Forum: HF, Funk und Felder GSM-"Finder" mit Richtantenne (Gedankenexperimnet "Notsender")


von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hi Leute,mal wie ein reines Gedankeexperiment ;-)

Ein sehr schöner Thread ist ja von Hanns zu seiner Mobilfunkanbindung 
auf Vanuatu, fand ich toll :

Beitrag "Maximale Reichweite von GSM mit Sendeverstärker"

Nun habe ich mir überlegt, was die einfachste Möglichkeit wäre, 
unterwegs in Randbereichen unserer Zivilisation zumindest rudimentäre 
GSM-Sende/Empfangsmöglichkeiten zu haben. Nicht nur für den 
Dauergebrauch, sondern tatsächlich als "Notsender".

Ich weiß, dazu habe ich schonmal ähnliche Themen angerissen, mich 
interessiert tatsächlich das Thema "Überleben in der Wildnis mithilfe 
von einfachen technischen Gadgets", wenn ichs mal so nennen soll.
Handy-Empfang in den Bergen und Akkulaufzeiten sind ja immer so ne 
Sache. KANN funktionieren, MUSS aber nicht...

Konkret, bevor ich drumrumerkläre, erstmal die Zieldefinition, um die 
Spannung vorwegzunehmen ;-)

Ein leichtes, tragbares Teil. Komme ich in eine Notsituation, in der 
mein Handy keinen Empfang mehr hat, ich aber weiß/vermute, dass eine 
Mobilfunkstation nicht in unerreichbarer Entfernung sein sollte, sollte 
das Teil in der Lage sein eine Not-SMS zu schicken.

Überlegungen :

* Faltbare Hochgewinnantenne aus leichtem Material
* kleines GSM-Modul, von mir aus mit verbotener Sendeleistung (In den 
Knast geh ich dann hinterher, Hauptsache mich holt erstmal ein Heli vom 
Berg runter ;-))
* Batteriebetrieben, Langlebig, Wetterfest, Idiotensicher bedienbar.
* Idiotensicher bedienbar könnte heißen : kleine Schachtel, auffalten, 
den einzig vorhandenen Knopf drücken und das Ding fängt an zu senden, 
bis die Batterie alle ist.
* SMS an einen registrierten Notfallservice, der die weitere Alarmierung 
übernehmen kann

Improvements :
+ SMS mit Koordinaten, falls man noch einen GPS-Chip mit unterkriegt, 
oder per Kompass eine Gradzahl relativ zum Sender
+ Am Gehäuse per sparsamer LED oder akustisch eine Pegelanzeige wie beim 
SAT-Finder. so dass ich das ganze Teil drehen kann, mit der Chance evtl. 
einen Funkmast anpeilen zu können.
+ Befestigungsmöglichkeit, so dass man das DIng evtl. an einen Baum oder 
Stein o.ä. packen kann.


Wie schon oben beschrieben, scheißegal ob verboten oder nicht, wenn ich 
mir die Haxe am Berg zerbröselt habe, soll mein Rechtschutz sich NACH 
meiner Rettung darum kümmern , warum ich mit 10 W Sendeleistung 
darumgefunkt habe.

Gut. Filtern wir mal kurz alle Gründe aus, warum das totaler Blödsinn 
ist/sein könnte.

Stellt euch vor, Chef legt sowas auf den Tisch und sagt : Mach mal

Wie würdet ihr das lösen ?

Klapp-Yagi ? Alubeschichtete Pappe zum Falten ?

Kann man überhaupt "in Echtzeit" fein genug per Signalpegel ein 
GSM-Signal anpeilen ?

Übrigens : die Übertragung der Gradanzeige in der SMS soll der 
Anpeilmöglichkeit dienen.

Wenn diese Grundfunktionalitäten umsetzbar sind, dann kann man ja immer 
noch hergehen und das ganze erweitern, um GPS, vielleicht doch eine 
Möglichhkeit per UI einfache Textnachrichten zu verschicken, etc. Alles 
eine Frage des PReises, des Stromverbrauches, der Baugröße und des 
Gewichts.

