Hallo zusammen, ich habe mich vor kurzem endlich mal an die Reparatur von meinem Tektronix TDS 540 Oszilloskop gemacht. Das Gerät hatte zwar noch funktioniert, allerdings ergab der Selbsttest zahlreiche Fehlermeldungen. Ich habe nun von den drei Logikplatinen alle Elkos ausgetauscht und die Platinen mit reichlich Isopropanol und Zahnbürste gereinigt. Im Vergleich zu anderen Berichten im Internet waren die Korrosionsspuren bei mir jedoch recht gering. Nach der ganzen Aktion haben die gemessenen Signale wieder viel besser ausgesehen. Auch die Fehlermeldungen beim Selbsttest sind verschwunden, bis auf eine. Leider ist auf dem Display des Oszis der reichte Teil der Fehlermeldung abgeschnitten, um die komplette Meldung zu bekommen musste ich den Error Log über die GPIB Schnittstelle auslesen. Im Anhang seht ihr die Fehlermeldung: ERROR: diagnostic test failure, acqdataconf, **addr = 0x7300004 exp data = 0x7fff actual = 0x7f91, ***WAS TESTING DIG A *** Das Problem scheint also einer der 8 SRAM Chips zu sein. Von solch einem Bereich habe ich euch mal ein Foto angehängt (vor der Reinigung). Jetzt sieht eigentlich alles sehr sauber aus, die Lötstellen sind halt ein bisschen matt oxidiert. Nun meine Frage: Fällt euch eine einfache Möglichkeit ein, wie ich systematisch ermitteln kann, welcher der 8 SRAM Chips defekt ist? Alle 8 Chips austauschen möchte ich erstmal vermeiden, genauso wie Quertauschen einzelner Paare. Habe noch keine Möglichkeit und Erfahrung die 28-Beiner abzulöten. Leider habe ich auch kein Mapping von Adresse zu physikalischem Chip. Um euch das ganze etwas zu erleichtern, hier noch ein Link zum Schaltplan: http://w140.com/tekwiki/images/c/c9/TDS540_Schematics.pdf Und ein Link zum Datenblatt eines SRAM Chips: https://www.idt.com/document/dst/7164sl-data-sheet Wäre toll, wenn ich mit eurer Hilfe noch den letzten Fehler finden könnte. Vielen Dank schonmal! Gruß, Philipp
Hallo, laut dem Schaltplan gibt es viele Stellen mit SRAM, "acqdataconf" könnte auf Acquisition Memory hindeuten, siehe Seite 11 - 14 im Schaltplan. Was mir nicht klar ist, wie die 64 Bit auf 16 Bit runtergeteilt werden. Evtl. so, kann aber auch anders sein: - Adresse 0: D15..D0 - Adresse 2: D31..D16 - Adresse 4: D47..D32 - Adresse 6: D63..D48 Die Adressleitungen sind hier alle parallel, es kann also jedes RAM auf den entsprechende 8 Bit das verursachen (Nach dem vorgeschlagenen Schema Kanal A: U305 und U315). Oder die Ansteuerung oder die Spannungsversorgung (Laut dem Log wackelt Bit 0) haben ein Problem. Ich würde eher ein Problem mit der Spannungsversorgung oder Platine vermuten.
Du schreibst: Omega G. schrieb: > Nach dem vorgeschlagenen Schema > Kanal A: U305 und U315 Laut Schaltplan Seite 11 sind doch die SRAM Chips mit einer 4 am Anfang gekennzeichnet. Daher kann ich deine Vermutung nicht ganz nachvollziehen. Seltsam ist auch, dass im Plan 16 SRAM Chips pro Kanal verzeichnet sind. Bei mir sind es aber nur 8 pro Kanal? Verstehe ich nicht. Die Spannungsversorgung habe ich gerade am VCC Pin (28) der Chips gemessen. Mit dem Oszi selber, ich hoffe das ist ok. Dort liegen super glatte 5V an, ohne den geringsten Ausschlag.
Könnte ich eventuell mal einzelne Datenpins mit VCC oder Masse legen, und schauen wie sich die Fehlermeldung verändert? Habe ein bisschen Angst, dass ich irgend welche Bauteile damit zerstören könnte. Was denkt ihr dazu?
Philipp schrieb: > Fällt euch eine einfache Möglichkeit ein, wie ich systematisch ermitteln > kann, welcher der 8 SRAM Chips defekt ist? Indem Du sie der Reihe nach totlegst und schaust welcher das passende Fehlerbild liefert? SRAM-Chips haben Chipselect- und Output Enable-Signale, die man am Decoder unterbrechen oder übersteuern kann.
