Hallo zusammen, ich habe die im Anhang befindliche Schaltung nachgebaut und möchte nun verstehen wie diese dimensioniert worden ist. Habe mir schon mehrere Beiträge zum Differenzverstärker angeschaut, verstehe allerdings nicht wie die Widerstände zu berechnen sind. (4,7k ist ein NTC) Die nächste Frage die ich mir stelle: Wieso habe ich bei der roten LED keinen RC Widerstand? Danke im Voraus Gruß
Ich habe anhand dieses Dokuments (https://home.zhaw.ch/kunr/Elektronik/Skript_MVKuenzli_ab%20SS04/Kap_9.pdf) versucht die Schaltung zu berechnen, leider vergebens.
Fragender123 schrieb: > ich habe die im Anhang befindliche Schaltung nachgebaut und möchte nun > verstehen wie diese dimensioniert worden ist. Siehe Tietze/Schenk > Habe mir schon mehrere Beiträge zum Differenzverstärker angeschaut, Das Verständnis des Differenzverstärkers ist zwar wichtig für das Verständnis des Operationsverstärkers, praktische Anwendungen gibt es dafür aber nicht. Als Differenzverstärker verwendet man heut- zutage (integrierte) Operationsverstäker
Harald W. schrieb: > Siehe Tietze/Schenk > >> Habe mir schon mehrere Beiträge zum Differenzverstärker angeschaut, > > Das Verständnis des Differenzverstärkers ist zwar wichtig für das > Verständnis des Operationsverstärkers, praktische Anwendungen gibt > es dafür aber nicht. Als Differenzverstärker verwendet man heut- > zutage (integrierte) Operationsverstäker Danke für den Tipp, aber ich möchte mir ungern das Buch zulegen um zu verstehen wie diese Schaltung zu dimensionieren ist.
Fragender123 schrieb: > Danke für den Tipp, aber ich möchte mir ungern das Buch zulegen um zu > verstehen wie diese Schaltung zu dimensionieren ist. Hast Du schon mal was von Leihbüchereien gehört? Unabhängig davon, wenn man etwas tiefer in die Dimensionierung von Elektronikschaltungen ein- steigen will, ist der Tietze/Schenk immer eine gute Investition. Das gilt auch für die älteren Ausgaben in gebrauchter Form. Willst Du nur eine einzige Schaltung aufbauen, nimm einen OPV. Den kann man gut mit Internet-Tutorials dimensionieren.
Harald W. schrieb: > Das Verständnis des Differenzverstärkers ist zwar wichtig für das > Verständnis des Operationsverstärkers, praktische Anwendungen gibt > es dafür aber nicht. Als Differenzverstärker verwendet man heut- > zutage (integrierte) Operationsverstäker Das ist ziemlicher Unsinn. Man erschlägt zwar sehr viele Fälle mit einem integrierten OP, aber trotzdem gibt es noch genug Anwendungsfälle für diskret aufgebaute Differenzverstärker. Zum Beispiel kann man damit sehr einfach einen Hochspannungsverstärker bzw. Impedanzwandler realisieren.
"Die nächste Frage die ich mir stelle: Wieso habe ich bei der roten LED keinen RC Widerstand?" Hallo, auf der rechten Seite fließt über 100k nur sehr wenig Basisstrom durch den rechten Transistor, deshalb liegt der Kollektorstrom im Bereich, der für die LED passt. Die linke Seite ist insgesamt niederohmiger, deshalb muß der Strom durch die LED separat begrenzt werden. Die Dimensionierung der Schaltung kann im einfachsten Fall durch Probieren gefunden sein. Natürlich kann man auch mit Kennlinien und Verstärkungsfaktoren im Arbeitspunkt rechnen... Die Belastung durch die LEDs ist für einen gut wirkenden Differenzverstärker sowieso zu groß. Er dient hier nur, um das Prinzip zu verdeutlichen. MfG
Andreas S. schrieb: > Das ist ziemlicher Unsinn. Man erschlägt zwar sehr viele Fälle mit einem > integrierten OP, aber trotzdem gibt es noch genug Anwendungsfälle für > diskret aufgebaute Differenzverstärker. Zum Beispiel kann man damit sehr > einfach einen Hochspannungsverstärker bzw. Impedanzwandler realisieren. Ausnahmen bestätigen die Regel. :-)
"auf der rechten Seite fließt über 100k nur sehr wenig Basisstrom durch den rechten Transistor, deshalb liegt der Kollektorstrom im Bereich, der für die LED passt. Die linke Seite ist insgesamt niederohmiger, deshalb muß der Strom durch die LED separat begrenzt werden." Hm. Aber der Kollektorstrom beider Transistoren wird doch effektiv durch den 1k Emitter-Widerstand begrenzt?