OK, wer möchte, kann gerne an diesem Gedankenexperiment teilnehmen ;-)

von abacus (Gast)


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GSM ist für solche Spielereien eher ungeeignet. Stichwort Timing 
Advance. Wenn du ca .30km in der Nähe zu einem Masten bist, ist 
Zivilisation meistens nicht fern.

Wenn du völlig auf dem Acker bist, kaufst/mietest du dir eher einen Spot 
Gen3 oder gleich einen Spot X. Das geht über Satellit mit einer 
entsprechend potenten Notrufzentrale, die sich um alles weitere kümmert. 
Mit der richtigen Lizenz kannst du auch an deine Buddys Positionsdaten 
schicken.

(EIPRB Baken sollte man eher nicht nutzen, da hier - je nach Land - 
ziemlich strikte Beschänkungen bezüglich deren Nutzung aufgestellt 
werden).

Bei solchem Notfallequipment hört bei mir das Frickeln auf.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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@abacus :

Ja, tatsächlich sind solche Gerätschaften dann interssanter, ohne Frage.
Danke für den Tipp.
Allerdings sieht man auch, dass die Bewertungen durchwachsen sind, 
schlechte Verarbeitung und auch dass das Ding nicht in Indien funzt 
(Sperre wegen des zivilen Nutzungsverbots von Sat-Com ?) sind 
Minuspunkte. Gerade Indien steht wieder als einer der nächsten Touren 
an, wäre blöd wenns genau da net funzt.

Sonst, vom Preis her, top.

Muss mal nach den laufenden Kosten gucken, nicht dass die dann wieder 
reinreissen.

THX und Gruß

von abacus (Gast)


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Die Aussage mit Indien würde ich nicht pauschalisieren.

Schreib diesbezüglich mal deren Botschaft in Deutschland an.

Sehr wohl sollen wohl Sat Telefone verboten sein, aber dies dürfte den 
Notruf-Pager nicht betreffen.

Hier: https://www.findmespot.eu/gm/spotemergency/ ... gibt es sogar 
einen Bericht von einem Einsatz in Indien.

Zudem wird er von Amazon Indien verkauft: 
https://www.amazon.in/Spot-Satellite-SPOT-Gen3-Messenger/dp/B00C8S8S4W

In der Tat sollte man Ding wohl eher wasserdicht in eine Tüte packen. 
Aber das ist Standard Outdoor Ausrüstung für'n Pfennig.

von abacus (Gast)


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Zusatz:

Alternative w#re natürlich noch Garmin inReach.

von W.S. (Gast)


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Jörch B. schrieb:
> Faltbare Hochgewinnantenne aus leichtem Material

Bedenke, daß Gewinn bei Antennen nur die Umkehrung der 
Richtcharakteristik ist. Eine Antenne mit "Hochgewinn" gegenüber einem 
so lala Rundstrahler muß ausgerichtet werden, sonst geht garnichts.

W.S.

von Bernd B. (microwave-designer)


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Hallo Jörch,

Dein Gedankenexperiment in allen Ehren. Oder ist das ein Witz?

Sieh Dir einmal die Protokolle bei GSM an, inkl. SMS.

Bevor Du überhaupt von einer Basisstation gehört wirst, MUSST Du dich an 
das Timing halten.

Bevor Dein Pseudo-GSM-Gerät überhaupt sendet, MUSS es die Basisstation 
hören und sich anmelden.

Ich hatte mal den Fall, da meinte ein Ami "schalte mal das Gerät auf 
Dauersenden, damit ich ein paar Messungen machen kann". Ich habe die 
Nerven behalten, aber meine Kollegen haben den Raum verlassen, sind weit 
weg gelaufen, haben sich kaputtgelacht und kamen mit plattgeklopften 
Schenkeln wieder zurück.

Gruß

Bernd

von Wolf (Gast)


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Ich habe seit über 30 Jahren auf Touren eine Handfunke für den Flugfunk 
dabei. Irgend ein Airliner findet sich immer, welcher einen Notruf 
weiterleiten kann. Im Notfall ist das sogar legal. Einmal hat das einem 
schwer verunfallten Bergsteiger in den französischen Alpen den Arsch 
gerettet.

Wolf

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