Das Foto ist VOR dem Austausch der Elkos entstanden: Philipp schrieb: > Von solch einem > Bereich habe ich euch mal ein Foto angehängt (vor der Reinigung) Die jetzt eingebauten sind hochwertige Panasonic Elkos. Da suppt garnichts mehr ;-) soul e. schrieb: > Indem Du sie der Reihe nach totlegst und schaust welcher das passende > Fehlerbild liefert? SRAM-Chips haben Chipselect- und Output > Enable-Signale, die man am Decoder unterbrechen oder übersteuern kann. @ soul e. Die Idee mit dem Übersteuern hatte ich auch schon. Aber ich bin mir eben nicht sicher gewesen, ob davon nicht vielleicht eine Treiberstufe kaputt geht, wenn diese versucht dagegen zu steuern. Wenn dem nicht so ist, werde ich es so mal probieren. Daher bitte ich nochmal um Bestätigung. Wenn ich mir damit den ASIC zerstöre wird's richtig teuer.
Zuerst alle SMD Elko erneuert, auf Foto sieht es nicht schön aus. Ist Serieproblem biem frühe TDS-Serie. Elko runterlöten und neue auflöten reicht hier nicht aus! Alte Elko runterlöten und notieren, welchere Werte dort gehört (10µF 35V und 33µF 10V ) Dann müsste man Platine ordentlich waschen und dann nach Unterbrechung suchen. Danach kann man neue Elko auflöten. Nicht nur ACQ-Board reparieren, auch Frontplatte und CPU Board. Eventuell auch RS232/LTP Platine betroffen. Viele macht diese Nebensachen nicht und konzentiert nur auf ACQ Board. Wenn du mit Elko fertig bist, dann kannst du anhand Foto machen. SRAM Fehler ist durch 2 Möglichkeit verursacht: SRAM ist wegen ausgelaufene Eletroylt kaputt oder Ansteuerungsfehler durch Unterbrechung. Wenn SRAM-Fehler durch Wärme beeinflussbar ist, ist dann Tausch von SRAM angesagt. Denn SRAM ist durch eingedrungene Eletroylt kaputtgegangen. SRAM müsste durch gleiches ersetzen. Ich habe hier ca 25 orginale nagelneue Stück SRAM aus Ladenauflösung ( IDT 6116SA25 ) EDIT 2: Ich sehe grad, dass deine TDS540 1M-Optionen hat, da ist nicht mit 6116-SRAM sondern 7164 SRAM bestückt. Da kann ich dich nicht aushelfen. Grüss Matt EDIT: Gerade gesehen, dass du mit Elko getan hast, hoffentlich hast du Wasch-Vorgang NICHT ausgelassen, sonst fällt es irgendwann wieder aus.
Wow, vielen Dank für das Bild, das dürfte mir ungemein weiterhelfen! Wie du schon selbst bemerkt hast: Ich habe alle Elkos von ACQ-, Frontpanel- und Proc-Board abgelötet. Danach alles unter Einsatz von Isopropanol mit der Zahnbürste geschrubbt, danach nochmal mit reichlich Isoprpop nachgespült. Am Ende dann ALLE ca. 90 Elkos erneuert. Werde mal versuchen, mit der im Bild gezeigten Anleitung weiter zu debuggen. Wo hast du das eigentlich her? Habe mich schon durch zahlreichen andere Forenbeiträge gewühlt. Diese Infos hab ich noch nirgends gesehen.
Ist von TDS520 Servicemanual, wo es von Artek Manual angeboten ist. Ich fand vor 1 Jahr in Web und damit kann man auch TDS540 reparieren (alle Hardware bis auf ACQ Board gleich) Daher kann ich dir nicht ganze Manual geben, aber Screenshot daraus erstellen ist kein Problem. :-) Übrigends: Schaltplan, wo du zu TekWiki verlinkst hast, ist eigentlich für TDS544A. Aber! ACQ Board ist exkat baugleich mit TDS540. SRAM durch exkat gleiches ersetzen, ist äusserst timing-kritisch.
Matthias K. schrieb: > Übrigends: Schaltplan, wo du zu TekWiki verlinkst hast, ist eigentlich > für TDS544A. Aber! ACQ Board ist exkat baugleich mit TDS540 Das würde erklären, warum in dem Schaltplan 16 SRAM Chips sind. Aber seltsam ist, dass direkt unten links TDS 540 Steht? Der Schaltplan im folgenden Link wäre fürs TDS544A. Der würde seltsamerweise besser zu meinem TDS 540 passen. Bei den U40X SRAMs steht NOT_USED dabei, aber es gibt noch eine Schaltplanseite mit 8 Stück U41X http://hakanh.com/dl/docs/hardtofind/TDS544A_A10(Acq).pdf Kann ich die SRAM's denn gegen welche mit schnellerer acces time ersetzen? Ich habe IDT7164 S30S0, also wahrscheinlich 30ms access time. Diese sind aber nicht mehr zu finden.