Ich würde eher sagen der bringt etwas Hystere rein wenn der Thermistor bei 4.7k liegt. Oder? Vielleicht geht da noch mal jemand fähigeres genauer drauf ein; Vermeindlich einfache Frage wo wir (also ich und unsereins) was lernen können. :-)
"Vielleicht geht da noch mal jemand fähigeres genauer drauf ein; " Es sollen bitte alle, die sich für richtig fähig halten, hervortreten, um die Schaltung zu erklären, denn sonst kann man hier nichts lernen. MfG
Christian S. schrieb: > auf der rechten Seite fließt über 100k nur sehr wenig Basisstrom durch > den rechten Transistor, deshalb liegt der Kollektorstrom im Bereich, der > für die LED passt. > Die linke Seite ist insgesamt niederohmiger, deshalb muß der Strom durch > die LED separat begrenzt werden. > > Die Dimensionierung der Schaltung kann im einfachsten Fall durch > Probieren gefunden sein. Natürlich kann man auch mit Kennlinien und > Verstärkungsfaktoren im Arbeitspunkt rechnen... Die Belastung durch die > LEDs ist für einen gut wirkenden Differenzverstärker sowieso zu groß. Er > dient hier nur, um das Prinzip zu verdeutlichen. So ein Mumpitz, Hauptsache mal wieder überflüssigen Senf dazu gegeben. Die Dimensionierung geht so: An der rechten Seite befindet sich der 100k/47K-Teiler, der eine Spannung von 1/3 Vcc=3V erzeugt. Genau das Gleiche macht auch der Teiler an der linken Seite, falls der Thermistor gerade 4,7k hat. Die Emitterspannung beider Transistoren ist jetzt 3V-Ube~2,3V, der gemeinsame Emitterstrom demnach 2,3mA. In dem geschilderten Fall sind beide Kollektorströme gleich groß und beide LEDs leuchten mit 1,15mA. Je nach Temperatur ändert der Thermistor seinen Widerstand und verschiebt damit die Spannung an der linken Basis. Bei höherer Spannung (höherer Widerstand) leuchtet die grüne LED heller und die rote geht aus. Der Übergangsbereich von nur rot zu nur grün ist etwa 100mV Spannungsänderung an der linken Basis. Der Vorwiderstand an der grünen LED ist eigentlich nicht nötig, weil der Strom durch die Grüne LED nicht größer als (UBasis(links)-Ube)/1k werden kann.
ArnoR schrieb: > Der Vorwiderstand an der grünen LED ist eigentlich nicht nötig, weil der > Strom durch die Grüne LED nicht größer als (UBasis(links)-Ube)/1k werden > kann. Ich nehme an, dass der "Designer" der Schaltung mit dem Widerstand lediglich eine gewisse Helligkeitsanpassung vornehmen will: das menschliche Auge ist fuer Gruen wesentlich empfindlicher als fuer Rot.
Toxic schrieb: > Ich nehme an, dass der "Designer" der Schaltung mit dem Widerstand > lediglich eine gewisse Helligkeitsanpassung vornehmen will Falsche Annahme. Der Widerstand hat überhaupt keinen Einfluss. Die LED liegt in der Kollektorleitung, der Kollektorstrom wird (solange keine Sättigung eintritt) aber durch den Emitterwiderstand und die Stromverteilung (Basispotentiale der Transistoren) bestimmt.
Gib mir doch mal deine EMailadresse, dann kann ich dir die hier aufgeführte Literatur zuschicken. Ich verstehe es, wenn du dir einen solchen Wälzer für ein Einzelproblem nicht gleich zulegen willst
ArnoR schrieb: > Der Widerstand hat überhaupt keinen Einfluss. Weil das für Viele sicherlich schwer zu glauben ist, hier noch ein Simu-Bildchen dazu: siehe Anhang. Gezeigt sind die LED-Ströme in beiden Zweigen (rot und grün) in Abhängigkeit vom Thermistorwiderstand, der hier von 4...6k verändert wird. AM1 ist die grüne LED, AM2 die rote. Die Stromkurven für die Fälle Vorwiderstand=1k und Vorwiderstand=0 liegen direkt aufeinander.
Beitrag #5631444 wurde vom Autor gelöscht.
