparallelgeschaltete LEDs, die dann nur die 
Hälft der Zeit laufen, wirst du schon brauchen. Sonst können die LEDs 
schnell an der zu hohen Sperrspannung zu Grunde gehen.
Und die LEDs müssen natürlich noch etwas Reserven haben, weil der 
Maximalstrom beim Sinus deutlich höher als der Mittelwert ist.

Hast du die Kurzschlusskennlinie von deinem Dynamo mal gemessen?

von Harald A. (embedded)


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Hallo Wolfgang,
Die Basteleien sind ca. 10 Jahre her, ich hatte mal die Kennlinie 
aufgenommen aber nicht archiviert. Was so im Internet zu finden ist, 
deckte sich aber mit den Erkenntnissen.

von Dieter S. (nirwana)


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Was ist denn nun mit meiner Frage nach der Schaltung, hat denn noch 
niemand so eine fünffach LED-Lampe in der Hand bzw. am Durchgangsprüfer 
gehabt? Liegt doch alles so schön offen.

von Dieter (Gast)


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Es gab auch bei bekannten Elektronikversendern weiße LED E10 Sockel. Für 
die Nutzung in normalen Radlichtern anstelle der Glühlampe gibt es keine 
Zulassung für den Straßenverkehr. Es war aber ok, die normale 
Beleuchtung unverändert zu lassen, aber eine Zusatzbeleuchtung zu 
verwenden. Trotzdem haben einige diese im Radlampe eingeschraubt. Die 
Händler haben diese Lampen schnell wieder aus dem Sortiment genommen.

Wie die LED dort verschaltet sind, ist daher unbekannt, da ich keine 
habe zum Testen. Testen kann man dies indem man 1 bis 3 AA oder AAA 
Zellen verwendet und in beide Polungsrichtungen einmal 1.5 , 3 oder 4.5 
V immer mit einem Vorwiderstand anlegt.

Möglich, dass alle einen gemeinsamen Vorwiderstand haben und zwei zu 
drei antiparallel verschaltet wurden, so dass diese bereits ab 2,45V 
anfangen zu schwach zu leuchten.

von Michael B. (laberkopp)


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Dieter S. schrieb:
> Die Lampe, die ich meine, sieht so aus:

Ist garantiert nicht zugelassen in Deutschland, so ungleichmässig 
abstrahlendes Licht das dann - obwohl LED - noch einen Reflektor 
fordert. Kauf dir eine ordentliche LED-Fahrradleuchte (B&M?), nicht den 
chinesischen Müll.

von Dieter (Gast)


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Korrektur: "anfangen schwach zu leuchten."

Es wird hierbei die relativ grobe "Strombegrenzung" eines Dynamos 
ausgenutzt.

von Teo D. (teoderix)


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Hab so ein (ähnliches) Teil hier. Verkauft für 12V. Beginnt ab ~6,5V 
(hell) an zu leuchten und zieht bei 12V 40mA. xxxxxxx
Hab mal auf die schnelle versucht das aus zu messen. Bis ich auf ne 
geisterhafte Verbindung gestoßen bin. Eine LED leuchtet OHNE 
Verbindung...???

Wird halt ne passende Mischung aus beiden sein.

PS: Hab mal mit ner Lupe rein gespäht. Ein Widerstands-Ähnliches Bauteil 
ist zu sehen, Diode(?)....

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Die "ordentliche LED-Fahrradleuchte" wurde meistens auch in China 
gebaut.

Aber diese Lampen sind leider nicht zugelassen im Straßenverkehr.

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