Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 3 x Sekundär seriengeschaltete Schaltntzteile primär an Drehstrom ?


von Maik .. (basteling)


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Hi alle zusammen,

nicht dass ich irgendwas wichtiges übersehe und es laut knallt:

Für die Spannungsversorgung des "Retrofit*" meiner Utralt- Deckel 
FP3L-Fräsmaschine mit originalen "Riesenschrittmotoren" will ich den 
noch vorhandenen Einphasentrafo(!) mit ca 2kW nicht mehr nutzen. Der 
würde bei nun mehreren Achsen im Eingriff womöglich die Sicherung holen. 
Die alte Siebkette mit den coladosengroßen Elkos sieht auch gruselig 
aus.

Um die benötigten 108V bei über 20A zu erzeugen, habe ich in meinem 
Bastelfundus noch drei TDK Lambda Alpha1500W Netzteile mit jeweils zwei 
18V bei max 25A Ausgangskanälen entdeckt. (3 x 2 x 18V = 108V)

Spricht etwas dagegen drei diser Riesenungeheuer primärseitig an 400V im 
Stern zu verschalten - und sekundärseitig alle Ausgangskanäle in Serie 
zu schalten? D

Die Isolationseigenschaften lt. Datenblatt erlauben dies.
Der Inrushstrom ist mit unter 50A angegebn. Malsehen ob ein B16er 
Automat das mag - oder ich wie biser die 32A Steckdose mit K-Automat 
nehmen muss..


Habe ich irgendeine schlimme Fußangel übersehen?


(Die Chinaendstufen haben interne Gleichrichter, die würde ich wohl 
brücken.)


* LinuxCNC mit chinesischen DM860T Endstufen. GGfs. auch JAT Ecostep 
falls das mit der Encodernachrüstung noch klappt.

von Carl D. (jcw2)


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Ob ein solches 1,5kW NT wirklich mit 400V AC oder 560V DC nach 
Gleichrichtung aushält, sollte da drauf stehen. 3x 220V zwischen Ln und 
N werden aber auch gehen.
Ausgangsseitig müßten die Dinger aber potentialfrei sein und auch die 
bis zu 100V gegen Masse aushalten.
Haben die auch ein Datenblatt?

Edit:
DB https://us.tdk-lambda.com/ftp/Specs/alpha1500.pdf sagt
Eingang 230V, also L nach N und keinesfalls Ln nach Lm, und
Ausgang bis zu 500V gegen Ground.

Sollte gehen. Aber wie bei Toto/Lotto, keine Gewähr ;-)

: Bearbeitet durch User
von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Maik .. schrieb:
> Um die benötigten 108V bei über 20A zu erzeugen, habe ich in meinem
> Bastelfundus noch drei TDK Lambda Alpha1500W Netzteile mit jeweils zwei
> 18V bei max 25A Ausgangskanälen entdeckt. (3 x 2 x 18V = 108V)

Das ist aber ein beeindruckender Bastelfundus.

Zu Deiner Frage fällt mir schon was ein:
Schaltnetzteile haben eine ausgangsseitige Strombegrenzung. Sollte der 
"Riesenschrittmotor" unter Umständen so viel Strom ziehen, daß die 
Strombegrenzung der Netzteile tangiert wird, wird das nicht bei allen 6 
Teilspannungen gleichzeitig geschehen. Durch den Ausgang, der den Strom 
begrenzt, muß dann der Strom der anderen Ausgänge hindurch. Deshalb ist 
es ratsam, jedem 18V-Ausgang eine dicke Schottky-Diode zu spendieren, 
die in so einem Fall den Reversestrom leitet. In der Testphase wäre dann 
zu überwachen, ob sich eine oder mehrere Dioden erwärmen, was dann 
entsprechende Kühlung nötig machen würde. Könnte auch sein, daß die 
ganze Aktion überflüssig ist, aber wer weiß.

von Maik .. (basteling)


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Vielen Dank Dan,

Das mit den Paralelldioden ist eine gute Idee.
Ich werde auch mal schauen, wieviel externe Zusatzkapazität zum Puffern 
möglich ist. Nächste Woche hänge ich mal ein Photo rein.

Mit dem riese Bastelfundus habe ich etwas geflunkert. Ich hatte nur noch 
zwei Netzteile, das dritte habe ich gestern von Ebay nachbestellt ;).
Aber ja - ich bin schlimmer Bastler.

von Armin X. (werweiswas)


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Hi
Wenn Du dich bei dem Retrofit nicht mal verrrennst!
Ich vermute mal, dass dein Trafo 108VAC bereitstellt. Dann hättest Du an 
den Coladosen etwa 150VDC anliegen. Womit Du um Faktor 1,41 über den 
angedachten 108V der Netzteile liegst...

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Sven S. schrieb:
> ausgangsseitige Strombegrenzung

Zu dem Thema wäre auch die Einschaltreihenfolge zu beachten. Wenn eins 
davon später oder gar nicht einschaltet, wird dessen Ausgang verpolt. 
Deswegen überall jeweils kräftige Verpolungsschutzdioden in 
Sperrrichting von + nach Minus.

von Maik .. (basteling)


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Armin X. schrieb:
> Hi
> Wenn Du dich bei dem Retrofit nicht mal verrrennst!
> Ich vermute mal, dass dein Trafo 108VAC bereitstellt. Dann hättest Du an
> den Coladosen etwa 150VDC anliegen. Womit Du um Faktor 1,41 über den
> angedachten 108V der Netzteile liegst...