Man kann mit schnellere SRAM ausprobieren. Laut einer Person, der mehre TDS-Serie reparieren hat: SRAM muss exkat gleiche Timing besitzen. Ich habe es noch nie probiert und gleich richtige SRAM in eBay gefundet. Danach wurde ich gewarnt, dass ich nicht mit andere SRAM ausprobieren sollen. Darum habe ich keine Erfahrung mit SRAM mit andere Timing als Ersatz. Eben habe ich Taschenrechner gezückt und es berechnet. Eine Kanal hat 8 SRAM und wird bis zu 250Ms/s gefüttert. 250Ms/s= alle 4ns neue Daten. 4ns mal 8 = alle 32ns bekommt SRAM neue Daten. Definitiv wird ihre Verzögerung berücktsichtigt und ist mit schnellere SRAM kontraproduktiv. NUR Theorie. Es stimmt mit 16 Chip. In Wahrheit wird nur 8 bestückt. Entwender 6116 SRAM oder 7164 SRAM mit 1M-Optionen. SRAM runterlöten: Heissluft !
Matthias K. schrieb: > SRAM runterlöten: Heissluft ! Oder Beine mit Cutter amputieren und einzeln auslöten.
Ich würde die RAMs erst einmal mit Heißluft nachlöten, wäre nicht das erste Mal das das bereits den Fehler behebt weil simpel ein paar Lötstellen gerissen sind. Gruß, Holm
Ich habe davon gehört, dass eine Wärmebildkamera den Defektchip angezeigt hat. Probier's einfach!
Meine TDS540 schreit nach neue SRAM, nachdem ich Wohnung durchgelüftet habe. Da ist wohl eine SRAM kälteempfindlich und ich könnte es reproduzieren. Ich habe nach diese Liste vorgegangen ( Adresse habe ich von Fehlermeldung entnohmen) 0x73C000c = Multiplexer D = Kanal 4 (U10x , bei 1M option: U11x ) 0xC = d'12' Nur erste Dezimalstelle ist wichtig für Fehlersuche. Also, "2" mit 1 addieren , dann habe wir Übeltäter. "U103" ! Nach Tausch von eine SRAM fährt der mit Kältespray an SRAM ohne Fehler hoch. So einfach ist es, wenn man diese essentielle Info hat. Wichtig, aus eigene erste Erfahrung: zuerst niedrigste Adresse als Grundlage für Fehlersuche nehmen, da Fehler von niedrige Adresse oft zu höhere Adresse überträgt. Grüss Matt
Kleine Moment. Ich habe nicht aufgepasst. Laut Fehlersuche-Anleitung zu defekte SRAM zählt nur erste 3 bit für Fehlerlokalisieren. Fehler: Ich hatte mit 4te Bit berechnet. Nach Anweisung sollte doch U105 (0xC - 0x8 (4te Bit) = 0x4) als Übeltäter sein, nicht U103. Vermutlich wurde es beim Heissluftlöten andere Übeltäter "reparieren" Schau mal, wann meine TDS540 mit Fehlermeldung meldet. Es bootet noch ohne Fehlermeldung. *Grmbl#+§!
Ich habe in den letzten Tagen auch wieder mal an meinem Oszi weitergemacht. Nochmal zur Erinnerung: Laut meiner Fehlermeldung (siehe Eröffnungspost) liegt der defekte Speicher-Chip auf Adresse 0x7300004. Laut der Anleitung von Matt wäre das also CH1, also bei mir mit 1M Option U411 + 4 = U415. Diesen SRAM-Chip habe ich dann ausgelötet und einen neuen Chip eingelötet. Wichtig: Da ich nicht den exakt gleichen IDT7160S30S0 gefunden habe, hab ich stattdessen den hier IDT7164S15Y genommen. Nach meinem Verständnis soll dieser lediglich eine schnellere Zugriffszeit haben, was eigentlich nichts ausmachen dürfte. Fazit nach dem Austausch: Die Fehlermeldung bleibt exakt die gleiche, es hat sich überhaupt nichts geändert. Nun ist mir in der Anleitung folgendes aufgefallen: Am Ende steht geschrieben, man soll die letzten 3 Bits der Fehler-Adresse zu der Base Adresse der Chip-Nummerierung (wäre bei mir U411) addieren, und nochmal +1 addieren. Damit wäre es dann nicht U415 sondern U416. Kann mir hier vielleicht jemand sagen wie das richtig zu verstehen ist? Gruß, Philipp
Moin Bei erste Erklärung hatte ich Fehler gemacht und 4 bit in Rechnung eingezogen habe. Zeitlimit für Beiträgebearbeitung ist inzwischend abgelauft, als ich Fehler bemerkt habe. Korrekt ist , wenn man nur erste 3 bit in Rechnung wirft. Prüf auch Leiterbahnen, ob dort Unterbrechung vorliegt. Ich schliesse es NICHT aus. Grüss Matt
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