Ich danke euch vielmals für die ausführlichen und hilfreichen Kommentare. Ihr habt mir sehr geholfen! LG
ArnoR schrieb: > ArnoR schrieb: >> Der Widerstand hat überhaupt keinen Einfluss. > > Weil das für Viele sicherlich schwer zu glauben ist, hier noch ein > Simu-Bildchen dazu Ich hab hier auch ein Simu-Bildchen - siehe Anhang Der Widerstand sollte in der Tat keinen Einfluss haben,sofern alles "ideal" ist. Ideal ist die Schaltung aber insofern nicht,weil die Spannungsteiler sich um den Faktor 10 unterscheiden und somit unterschiedliche Basisstroeme liefern koennen. In der LTspice-Simulation sind die Leds und Transistoren gleich.Ebenso die die Spannungsteilerverhaeltnisse.Man muesste also davon ausgehen, dass durch beide Leds die gleichen Stroeme fliessen - sie weichen aber dennoch nicht unerheblich voneinander ab. Ohne vorher die Simulation gemacht zu haben,bin ich davon ausgegangen,dass der Schaltungsentwickler sich die Unsymmetrie zu Nutzen machen wollte - mit maessigem Erfolg - den Widerstand kann er sich tataechlich an den Hut stecken... Nun denne: Theorie und Praxis klaffen wie ueblich auseinander.
Toxic schrieb: > Ideal ist die Schaltung aber insofern nicht,weil die Spannungsteiler > sich um den Faktor 10 unterscheiden und somit unterschiedliche > Basisstroeme liefern koennen. Ja, die Belastung des hochohmigeren Spannungsteilers durch den rechten Basisstrom führt dazu, dass in meinem Bild die Stromgleichheit nicht wie im Idealfall bei 50% Poti-Setting ist, sondern etwas daneben. Aber sonst ist alles wie beschrieben. > In der LTspice-Simulation sind die Leds und Transistoren gleich.Ebenso > die die Spannungsteilerverhaeltnisse.Man muesste also davon ausgehen, > dass durch beide Leds die gleichen Stroeme fliessen - sie weichen aber > dennoch nicht unerheblich voneinander ab. Natürlich, wie eben beschrieben. Die Spannungsteilerverhältnisse sind eben nicht gleich. Toxic schrieb: > Theorie und Praxis klaffen wie ueblich auseinander. Nö, es passt genau. Übrigens, hat es einen besonderen Grund, dass du zu Simulation der statischen Verhältnisse in der Schaltung ausgerechnet die Transientenanalyse benutzt, obwohl hier überhaupt kein Zeitverhalten untersucht wird? Viel anschaulicher ist das doch mit der passenden DC-Analyse, siehe oben.
Toxic schrieb: > Der Widerstand sollte in der Tat keinen Einfluss haben,sofern alles > "ideal" ist. Nun hast dich auf meine Aussage zum Widerstand bezogen aber dazu liefert dein Post bzw. deine Simu überhaupt keine brauchbare Aussage...
ArnoR schrieb: > Nun hast dich auf meine Aussage zum Widerstand bezogen aber dazu liefert > dein Post bzw. deine Simu überhaupt keine brauchbare Aussage... Hielt ich nicht mehr fuer notwendig - haette aber die asc-Datei gleich mit anhaengen sollen.... ArnoR schrieb: > Übrigens, hat es einen besonderen Grund, dass du zu Simulation der > statischen Verhältnisse in der Schaltung ausgerechnet die > Transientenanalyse benutzt, obwohl hier überhaupt kein Zeitverhalten > untersucht wird? Was LTspice angeht und Transientenanalyse: Macht der Gewohnheit....
Toxic schrieb: > Hielt ich nicht mehr fuer notwendig Achso. Übrigens kann man die Stromwerte deiner Simulation natürlich schon in meiner Simulation für den Fall Potisetting=50% ablesen. Eine ganz kleine Differenz ist dann zwar immer noch, aber die resultiert lediglich aus meiner Vereinfachung 47k->50k, damit ich (bei der Funktionsbeschreibung oben und auch beim Poti) nicht mit krummen Zahlenwerten hantieren musste.
Harald W. schrieb: > Fragender123 schrieb: > >> ich habe die im Anhang befindliche Schaltung nachgebaut und möchte nun >> verstehen wie diese dimensioniert worden ist. > > Siehe Tietze/Schenk > >> Habe mir schon mehrere Beiträge zum Differenzverstärker angeschaut, > > Das Verständnis des Differenzverstärkers Und? Steht in dem Buch, dass dies kein Differenzverstärker sondern ein LTP (Long Tailed Pair) ist? LG old.
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