Hi  - keine Sorge. Ich will ja den Trafo durch Schaltnetzteile ersetzen, 
damit ich eine niedrigere Ausgangsspannun bekomme und genau das Problem 
beseitige.
Die Endstufen mit den eingebauten Gleichrichtern (DM860T) sind ja 
ausdrücklich mit (ca. 90V AC) oder auch 110VDC max. Eingangsspannung im 
Datenblatt spezifiziert. Das da ein Brückengleichrichter dauerhaft im 
Eingangspfad liegt und im Spitzenfall 10-20W Leistung verbrät ist 
typisch chinesisch. Da kommen dann Lötbrücken rein..



Die NC - Originalsteuerung war ein prozessorfreier(!) Schaltschrank mit 
60-100 Eurokarten - TTL. Eine Weinlich E1003. Daran 3 imposante 
Schrittmotore mit min 10Nm ohne Positions - Rückmeldung an einer 2to. 
Fräsmaschine.

Vermutlich waren seinerzei maximal zwei der Achsmotoren im Eigriff. 
Diese wurden aus einem wirklich gigantischem 230V zu ca 115V Trafo über 
einen Gleichrichter und Siebelkos gespeist. Mit diesem original war mir 
eigentlich gar nicht wohl, da dieser die Drehstromversorgung unnötig 
unsymmetrisch belastet - und eine 32A Zuleitung nötig machte.

Ich hatte hier noch schöne Schrittmotor / Servo Universalendstufen, (JAT 
Ecostep 200) die aber zwingend einen nachträglichen Encoderanbau an den 
alten Motoren forderten.
Die habe ich schlicht und ergreifend mit den Originalmotoren nicht 
sauber zum Laufen bekommen, diese hätten mit etwa 160V DC 
Eingangsspannung aber am Originaltrafo mit Gleichrichtung funktionieren 
sollen.

Somit habe ich mir einach als schnelle Lösung diese Chinaendstufen 
bestellt. Die können dann auch gleich für die C-Achse verwendet werden.

Dabei kam mir dann auch die Lösung mit den kaskadierten Einzelnetzteilen 
in den Sinn. Vielleicht bekomme ich das am Montag zusammengeschraubt, so 
dass ich berichten kann. Sorge mach ich mir nun in der Tat über eine 
nötige Startüberwachung.

Vielleicht sollte ich dafür die Netzteile ersteinmal starten lassen - 
und nach einem verundetem "Power Good" Signal über einen Schütz (oder 
besser Hochstrom Gleichspannungsrelais) die Endstuen zuschalten. 
Vielleicht reicht es aber auch mit den Enable-Eingängen der Endstufen 
mit dem Power Good der Netzteile freizugeben.

vg

Maik

von oszi40 (Gast)


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Maik .. schrieb:
> Vielleicht reicht es aber auch mit den Enable-Eingängen der Endstufen
> mit dem Power Good der Netzteile freizugeben.

Der Versuch macht klug oder endet böse. Bevor ich Motoren anschließen 
würde, die dann unkontrolliert ausreißen, würde ich erst mal mit 
ohmscher Last prüfen ob alle Spannungen ok sind.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> mit ohmscher Last

Warum machen das nicht alle Hersteller so, bauen günstige PC-Netzteile 
in Industrieanlangen ein? Es wäre doch gerade für den Ersatz/ die 
Modularisierung ein großes, Vielfache von 12V oder so einzuspeisen.

Ich bin mal gespannt, wie du die Störstrahlung ohne Erdung am 
Netzteilkäfig einfängst. Die musst du zwingend auftrennen, da sonst 
keine Serienschaltung möglich wäre. Im Prinzip gibt das (über GND) eine 
Stapelung der individuellen Störanteile.

Weiters hast du eine bisher recht träge agierende mit viel Spielraum 
ausgelegte quasi-analoge Versorgung. Wenn der Motor anläuft oder 
schnelle Richtungswechsel gefordert werden, begrenzt sich das wohl 
gütlich über den Innenwiderstand. Nun ersetzt du das gegen drei digitale 
Regelkreise. Die haben eine gewisse Dynamik, soetwas wie Impulsantwort 
und Regelgenauigkeiten. Vermutlich können die mit der Dynamik einer 
induktiven Last nicht mithalten.

Wie sieht es aus mit der Bremsung des Motors, wird da zurückgespeist 
oder läuft das in einen Widerstand? Mit Rückspeisung kannst du die 
Serienschaltung vergessen.

von Armin X. (werweiswas)


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Maik .. schrieb:
> Vermutlich waren seinerzei maximal zwei der Achsmotoren im Eigriff.
> Diese wurden aus einem wirklich gigantischem 230V zu ca 115V Trafo über
> einen Gleichrichter und Siebelkos gespeist. Mit diesem original war mir
> eigentlich gar nicht wohl, da dieser die Drehstromversorgung unnötig
> unsymmetrisch belastet - und eine 32A Zuleitung nötig machte.

Erklär mir mal bitte wie Du von den 160V Elkospannung auf nur max 110V 
der Steuerung kommen willst. Ich vermute mal ganz stark, dass deren 
Versorgung aus einer anderen Quelle gespeist wird als die 
Leistungsversorgung der Motoren die Du ja eigentlich ersetzen möchtest.

: Bearbeitet durch User
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