Forum: HF, Funk und Felder Frage zu Impedanzanpassung und Reflektionen


von Markus (Gast)


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Mal zwei dumme Fragen an die anwesenden HF-Experten:

Bild 1:
Wenn auf einer 50 Ohm-Mikrostreifenleitungen Störstellen auftreten, an 
denen die Impedanz von der Nennimpedanz abweicht, was wiegt schwerer: 
kurze Strecken mit hoher Impedanzabweichung (Z1) oder lange Strecken mit 
geringer Impedanzabweichung (Z2) ?
(also welche Strecke sollte ich eher optimieren, um die Reflektionen zu 
minimieren, l1 oder l2 ?)

Bild 2:
Angenommen eine Störstelle wirkt kapazitiv, kann ich den dadurch 
hervorgerufenen Reflektionen entgegenwirken, indem ich eine induktive 
Strecke 'einbaue'? Quasi wie eine Serienresonanz, in der sich der 
kapazitive und induktive Anteil aufheben? Oder würde die induktiv 
wirkende Strecke nur noch weitere Reflektionen hervorrufen?

von nachtmix (Gast)


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Markus schrieb:
> was wiegt schwerer:
> kurze Strecken mit hoher Impedanzabweichung (Z1) oder lange Strecken mit
> geringer Impedanzabweichung (Z2) ?

Was fährt schneller, ein rotes oder ein grünes Auto?

Ohne konkrete Angaben, was Abmessungen und Frequenzen, sowie die 
Auswirkungen von Reflexionen angeht, kann man die Frage wohl nicht 
beantworten.

von Markus (Gast)


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Die Abmessungen / Längen liegen im Bereich der Wellenlänge, also mind. 
elektrische Länge << lambda / 4. Evtl. auch Länge << lambda / 10.

von Sven B. (scummos)


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Das kann man so pauschal nicht sagen, es kommt auf die Länge der Strecke 
an. Je länger die Strecke und je größer das Mismatch, desto schlechter. 
Im Zweifel: einfach mal simulieren. Dazu braucht man nichtmal Sonnet 
oder sowas komplexes, das kannst du dir in qucs aus 4 
"Microstrip"-Bausteinen im Schaltplaneditor zusammenklicken.

von Purzel H. (hacky)


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> Angenommen eine Störstelle wirkt kapazitiv, kann ich den dadurch
hervorgerufenen Reflektionen entgegenwirken, indem ich eine induktive
Strecke 'einbaue'? Quasi wie eine Serienresonanz, in der sich der
kapazitive und induktive Anteil aufheben? Oder würde die induktiv
wirkende Strecke nur noch weitere Reflektionen hervorrufen?

Eine Korrektur ist eben nicht breitbandig, resp bringt eine 
Frequenxzabhaengigket rein. Bedeutet sie wirkt als Filter. Er wuenscht, 
oder auch nicht.

von Martin L. (Gast)


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Hallo,

Markus schrieb:

> Bild 1:
> Wenn auf einer 50 Ohm-Mikrostreifenleitungen Störstellen auftreten, an
> denen die Impedanz von der Nennimpedanz abweicht, was wiegt schwerer:
> kurze Strecken mit hoher Impedanzabweichung (Z1) oder lange Strecken mit
> geringer Impedanzabweichung (Z2) ?

Der erste Fall führt idR. zu einer schlechteren Anpassung. Die dünne 
Leitung wirkt dann als Induktivität und da sind selbst Abmessungen die 
klein gegenüber der Wellenlänge sind problematisch.

> (also welche Strecke sollte ich eher optimieren, um die Reflektionen zu
> minimieren, l1 oder l2 ?)

Wenn das eine akademische Fragestellung ist dann musst Du eine 
entsprechende (vereinfachte) Gleichung aufstellen und eine 
Extremwertbetrachtung machen. Ansonsten - warum optimierst Du nicht 
beides?

> Bild 2:
> Angenommen eine Störstelle wirkt kapazitiv, kann ich den dadurch
> hervorgerufenen Reflektionen entgegenwirken, indem ich eine induktive
> Strecke 'einbaue'? Quasi wie eine Serienresonanz [...]

Ja, das geht. Man hat aber nur ein gewisses Produkt aus Anpassung und 
Bandbreite. Leider gibt es keine Methode um diese FOM zu bestimmen. Bei 
rein resistiven Laste kann man das ausrechnen - für allgemeine 
Abschlüsse leider nicht. Wenn man aber eine Anpassnetzwerk-Synthese hat 
und die Anpassung bei gegebener Bandbreite auch mit vielen Elementen 
nicht besser wird hat man ein starkes Indiz dafür, dass man diese 
Schranke erreicht hat.

Viele Grüße,
 Martin Laabs

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