Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Netzteil für Experimente mit LEDs, Elektromotoren usw.


von Stefan M. (beefjerky)


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Hallo!

Ich möchte ein bisschen mit LEDs und kleinen Elektromotoren 
experimentieren (z.B. mit einem Arduino steuern usw.). Viele Beispiele 
sind mit 9V-Batterien gespeist und ich frage mich, ob ich nicht auch ein 
altes 9V-Netzteil verwenden kann. Ich habe mir angewöhnt alle Netzteile 
aufzuheben, auch wenn das dazugehörige Gerät den Geist aufgegeben hat. 
Dieses hier stammt sogar von einem alten Schuco 
Elektronik-Experimentierkasten (z.B. hier 
http://www.experimentierkasten-board.de/viewtopic.php?p=650), den ich 
als Kind mal hatte. Das könnte gut 30 Jahre alt sein ;-))) Es ist ganz 
sicher ein Trafonetzteil und noch kein Schaltnetzteil. Könnte ich das 
benutzen? Meine konkrete Frage ist, was passiert, wenn auf der 
Niederspannungsseite ein Kurzschluss vorliegt? Ich habe im Internet alle 
Antworten von "macht nichts" über "macht nichts, so lange der 
Kurzschluss nicht zu lange anhält" bis "das Haus wird abbrennen" 
gefunden. Ich meine mit einem 9V-Block bringt man auch einen Draht zum 
glühen...

Danke!

von Teo D. (teoderix)


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Kannst verwenden. 350mA und Motor könnte aber etwas eng werden...
Dieser Trafo ist absolut Kurzschluss-/sicher/, aber nicht fest!
Nach einer gewissen Zeit (~30-60min.) geht die integrierte 
Thermosicherung kaputt.
Siehe die aufgedruckten Symbole. Kenn leider keine komplette Liste. :/

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Meine konkrete Frage ist, was passiert, wenn auf der
> Niederspannungsseite ein Kurzschluss vorliegt?

Das wird dir nur der Hersteller des Netzteils beantworten können.

Mit bisschen Glück ist ein Längsregler verbaut, der kurschlusssicher ist 
und entweder den Strom limitiert oder eine "foldback"-Kennlinie hat. 
Sowas war damals nicht unüblich. Mit weniger Glück brennt der Regler 
durch.

Ein brauchbares Labornetzteil braucht eine einstellbare Strombegrenzung. 
Kann man sich auch selbst bauen, gerade im Bereich so kleiner 
Leistungen. Schaltbare Strombegrenzung ist einfacher als stufenlos 
einstellbar, denn dann muss man nur die Shunts umschalten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter M. (r2d3)


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Hallo Stefan,

Dein Netzteil ist basteltauglich.
Zur Vermeidung von Problemen bei Kurzschluss schaltet einfach die 
nächstkleinere (<=350mA) verfügbare träge Sicherung dazwischen:

https://www.reichelt.de/feinsicherung-5x20mm-traege-0-315a-tr-0-315a-p21782.html?

Den passenden Sicherungshalter gibt es auch:

https://www.reichelt.de/sicherungshalter-feinsicherungen-5x20mm-geschlossen-rnd-170-00004-p170724.html?

Kauf Dir gleich ein Zehnerpack Sicherungen. :)

von Johannes S. (Gast)


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Kann man verwenden, aber ich finde ein einstellbares Labornetzteil mit 
Strombegrenzung und ein Multimeter gehören zur Minimalaustattung.

von Teo D. (teoderix)


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Jörg W. schrieb:
> Mit bisschen Glück ist ein Längsregler verbaut, der kurschlusssicher ist
> und entweder den Strom limitiert oder eine "foldback"-Kennlinie hat.
> Sowas war damals nicht unüblich. Mit weniger Glück brennt der Regler
> durch.

Einfach mal die Leerlaufspannung messen. Mit Längsregler ist die stabil 
auf 9V. Wenn nur 4x4001&100µF verbaut ist, ist da um einige mehr zu 
messen. So als 9V-Batterie Ersatz, wie eventuell gedacht, würde ich dann 
so ~12V erwarten.

von Johannes S. (Gast)


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Die einfachen Dinger haben manchmal auch nur eine Diode und einen Elko 
drin und nicht mal einen Längsregler.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

das Symbol hinter 9V mit der gestrichelten Linie untern war mal der 
Hinweis darauf, daß es ungeregelt ist und keine saubere gelichspannung 
liefert. Also Trafo, Brückengleichrichter, Elko und fertig. 
Leerlaufspannung kann merklich über den 9V leigen, die gelten ca. bei 
den 350mA. Außerdem wird es durch die heutigen 230V noch etwas mehr. 
Also Ausgangsspannung im Leerlauf messen und dann entscheiden.

Für LEDs und Motoren meist unkritisch, einem Arduino sollte man aber 
möglichst nicht viel mehr als 9V anbieten, die Spannungsregler sind 
meist Längsregler und deren Kühlfläche wird dann zu knapp. Auch wenn da 
immer bis 12V dransteht...

Gruß aus Berlin
Michael

von Joe J. (neutrino)


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von Teo D. (teoderix)


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von Stefan F. (Gast)


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Es wird wohl mal Zeit für eine Liste mit Aliexpress-Produkten, wo wir 
deren Mängel sammeln. Immer schön mit detaillierten Fotos, den richtige 
Artikelnamen/Nummern haben die ja nicht.

von Marek N. (Gast)


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9 VA  Input  und nur 3 W Output?
Das Teil ist ziemlich "weich" und wird im Leerlauf eine höhere Spannung 
haben.
Und ja, die Thermosicherung ist nicht-rückstellbar. Siehe hier:
http://basics-de.de/Lexikon/GluehlampenBatterien/Sicherheit/SicherheitstechnischeSymbole.htm

von Stefan M. (beefjerky)


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Michael U. schrieb:
> Also Ausgangsspannung im Leerlauf messen und dann entscheiden.

Ausgangsspannung im Leerlauf (Netzteil in die Wandsteckdose, Multimeter 
im Spannungsmodus an den Ausgang dran) beträgt 9.7 V. Also tatsächlich 
etwas mehr als 9 V. Ich habe mal rein geguckt und nur einen Trafo 
gefunden, 4 Dioden und einen Elko. Sorry, hab' leider vergessen ein Foto 
zu machen und ich will es jetzt nicht noch einmal aufschrauben. Ich 
denke, ich habe auch etwas gesehen, was eine Schmelzsicherung sein 
könnte: Zwei dünne Drähte in der Nähe des Trafos. Eine austauschbare 
Sicherung gibt es aber tatsächlich nicht.

Viele Grüße,
Stefan

von Teo D. (teoderix)


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Stefan M. schrieb:
> Ausgangsspannung im Leerlauf (Netzteil in die Wandsteckdose, Multimeter
> im Spannungsmodus an den Ausgang dran) beträgt 9.7 V.

> nur einen Trafo
> gefunden, 4 Dioden und einen Elko.

Soll wirklich einen 9V-Block ersetzen. Ähnlicher Spannu8ngsverlauf bei 
Belastung (350mA, ~7,5V). Das werden auch sicher 1n4001 Dioden sein(?), 
die halten einen Kurzschluss locker aus, bis der Trafo überhitzt.

Stefan M. schrieb:
> ich habe auch etwas gesehen, was eine Schmelzsicherung sein
> könnte: Zwei dünne Drähte in der Nähe des Trafos.

Bei Kurzschluss und ~0,5-0,8A wird sich auch bei dünnen Drähten nicht 
viel tun.

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